Welche Zellen sieht man? und auf welchen Zyklusstand weißt das hin?
Basalzellen: klein und rundlich, Kern zentral, füllt viel der Zelle aus
Parabasalzellen: etwas größer, mehr rundlich-oval, Kern zentral
AU Hund Adspektion?
c.) Allgemeinzustand / Allgemeiner Eindruck (Adspektion)
Verhalten / Bewusstsein
-> Physiologische Befunde:
Hund: "ruhig und aufmerksam"
Katze: "ruhig, meist zurückgezogen, aber aufmerksam"
Welpe: "lebhaft und aufmerksam"
Körperhaltung
Pathologisch z.B.: Schwanenhals bei Katzen (Hals steil, Kopf zeigt Ventroflexion -> Hypokaliämie mit Muskelschwäche des Halses), Gebetsstellung beim Hund (Voderbeine gestreckt nach vorne und Kopf abgesenkt, kaudaler Körperteil erhöht -> Schmerzen im kranialen Abdomen)
Körperbau bzw. Entwicklungszustand
Ernährungszustand
Rumpf, Rippen, Taille, Lendenwirbel, Beckenknochen
BCS in einer 9-Punkte-Skala: Hund (1–3 zu dünn, 4–5 ideal, 5–9 zu dick), Katze (1–4 zu dünn, 5 ideal, 5–9 zu dick)
physiologisch: gut
Körpergewicht! Immer wiegen!
Pflegezustand
Physiologisch: „vollständig mit gleichmäßiger Dichte vorhanden, glatt anliegend, glänzend und mit schwachem tierspezifischem Eigengeruch“
Pathologisch: z.B.: beim Hund bilateral symmetrischer Haarausfall im Bereich des Rumpfes -> Hormonelle Störungen, wie die Hypothyreose oder der Hyperadrenokortizismus, bei der Katze Haarbruches im Bereich der medialen Vordergliedmaßen durch übermäßig ausgeprägtes Putzverhalten -> Stress oder Unzufriedenheit auftritt, Ektoparasiten, Quaddeln, Knoten, Exkoriationen
Pathologische Befunde:
Apathie: Teilnahmslosigkeit des Tieres, verminderte Reaktion auf Umweltreize, Tiere aber durch schwache Reize aktivierbar
Somnolenz: Geringgradige Verminderung des Allgemeinverhaltens, matt, teilnahmslos, schläfriger Eindruck, Augenlider halb geschlossen
Stupor: Mittelgradige Verminderung des Allgemeinverhaltens, Tiere liegen, tiefes Atmen, nur durch sehr starke Reize aufzutreiben
Koma: hochgradige Verminderung des Allgemeinverhaltens, Tier nicht weckbar, Reflexe verzögert oder aufgehoben, Atmung oberflächlich
Exzitation: hochgradige Steigerung des Allgemeinverhaltens, brüllen, schreiben, tonisch-klonische Krämpfe
AU am Tier?
Ovarzyklus Hund
Blutungsdauer individuell 0-28 Tage
Endokrine Funktionsachse der Reproduktion
Was macht FSH, LH und Prolaktin?
Wann kommen Hündinnen in die Pubertät?
Und was ist die Pubertät?
Größenabhängigkeit: kleine Rassen 6-10 Mo, Riesenrassen 16-22 Mo
Definition:
Zeitpunkt, bei dem die Geschlechtsorgane vollständig entwickelt sind; abhängig von Entwicklungszustand, BCS, Gewicht, Größe…
Zyklus der Hündin
Anöstrus
Anöstrus: 15-265 Tage
o Sexuelle Ruhephase, Dauer sehr Variabel, kein Funktionskörper
o Uterus zurückgebildet, Ovar unauffällig, Hormonwerte (P4/E2ß) auf Basalniveau
o Zytologie: Basal- und Parabasalzellen (Spiegeleiförmig)
Prä-Proöstrus
Prä-Proöstrus: 10-21 Tage
o Phase des Anöstrus -> zeigt baldigen Proöstrus an
o Uterus proliferiert, Ödimatisierung der Endometriums, Hypertrophie Uterindrüsen
o Ovar: kleine Tertiärfollikel -> leichter E2-Anstieg (P4 immer noch basal)
o Klinik: Interesse am Rüde steigt, Zellanzahl in Zytologie steigt
Welche Zellen sieht man und auf welchen Zyklusstand deuten sie hin?
Proöstrus
Proöstrus: 9 (1-27) Tage
o Phase der Follikelreifung
o Uterus proliferiert, am Ovar wachsen die Tertiärfollikel (-> E2 steigt, P4 basal)
o Klinik: Vulva ödematisiert, Beginn der Blutung, vaginale Sekretion
o Zytologie: Kornifizierung des Vaginalepithels, vermehrte Zellzahlen, Parabasalzellen (große Intermediärzellen) und Superfizialzellen/Schollen
Östrus
Östrus: 9 (4-24) Tage
o Phase der Bedeckungsbereitschaft, Suchen nach Paarungspartner
o Uterus proliferiert, am Ovar wachsende Tertiärfollikel, Ovulation, LH-Peak über 24h, P4-Anstieg, E2-Abfall bis Basalkonzentration
o Vulvaödem reduziert, Sekretion nimmt ab, Standhitze -2 bis +5 Tage p.ov.)
o Ovulation: ca. 60h post LH-Peak kommt es zur synchronen Ovulation der verschiedenen Follikel, Oozyte dabei immatur, maturation im distalen Ovidukt (2-4 Tage), Überlebensdauer 6-10 Tage im Ovidukt
o Beginn: keine Zytologie, Längs-/Querfalten, beginnende Kopfsteinpflaster (E2↓)
o Ende: zytologischer Diöstrus -> keine Konrifizierung mehr, Auftreten von nicht verhornten Zellen, Neutros
o Zytologie: Superfizialzellen (kleiner Kern, dunkelblau) in Nester
Met- bzw Diöstrus
Met- bzw. Diöstrus: 60-70 (100) Tage
Phase der Gelbkörperaktivität
Uterus erst Sekretion dann Regeneration
Ovar zeigt Gelbkörper
Hormone P4 steigt bis Tag 25 dann Abfall, E2 hat Basalkonzentration)
Klinisch zu Beginn Ende de Standhitze, Ende histologische Endometriumsreparation beendet, Rückbildung der Mamma, P4 < 1 ng/ml
Risikophase für Pyometra
Zytologie: Zytologischer Diöstrus, Neutros, Metöstrus-/Schaumzellen, später kein Unterschied zum Anöstrus, Intermediärzellen und Basal- und Parabasalzellen
Wie st der Zyklus der Katze?
