Kaiserforen
Die Kaiserforen wurden als Erweiterung des Forum Romanum angelegt, als erstes das Caesarforum.
Die römischen Kaiserforen wurden als Erweiterungen des Forum Romanum nach Norden und Osten sukzessive angelegt; markiert: Augustusforum.
Quer über die Kaiserforen ließ Benito Mussolini 1924 bis 1932 die Via dei Fori Imperiali als Prachtstraße anlegen, die heute die Kaiserforen durchschneidet und die ursprüngliche Situaton verunklärt.
Augustusforum mit dem Mars Ultor (Mars der Rächer)
Tempel wurde 2 v. Chr. eingeweiht.
lunensischer Marmor
Grundriss: rechteckig, seitlich gerahmt von Portiken und Exedren (halbrunde Bauteile); Die Exedren besaßen Skulpturenausstattung:
Aus Schrifquellen ist bekannt, dass die Portiken des Augustusforums mit Statuen der "summi viri" der berühmten Persönlichkeiten, die die Herrschaft des römischen Volkes von den Anfängen zu seiner Höhe geführt hatten, aufgestellt waren,
Statuen aus Bronze und aus Marmor.
in der Mitte des freien Platzes: wahrscheinlich Skulpturengruppe des Augustus auf einem Viergespann, auf dessen Basis u. a. sein Ehrentitel "pater patriae" vermerkt war.
Anlage diente zur staatlichen Repräsentation: zum Empfang ausländischer Gesandtschaften, war ein Ort für Feierlichkeiten und Opfer und auch für Rechtsprechung.
Mars Ultor: Die Kultstatue ist nicht erhalten, ist aber in der Antike kopiert worden!
Vorderfront des Tempels übertraf an Breite und Höhe alle Tempel des damaligen Rom. Nur der kapitolinische Jupitertempel war noch größer.
Atikazone der Portiken des Augustusforums waren mit Frauen, die das Gebälk tragen verziert. Das sind Karyatiden und sie sind Kopien nach Karyatiden in Athen.
Vergleich mit Athener Akropolis
Erechtheion: 409-406 v.Chr. fertiggestellt.
Ein Bestandteil des Erechtheions ist die zierliche Karyatdenhalle.
Zwei der sechs Originale der Karyatdenhalle des Erechteions in Athen sind für die Portiken am Augustusforum in Rom exakt kopiert worden. Idente, sehr genaue Kopien!
Am Augustusforum wurden nur zwei dieser Karyatiden gefunden, man nimmt aber an, dass die gesamte Attika der beiden Portken so ausgestaltet war.
Zwischen den Karyatiden: Ammonsköpfe in hellenistischem Stil, alle leicht
unterschiedlich voneinander.
Vorbildwirkung für die Ausgestaltung von Fora in den Kolonien (z. B. Mérida)
Jugendbildnis des Nero aus der Basilica in Velleia, Heute in Parma, VOR 51 v. Chr.:
Nero (Reg.daten 54 - 68 n. Chr.)
in Toga gekleidet,
um den Hals die Bulla, ein Schmuckstück, dass Knaben bis zum Erwachsenwerden (zw. 14-16 Jahren) tragen.
Mit anderen Worten: die Bulla zeigt das junge Alter des Dargestellten an.
Charakteristisch bezüglich der Frisur: lange, schlanke, von hinten in die Stirn gekämmte Locken.
Kopfdetail einer Statue des Nero, die ihn ein paar Jahre später (55-59 n. Chr.)
noch immer recht jung.
Nero-Kopf vom Palatn, Dat.: 59 n. Chr.
Kennzeichen: dickes Kinn
Er verfiel nach seinem Tod der „daminato memoriae“ (d. h. die Erinnerung an ihn wurde gelöscht, sein Name aus Inschriften ausgemeißelt, seine Porträts zerstört) daher nicht viele Porträts erhalten.
Kopf: die Fettleibigkeit kommt heraus, die Augen sind nicht mehr so groß, die Haare lockerer und gröber,
außerdem ganz charakteristisch, dass die Haare in Form einer Stufe nach vorne in die Stirn hineinbrechen;
leichter Bartansatz.
Seitenansicht des Nero als Herrscher:
Fettleibigkeit, Haare brechen in Form einer Stufe in die Stirn hinein.
Haare reichen extrem weit in den Nacken.
3 verschiedene Köpfe des Vespasian (Reg.Zeit: 69-79 n. Chr.)
