Charakterisierung der Jahre 1924-1929 als relative Stabilisierung
Die goldenen zwanziger waren eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit in der Weimarer Republik. Sie begannen 1924 mit der Einführung der Rentenmark und endeten 1929 durch die Weltwirtschaftskrise. Nach der Währungsreform und der Einführung der Renten Mark erholt sich die Wirtschaft langsam und durch den Wirtschaftsaufschwung brachen die goldenen Zwanziger an.
Kulturblüte
Der Wirtschaftsaufschwung führte in der Weimarer Republik auch zu einer kulturellen Blüte. Denn die Deutschen hatten nun mehr Geld zur Verfügung, das sie für Freizeitaktivitäten ausgeben konnten. Vor allem das Theater und das Kino erlangten schnell große Beliebtheit. Die Zahl der Kinos in Deutschland verdoppelte sich sogar innerhalb weniger Jahre. Die Zuschauer stammten dabei aus den verschiedensten Schichten der Gesellschaft. Du sprichst deshalb auch von einer Massenkultur, die hier zum ersten Mal entstand. auch das Nachtleben in den Großstädten war in den goldenen Zwanzigern sehr lebendig und freizügig. Junge Menschen trafen sich regelmäßig spät abends bei Musik und Tanz.
Wie sahen die goldenen Zwanizigern in Berlin aus?
Die Hauptstadt Berlin entwickelte sich in dieser Zeit zu einem kulturellen Zentrum Europas.
Kulturkritik
Mönner-und Frauenbilder
In den goldenen Zwanzigern kam es zu großen Veränderung, was das Frauenbild anging. Seit 1918 gab es in Deutschland das Frauenwahlrecht. Die Frauen wollten allerdings mehr Freiheiten. Sie hatten ein neues Selbstbewusstsein entwickelt und versuchten aus ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter auszubrechen. Sie forderten Emanzipation. Ein wichtiger Schritt war dabei der Einstieg ins Berufsleben. Zum Beispiel als Verkäuferin oder Sekretärinnen verdienten moderne Frauen nun ihr eigenes Geld. Auch auf politischer Ebene konnten Frauenbewegungen Erfolge erzielen. Sie erreichen beispielsweise dass die Strafe für Abtreibungen verringert wurde. Die neu gewonnenen Freiheiten zeigten sich auch in der Mode. In den goldenen Zwanzigern schnitten sich viele Frauen die Haare kurz, der so genannte Bubi Kopf war weit verbreitet. Außerdem begann zahlreiche Frauen mit dem rauchen. Die Zigarette war für sie ein Symbol der Freiheit. Damit rebellierten sie gegen die alten Regeln und Traditionen.
Jugend
Durch die Knappheit am Arbeitsmarkt waren vor allem einige junge Menschen sehr frustriert und wandten sich radikalen Ideologien wie dem Nationalsozialismus zu.
Sozialstaat
Amerikanisierung
Im Bereich Musik und Tanz fand eine starke Amerikanisierung statt. Dann amerikanische Musikrichtungen wie Swing und Jazz kamen in der Weimarer Republik in Mode und auch der Charleston wurde in Tanzlokalen immer beliebter. Dafür sorgen unter anderem internationale Stars wie die Tänzerin Joséphine Baker, die auch in Deutschland viele Fans hatte.
Kunst
In der Malerei und der Literatur gab es zwei gegensätzliche Stilrichtungen, die in den goldenen Zwanzigern besonders bedeutend waren. Einerseits war das der abstrakte und träumerische Surrealismus. Auf der anderen Seite gab es die neue Sachlichkeit. Sie orientiert sich stark an der Realität und thematisierte gesellschaftliche und politische Probleme. Ein bekannter Autor der neuen Sachlichkeit war zum Beispiel Erich Kästner.
Waren die goldenen Zwanizieger wirklich so golden? - Schattenseiten
Ein Problem war, dass der wirtschaftliche Aufschwung nicht in allen Teilen Deutschlands stattfand. Die Landwirtschaft befand sich nämlich in einer tiefen Krise, so dass viele Bauern Landflucht betrieben. In den Städten führte das schließlich zu einer extremen Wohnungsknappheit. Zudem war die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Krisenjahr 1923 zwar gesunken, aber immer noch relativ hoch. Das lag unter anderem daran, dass sich die Massenproduktion am Fließband durchsetzte, wodurch viele Arbeitskräfte überflüssig wurden. Einige fanden danach keinen neuen Job mehr und litten unter Langzeit Arbeitslosigkeit
die Demokratie auf wackeligen Beinen
Die Regierungsbündnisse bestanden oft aus vielen verschiedenen Parteien, die sich nur schwer einigen konnten. Sie waren deshalb sehr instabil und brachen oft nach kurzer Zeit auseinander. Ein Regierungswechsel nach nur wenigen Monaten war in den zwanziger Jahren daher keine Seltenheit.
Wie sah der Wirtschaftaufschwung im Detail aus?
während des Krieges musste an allem gespart werden, nun steigt der Konsum und die Nachfrage wieder. Amerikanische Banken und Anleger investierten in Deutschland, Seline den deutschen Banken also Geld, welches diese dann an deutsche Unternehmen weiter verleihen. Mit diesem Geld konnten die Deutschen neue Maschinen anschaffen. Die Industrieproduktion steht stark an und überlegt dem Stand vor dem Krieg. Allerdings ging es auf den Rest der Welt wirtschaftlich gut, so dass die deutsche Industrie auf dem Weltmarkt keine Anteile dazu gewinnen konnte. Im Vergleich mit anderen Ländern konnte Deutschland also nicht aufholen. Mehr Menschen in Deutschland fanden zu der Zeit Arbeit, das Volkseinkommen nahm stetig zu. Auch die Nachfrage stieg, weil die Menschen mehr Geld zum ausgeben hatten. Produkte ebenso wie Dienstleistungen wurden gefragte. Es entstand eine neue Arbeiterschicht: die Angestellten . Ab 1926 zog die Wirtschaft und so richtig an. Durch die Verschmelzung mehrerer Unternehmen entstanden Große Industriekonzerne.
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