Zyklus der Katze: Saisonal polyöstrisch (long-day breeder)
Follikelwachstum abhängig von Tageslichtlänge, ab 10-14h Licht pro Tag
Pubertät: kurzhaarige Rassen ab 4 Monate, langhaarige Rassen ab 12 Monate
Induzierte Ovulation:
Reizung durch Penis führt zu LH-Ausschüttung, nach 24-40h kommt Ovulation
Je mehr Kopulationen desto höher die LH-Ausschüttung
Findet keine Paarung statt fängt die nächste Rolligkeit in 5-16 d wieder an
Findet Paarung statt, aber keine Ovulation beginnt nächste Rolligkeit in 5-16 Tagen
Findet Ovulation statt, aber keine Befruchtung, beginnt nächste Rolligkeit in 8-10 Tagen und eine Scheinträchtigkeit für 35 Tage
Findet nach einer Gravidität keine Laktation statt fängt neue Rolligkeit in 7-8 Tagen
Nach Scheinträchtigkeit (35d) kommt es nach 8-10d zur Rolligkeit
Nach der Säugerperiode (4-6 Wo) kommt es nach 7-8 Tagen zur Rolligkeit
Zyklusstadien der Katze
Postöstrus
Interöstrus
Pseudogravidität
Proöstrus: 1 - 3 Tage
Nur bei wenigen Katzen deutlich zu beobachten
Reiben des Kopfes und Körpers an Gegenständen, aber keine Deckbereitschaft
Östrus: etwa 6 Tage (1 - 15 Tage)
Brustlage, aufgekrümmter Rücken, Schwanzschlagen bei Katers, Schreien
Postöstrus: sehr variabel, zwischen zwei Rolligkeiten, P4 basal
Interöstrus: 35-55 Tag, zwischen zwei Rolligkeiten, P4 hoch
Anösturs: im Winter
Pseudogravidität: hohe Progesteronwerte aber basale Östrogenwerte
GnRH
Gonadotropin Releasing Hormone (GnRH), Gonadoliberin
▪ Pulsatile Freisetzung aus parvozellulären Neuronen des Hypothalamus ins hypophysiären Pfortadersystem -> Rezeptoren an Adenohypophyse
▪ Führt zur Ausschüttung von LH (höhere) und FSH (langsamere Frequenz)
▪ Inhibin reduziert FSH, Östrogen/Progestern reduziert LH
LH
Luteinisierendes Hormon (LH)
▪ Aus Adenohypophyse, pulsatile Freisetzung, α- und β-Untereinheit
▪ Männlich: Lydigzellen -> Testosteronbiosynthese
▪ Weiblich: Thecazellen -> Ovulation, Gelbkörperbildung
LH setzt an Membran an, über cAMP kommt es Cholesterol-Bildung welches zu Dehydroepiandrosteron (DHEA) umgeformt wird
DHEA wird zu Androstendion oder zu Androstendiol
Androstendiol wiederum wird zu Testosteron
FSH
Follikel-stimmulierendes Hormon (FSH)
▪ Männlich: Sertolizellen -> Spermatogenese, Androgen-bindendes Protein, Anti-Müller-Hormon (AMH)
▪ Weiblich: Granulosazellen -> Follikelreifung, Inhibin, AMH; Steroidhormone-Aromatase
FSH bindet an Membran, über cAMP aktiviert es Aromatasen
Diese können sowohl Androstendion als auch Testosteron aus den Thecazellen zu Östron bzw. Östradiol umwandeln
Relaxin
Relaxin: ab Tag 21, aus Placenta und C.l.
Prolaktin
Prolaktin: luteostatisch, hemmt Aromatase (-> T↑ und E2↓), Antiovulatorisch
Androgene
Androgene:
▪ Stimulieren männliche Merkmale, aus in Zona reticularis (NNR -> Hyperplasie bei Kastration des Frettchen), Hoden, Ovar
▪ Testosteron, DHEA, Androstendion, 5a-Dihydrotestosteron (Metabolit)
Gestagene
Gestagene:
▪ Gelbkörperhormone, Steroide mit Pregnan als Grundgerüst
▪ Progesteron, Pregnadiol, Pregnenolon
▪ Progesteron macht negative Rückkopplung auf GnRH -> wie alle Gonaden-H.
Östrogene
Östrogene:
▪ Estran als Grundgerüst, aus Follikel, C.l. NNR, Hoden (Leydigzellen), Fettgewebe, Plazenta
▪ 17β-Estradiol (E2), Estron (E1), Estriol (E3)
Prostaglandine
Prostaglandine:
o PGF2a: luteolytisch, Tonisiert den Uterus, wird im Endometrium gebildet, immer neue Nadel da Gefahr für Clostridien Infektion
o PGE2: luteotrop, lässt Ovar ödematisieren,
Wie entwickelt sich das Geschlecht?
Entwicklung des Geschlechts:
o 1. Genetisch (XX, XY): Gen Syr (im Y-Chrom.) -> Testis-determining-factor (TDF)
o 2. Gonadal: TDF führt zu Bildung von Sertoli- (AHM) und Lydigzellen (Testosteron)
o 3. Somatisch: dominiert Testosteron -> Ausbildung männl. Geschlechtsmerkmale
Männl. -> Rückbildung Müller-Gang, Wolff-Gang wir zu D. deferens, Urogenitalsinus verschließt sich, Geschlechtswülste wird zu Penis, Skrotum
Weibl. -> Müller-Gang wird zu Salpinx, Uterus, Vagina, Rückbildung Wolff-Gang, Urogenitalsinus wird zu Vestibulum, Wülste zu Klitoris/Vulva
o 4. Psychisch: präpartaler Testosteron-Einfluss auf Gehirn
o 5. Pubertät: GnRH -> gonadotropen Hormone -> sek. Geschlechtsmerkmale
Zyklusformen der Tiere
Formen:
o Asaisonal polyöstrisch: Rind, Schwein
o saisonal polyöstrisch:
▪ Long-day-breeder: Pferd, Katze
▪ Short-day-breeder: Schaf und Ziege
o Monoöstrisch: Hund, Wolf, Fuchs
Ovarzyklus: Follikelphase, Lutealphase
o Follikelphase (Follikel): es dominieren Östrogene
Estradiol zeigt hier einen biphasischen Effekt, zuerst neg. auf LH-Ausschüttung, dann pos. Feedback -> LH-Peak
Der periodische präovulative LH-Peak führt zur Ovulation
Er lässt PGE2 und den Blutfluss zum Ovar/Follikel ansteigen -> Ödem
Weiterhin steigt PGF2a, das führt zu…
… Kontraktion der glatten Ovarmuskulatur -> erhöhter Druck
… Freisetzung lysosomaler Enzyme aus Granulosazellen -> Follikel wird dünnwandiger
Auch führt es zum Shift von Estradiol zu Progesteron -> mehr Progesteorn und mehr Collagenasen -> Follikel wird dünnwandiger
Hierbei inhibiert Progesteron und Estradiol auch die LH-Freisetzung
o Luthealphase (C. lutheum): es dominiert Progesteron
Nach Ovulation kommt es durch Gelbkörperbildung (Granulosazellen transformieren sich zu Luteinzellen) zum Progesteronanstieg
Gleichzeitig nimmt die FSH Menge wieder zu und es bilden sich neue Follikel
Dabei kommt es zu tierartliche verschiedenen Anzahlen an Follikelwellen, bis der Gelbkörper sich auflöst, Progesteron absinkt und ein Follikel dominiert
Der größte Follikel bleibt bestehen weil er schon FSH-R hat, der Rest hat sie nicht und geht auf Grund von LH-Mangel zugrunde
Große Luteinzellen bilden Oxytocin welches am Endometrium bei niedriger Konzentration bindet -> Bildung von PGF2a ↑
PGF2a kommt durch die A. ovarica ins Ovar und lässt die Progesteronsekretion der Großen Luteinzellen sinken
Dadurch: erhöhten Oxytocin-Rezeptor-Expression im Endometrium
Es bindet immer mehr Oxytocin, und wird immer mehr PGF2a gebildet -> vollständige Luteolyse
In den Follikeln gebildetes Inhibin und Östrogen senkt die FSH-Produktion
Östrogen steigt immer weiter an, bis es den Grenzwert erreicht, es kommt zur Schlagartigen GnRH-Freisetzung und somit zum LH-Peak
Was kennzeichnet einen monoöstrischen Zyklus?