Mit den Flaviern beginnt ein neuer Trend bei Porträts:
wieder Realismus, Falten, schütteres Kopfhaar, Züge, wie sie republikanische Porträts getragen haben, werden erneut „in“
Rom, Haus des Augustus am Palatn, ca. 30 v. Chr.
später 2. Stil
Architektur wird zartgliedrig, Dach: zartgliedrige Phantasiewesen
Rom, Haus der Livia am Palatin:
Architektur noch wie im 2. Stl, aber bereits Schließung der Wand.
räumliche Illusion aufgehoben, es kommt zu einer „Schließung der Wand.
3. Stl: Architektur zu Ornamenten umgedeutet, die Säulen werden ganz schmal,
könnten so die darauf aufgesetzten Aufbauten gar nicht tragen.
Rom, Villa unter der Farnesina, 20 v. Chr.,
Beginnender 3. Stl
3. Stil: frühestens ab ca. 20 v. – 50 n. Chr.
Fingierte Tafelbilder
Ausstattung eines Heiligtums
Filigrane eher ornamentale Architektur
Vitruv bemängelt, dass die in augusteischer Zeit (= 3. Stl)
aufkommende Mode, eine Innenwand zu dekorieren, jede Verbindung zu realen Funktionen gebauter Architektur vermissen lässt.
Der dritte Stl (20 v. Chr.- 50 n. Chr.):
Schließung der Wand, dünngliedrige Architektur,
Gesimse, auf denen Palmeten, Lotoskelche, rechtwinklige Muster, Gemmen, Kymaten,stehende oder schwebende dünngliedrige Fabel- und Phantasiewesen abgebildet sind
Kein Illusionismus und keine Tiefenräumlichkeit mehr sondern:
flache zweidimensionalen Gestaltung geschlossene, undurchlässige Wände.
großflächige oft rote (Villa Imperiale Pompeji) oder schwarze (Casa del Frutteto Pompeji) Felder mit Linien, fachen Bändern oder Architekturelementen untergliedert
Pflanzliche und abstrakte Verzierungen, ornamentaler Stil
Der vierte Stil (50- 79 n. Chr.): der Stil, der beim Untergang Pompeji gerade aktuell war.
zartgliedrige Architektur wird mehr zum Ornament;
Nebeneinander von Wandausblicken, die wieder von menschlichen Figuren bevölkert sein können, und Wänden mit zentralen Mythenbildern.
„architektonische Dekoration“ (nicht Architektur-sondern Gliederungssystem)
Wichtges Bauwerk unter Vespasian: Kolosseum
erbaut in den 70-er Jahren des 1. Jh. n. Chr.,
Einweihung 80 n. Chr. unter seinem Sohn Titus
Nero stirbt, Vespasian lässt den See, der zu Neros Domus Aurea gehört hat, trockenlegen und baut dort das Amphitheater.
griech. „amphi“ beide (also „was an beiden Enden wie ein Theater aussieht“)
Erste öffentliche Auftritte von Gladiatoren in Rom: 3. Jh. v. Chr. am Forum Boarium
Die Sitte, derartige Spiele auszurichten: in Kampanien entstanden
Fest gebaute Amphitheater mit dem ovalen Grundriss: Phänomen der Kaiserzeit
In der Kaiserzeit verbreitet sich die Site, Gladiatorenspiele zu veranstalten, im gesamten Imperium Romanum.
Münze mit Kämpfen im Gebäude: links außen kolossale 40 m hohe Bronzestatue des Nero vom Bildhauer Zenodoros, der nach 68 n. Chr. zu Statue des Sol (Sonnengots umgewandelt wurde), daher der Name „Kolosseum“ für das Amphitheatrum favium.
Bei Tierhetzen oder Jagden wurden entweder verschiedene Tiere gegeneinander oder Menschen gegen Tiere gehetzt. Tierhetzen und Ketenkämpfe durch Verbrecher: Vormittagsprogramm,
Richtige Gladiatorenspiele: Nachmittag,
„Munera“/Geschenk; weil die Durchführung der Kampfspiele vom Kaiser, von städtischen Beamten oder wohlhabenden Bürgern, „editores munerarii“, organisiert und bezahlt wurden, die so einen Beitrag zu den öffentlichen Ausgaben leisteten.
