Wie ist die Epidemiologie des HIV?
Seit Anfang der 1980er Jahre
in Deutschland ca. 40000 Infizierte
Ca. 1800 Neuinfektionen / Jahr in D (ca. 25% Frauen)
Sterblichkeit: unbehandelt: innerhalb von 15 Jahren ca. 2/3 behandelt: Lebenserwartung dtl. Erhöht Lebensqualitäz deutlich besser
Zunehmende Bedeutung:
Beratung / Behandlung HIV-diskordante Paare
Kinderwunsch (75 % der Infizierten zwischen 20 und 29)
Was ist der Erreger? Was ist HIV? Was ist AIDS?
Erreger:
Humanes Immundefinzienzvirus (HIV)
HIV-1 (n=9) und HIV-2 (n=5)
HIV-Infektion:
Nachweis von Viren im menschlichen Körper
AIDS (aquired immunodeficiency syndrome)
Erkrankung auf dem Boden einer HIV-Infektion (führend: Immundefinzienz)
Was ist die Pathophysiologie des HI-Virus?
Erkennt insbesondere CD4-Rezeptor auf der Zelloberfläche von T-Helferzellen
Durch Eindringen des Virus in die T-Helferzelle kommt es zur qualitativen Dysfunktion
Dadurch kommt sekundär zum quantitativen Abfall der T-Helferzellen
Immundefekt (sehr ausgeprägt, dann…)
bei Unterschreiten einer kritischen Grenze: opportunistische Infektionen
Wie hoch ist die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV?
Infektionswege
Parenteral (unter Umgehung des Darms)
Bluttransfusion 92,5%
Sexuell (ungeschützter Verkehr)
Analverkehr, empfangender Partner 1,38%
Analverkehr, einführender Partner 0,11%
Vaginalverkehr, empfangender Partner 0,08%
Vaginalverkehr, einführender Partner 0,04%
Was sind Risikofaktoren für eine feto-maternale Transmission?
In welchen Stadien verläuft eine HIV- Infektion?
Wie wird über den Entbindungsmodus bei einer HIV- Infetion entschieden?
Was für Screeenings werden in der Schwangerschaft bzgl. HIV empfohlen?
Wie ist die Therapie bei HIV in der Schwangerschaft?
Jede Schwangere mit HIV- Infektion soll eine antiretrovirale Therapie erhalten
Komninationstherpapie (individuell angepasst)
Behandlungsstart so schnell wie möglich bei einer in der Schwangerschaft entdeckten Infektion
Ziel: vollständige Suppression der HIV-RNA -> Effektivität der Transmissionsprophylaxe sicherzustellen.
Was sind praktische Empfehlungen unter der Geburt?
Fruchtblase möglichst lange erhalten
Verzicht auf eine Kopfschwartenelektrode
Strengere Indikationsstellung bei vaginal operativen Entbindungen und zu Mikroblutuntersuchungen
Großzügigere Indikation zur sekundären Sectio bei pathologischem fetalen
Herzfrequenzmuster, prolongiertem Geburtsverlauf oder V.a. Amnioninfektionssyndrom
Geburtseinleitungen anhand geburtshilflicher Kriterien
Was ist eine postpartale Expositionsprophylaxe und eine intrapartale Prophylaxe?
Wie wird in dem Fall einer nicht behandelten HIV- Infektion in der Geburtshilfe umgegangen?
Wenn trotz bekannter HIV-Infektion bis zur Geburt keine ART durchgeführt wurde und/oder die Menge der HIV-RNA der Mutter bei Geburt nicht bekannt ist, wird eine intrapartale und erweiterte postnatale Expositionsprophylaxe empfohlen.
Für den Fall, dass der HIV-Status der Schwangeren nicht bekannt ist und keine Zeit für eine reguläre Testung bleibt, sollte ein HIV-Schnelltest angeboten werden
Kann mit einer HIV-Infektion gestillt werden?
Erforderliche Voraussetzungen zum Stillen
Über mehrere Monate dokumentiert effektive ART mit negativer HIV-RNA (<50 Kopien/ml) der Mutter. Im Idealfall während der ganzen Schwangerschaft, mindestens aber bei den letzten beiden aufeinanderfolgenden Messungen vor der Geburt (Intervall von mindestens vier Wochen und letzte Messung nach der 36. Schwangerschaftswoche)
Zuverlässige ART-Einnahme (verdeutlicht u.a. durch sehr gute Adhärenz in der Vergangenheit)
Bereitschaft zur Teilnahme am zusätzlichen HIV-RNA Monitoring in der Stillzeit (Mutter monatlich, Säugling siehe nächste Folie).
Was muss bei der Nachsorge HIV-exponierter Neugeborener beachtet werden?
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