Neben Follikel-/Lutealphase auch eine Ovarruhe -> basale Sekretion der Ovarsteroide
Wie entwickeln sich Östrogen und Progesteron im laufe eine Zyklus?
Brunstzyklus:
▪ Proöstrus: maximal steigende Östrogen- und basale Progesteronwerte
▪ Östrus:
Präovulatorisch: Erreichen eines Östrogen-Schwellenwertes (unter Maximum) bei innitialem Progesteronanstieg
Postovulatorisch: fortschreitender Progesteronanstieg, sinkende Östrogenkonzentration
▪ Metöstrus: hohe bis sinkende Progesteronwerte, basale Östrogene
▪ Anöstrus: basale Progesteron- und Östrogenwerte
Wann und wodurch ovulieren Schaf/Ziege, Pferd, Schwein, Hund, Katze?
Ovulation:
Während Brunst:
Schaf/Ziege: gegen Brunstende
Pferd: 12-24h vor Brunstende
Schwein: zu Beginn des letzten Brunstdrittel
Hund: 48h nach Brunstbeginn
Katze: coitus-induziert
Nach der Brunst: Rind -> 6-8h nach Abklingen
Auslöser: steigende LH-Ausschüttung mit LH-Peak
Was ist ein physiologischer und was ein pathologischer Befund für die Bestimmung der Keimflora von Vagina und Uterus?
Physiologisch: Mischkultur mit ggr.- mgr. Wachstum auch Mykoplasmen, Ureaplasmen!; Vagina ist nicht steril
Hgr./mgr. Wachstum und/oder Reinkultur (oder fast Monokultur) ist kritisch einzustufen, insbes. bei E. coli var. häm., Streptococcus canis (ß-häm. Scc. allgemein), Mykoplasma canis
Isolierung fakultativ pathogener Keime ist nicht beweisend für Infektion
Kann eine BU der Vaginalflora aufschluss über die Uterusflora gebeb?
Und wann nimmt man den Tupfer am besten?
Vaginalflora, bedingte Aussage über Uterusflora
Vagina ist nicht steril!
Entnahme ab Tag 3-5 der Läufigkeit mit Spekulum!
generell fakultativ, aber obligat bei „Leerbleiben“/ Abort/ Dystokie etc. in der Anamnese
Welches Bild zeigt was beim Sonographischen Ovulationsnachweis bei einer Hündin?
Spezielle Anamnese Hündin?
Anamnese Umfang und Spezifizierung durch den Vorstellungsgrund vorgegeben:
• Ankaufsuntersuchung
• Vorsorgeuntersuchung
• geplanter Zuchteinsatz
• Graviditätsuntersuchung, vorgeburtliche Kontrolle
• Fertilitätsstörungen
• beobachtete Gynäkopathie
Allgemeine Anamnese Hund?
b.) Anamnese (Angaben bzw. Beobachtung des Besitzers)
Allgemein: Fragen allgemeiner Art zum Patienten, die unabhängig vom Beschwerdebild immer gestellt werden sollten.
Haltungs- und Nutzungsart
Geschlechtsspezifische Fragen
Appetit, Durst, Art der Fütterung
Harn- und Kotabsatz
Erbrechen, Durchfall, Husten, Juckreiz, Anfälle
Impfstatus, Entwurmung
Auslandsaufenthalt
Zeckenbefall
Vorbehandlung (Herz, Antiphlogistika etc.)
Fragen zu den geschilderten Beschwerden bzw. zu dem eingetretenen Ereignis.
Kenntnisse über Differentialdiagnosen und pathophysiologische Zusammenhänge wesentlich
Rasse-, Geschlechts-, altersspezifische Erkrankungen
Wann? Wie? Wo? Was? Warum?
Signalement Hündin?
a.) Signalement / Kennzeichen
• Tierart
• Alter
• Geschlecht
• Rasse (Kreuzung, Farbe, Rassestandard)
• künstliche Kennzeichen (Mikrochip, Tätowierung), ggf. Ahnentafel
• erworbene Körperliche Veränderungen (Schwanz- oder Ohramputation, fehlende Gliedmaße, Narben etc.)
• angeborene Missbildungen
• Zuchtbuchnummer
Wie läuft eine gynäkologische Untersuchung bei der Hündin ab?
1. Anamnese
2. Allgemeinuntersuchung
3. Gynäkologische Untersuchung:
Die Inspektion und Palpation der Gesäugeleisten umfasst:
Ausbildungsgrad der Mammaleisten
Anzahl der Zitzen
Einzelkomplex- oder Gesamtvergrößerung
Konsistenz der Einzelkomplexe unter Berücksichtigung von Knotenbildung
Adspektion und Palpation der externen Genitalien:
Vulvaödem (Ödematisierungsgrad weich, prall, teigig)
Hyperämie der Schleimhaut
Ausfluss
Menge [<>3 Tropfen]
Farbe [rot, braun, fleischwasserähnlich, klar, gelb, grün, weiß]
Qualität [serös, mukös, flockig]
Duldung (ja/nein)
Vaginoskopie/vaginale Endoskopie:
Ödematisierung: Längs-/Querfalten (Kopfsteinpflaster); gering-/mittel-/ hochgradig/nicht ödematisiert
Farbe: rosa/rosarot/marmoriert/blassrosa/blass
Feuchtigkeit: spiegelnd/gering-/mittel-/hochgradig feucht/abtrocknend/pappig
Vaginallumen: geschlossen/leicht geöffnet/offen
Vaginalzytologie
Blutprobenentnahme für P4, E2, LH = endokrinologische US
4. Weiterführende US (bakteriologische Untersuchung, Ultraschall, Schilddrüsenprofil)
Was ist das?
Spreizspekulum nach Kilian zur Untersuchung des Vestibulum vaginae
Röhrenspekula (Modell Hannover) mit Mandrin für die Vaginoskopische Untersuchung
Warum macht man bei einer Hündin eine Deckzeitpunktbestimmung? Reicht die Standhitze nicht aus als Indikator?
Hohe Variabilität:
“normaler“ Zyklus
„kurzer“ Zyklus
„langer“ Zyklus
„fast bitch“: Ovulationen 1 Tag post LH peak -> reife Oozyten 2-3 Tage post LH peak
„slow bitch“: Ovulationen 4 Tag post LH-Peak -> reife Oozyten 6-7 Tage post LH peak
z.T. zusätzliche individuelle Variabilität zwischen verschiedenen Läufigkeiten einer Hündin
Standhitze repräsentiert nicht notwendigerweise Konzeptionsbereitschaft!
