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Sexuelle Störungen

JM
by Jonathan M.

Wie werden sexuelle Störungen behandelt?

Grundelemente der Sexualtherapie:

  • Therapeutische Grundprinzipien

    • Erarbeitung und Vermittlung des Störungsmodells (Selbstverstärkung)

    • Koitusverbot

    • Voraussetzungen für befriedigende Sexualität schaffen

    • Identifikation und Veränderung von Mythen und

      Einstellungen

    • Förderung von Kommunikation und Selbstsicherheit

    • Aufbau neuer Alltagssexualität

  • Körpertherapeutische Übungen

    • Für Frauen: Ganzen Körper nackt betrachten (grosser Spiegel), Genitalien betrachten, erkundende Stimulation, Masturbationübungen +/- Hilfsmittel

    • Für Männer: Verlieren und Wiedergewinnen einer Erektion, Phantasieübungen (befriedigender Geschlechtsverkehr, Erektion, sexuelle Interaktion ohne Erektion)

  • Paartherapie sexueller Störungen

    • • Schrittweises Vorgehen zur Verhinderung problemaufrechterhaltender Muster, Förderung positiver Gefühle

      Prinzipien:

      • Gesunder Egoismus, Selbstverantwortung, konstruktive Kommunikation, Achtung & Vertrauen

      • Koitusverbot, gegebenenfalls weitere Verbote (keine paradoxe Intervention)

      • Sensate Fokus (Masters & Johnson)

  • Sensate Focus (Master & Johnson)

    • ist diagnostikum

    • entlastet von Leistungsdruck

    • unterbindet automatisierte bzw. zwanghafte sexuelle Verhaltensmuster

    • fördert die Wahrnehmung kaum bewusster Gefühle und Gedanken

    • fördert die Wahrnehmung und das Erleben des/der Körper(s)

    • ist ein Vehikel zum Training sexueller Kommunikation

    • ist ein Vehikel zur Feinabstimmung sensorischer Stimulation

    • ermöglicht neue Erfahrungen, die der Neugestaltung der sexuellen Interaktion dienen


Wie behandelt ST sexuelle Störungen?

Grundannahmen:

  • Entwicklung und Potential

    • Bezugnahme der Therapie ist das erforderliche erotische Potential der beiden Partner/innen, nicht die sexuelle Funktion.

  • Ambivalenz

    • In sexuellen Beziehungen spielen nicht nur „gute“(bindende, liebevolle) Motive, sondern auch „böse“ (Hass, Verachtung, Rache) Motive eine Rolle.

  • Von der Funktion zum Begehren

    • Die Leitunterscheidungen von können vs. nicht können (sexuelle Funktion) wird relativiert zugunsten der Leitunter- scheidung wollen vs. nicht wollen (sexuelles Begehren).

  • Individuelles sexuelles Profil

    • Zwei Partner/innen unterscheiden sich in ihrem sexuellen Begehren ebenso wie in ihrem Aussehen, ihrem Gesichts- ausdruck, ihrem Geschmack, ihrer Persönlichkeit.

      Jede Person hat ihr individuelles sexuelles Profil.

      Die systemische Sexualtherapie fokussiert zunächst nicht auf die Gemeinsamkeiten, sondern auf die Differenzen der beiden sexuellen Profile.

Interventionen:

  • Ex-Kommunikation des Unterschieds

    • Durch selektive Mitteilung und selektive Wahrnehmung wird ein kleinster gemeinsamer Nenner der Sexualität erzeugt.

  • PartnerInnenvalidierung vs. Selbstvalidierung

    • Partner/innenvalidierung: Ich zeige mich sexuell so, dass ich eine bestätigende Reaktion meines/meiner Partner/in erwarten kann.

    • Selbstvalidierung: Ich zeige mich sexuell so, wie es mir entspricht. Dabei nehme ich eine nicht-bestätigende (angstvolle, wütende etc.) Reaktion des Partners/in in Kauf.

  • Dimension der Paarbeziehung

    Paarbeziehungen folgen als lebende Systeme zwei zentralen Prinzipien:

    1. Balance: Sie sind in der Lage, durch Selbstregulation einen Gleichgewichtszustand herzustellen.

    2. Entwicklung: Sie sind in der Lage, ihre Struktur zu verändern und in einen neuen Zustand zu gelangen.

    Sexuelle Störungen lasse sich dementsprechend nach dem Balance-Prinzip oder nach dem Entwicklungs-Prinzip behandeln.

  • Beispielhafte Intervention: das ideale sexuelle Szenario


Author

Jonathan M.

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