Ziele des Erfolgsfaktors Organisation
operative Abläufe stärken
UN einfacher, stärker, kundennäher machen
flache Hierarchien und größere Leitungsspannen
Effizienz, Nachhaltigkeit, Profit steigern
4 Organisationstheorien (Definition, Instrumente, Zweck, Ergebnis bzw. Definition, Beispiel, Bewertung)
Institutionelle Orga:
Definition: zielgerichtetes soziales System, in dem Menschen und Objekte dauerhaft in einem strukturellen Zusammenhang stehen
Instrumente: Hierarchien, Mitgliedschaft
Zweck: Heterogene Zielorientierung
Ergebnis: ein soziales System ist eine Organisation, braucht Struktur > Aufbauorganisation
Instrumentale Orga:
Definition: Regeln für Handeln in sozialen Systemen
Instrumente: Handlungsvorgaben
Zweck: optimale Prozesse und Abläufe zur Aufgabenerfüllung
Ergebnis: ein soziales System hat eine Organisation, braucht Prozesse und Abläufe > Ablauforganisation
Formale Orga:
Definition: personenunabhängig formulierte, schriftlich dokumentierte Regelungen
Beispiel: Organisationshandbuch, Arbeitsanweisung, Prozessbeschreibung
Informale Orga:
Definition: Einflüsse persönlicher Werte, Wünsche, Ziele
Beispiel: Netzwerke
Bewertung: die informale Orga unterläuft die formale Orga aber kann sie stützen
Organisationstheorie: Konstellation Organisation, Disposition, Improvisation
Ausgewogenheit!
Orga: zeitlich nicht befristetete, definierte Regelungen > Stabilität vs Flexibilitätsverlust
Disposition: fallweise Regelungen (Handlungsspielraum) > Flexibilität vs Kosten
Improvisation: einmalige Maßnahmen bei plötzlichen Ereignissen > Motivation vs Effizienzverlust
Was ist die Aufbauorganisation?
ein statisches Gerüst, das eine Struktur für Aufgaben, Kommunikation und Hierarchie schafft
Nenne 5 Elemente der Aufbauorganisation.
Projektorga
Selbstorga
Leitungsspanne
Hierarchieebene
Stellenbeschreibung
Projektorganisation
Leitungskreis, Projektleiter und Teams
Kennzeichen: temporär (zB Bau einer Halle, Großinvestition in Maschine, neue Software)
Ziele: effiziente Erledigung einer bereichsübergreifenden Aufgabe (Projekt) hinsichtlich Qualität, Kosten, Zeit
Selbstorganisation
wichtig für Führungskraft
Zeitmanagement, Prioritäten, Kommunikation, Meetings
Leitungsspanne (Führungsspanne, Lenkungsspanne) Definiton
Definition: die Anzahl der einer Leitungsstelle unmittelbar unterstellten Mitarbeiter
große Leitungsspanne und wenig Hierarchiebenen: Vor- und Nachteile
Vorteile: kurze Entscheidungswege, schnelle Informationsflüsse, niedrige Personalkosten, Förderung der Eigenverantwortung der MA
Nachteile: wenig Zeit für MA, wenig Austiegschancen, große Anforderungssprünge
optimale Leitunsspanne?
abhängig von Struktur des UN!