Durchführung Vaginoskopie
Vulva und das perivulväre Gebiet gesäubert
Röhrenspekulum, welches der Größe des Hundes und damit den Ausmaßen des Genitaltrakts angemessen ist
Vaginoskop angewärmt und gleitfähig, Anfeuchtung mit steriler warmer, isotoner Kochsalzlösung, eventuell einen Tropfen sterilen Gels auf die Spitze des Spekulums
erste Schritt besteht aus dem Spreizen der Rima vulvae mit zwei Fingern
vordere Ende des Vaginoskops in einer steilen Winkelung von nahezu 70° in den nach dorsal führenden Vestibularabschnitt vorgeschoben, sodass die Fossa clitoridis umgangen wird
Sobald der Hymenalring erreicht und passiert ist, ist das Vaginoskop nahezu waagerecht zur Wirbelsäule nach cranial vorzuschieben
Je nach Umfang der gynäkologischen Befunderhebung werden nach Entfernung des Mandrins zuerst die Tupferprobe für die mikrobiologische Untersuchung und das Material für die zytologische Untersuchung genommen
dann Adspektion des Vaginalraums unter Benutzung der Lichtquelle.
Überblick was man bei welchem Zyklusstand der Hündin in der Untersuchung findet
Was ist was?
Wann findes die Ovulation statt? und was passiert 7 Tage nach dem LH-Peak?
1-3 (2-4) Tage nach dem LH-Peak in der „Lehrbuchhündin“
3-6 Tage nach dem LH-Peak sind mature Oozyten vorhanden
7 Tage nach dem LH-Peak: Zervixschluss (15-20 ng/mL)
Wann ist der optimale Bedeckungs bzw Besamungszeitpunkt?
• IMMER POSTOVULATORISCH!
• zweimalige Bedeckung/Besamung wünschenswert
• Bedeckung/Frischsperma -> 1(2)-4(5) Tage p.ov.
• Tiefgefriersperma -> • 2-4(5) Tage p.ov., optimal i.d.R 3 und 4 Tage p.ov.
Was sieht man auf den folgenden Bildern der Vaginoskopie?
Wo wird der Tupfer für die Vaginalzytologie genommen?
Who is who?
Was beurteilt man in der Vaginalzytologie?
Beurteilung:
- Basal-/Parabasal-/kleine/große Intermediär-/Superfizialzellen/Schollen
- Erythrozyten/Neutrophile Granulozyten
- Bakterien
- Quantität: 0/+/++/+++
- Hintergrund: schlierig/aufklarend/klar
Was sieht man hier und welcher Zyklusstand liegt nahe?
Welche Normwerte gibt es für die Bestimmung von Progesteron?
• semiquantitative/quantitative Methoden
• Referenzbereiche und Einheit (ng/ml oder nmol/l) des Messsystems beachten!
• Ovulation: Bsp.
Reprod. Einheit: 10 - 12 ng/ml (mini Vidas®)
TiHo Endokrinologie: 3,5 - 5 ng/ml (Immulite®)
Was sind die Bestandteile des Gyn-Berichtes?
Vorbericht und Untersuchungsergebnisse vollständig und in Stichpunkten aufführen -> Nicht nur o.b.B.!
In das Diagnosefeld kommen ausschließlich die Diagnosen:
1. Die Hündin ist klinisch (nicht) allgemeingesund.
2. Die Hündin ist klinisch (nicht) geschlechtsgesund.
3. Zyklusstand
Keine Erläuterung der Diagnose!
Dies kommt im Feld Beurteilung und Prognose.
Beurteilung und Prognose bitte in Fließtext.
Was sind Indikationen für eine BU der Vaginalflora bei der Hündin?
Indikationen:
-Im Rahmen des Zuchteinsatzes
-Klinisch manifeste Vaginitis/Endometritis
-Verdacht subklinische Vaginitis/Endometritis
-Fruchtresorption/Abort
-Fortpflanzungsstörung unklarer Genese (Leerbleiben)
Welche drei Arten der Kontrazeption werden für die Hündin unterschieden?
Läufigkeitsausschaltung:
Behandlung zur temporären, reversiblen Unterbrechung des etwa 7 (6–8)!Monate dauernden Sexualzyklus bei der Hündin
Unterbrechung lässt sich nach Belieben ausdehnen
Läufigkeitsunterdrückung:
Behandlung zur Unterdrückung der Symptome und Abläufe
einer bereits klinisch erkennbar angelaufenen Läufigkeit (Proöstrus)
Läufigkeitsverschiebung
eine zu erwartende Läufigkeit kurzfristig auf einen dem Besitzer geeigneter erscheinenden Zeitabschnitt zu verschieben
Wie funktioniert due Läufigkeitsausschaltung?
mittels Gestagenen (Proligeston)
Wirkweise nicht vollständig bekannt: ♂ Negatives Feedback auf Hypothalamus und HVL
=> Suppression der GnRH-, FSH- oder LH-Sekretion
Beeinflussung der Oviduktmotilität => gestörter Transport der Oozyte und Einfluss auf Befruchtung
Beeinflussung der Rezeptivität des Endometriums => keine Implantation
komplett reversibel
erste Anwendung sollte in der Phase der vollkommenen Ovar- und Endometriumruhe erfolgen, d. h. zu dem Zeitpunkt im Zyklus, zu dem die Endometriumreparation abgeschlossen ist und subklinische Symptome des Proöstrus bzw. ein Prä-Proöstrus noch nicht erkennbar sind
dafür Beurteilung der Vaginalschleimhaut und des Vaginalabstrichs: Bei flacher, rosafarbener und feuchter Vaginalmucosa können in dem typischen Abstrichbild für diesen Zyklusabschnitt (ausschließlich Basalzellen) gelegentlich sehr vereinzelte Erythrozyten zu finden sein. Diese zeigen an, dass die Endometriumreparation noch nicht abgeschlossen ist. -> Zu Behandlungsbeginn sollte deswegen der Vaginalabstrich nur Basalzellen aufweisen und frei von Erythrozyten sein.
Erstbehandlung im Anöstrus, Wiederholungsbehandlungen: nach 3 Monaten (2. Injektion), 4 Monaten (3. Injektion) und danach alle 5 Monate
immer Zyto vorher machen, da im Einzelfall mit einem relativ kurzen Zyklus von 4–5 Monaten gerechnet werden muss bzw. es zu Läufigkeitsdurchbrüchen kommen kann, deren unkontrollierte Unterdrückung mit Gestagenen die Entstehung einer glandulär-zystischen Endometriumhyperplasie und/oder Pyometra oder auch einer Mukometra begünstigt
Kontraindikationen: Vaginitis, V.a. glandulär-zystischen Endometriumhyperplasie, Mammatumore, Diabetes mellitus, Gravidität
Nebenwirkungen: GLZH-Pyometra-Komplex, fördert Wachstum der Mamma => Tumorrisiko↑, Veränderungen im Glucosemetabolismus => Diabetes mellitus, Suppression der Nebennierenrindenfunktion => iatrogener Hypoadrenokortizismus, Akromegalie, Fibroadenomatose (Katze), Maskulinisierung von ♀Welpen (bei Gabe in der Trächtigkeit)
GnRH-Analogon
Wirkweise:
Physiologischerweise wird GnRH pulsatil sezerniert =>Aufregulation der GnRH-Rezeptoren
Durch eine kontinuierliche und hohe Sekretion von GnRH (z.B. nach Applikation eines GnRH-Agonist Implantates) kommt es zur Downregulation der hypophysären GnRH-Rezeptoren.
