Was sind die DSM 5 Kriterien für Soziale Phobie?
A. Ausgeprägte Furcht oder Angst vor einer oder mehreren sozialen Situationen, in denen die Person von anderen Personen beurteilt werden könnte. Beispiele hierfür sind soziale Interaktionen (z. B. Gespräche mit anderen, Treffen mit unbekannten Personen), beobachtet zu werden (z. B. beim Essen oder Trinken) und vor anderen Leistungen zu erbringen (z. B. eine Rede halten).
Beachte: Bei Kindern muss die Angst gegenüber Gleichaltrigen und nicht nur in der Interaktion mit Erwachsenen auftreten.
B. Betroffene befürchten, dass sie sich in einer Weise verhalten könnten oder Symptome der Angst offenbaren, die von anderen negativ bewertet werden (d. h. die beschämend oder peinlich sind, zu Zurückweisung führen oder andere Personen kränken).
C. Die sozialen Situationen rufen fast immer eine Furcht- oder Angstreaktion hervor.
Beachte: Bei Kindern kann sich die Furcht oder Angst durch Weinen, Wutanfälle, Erstarren, Anklammern, Zurückweichen oder die Unfähigkeit in sozialen Situationen zu sprechen ausdrücken.
D. Die sozialen Situationen werden vermieden oder unter intensiver Furcht oder Angst ertragen.
E. Die Furcht oder Angst geht über das Ausmaß der tatsächlichen Bedrohung durch die soziale Situation hinaus und ist im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig.
F. Die Furcht, Angst oder Vermeidung ist andauernd; typischerweise über 6 Monate oder länger.
Welche Störungsmodelle hat die VT für Soziale Phobie?
Welche Störungsmodelle hat die PD für Soziale Phobie?
Welche Störungsmodelle hat die ST für soziale Phobie?
Wie behandelt die VT?
Soziales Kompetenztraining
Ziel: Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten in sozialen Situationen (z.B. Differenzierung angemessenen bzw. aggressiven Verhaltens, differenziert vorbereitete Rollenspiele, Einübung günstiger Selbstverbalisationen)
Expositionsverfahren
Grundannahme: Aktiviertes Angstschema erlaubt keine Verarbeitung der Situation (top-down Verarbeitung) èdurch (ausgedehnte) Konfrontation mit Angstsit. kommt es zu Löschung bzw. Habituation oder korrigierende Infos werden vermittelt
Kognitive Umstrukturierung
Dysfunktionale Denkmuster und Überzeugungen sind entscheidend für Ätiologie und Aufrechterhaltung SP.
->Veränderung dieser Muster ist entscheidend
Vorgehen nach Ellis oder Beck 1. Identifikation dysfunktionaler Denkmuster 2. Angemessenheit logisch oder in Verhaltensexperimenten prüfen und durch angemessenere Muster ersetzen
Kombinierte Behandlungsangebote
Wie behandelt die PD?
Therapie umfasst unterstützende (insbesondere warme und unterstützende Beziehung) und expressive (interpretative) Bestandteile. Allgemeine Behandlungsprinzipien, speziell ergänzt für soziale Phobie. Dabei wird ausgegangen vom psychodynamischen Konzept des Konflikts als zentrales Beziehungskonfliktthema (ZBKT).
Supportive Interventionen:
Entwicklung tragfähiger therapeutischer Allianz als zentraler Aspekt.
Expressive Interventionen:
Unterstützung des Verständnisses des Patienten (kognitiv und emotional) der aktuellen Symptome und des zugrundeliegenden ZBKT.
Durcharbeitung des ZBKTs hilft bei der Anpassung des Verhaltens in verschiedenen Beziehungen.
Interventionen sollten mehr als eine Komponente des ZBKTs betreffen und mit den Symptomen des Patienten verknüpft sein:
„Wir haben gesehen, dass Sie nicht nur Angst davor haben, sich zu exponieren (RS), sondern dass Sie auch gern im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen würden, gern gesehen werden möchten (W). Sie haben jedoch die Befürchtung, dass Andere sie erniedrigen können (RO).“
Diagnostiksitzungen:
Störungsdiagnostik (DSM).
Biografische Daten.
Exploration des ZBKTs.
Sozialisationsphase:
Information über Störung und Behandlung.
Organisatorisches: Sitzungsfrequenz, Bezahlung, etc.
Realistische Ziele.
„Kognitive Vorbereitung für die psychodynamische Behandlung.“
Therapeut:innenaufgabe: gute therapeutische Allianz herstellen (supportive Interventionen).
Patientwählt das Thema; Therapeut
ermutigt dazu, über Beziehungen zu Anderen zu sprechen.
Therapeut versucht das ZBKT zu identifizieren und bezieht die Symptome der sozialen Ängste darauf.
Intensivierung der Behandlung durch zwei Sitzungen wöchentlich.
ZBKT wird konkretisiert; Therapeut
bezieht ZBKT auf unterschiedliche interpersonelle Beziehungen inklusive der therapeutischen Beziehung („durcharbeiten“).
Einführung der selbstgesteuerten Symptomexposition.