häufige Meinung: eine Pizza muss reichen
kleine vs große Leitungsspanne: Aufgabenstruktur, geographische Verteilung, Organisationskonzept
klein vs groß
Aufgabenstruktur: komplex, vielschichtig, dynamisch vs einfach, gleichartig, standardisiert
geographische Verteilung: große Verteilung der MA vs geringe Verteilung der MA
Organisationskonzept: diktatorische Führung, schwaches Informationssystem vs demokratische Führung, gutes Informationssystem, Selbstorga, Eigenverantwortung
Hierarchieebene Definiton
Stellung im UN, signalisiert Bedeutung, durch Titel festgelegt
je größer die Leitungsspanne, desto weniger Hierarchieebenen
Hierachieebene: finanzielle Aspekte, Kompetenzen, organisatorische Aspekte
finanziell: Vergütungen setzen an Hierarchieebene an
Kompetenzen: ggf Zusammenhang zwischen Hierarchieebene und (sozialer) Kompetenz
organisatorisch: hohe Hierarchie bedeutet Verantwortung, Aisweiten der Ebenen in guten Zeiten, Herausnehmen in Krisenzeiten, agile Organisationsformen versuchen ohne Hierarchien auszukommen
> Optimum zwischen Leitungsspanne, Hierarchieebene und Kompetenz der MA
Nutzen: Organisationsinstrument, Klarheit und Orientierung für MA, Instrument zur Personalentwicklung, Basis für Stellenanzeigen
Nachteile: Erstellungs- und Aktualisierungsaufwand
Formen der Aufbauorganisation: Entwicklungsstufen
muss der Entwicklung des UN folgen (Start-Up, junges UN, etabliertes UN, globales UN) > verschiedene Modelle
Formen der Aufbauorganisation: Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse
Einliniensystem:
strikter hierarchischer Aufbau, eindeutige Über- und Unterordnung der MA
bei kleinen UN
Vorteile: übersichtlich, eindeutige Dienstwege und Verantwortung, einfache Steuerung der MA
Nachteile: langer Kommunikationsweg, ggf. Informationsfälschung, Überlastung der Führung, Abhängigkeit von Vorgesetzten, erschwerte Zusammenarbeit
Mehrliniensystem:
mehrfache Unterstellung von MA mgl
in FamilienUN
Vorteile: direkter Weisungsweg, mehrere Vorgesetzte
Nachteile: keine Aufgaben- und Kompetenzabgrenzung, verschwommene Verantwortungsgrenzen, Konfliktpotentiale
Formen der Aufbauorganisation: Funktionale Organisation
Gliederung des UN nach Arbeitsprozessen
in kleinen und mittleren UN mit Stärken im Leistungs- und Erstellungsprozess
Vorteile: übersichtlich, eindeutige Verantwortung, klare Kompetenzen, Spezialisierung
Nachteile: Kästchendenken, Überlastung Führungskräfte, Kostenbudgets, lange Dienstwege
Formen der Aufbauorganisation: Stabliniensystem
unabhängige Stäbe neben Linienfunktionen, zusammenfassung von Spezialkompetenzen
in wachsenden UN (assistenz der GF, Datensschutz, Arbeitssicherheit etc)
Vorteile: Entlastung der Linien, Sorgfalt, Synergieeffekte zwischen Stäben und Linien
Nachteile: Konflikte zwischen Stäben und Linien
Formen der Aufbauorganisation: Divisionale Organisation
Gliederung nach Sparten, GsBe (je nach Kunden, Produkt, Region)
mittlere und stark gegliederte UN, Wachstumsindiz, häufig Übergang von funktional aud divisional
Vorteile: hoher Kundenfokus, Managemententlastung, hohe Flexibilität, übersichtlich, eigene Gewinnverantwortung, Motivation der Führungskräfte
Nachteile: Spartendenken, Konkurrenz, fehlende Synergieeffekte, hoher Bedarf an Führungskräften
Formen der Aufbauorganisation: shared services
Zusammenfassung einzelner Leistungen einer Sparte
große UN und Konzerne, teilweise mit Funktionsverlagerungen
Vorteile: Kostenreduktion, Synergieeffekte, Transparenz
Nachteile: komplex, lange Dienstwege
Formen der Aufbauorganisation: Matrixorganisation
Kombi von funktional und divisional, 2 Vorgesetzte pro Abteilung
große UN, internationale und dynamische Märkte
Vorteile: Expertenwissen, flexibel und anpassungsfähig
Nachteile: Konflktpotential, keine eindeutigen Verantwortungsbereiche
Formen der Aufbauorganisation: Holding Organisation
divisionale Organisation auf Unternehmensgruppen
bei UN mit gleichem Branchenfokus
Vorteile: flexibel, Dezentralisation
Nachteile: fehlende Akzeptanz der Holding, Motivationsverluste
Unterform: Finanzholding bei Beteiligungsgesellschaften
Formen der Aufbauorganisation: agile Organisation
beweglich, schnell, unbürokratisch
Eigenverantwortung und Selbstorganisation anstatt Hierarchien
anpassungsfähig, kundenorientiert, offensiver Umgang mit Veränderung
Bsp.: SCRUM, VUCA
Gegensatz zur hierarchischen Organisation
SCRUM und VUCA
SCRUM: agile Softwareentwicklung, Leitfaden für Teams
VUCA: Volatility (Unstetigkeit), Uncertainity (Unsicherheit), Complexity (Komplexität), Abiguity (Mehrdeutigkeit), beschreibt die modernen Herausforderungen an eine agile Unternehmensorganisation
Was ist die Ablauforganisation?