Außenansicht des Kolosseums: In den Bögen standen einst Skulpturen, vgl. Darstellung des Kolosseums am sog. Haterierbau, ca. 120 n. Chr. – Die Haterierreliefs sind Reliefs vom Grabbau der Familie der Haterier in Rom.
Gladiatoren: Kriegsgefangene, verurteilte Verbrecher, Sklaven oder Freiwillige
Kaiserzeit: Großteil der Gladiatoren aus ursprünglich freien Personen, die sich mittels eines Vertrages mit einem Gladiatorenhändler bzw. einem auf die Ausrichtung von Spielen spezialisierten Unternehmer zum Gladiatorendienst verpfichteten und durch einen Eid, der bei mehreren römischen Autoren überliefert ist gelobten, „sich brennen, fesseln und mit dem Eisen töten zu lassen“
(„uri, vinciri, ferroque necari“).
Sie lebten von nun an in der Gladiatorenkaserne (ludus), erhielten Training und wurden mit Kraftnahrung gefütert.
Sie sanken für die Zeit ihrer vertraglichen Verpfichtung auf den Status von Sklaven herab. Sie waren vom Militärdienst und von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Durch Preisgelder konnten sie zu einem gewissen Besitz kommen.
Gladiatoren kämpfen einzeln oder seltener gruppenweise gegeneinander, nie gleich Gerüstete gegeneinander, sondern es gab spezielle Paarungen: ●Bsp. Retarier (Dreizack und Netz leichtbewaffnet, am linken Arm Armschutz und Schulterschutz, Kurzschwert) kämpf immer gegen Secutor, einen Schwerbewafneten.
Amphitheater von Pompeji: viel früher als das Kolosseum in Rom, 70 v. Chr. Errichtet
Gehört zu den ältesten und am besten erhaltenen Amphitheatern, Platz für 20.000 Zuschauer
Zuschauerraum in 3 Sektoren unterteilt: Die Innenfäche, Arena („Sandplatz“) – ist anders als das Kolosseum in Rom – ohne Untergeschoss gestaltet, aus dem in Rom mittels Aufzügen Gladiatoren in die Arena emporgehoben werden konnten.
Rechts unten: Wandmalerei aus Pompeji, auf der die Kämpfe im und um das Amphitheater von Pompeji dargestellt sind.
In der Kaiserzeit errichtet jede römische Stadt, die auf sich etwas hält,ein Amphitheater,um Gladiatorenspiele und Tierjagden abhalten zu können. Zb: Nimes, Lucca etc.
Titus (39 - 81 n. Chr.)
Regierungszeit: 79 - 81 n. Chr.
wichtge Ereignisse dieser Zeit: Vesuvausbruch (79 n. Chr.), Großbrand Rom (80 n. Chr.)
Sohn des Vespasian
Aussehen: volles Gesicht (fast Doppelkinn), Grübchen am Kinn, Locken, hohe Strn mit Falten
Panzer-Statue des Titus, Herkulaneum (vor 79 n. Chr.)
Panzerstatue: beliebtes Format für Kaiserstatuen
keine wirkliche Kriegsrüstung, idealisierte Darstellung eines Feldherren
Titus trägt Fellstefel (entstammen griechischer Göter- & Theaterwelt)
Toga-Statue des Titus, Vatikan Rom
Toga-Statue: auch beliebtes Format für Kaiserstatuen
Toga betont bürgerlichen Aspekt des Kaisers
Titusbogen ca. 90 n. Chr.
Triumphbogen am Forum Romanum
Teil der innerstädtischen Festung
Adler & Kaiser = Apotheose des Titus
Reliefs haben zunehmend mehr Tiefe
2 große Reliefszenen im Durchgang links & rechts
Titusbogen ca. 90 n. Chr. Durchgangsrelief 1
Titus als Triumphator auf einem Triumphwagen
gefügelte Victoria (Siegesgöttin) bekränzt ihn mit einem Kranz
Dea Roma führt Viergespann vorne an (Helm, Amazonen-Gewand)
2 Jünglinge vor dem Wagenkasten einer mit nacktem Oberkörper (genius populi Romani), ein Togatus (genius senatus)
Titusbogen ca. 90 n. Chr. Durchgangsrelief 2
Triumphzug, bei dem Beutestücke aus Jerusalem mitgeführt werden
zb. 7-armiger Leuchter, große Tafeln, ...