Um eine effektive Downregulation zu erzielen, ist eine konstante Freisetzung des Agonisten essentiell.
noch kein optimaler Zeitpunkt für Implantation während des Zyklus festgestellt
Im Anöstrus kommt es meist in 3-5 Tagen zur Läufigkeit mit Ovulation
In Lutealphase (P4 > 5 ng/ml) wird initiale LH- und FSH-Stimulation unterdrückt, evtl. Läufigkeitsabbruch
Bei älteren Hündinnen erhöhtes Risiko von Ovarialzysten, Endometritis/ Pyometra (Nebenwirkungen zu hoch eigentlich nicht empfohlen)
Behandlung im Östrus resultiert z.T. in verlängerter Hitze
Östrogener Einfluss im Diöstrus klinisch weniger offensichtlich, aber: Vaginalzytologie: Anteil Superfizialzellen/Schollen ↑, Attraktivität für Rüden, Vaginalausfluss, Initialer E2-Anstieg
Wann ist der optimale Deckzeitpunkt einer Hündin?
• Bedeckung/Frischsperma: 1(2)-4(5) Tage p.ov.
• Tiefgefriersperma: 2-4(5) Tage p.ov., optimal i.d.R 3 und 4 Tage p.ov.
Vaginitis bei der juvenilen Hündin
Wann
Symptome
Ursachen
DD
Diagnose
Therapie
bereits im Alter von 2-3 Monaten möglich
z.T. reichlich purulenter Ausfluss ohne Störung des Allgemeinbefindens
mit bedingt pathogenen Keimen kontaminierte Sekrete überaktiver vaginaler Drüsen
congenitale Veränderungen (z.B. Zwitter, Scheidenenge)
Vaginaltupfer zytologisch, mikrobiologisch
Spontanes Verschwinden mit Erreichen der Geschlechtsreife
Antibiotische Behandlung häufig erfolglos, da keine spezifischen Keime nachweisbar sind
Scheidenspülungen mit Kamillosan (Auszug aus Kamilleblüten, 1:20 verdünnt mit steriler isotoner NaCl-Lösung)
Paramunitätsinducer (Zylexis®)
Kastration kontraindiziert!
Vaginitis der adulten Hündin
Ursache
Fast ausnahmslos chronisch congenitale oder erworbene Ursachen (Vaginalzysten, Fremdkörper)
Allgemeinbefinden ungestört
Mukopurulenter oder purulenter Ausfluss, gelegentlich mit Blutbeimengungen
Belecken der Vulva, Attraktivität für Rüden
Scheidenabstrich zytologisch, mikrobiologisch
Entfernung reizender Prozesse
Scheidenspülungen mit Kamillosan (Auszug aus Kamilleblüten, 1:20 verdünnt mit steriler isotoner NaCl-Lösung); alternativ Chlorhexidin verdünnt
Paramunitätsinduder (Zylexis®)
ggf. systemische Antibiose nach Resistenztest
Zystische Endometriumhyperplasie
Wer?
Pathogenese
Diagnostik
aka Glandulärzystische Hyperplasie des Endometriums
Wer? -> zyklisch adulte Hündin
Ovariale Funktionsstörung
Verlängerte Läufigkeit mit latent erhöhter Östrogenproduktion
Verzögerte Abdichtung des Zervikalkanals erhöhte Gefahr der Keimeinschleppung
Bei zunehmendem Progesteroneinfluss zeitgleiche Proliferation und Sekretion der Uterindrüsen
Mukopurulente Füllung eines oder beider Uterushörner
Iatrogen
Hormonbehandlungen (z.B. Gestagene zur Läufigkeitsunterdrückung)
Ödematisierung der Vulva
Attraktivität für Rüden
Eitrig-muköser Vaginalausfluss
Veränderungen am Haarkleid Alopezie Rücken, Flanke -> latent erhöhte Östrogen-sekretion
Anamnese
Zeitpunkt und Dauer der letzten Läufigkeit/en → Verkürztes LK-Intervall? Verlängerte Läufigkeit? Gestörte Ovarfunktion?
Hormonbehandlungen zur Läufigkeitsunterdrückung oder Nidationsverhütung
Gynäkologische Untersuchung incl. mikrobiologische U.
Vaginoskopie -> Mukopurolenter Ausfluss
Vaginalzytologie -> Zahlreiche Leukozyten
Sonographische Untersuchung -> Uterus mit hypoechogenem bis anechogenem Inhalt
Therapie -> Ovariohysterektomie
Endometritis-Pyometra-Komplex
Definitionen
Endometritis
Milde, chronische sekretorische Entzündung der Uterusmukosa bei offener Zervix
Pyometra
Ansammlung von eitrigem oder blutigeitrigem Exsudat im Uteruslumen bei geschlossener Zervix oder offener Zervix
„Offene“ Pyometra
Allgemeinbefinden variabel
Abgang von muko-purulentem Exsudat aus der Rima vulvae
„Geschlossene“ Pyometra
Zunehmende Verschlechterung des Allgemeinbefindens
Kein Ausfluss sichtbar !
ehlinterpretation des Krankheitsbildes (z.B. Magendrehung, Darminvagination, Abdominaltumor)
Was wird abgeklärt wenn Pb in die Praxis kommen mit einer Hündin bei der keine Läufigkeit beobachtet wurde?
Stille Hitze: Ovaraktivität ohne äußere Östrusanzeichen, Hitze ist fertil, sie muss nur detektiert und gemonitort werden.
Prädisposition: junge, rangniedere, bestimmte Rassen
externe beeinflussende Faktoren: schlechte Haltung, Vitamin-/ Nährstoffmangel, Klima
Diagnose: gynäkolog. US, um Anöstrus auszuschließen, regelmäßige US mit Vaginalzytologie/P4, Sozialer Stress vorhanden? Änderung der Haltungsbedingungen möglich?
Sekundärer Anöstrus: Verlängertes Interestrusintervall (> 10->12 Monate in einer vorher normal zyklierenden Hündin)
physiologisch langes Intervall bei Basenjii, Dingo, Wolfshunden
auch durch Endokrinopathien
Ausbeliben der Läufigkeit durch Endokrinopathien
Ätiologie
Ätiologie: Blockade/reduzierte GnRH- und/oder FSH-/LH-Freisetzung infolge von:
Restgelbkörperaktivität(?)
latenter Hyperprolaktinämie(?)