Eine Prozessorganisatzion, die die Abläufe und Prozesse in einer Wertschöpfungskette strukturiert
Von der Ablauforga zur Prozessorga
Definition: Die Prozessorga befasst sich mit Prozessen im UN, sie regelt die Aktivitäten zur Durchführung, beschreibt die Tätigkeiten
traditionell (Ablauf): die Prozesse werden nachträglich in die Aufbauorga hineinprojiziert
modern (Prozess): die Aufbauorga wird konsistent zu den Anforderungen der Prozesse entwickelt und die Prozesse stehen im Vordergrund der Orga
typische Prozesse: von Kundenanfrage bis Bezahlung (Verkauf), Bedarf bis Rechnung (Einkauf), etc.
Prozessmanagement: laufende Verbesserung der Prozesse, planerische, organisatorische, kontrollierende Maßnahmen zur Steuerung der Wertschöpfungsketten
Ziele und Konflikte
Ziele:
Kapazitätsauslastung, Produktivität, Termintreue, Lagerbestände optimieren, Qualität
Arbeitsbedingungen verbessern, Tätigkeits- und Entscheidungsspielräume festlegen, Motivation
Zielkonflikte:
Termintreue vs niedrige Lagerbestände
hohe Auslastung vs kurze Durchlaufzeit
Skonto vs Liquidität
4 Schritte der Prozessoptimierung
Aufnahme und Analyse IST Prozess
Konzeptuin SOLL Prozess
Einführung des neuen bzw. angepassten Prozesses
laufende Prozesssteuerung
IST Analyse
Zusammenhang der Arbeitsvorgänge, Hilfsmittel, wer und wo
> Beobachten, befragen, Workshops, Dokumentenanalyse
Ergebnis: Prozessbeschreibung > transparent, verständlich, Baustellen erkennbar
SOLL Prozess
Schwachstellen des IST Prozess beseitigen, Digitalisieren, Einhalten
> Zeit, Kosten, Qualität
revolutionäre vs evolutionäre Veränderung
revolutionär: Infragestellung und Neuaufbau
evolutionär: nichts neues aber MA einbinden um zu optimieren, Kaizen Ansatz (kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
PDCA Zyklus
Plan: Prozessveränderung wird vorher geplant
Do: ausprobieren und testen
Check: Freigabe zur Umsetzung einholen
Act: Einführen des veränderten Prozesses
Probleme: Erreichen der MA, Kritikfähigkeit des Vorgesetzten, Glaubwürdigkeit
Kaizen vs Innovationen
langfristig, andauernd, undramatisch (kleine sichere Schritte, langsam)
kurzfristig, schnell, dramatisch, Neuaufbau
Unterstützende Tools in der Prozessoptimierung
5 S Methode: Ordnung, Sauberkeit, Standardisierung der Arbeitsplätze
4M/7M Checkliste: Checklisten für Mensch, Maschine, Material, Methode, Mitwelt, Management, Messbarkeit
5 W: Warum Fragen
7W Checkliste: W-Fragen zur Analyse
8V: 8 Formen der Verschwendung die es zu vermeiden gilt
Laufende Prozesssteuerung
Stabilisierung des neuen Prozesses durch Controlling Maßnahmen, Überwachung durch Prozessverantwortlichen, Prozessdoku, Key Performance Indicators (KPIs) messen Erreichung der Ziele (eindeutig und messbar)
Zusammenspiel von Aufbau- und Ablauforga
(vgl Orchester)
Wahrnehmung:
Teamleiter der zuhört und kritikfähig ist, gute Leistung wertschätzt und schlechte Leistung konstruktiv kritisiert
Teamfähigkeit, Toleranz und Akzeptanz der MA, Fehler sind okay
Wertschätzung Teamleiter und Team
Körpersprache:
Körpersprache des Teamleiters signalisiert Interesse, Zustimmung und Ablehnung
Taktung:
unterschiedliche Leistung während Geschäftszyklus
Förderung LowPerformer, Bremsung Rennpferde
Prioritäten setzen und Work Life Balance
Motivation:
Informationskultur
Motivierung durch Wertschätzung, materielle Belohnungen
> Feedbackkultur und Wertschätzung !!!
Tipps
Zeit nehmen:
ansprechbar und offen für MA
Veränderungsprozesse gut vorbereiten und kommunizieren
regelmäßige Mitarbeitergespräche für Feedback
Maßnahmen MA-Bindung
Organisatorische Todsünden
keine Organisation > informale Orga
keine Anpassung der Orga > Wildwuchs
keine Kummunikation der Änderungen > Widerstand
Orga um Personen > Abhängigkeit und Effizienzverluste
Personalprobleme nicht lösen > Frustration
Über- oder Unterorga > Disbalance zwischen Orga, Disposition und Improvisation
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