Einzug durch einen Triumphbogen (rechts)
große Bewegung in den Reliefs
szene gehört zu Triumph des Titus in Rom (Titus zerstörte 70 n. Chr. Jerusalem)
Flavische Frauenportraits
zb: Domita (Frau des Domitan) oder Iulia Tit (Tochter des Titus)
Ringellocken über Stirn oder Löckchentoupet
solche Frisuren Mitte d. 1. Jahrhunderts immer beliebter
Trajan (52 – 117 n. Chr.)
Regierungszeit: 98 - 117 n. Chr.
Panzerstatue des Trajan, Ostia
Höhe: 1,95 m
Kopf: griechischer Marmor; Körper: italischer Marmor
Trajansporträts seiner Regierungszeit zeigen leicht voneinander unterschiedliche Frisuren
besonders relevant: Haargestaltung über Schläfen & Stirn
Porträtbüste des Trajan, Rom, Kapitolinische Museen
idealisierte Darstellung
Schwertband umgehängt (Anlehnung an Kriegsgott Mars)
Kameo mit Doppelporträts/gestafelten Porträts (=„capita iugata“)
von Trajan und Ehefrau Plotina
Imperium Romanum größte Ausdehnung unter ihm
eroberte heutiges Rumänien (Dakien in Dakerkriege) -> Gold
Münze zur Zeit Trajans
Dacia capta = Dakien erobert auf Münzen
römisches Siegesmal von Adamklissi (108/109 n. Chr.)
auch Tropaeum Traiani genannt
nicht direkt im dakischen Kernland errichtet, sondern in röm. Provinz Moesia inferior
Gesamthöhe: ca. 40 m
Aufbau:
Zylinder, darüber Kegelstumpf (mit Ziegel gedeckt)
darauf 4-5 m hohes Tropaeum
Metopen zieren obere Hältfe des Zylinders (je 1,58 x 1,16m)
zeigen Kriegsszenen zwischen Römern & Dakern
merkwürdige Proportionen, keine Perfektion
ungewöhnlich für röm. Bildwerke trajanischer Zeit, vermutlich Handwerker vor Ort rekrutiert
Trajansforum
322 m lang → größtes Kaiserforum
Einweihung: 112 n. Chr.
prunkvoll ausgestattet, in Antike bereits gelobt
finanziert durch Gewinne aus den dakischen Kriegen
Trajansmärkte rechts neben (Mercat Traianei)
Basilica Ulpia am nordwestlichen Ende des Forums
Reiterstandbild des Trajan: Equus Traiani: Fundamente bei jüngsten Grabungen entdeckt, unklar, ob aus Bronze od. Marmor war
zahlreiche Statuen von Beamten, Dichtern & Rhetoren
standen vermutlich in den Portiken
viele Gesetze wurden am Trajansforum publiziert (Steuergesetze, Erbrecht, Gesetze geg. Mord/Totschlag, ...
unter Hadrian & Marc Aurel bis in Spätantke weiterbenutzt
Trajanssäule = Ehrendenkmal am Trajansforum
steht zwischen der Basilica Ulpia & der lateinischen & griechischen Bibliothek
Forum damals sehr zugebaut → Säule war schlecht zu sehen
113 n. Chr. dem Kaiser für seine Siege über die Daker gewidmet
1. stadtrömische Kaisersäule, auf der Kaiserstatue hoch emporgehoben ist
Gesamthöhe: fast 40 m
Treppe im Inneren, kleine Lichtschlitze an d. Säule
Basis beinhaltet Urne des Trajan
spiralförmiges Reliefries: zeigt Taten des Kaisers (1. & 2. Dakerkrieg)
200 m langes Reliefand mit mehr als 2500 Figuren
umläuft Säule in 23 Windungen geg. den Uhrzeigersinn
Figuren haben 2/3 Lebensgröße
im Mittelpunkt: der Herrscher & seine Armee (kleine Schife, Brückenbau, Röm. Soldaten halten
abgeschlagene Dakerköpfe dem thronenden Kaiser, Szenen nicht historisch präzis, sondern symbolisch/propagandistsch)
Aufeinanderfolge von Bildformeln: Trennung der 2 Dakerkriege durch Siegesgöttin Viktoria, die auf ein Schild schreibt Reliefs urspr. farbig
vertikale Lesemöglichkeit wird diskutiert
Sockel mit Inschrift
Waffen der Daker; oben Girlanden, die von Adlern getragen werden
Dachform an der Fassade (erinnert an Kirche)
Bogen von Benevent
Errichtet 114 n. Chr. Weil der Verlauf der Via Appia durch Trajana verändert wurde
Abmessungen und Säulenschema ähnlich wie bei Titusbogen à whs dieselbe Bauhüte
Von oben bis unten mit Reliefplaten geschmückt (Gegensatz zu Titusbogen)
Durchgangsrelief 1: Kaiser Trajan bei einer Opferzeremonie
zwei kleinere Opferdiener (camilli) assisteren ihm, links zwei
Opferdiener (popae) mit einem Ster als Verweis auf das blutige Opfer, die Sterschlachtung, die auf das Weihrauchopfer des Kaisers am transportablen Altar folgen wird.