Hyperadrenokortizismus
Hypothyreose
Hyperadrenokortizismus Hündin
Diagnosestellung
erhöhte Glucocorticoidkonzentrationen => red. LH- Sekretion => Ausbleiben der Läufigkeit
Lethargie
symmetrische Alopezie
Hautatrophie
reduzierte Elastizität der Haut
Zyklusaberrationen
adrenocorticale Adipositas
Klitorishypertrophie
Diagnose:
Dexamethason-Suppressionstest
weiterführende Diagnostik (Ultraschall), um zu differenzieren: iatrogen,
pituitär, adrenal Hyperadrenocortismus
Hypothyreose Hündin
Prädispostion
klinische Symptome
Konsequenzen
Behandlung
Ursachen für Hypothyreose
chronisch inflammator. Veränderungen
autoimmune Thyreoiditis => Bestimmung der Auto-AK
Prädisposition
Rasse (IS, GR, Dobermann, Pinscher, Dachshund, Pomeranian, Zwergschnauzer)
Klinische Symptome:
Abort, Todgeburt, mumifizierte Feten, niedriges Geburtsgewicht
Galactorrhea
+ „normal“ Hypothyreose-Klinik (variable Symptome)
Konsequenzen: gestörte Gametenmaturation, Plazenta-Maldifferenzierung
T4, fT4, cTSH
T3/fT3
Goldstandard: TSH-/TRH Stimulationstest
Behandlung:
0.01-0.02 mg/kg L-Thyroxin 2x tgl. p.o.
4-6 Wochen nach Therapiebeginn Erfolgskontrolle
Normalisierung des Zyklus nach 4-6 Monaten
CAVE: Achtung Euthyreoid-sick syndrom! T4(fT4) niedrig bei Corticosteroid Behandlung!
Behandlung Anöstrus Hündin
Indikationen
Voraussetzungen
Therapeutische Optionen
physiologisch verlängertes Interöstrus-Intervall
Verkürzen eines normal (langen) Interöstrus-Intervalls
Voraussetzungen:
pathologische Zustände ausschließen
letzte Hitze mindestens 5-6 Monate her (Endometriumsreparation!)
Therapeutische Optionen:
Dopaminagonisten
z.B. Cabergolin
Prinzip: Anöstrus verkürzen, Prolaktin reduzieren -> Stimulation der Gonadotropin-Sekretion
Behandlung: 5 μg/kg cabergolin, 1x tgl, oral, 10 – 14 days
3-4 Wo keine Behandlung
GnRH (Buserelin: 0,02 - 0,03 μg/kg KM i. v.)
-> in der Praxis: 5 μg/kg Cabergolin, 1x tgl., oral (min. 0.6 μg/kg)
(or 2.5 μg/kg, 2x tgl.) bis zur Hitze oder max. bis zu 28 Tagen
wenn erfolglos => 1 Woche absetzen => GnRH Injektion
GnRH Agonisten (z.B. Suprelorin)
Prinzip: Stimulation der Gonadotropinsekretion, Follikelwachstum induzieren
GnRH-Agonist Implantat
Suprelorin® 4.7 mg Deslorelin
Behandlung nur im Anöstrus
Östrusinduktion: 100%
Ovulationsrate: 62.5 (früher Anöstrus) - 87.5 (später Anöstrus) - 100%
Trächtigkeitsrate: 25 (früher Anöstrus) – 70%
Behandlungsregime: 1 Implant s.c., Nabelregion, Implantatentfernung p.ov./Bedeckung empfohlen
CAVE: Lutealinsuffizienz (=> Abort) möglich=> P4-Kontrolle in Trächtigkeit
Leitsymptom Hündin: Unterbrechung der Läufigkeit
aka Splitöstrus
Definition: Unterbrechung der Läufigkeit in der Follikelphase (Proöstrus)
Ätiologie: Temporäre Hemmung der GnRH- und/oder FSH-/LH-Freisetzung infolge von:
externen Bedingungen (Streß – Klima, Besitzerwechsel etc.)
subklinischer Hypothyreose
Therapie: Abwarten oder Dopaminagonisten
Was ist die Läufigkeit?
Die Phase der Deckungsbereitschaft
Merkmale:
Blutiger Ausfluss aus der Vulva (anfangs rötlich, später heller)
Geschwollene Vulva
Verändertes Verhalten: manche Hündinnen sind verschmuster, andere gereizter
Interesse an Rüden: erst werden sie eher abgewiesen, später lässt die Hündin die Rüden zu
Störungen der Ovarfunktion bei der Hündin
Leitsymptome
mögliche Abweichungen bei Eintritt der Pubertät und ihre Ursachen
Anöstrie
Stille Hitze
Unregelmäßigkeiten beim Einsetzen des Ovarzyklus
Störungen der Ovarfunktion führen immer zu Veränderungen des Zyklus
z.B. verlängerte/verkürzte Läufigkeitsintervalle, Pubertätsverzögerung, Unregelmäßigkeiten usw
Anöstrie: 1 Läufigkeit bleibt aus -> individuelle Einflüsse, ovariale Agenesie (fehlen beider Ovarien), Hypothyreose
Stille Hitze: 1 Läufigkeit symptomlos -> Übersehen der Symptome
Unregelmäßigkeiten beim Einsetzen des Ovarzyklus: 1 Läufigkeit setzt im erwarteten Zeitraum ein, ist aber verlängert oder verkürzt und/oder das Läufigkeitsintervall verkürzt -> Unreife der Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden-Achse, Hypothyreose
Leitsymptom Hündin Verlängerte Läufigkeit
Definition
Ätiologi
Definition: Läufigkeit verlängert (> 6 Wochen), verlängerte Attraktivität
gegenüber Rüden
Ätiologie: Follikelpersistenz mit Zystenbildung infolge:
unzureichender Östrogenproduktion?
unzureichender LH-Ausschüttung?
Defizienz ovarialer LH-Rezeptoren?
meist bei älteren Hündinnen
gynäkologische Untersuchung
Ultraschall Ovarien (Identifikation von Zysten über Größe und/oder Persistenz) und Uterus (obB/gefüllt)
Problem!!: Östrogenintoxikation
Therapie: Versuch der Ovulationsinduktion
natürliches GnRH (Fertagyl® 5 μg/kg KGW)
GnRH-Analog (Buserelin, Receptal® 0,2 μg/kg KGW), 1ml/20 kg i.v.; 20 min später erneut i.v., danach 2x tgl. s.c. über 3-5 Tage
LH-Analog (hCG, Ovogest ®, 250, 500-1000 i.E./Hund): 1-2 x im Abstand von 12 Stunden s.c.
!Unterdrückung der Östrogenwirkung mit Gestagenen – NEIN!!!!!
Ovariohysterektomie
DD: Granulosazelltumor
Diagnose: gynäkologische Untersuchung + Ultraschall Ovarien (ein Ovar vergrößert und inhomogen, mit multiplen hypo- und hyperechogenen Bereichen) und Uterus (obB/gefüllt)
PROBLEM: ÖSTROGENINTOXIKATION!
