Was war das Londoner Ultimatum?
Am 5. Mai 1921 überreichte der britische Premierminister David Lloyd Georg dem deutschen Botschafter in London ein auf sechs Tage befristetes Ultimatum der Alliierten Siegermächte des ersten Weltkriegs. Deutschland sollte einen ein Monat zuvor verabschiedeten Zahlungsplan anerkennen, der den Gesamtbetrag der Reparationen auf 132 Milliarden Goldmark festgelegt hatte. Zudem wurde das Deutsche Reich aufgefordert, der im Versailler Vertrag festgeschrieben Demilitarisierung und der Auslieferung deutscher Kriegsverbrecher nach zu kommen. Für den Fall der deutschen Ablehnung drohten die Alliierten mit der Besetzung des Ruhrgebiets.
Rapallo 1922
Russland schied 1917 aus dem Krieg aus und erlebte mit der russischen Revolution einen politischen Umbruch. Durch die Niederlage Deutschlands und dem Versailler Vertrag war Deutschland international isoliert, ebenso wie Russland. Am 16. April 1922 schlossen Deutschland und Sowjetrussland auf einer Finanz- und Wirtschafts-Konferenz in Genua den Vertrag von Rapallo, unterzeichnet von Walther Rathenau und Georgi Titscherin. Beabsichtigt waren diplomatische Beziehungen, Verzicht auf Reperationen, verstärkte Handelsbeziehungen und Unterstützung für Industrieanlagen für die Ölproduktion, da Deutschland Abhängigkeit von US Märkten loswerden will. Durch den Vertrag erhielt Russland erstmals völkerrechtliche Anerkennung. Der Vertrag war umstritten, nationalistische und rechtsextreme Gruppen verurteilten die Zusammenarbeit mit Sowjetrussland, weil sie gegenüber deren kommunistischen Ideologien kritisch waren, auch die Westmächte standen dem Vertrag misstrauisch gegenüber. Der Rapallo Vertrag war der erste Schritt der Außenpolitik internationale Isolation zu durchbrechen und wieder an diplomatische Anerkennung zu gelangen.
Locarno 1925
1925 einigt sich Deutschland mit seinen europäischen Nachbarn auf die Verträge von Locarno, die 1926 Inkraft traten. Darin wird die deutsche Westgrenze für unverletzlich erklärt, mit Frankreich und Belgien soll es nicht mehr zu einem Krieg kommen können (Streitigkeiten sollen von einem Schiedsgericht geklärt werden). Im Osten verzichtet Weimarer Republik nicht auf ehemals deutsche Gebiete, jedoch wird mit Polen und der Tschechoslowakei vereinbart, dass man keine gewaltsame Veränderung der Grenzen anstrebt.
geheime Aufrüstung der Reichswehr ab 1922
Wer war Gustav Stresemann?
Gustav Stresemann war Deutschlands Außenminister (national-liberale Volkspartei Deutschland) und 1923 auch Reichskanzler. In seiner Amtszeit als Außenminister fielen mehrere außenpolitische Erfolge der Weimarer Republik. Stresemann will, dass Deutschland zu einer Großmacht aufsteigt, möchte aber unbedingt Frieden bewahren.
Was war der Briand-Kellog-Pakt?
Astrid Briand wollte mit den USA ein Friedensabkommen, was von Außenminister Frank Billing Kollegs und Präsident Calvin Colich erst mal abgelehnt wurde, denn sie wollten durch so ein bilaterales Abkommen nicht die Beziehung zu anderen europäischen Staaten aufs Spiel setzen. Ihr Gegenvorschlag war ein multilaterales Abkommen, vor allem Stresemann war von dieser Idee überzeugt. Es gab elf Erstunterzeichner und bis 1939 gab es 63 Unterzeichner, fast alle die auch im Völkerbund waren. Am 27. August 1928 wurde der Vertrag in einem festlichen Akt in Paris unterzeichnet. Inhalt war der Verzicht auf Krieg als Mittel der internationalen Politik Politik, friedliche Konfliktlösung, Unterscheidung zwischen Selbstverteidigung und Angriffskrieg, keine Sanktionsmaßnahmen und kein Ablaufdatum. Dies war ein Meilenstein in der Entwicklung des humanitären Völkerrechts .
Wer gewann den Freidensnobelpreis?
Für die Erfolge bei den Verträgen von Locarno erhalten Gustav Stresemann und der französische Außenminister Astrid Briand im Jahr 1926 den Friedensnobelpreis.
Was war der Dawes-Plan?
Charles Dawes war ein US amerikanischer Bänker und machte den Siegermächten 1924 klar, dass Deutschland nur seine Wiedergutmachung bezahlen kann, wenn man einen Zahlungsplan aufstellt, der das Land nicht überlastet. Man einigte sich darauf, dass Deutschland niedrigere Raten zahlen muss und die USA gaben einen großen Kredit von 800 Millionen Reichsmark. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch die Alliierten wird beendet. Nach der Hyperinflation waren die Kassen der Weimarer Republik ruiniert, nun konnte im größten Industriegebiet des Landes wieder produziert werden.
Was war der Young-Plan?
Den Siegermächten wird klar ,dass Deutschland die ,durch den Dawes Plan reduzierte, Ratenzahlung nicht leisten kann. Der US amerikanische Unternehmer/Anwalt/Prösidentenberater Owen D. Young schlägt vor insgesamt 112 Milliarden Reichsmark in 59 Jahren zu zahlen (bis 1988) , die Raten anfangs niedrig und später immer höher. Durch die neue und endgültige Festlegung der Reparationszahlungen kann Deutschland Wirtschafts- und finanzpolitisch wieder eigene Entscheidungen treffen. Zudem soll die Rheinland Besetzung schon am 30. Juni 1930 beendet werden. Während der Weltwirtschaftskrise werden die Zahlungen für ein Jahr eingestellt, 1932 werden die Zahlungen dann beendet. Die rechten Parteien der Weimarer Republik nutzen den Young Plan um Stimmung gegen die Demokratie und die Weimarer Republik zu machen.
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