Evaluieren, was bezüglich der vorher definierten Ziele erreicht wurde.
Abschluss der Therapie ist wichtig (Therapeut sollte Patient daran erinnern).
Symptome tauchen häufig wieder auf durch Aktivierung des ZBKT, wenn 1) Therapeut antizipiert wird und 2) die dem ZBKT inhärenten Wünsche (insbesondere Wunsch nach Nähe, Versorgung, Sicherheit) nicht erfüllt werden.
Therapeut deutet Wiederauftreten der sozial phobischen Symptome und bezieht sie auf den ZBKT.
Therapieende sollte nicht später als in der 18. Sitzung thematisiert werden.
Therapeut fasst zusammen, was bezüglich des ZBKT gelernt wurde.
Therapeut nutzt die Sitzungen zur Bilanzierung und zur Unterstützung der Fortschritte der Patient bezüglich der sozialen Ängste.
Therapeut ermutigt zu und unterstützt eigene Aktivitäten der Patient
bezüglich der Arbeit an den Problemen, inklusive der selbstgesteuerten Exposition (Internalisierung der Therapeut).
Therapeut bezieht Rückschläge auf das ZBKT und den Verlust der Therapeut.
Wie behandelt die ST?
Systemische Therapie – „Ent-Störung“ (Behandlung)
Beziehungsgestaltung
• Ent-Spannung: Einladung zu herantastenden Interaktionen in sicherer und Orientierung gebender Umgebung Kein Veränderungs-Druck, besser „Ent-Spannung“ Nicht zu schnell die ängstliche Symptomatik wegnehmen wollen!
• „Wert-Schätzung“ der Symptomatik: Störung mit ihrer eigenen Logik begegnen
• T: „In welchen Kontexten ist die Symptomatik hilfreich?“ (Funktion der Symptomatik)
• Umdeutung: Einladung zur Fortführung der sozialen Ängste u. v. a. Phantasien ohne Kontrollversuche Wirkmechanismus: Spannungsreduktion Ziel: Öffnung kreativer Wirklichkeitsräume mit Fokus auf das „Wozu“ der Symptomatik => Entwicklung alternativer Denk-/Fühl-/Handlungsweisen
Tel. Erstkontakt und Erstgespräch
Teil 1 • Titel (Fokussierung) • Anlass (Ortsbegehung, Problemraum) • Terminvereinbarung
Teil 2 • Anliegen (Zukunftsbegehung, Lösungsraum) • (Nicht-)Erfolgreiche Taten • Veränderungen bis Erstgespräch
Teil 3 • Einladung signifikant Dritter • Überweisungskontext, stille Dritte und verdeckte Aufträge in den Blick nehmen
Diagnostik
Enactment i. S. der Symptom-/Problem-Inszenierung im Therapieraum
Systemische Fragen (Selbst-/Fremdberichte)
Erarbeitung eines gemeinsamen Störungsmodell
Systembezogene Intervention: Symptomverschreibung
Dreischrittiges Vorgehen
1.Scheinbares Problem verschreiben
„Kochen mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Problemsymptomen!“
2.Scheinbare Lösung verschreiben
„Kochen mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Lösungssymptomen!“
3.Scheinbare Vermeidung verschreiben
„Kochen und gehen!“
1. Zusammenfassung
„Wenn Du ein Symptom hast, dann nutze es.“
„Wir haben uns mit einander besprochen und dabei den Eindruck gewonnen, dass wir sie als sehr mutige und engagierte Familie erleben – schon allein das sie es geschafft haben, zu viert hierherzukommen und sich miteinander auseinanderzusetzen in der Hoffnung auf Besserung, das ist wahrlich bemerkenswert.“
2. Einladung zur Teilhabe: Kontrolle bleibt bei Klientensystem, kann Einladung auch ausschlagen
„Im Gespräch mit Ihnen kam uns eine Idee und wir würden sie gerne einladen, gemeinsam mit uns etwas auszuprobieren.“
3. Spannungsbogen erzeugen
„Natürlich ist es auch immer ein Wagnis, etwas auszuprobieren, deswegen ist es gut, wenn sie sich genau überlegen, ob sie schon bereit sind, ein Risiko einzugehen – wobei sie ja auch allein in ihrem Hierherkommen schon ein Risiko eingegangen sind.“
4. Skepsis ermöglichen
Das Risiko besteht darin, dass es zu einer Veränderung ihrer Situation kommen könnte, und da gilt es natürlich, gut zu prüfen, ob eine solche Veränderung wirklich schon jetzt erwünscht ist. Womöglich sehen Sie auch Nachteile in einer Veränderung bzw. haben ihre Bedenken ja auch klar geäußert, wenn sich etwas verändert – so sehr sie sich auch wünschen, dass sich etwas ändert.
5. Verbindlichkeit aller Systemmitglieder: erfragen und abwarten, bis das ganze soziale System mitspielen mag
Wir können das Experiment erst starten, wenn wirklich alle bereit sind und sich sicher genug fühlen, sich auf das Experiment einzulassen [evtl. nochmal ein (paar) Stunden vergehen lassen, bevor Symptomverschreibung gesetzt wird].
6. Intervention formulieren
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