Therapie: umgehende OHE nach Blutkontrolle
Leitsymptom Hündin: Verkürztes Läufigkeitsintervall oder verkürzter Zyklus
Definition: Läufigkeitsdauer unauffällig, Läufigkeitsintervall verkürzt (< 4 Monate)
Ätiologie: Ausbleiben der Ovulation mit Follikelatresie (anovulatorische Läufigkeit) infolge:
Störungen Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (bzw. unausgereifte Achse); v.a. junge Hündinnen
Defizienz ovarieller LH-Rezeptoren?
Monitoring in der nächsten Hitze; bei Ausbleiben der Ovulation:
Ovulationsinduktionsversuch in derselben/nächsten Hitze:
GnRH-Analogon (Buserelin, Receptal® 0,2 μg/kg KGW), 3 x alle 12 Std sc.
LH-Analogon (hCG, Ovogest ®, 250, 500-1000 i.E./Hund), 1-2 x im Abstand von 12 Std. s.c.
Leitsymptom Hündin Läufigkeit bzw Pseudogravidität nach O(H)E
Definition: Auftreten einer erneuten Läufigkeit/Pseudogravidität nach O(H)E; im gewohnten Intervall/nach mehreren Monaten/Jahren
Ätiologie: bewußt/unbewußt verbliebenes Ovar(gewebe) => IATROGEN
in der Läufigkeit: Vaginalzytologie und Vaginoskopie
in der Pseudogravidität: Vaginalzytologie, P4-Bestimmung
im Anöstrus: LH, AMH, GnRH/hCG-Stimulationstest,
weiterführend: Ultraschall
Therapie:
chirurgische Entfernung des Ovars/Ovarrests
KEINE MEDIKAMENTÖSE THERAPIE
Prolaps vaginae
Was?
Ätiopathogenese
Prolapsus vaginae
= pathologischer Vorfall (nicht tumorös) Vaginalgewebe, kann bis aus Rima vulvae
- keine Hyperplasie des Gewebes, sondern Ödematisierung durch Östrogen, meinst während Proöstrus/Östrus
Stadium: Vorfall von Vaginalgewebe in Canalis, ohne dass dies äußerlich sichtbar ist
Stadium: habituelles Vortreten aus Rima vulvae, v.a. in Situationen mit erhöhtem intraabdominalem Druck (Harn-/Kotabsatz)
Stadium: Permanenter Vorfall aus Rima vulvae, vollständige Rückverlagerung ist möglich
Stadium: permanenter Vorfall aus Rima vulvae, vollständige Rückverlagerung ist nicht mehr möglich
- nur bei intakten Hündinnen, keine Korrelation zu anderen Genitalerkrankungen
- außerhalb der Läufigkeit selten (evtl. Gravidität)
- Sekundärkomplikationen: SH-schäden durch Austrocknung, Verletzungen mechanisch oder durch Hündin selber, Infektionen, Harnabsatzschwierigkeiten
Symptomatik
-Vorfall des Gewebes, Lecken, Pressen, Dysurie, AZ meist ungestört
Vaginaltumore (v.a. Sticker-Sarkom, Übergangszellkarzinom), Fruchtblase, Prolaps uteri, Harnblasenvorfall, Perinealhernie
- im 1. Stadium meist nicht therapiewürdig
- gestörtes Allgemeinbefinden immer stabilisieren, bei Harnabsatzproblemen Harnkatheter legen
- bei tragender Hündin ggf. Sectio nötig
- konservative Behandlung -> maximal Stadium 2 oder 3, nur wenn unbedingt Zuchtfähigkeit erhalten bleiben soll; am erfolgreichsten wenn Hündin schon ovuliert hat (Östrogenmaximum schon vorüber); säubern und Anfeuchten des Gewebes mit steriler NaCl, mit getränkten Gazetupfern mehrmals täglich betupfen oder „Verband“ basteln, ggf. feuchtigkeitserhaltene Salbe; durch schwindenden Östrogeneinfluss sollte sich Gewebe wieder zurückbilden und reponierbar werden; Halskragen und Ruhighaltung; ggf. Antibiose; Keine Gestagengabe (Pyometragefahr)
- chirurgische Behandlung -> OHE mit oder ohne Resektion des vorgefallenen Gewebes
Welche Vaginaltumore kommen bei der nichtgraviden Hündin vor?
Benigne
epitheliale → Adenome, Pappilome, Fibropapillome,
mesenhcymale → Leiomyom, Fibrome, Fibroleiomyome, Lipome
Maligne: squamöses Plattenepithelkarzinom, Hämangiom, Leiomyosarkom
Sticker-Sarkom
Zystische Endometriumshyperplasie?
bzw glandulärzystische Hyperplasie des Endometriums
Ätiologie:
Iatrogen Hormonbehandlungen (z.B. Gestagene zur Läufigkeitsunterdrückung)
Sonographische Untersuchung
Veränderungen am Haarkleid: Alopezie Rücken, Flanke
latent erhöhte Östrogensekretion
Ovarialzysten bei der Hündin
Prognose
Prophylaxe
Ovarialzyste = im Ovargewebelokalisierter flüssigkeitsgefüllter Hohlraum
Unterscheidung in endokrin aktive und nicht aktive Zysten
Follikelzysten, Luteinzysten, Mischformen / Zysten der Reteovariioder der Keimdrüsenoberflächen, auch Gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Zystenformen
Funktionsstörung der Ovarienpersistent erhöhte Östrogenproduktion
v.a. bei älteren Hündinnen (8-10J.) altersbedingte Veränderungen der endokrinen Ovarfunktion, reduzierte Ausprägung ovarialerLH-Rezeptoren oder unzureichende präovulatorische follikuläre Östrogensynthese
Restovargewebe nach unvollständiger Kastration neigt zu zystischer Entartung
Anamnese: verlängerte Läufigkeit, Dauerläufigkeit oder Läufigkeit zu einem unphysiologischen Zeitpunkt, zuvor i.d.R. regelmäßige Zyklen und Läufigkeiten
Klinik: Vulvaschwellungund seroanguinöserAusfluss, bilaterale symmetrische Alopezie bei längerem Fortbestehen möglich, ebenso Apathie, PU/PD, blasse SH
Vorbericht
Gynäkologische US: Adspektionder Vulva, Vaginoskopie, Vaginalzytologie -> Östrogeneinfluss
Sonographie
Blutbild: Hkt., Thrombozyten, Leukos
Ggf. Hormonprofil insbesondere Östrogen
Ovarialtumore: Granulosazelltumor
Paraovariale Zysten, Uterusserosazysten: beide hormonell inaktiv
Physiologische Gelbkörper in Anbildung: Progesteronanstieg
Konservativer/medikamentöser Therapieversuch: grundsätzlich möglich, aber wenig erfolgsversprechend; Risiko einer Pyometra durch vorgeschädigtes Endometrium
Ovulationsauslösende Wirkstoffe: GnRH, hCG
Kontraindikationen: bestehende Anämie oder Thrombozytopenie
Chirurgische Versorgung: OHE, chirurgische Zystenresektionoder bei einseitigem Vorliegen OE
schelcht bei Panzytopenie und nicht-regenerativenAnämie
sonst gut
Kastration nach Abwägung derer Nebenwirkungen gegenüber Zystenprävention
Ansammlung von eitrigem oder blutig-eitrigem Exsudat im Uteruslumen bei geschlossener Zervix oder offener Zervix
„Offene“ Pyometra: Allgemeinbefinden variabel, Abgang von muko-purulentem Exsudat aus der Rima vulvae
“Geschlossene“ Pyometra: Zunehmende Verschlechterung des Allgemeinbefindens, Kein Ausfluss sichtbar! → Fehlinterpretation des Krankheitsbildes (z.B. Magendrehung, Darminvagination, Abdominaltumor)
Multifaktorielles Geschehen, einzelne Komponenten können konfluieren -> Zusammenspiel morphologischer, endokriner, immunologischer und bakterieller Faktoren
Morphologische Veränderungen des Endometriums (glandulär-zystische Hyperplasie) + inflammatorische Prozesse
Abweichung im peripheren Östrogen-Progesteron-Verhältnis während Lutealphase, durch vorherige neuroendokrine Störung (Ovarfunktionsstörung)
Kombination aus aufsteigenden Bakterien und bestehender Endometritis in postovulatorischer Phase des Östrus und früher Metöstrus
Imbalancen im lokalen Immunitätsgleichgewicht und damit Begünstigung des Keimwachstums im Uteruslumen
Exogene Hormongabe: Östrogen im frühen Metöstrus (frühe Lutealphase), Gestagene in Prä-Proöstrus/früher Proöstrus (frühe Follikelphase) Medroxyprogesteronacetat in Prä-Proöstrus
Glandulär-zystische Hyperplasie nur bei der älteren Hündin zusätzliche Grundlage
unter Beteiligung von potenziell pathogenen Bakterien und Progesteron: Verschluss der Zervix, Immunsuppression, Inhibition der lymphozytären Aktivität, Verringerung des Uterustonus, Exsudation und Sekretion des Endometriums, Intrauterine Ansammlung großer Flüssigkeitsvolumina (bis 10% des KGW) => geschlossene Pyometra
Welche Bakterien?
