Phasen der Unternehmensgründung
Vorgründungsphase
Planung
nur Auszahlungen
Institutionalisierungsphase
Herstellen der Betriebsbereitschaft
Auszahlungen > Einzahlungen
Frühe Entwicklungsphase
Geschäftstätigkeit
Einzahlungen > Auszahlungen
Gründungsprozess abgeschlossen, wenn Markteintritt erfolgreich vollzogen und UN sich als dauerhaft marktfähig und wirtschaftlich stabil erwiesen hat (typischer Zeitraum: 2-5 Jahre).
Originäre Unternehmensgründung
Unternehmensneuaufbau
Gründung von Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmen.
Derivative Unternehmensgründung
Ausgliederungen
Betriebsaufspaltungen
Fusionen
Umgründungen
Instrument des sog. “Corporate Venturing: Beteiligungsfinanzierung junger UN durch etablierte UN bzw. konzerneigene Venture Capital Gesellschaften
„Corporate Restructuring“: Unternehmensgründungen können von etablierten UN dazu genutzt werden, Organisationsstrukturen zu bereinigen oder Konzernverbünde neu auszurichten.
Existenzgründung
Schaffung einer wirtschaftlich dauerhaft tragfähigen Erwerbsgrundlage durch eine berufliche Selbstständigkeit
subjektiver Charakter (Unternehmensgründung allein objektbezogen zu definieren)
durch Unternehmensgründung, Übernahme oder tätige Beteiligung möglich
Gründungsplanung (inkl. Vorteile)
= Prozess der Erstellung eines Gründungsplans
Geldgeber erwarten Bereitstellung nachvollziehbarer Angaben (Abschätzung Erfolg/Risiko)
Vorteile der Gründungsplanung:
Effizienzgewinn, Lernvorteile, Akquisitionsvorteile
Gründungspläne
Gründungspläne = schriftliche Pläne, die Geschäftszweck einer Existenzgründung, Ziele und Strategien darstellen
Drei wesentliche Bestandteile von Gründungsplänen:
Verbaler Teil (Verantwortliche, vorgesehene Aktivitäten, Analysen, Annahmen)
Quantitativer Teil (zahlenmäßige Konsequenzen)
Anhang (ergänzende Unterlagen, Nachweise etc.)
Funktionen eines Gründungsplans
Zielvorstellungen der Gründerperson konkretisieren
Aufbau- und Ablaufmerkmale der Gründung formulieren
Abschätzungen quantitativer Größen
Operative und strategische Aufgaben
Dokumentation und Begründung der Standort- und Rechtsformwahl
Festlegung organisatorischer Strukturen
Funktionen der Gründungskonzeption (vier)
Planungsfunktion (intern)
Steuerungsfunktion (intern)
Kontrollfunktion (intern)
Kommunikations- bzw. Akquisitionsfunktion (insbes. extern: Banken, Kunden, Lieferanten)
Probleme der Gründungsplanungspraxis
Bei Existenzgründungen typischerweise keine systematische strategische Planung
Konzepte häufig nicht schriftlich
Argumente: zu aufwändig, überflüssig, genug Erfahrung
Beurteilung von Gründungsplänen durch Kapitalgeber
Beteiligungskapitalgeber:
analysieren Größen, die Rückschlüsse auf Residualeinkommen zulassen
betrachten Wachstumsziele und Marktpotential
FK-Geber:
betrachten Bonität
Wachstumsziele nur insoweit relevant, wie Erreichen zur Bedienung des FK erforderlich
Kausale Entscheidungslogik vs. effektuale Entscheidungslogik
Management-Regelkreis impliziert kausale Entscheidungslogik
Laufende Anpassung der Geschäftsidee an Kunden und Märkte -> „Effectuation“ (v.a. bei kleinen Gründungen)
Kausale Entscheidungslogik: zunächst Ziele formulieren, auf deren Basis dann Planung ausarbeiten
Effektuale Entscheidungslogik: gegebene Mittel so nutzen, dass bestmöglicher Erfolg
Effektuale Logik nicht neu, nur Begriff “Effectuation”!
Vorteile effektuale Entscheidungslogik
Verlustbegrenzung
Umsetzung kann flexibel angepasst werden
Mittelorientierung
Nachteile effektuale Entscheidungslogik
größere, stark arbeitsteilige Gründungsvorhaben weniger gut umsetzbar
Falls Kapital in gr. Umfang benötigt -> Kapitalgeber erwarten feste Zieldefinition!
Daher: Effektuale EL auf kleinere Einzelgründungen mit geringem Kapitalbedarf und ohne nennenswerten Außenfinanzierungsbedarf beschränkt.
Merkmale junger Unternehmen
= UN in Frühentwicklungsphase
Ressourcenarmut
Höheres Marktaustrittsrisiko, Geringe Marktmacht
Geringe Angebotsbreite und -tiefe
Strategiedefizite
Oft patriarchaler Führungsstil (Entscheidungen durch Gründerperson selbst)
Hohe Reaktionsgeschwindigkeit bei Marktveränderungen möglich
Kurze Kommunikationsweg; flachen Hierarchien
Geringe Arbeitsteiligkeit; geringe Spezialisierung des Personals
Intrapreneur
Intrapreneur: sind im Auftrag der Eigentümer „unternehmerisch“ tätig, indem sie Leitungs- und Innovationsfunktionen wahrnehmen.
Entrepreneurship
Entrepreneur: steht in Verbindung zu einer „Opportunity“ = unternehmerische Gelegenheit zur Verwertung am Markt
Idee kann „entdeckt“ oder „erschaffen“ werden
objektivistischer Ansatz („entdeckender“ Entrepreneur)
konstruktivistischer Ansatz („erschaffender“ Entrepreneur)
Charakteristika der Opportunity
Wertschöpfung
Innovation
Risiko (Opp. mit Risiko verbunden)
Exploitation: Ausschöpfung der Opp. durch Gründung eines UN oder in existierenden Organisationen
Entstehung (Existenz): Opp. geschaffen oder entdeckt
-> jede Opportunity verfügt über diese Merkmale!
Funktionen Eigen- und Fremdfinanzierung
Arbeitsfunktion (erfüllt Eigen- und Fremdfinanzierung)
Garantiefunktion
Sonstige EK-Funktionen
Gesetzlich vorgeschriebene Errichtungsbasis
Begrenzung der Geschäftstätigkeit (je größer Verschuldungsgrad desto geringer weitere Verschuldungsmöglichkeiten)
Gewinnverteilungsbasis (Individualisierung der Periodengewinns auf Basis der Kapitalanteile)
EK kann alle Funktionen übernehmen, FK nur Arbeitsfunktion!
Rechtsform (Entscheidungsrelevante Merkmale)
Regelungsflexibilität
Haftungsverhältnisse
EK-Ausstattung, -rückzahlung, -übertragung
Finanzierungsmöglichkeiten
Prüfung und Publizität
Rechtsformabhängige einmalige und laufende Aufwendungen
Leitungs- und Kontrollbefugnisse
Steuerbelastung
Cash Flow-Rechnung
Näherungsrechnung zur Schätzung der Veränderungen der Zahlungsmittelbestände
Kapitalflussrechnung
Wenn dabei auch Zahlungsflüsse aus Finanzierungs-, Investitions- und betrieblicher Tätigkeit differenziert werden.
EBIT | EBT | EBITDA
EBIT: Operatives Betriebsergebnis (unabhängig von Kapitalstruktur)
EBT: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (unabhängig Steuern und außerordentl. Geschäftstätigkeit)
EBITDA: EBIT- nicht zahlungswirksame Aufwendungen
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