Gram-positive Bakterien: Streptococcus spp., Staphylococcus spp.
Gram-negative Bakterien: hämolysierende und anhämolysierende E. coli (ca. 70-90%), Proteus spp., Klebsiella spp.
steigen durch kleine Cervixöffnung von vaginal auf
Endotoxinbildung -> Toxämie
Pyo
typisch lange Phase ohne dass es auffällt
Allgemeine, unspezifische Symptome
Apathie, Anorexie, subfebrile Körpertemperatur, Vomitus, Polydipsie, Polyurie, Mobilitätsstörungen
je nach Füllungsdruck Vomitus, verminderte Nahrungsaufnahme
Sekundärbelastungen der Nieren durch Toxämie
die Entwicklung der Niederbruchform
„Geschlossene“ Pyometra → „Offene“ Pyometra
Öffnung des Zervikalkanals bei rascher, starker Füllung des Uterus in der frühen Lutealphase → hoher intrauteriner Druck → Weitung des Zervikalkanals
Entzündungsbedingte Luteolyse?
langsamere Entwicklung einer Pyometra (über 6-8 Wochen) → zunehmender Innendruck bei sinkenden Progesteronwerten
Abfluss des Eiters unter wehenähnlichen Uteruskontraktionenens
Niederbruchform trotz „offener Pyometra“ möglich (Sepsis, SIRS - Systemic Inflammatory Response Syndrome)
zunehmende Verschlechterung des Allgemeinbefindens, Toxämie, SIRS, Nierenversagen
bei Austritt von Eiter über die Salpinx oder nach Uterusruptur Peritonitis (Erhöhung der Mortalitätsrate auf >50%), Tod
Diagnostik:
Spezielle gynäkologische Untersuchung
Krusten an Unterseite der Rute, Schenkelinnenflächen, Sprunggelenk → eher Verdacht zur "offenen" Form
Abdominale Palpation
„offene“ Form - fest, leicht bis mittelgradig gefüllter Uterus - Bauchdeckenspannung erhöht → Schmerzen
„geschlossene“ Form Vorsicht !!! - Abdomen vergrößert, Bauchdecke schmerzhaft verspannt - Uterus prall gefüllt, ggf. mit hauchdünner, gespannter Wand → Risiko der iatrogenen Perforation
Vaginale Untersuchung, ggf. Vaginalzytologie
„Offene“ Form - eitriges Exsudat; massenhaft degenerierte Leukozyten
„Geschlossene“ Form - kein Ausfluss sichtbar - Vaginalepithelzellen, keine Leukozyten
Bildgebung: Sono
Labor: Leukozytose mit Linksverschiebung, Hanrstoff und Crea -> Nieeninsuffizienz, Azidose
bei “offener” -> Tupfer mit Resistenztest
Medikamentös
Ziele: Reduktion des Progesteroneinflusses, Vollständige Entleerung des Uterus, Regeneration des Endometriums, Eliminierung der pathogenen Keimflora
Antigestagen (Aglepriston) 2x im Abstand von 24 Stunden, Wiederholung nach 6 Tagen
Aufhebung des Progesteronblocks (Verdrängt Progesteron von den endometrialen und myometrialen Progesteronrezeptoren)
Nur bei noch hoher P4-Konzentration im Blut (>2ng/ml), sonst kein Therapieerfolg
Bei „geschlossener Form“ → Öffnung der Zervix
Stimulierbarkeit des Myometriums ↑ → Abfluss des Uterusinhaltes
Prostaglandin F2α (Cloprostenol) s.c. 3 x/Tag (mind. 7 Tage, Verlängerung je nach Behandlungserfolg)
zusätzlich zu Aglepriston oder allein (allein nur bei offener Form!)
Entleerung des Uterus, Regeneration des Endometriums
Cave Nebenwirkungen: Erbrechen, Diarrhoe, Unruhe, Salivation etc. (deswegen auf 3mal täglich aufteilen)
Antibiose nach Antibiogramm mindestens 10 Tage
Chirurgisch
Drainage der Uterushörner mittels Verweilkatheter
Alle Verfahren begleitend mit Antibiose über 2-5 Tage und Analgetika (mind. 2 Tage)
Therapie bei Notfall
OHE Methode der Wahl, wenn narkosefähig
OHE auch bei
zystischer Endometriumhyperplasie bzw. ovarialer Funktionsstörung (Ovarzysten, Ovartumor)
wiederholter Erkrankung bzw. erfolgloser konservativer Behandlung
älteren Hündinnen gegen Ende oder nach Abschluss der Zuchtkarriere
nicht in der Zucht eingesetzten Tieren
Kennzahlen Repro Kaninchen
Kaninchen
Glandulär zystische Endometriumshyperplasie
Meerschwein Ovarialzysten
Meerschwein Eklampsie
Meerschwein Gestationsketose, prophylaxe
Meerschwein Geburt
Geburt Chinchilla
Heimtier Narkose
Chini postpartum Septikämie
GnRH-Agonist Implant Fretto
Frettchenrüde
Frettchenfähe -> OFF-LABEL
GnRH-Implantant bei anderen Heimtieren
Kennzahlen Meerschwein
Kennzahlen Fretto
Kennzahlen Chini
Kaninchen Uterustumor
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