Durchgangsrelief 2: Alimentarstfung des Kaisers Trajan
Trajan führte ein Finanzierungsprogramm für Waisenkinder ein, die Alimentarstfung Kaiser Trajan (Kopf fehlt) wendet sich an mehrere
Frauen mit Mauerkronen (Personifkationen von Städten), Kinder und Väter mit Kindern.
Kassettendecke: Kaiser Trajan im Panzer und mit Fellstiefeln wird von Victoria mit einem Kranz bekränzt.
Hadrian: Reg. 117-138 n. Chr.
Hadrian, Kopf in Rom: Darstellung anderes als in frühen Kaiserzeit:
Kurzer Bart, lockige Haare. Kontrast zwischen Gesicht und Haar,
gleich wie beim Trajansbogen von Benevent: Mann mit Bart und Locken anwesend.
Hadrian in Panzerbüste: mit Rolllocken = Locken, die vom Hinterkopf nach vorne rollen und deren Enden, dort eingedreht enden, Hadrian brachte Bart in Mode
Statue des Hadrian-Günstlings Antinoos in Delphi, 138 n. Chr.
Mehrfach übereinander gelagerte lange Haarlocken
jung, idealer Körper
Relief mit Darstellung des Antinoos als Gott Silvanus aus Lanuvium
Sehr ähnlich wie Statue in Delphi
Antinoos:
war ein Günstling und vermutlich Geliebter des römischen Kaisers Hadrian. Nach seinem Tod wurde er zum Gott erklärt und verehrt.
Faszination beruht in erster Linie auf seiner Beziehung zu Kaiser Hadrian und den vielen Kunstwerken, die in Erinnerung an den jungen Mann geschaffen wurden.
Dadurch entstanden viele Legenden, Sofort nach dem Tod des jungen Mannes begann seine Verehrung als Gottheit oder zumindest als Heros (Halbgott).
Hadrian gründete ihm zuliebe die Stadt Antinopolis in Ägypten.
Der zeitliche Höhepunkt der Antinoosverehrung war in den Jahren von seinem Tod (132) bis zum Todesjahr Hadrians (138).
In vielen Städten des Reiches begann man schon kurz nach dem Tode des Antinoos mit der Errichtung von Tempeln und der Stifung von Priesterämtern für den toten Kaiserliebling.
Ähnlich den Panhellenischen Spielen, den Panathenäen und den Ptolemäen wurden sportliche und musische Wettkämpfe mit religiösem Hintergrund, die Antnóeia, veranstaltet.
Alle überlieferten Bildnisse sind nach seinem Tod entstanden. Allein aus dem Bereich der Freiplastik sind etwa 122 Bildnisse überliefert. Hinzu kommen etwa 252 Münzportraits und weiter Bildnisse der Kleinkunst (Gemmen, Kameen, Bronzen und Ähnliches).
Marmorstatue des Antnoos, sogar ägpytsierend als Pharaoh. Diese Statue stammt aus der
Hadriansvilla bei Tivoli und ist heute im Vatikan
Hadriansvilla von Tivoli:
Die Hadriansvilla bei Tivoli wurde 118 bis 134 n. Chr. ca. 32 Kilometer nordöstlich von Rom, 6 km vor Tivoli (früher Tibur) als Sommerresidenz und Alterssitz des römischen Kaisers Hadrian ausgebaut.
122 hektar bebautes + Grünland Gebiet (Miniaturen Gebäude + Landschaften von Reisen va. Griechisch + ägyptsch) -> lockere Anordnung vers. Grundrisse
Kern aus spätrepublikanischer Zeit mit Mosaiken in opus vermiculatum
sog. Teatro Marittimo,
ein rundes Becken mit einer Insel in der Mitte, die man über eine Zugbrücke erreichen konnte.
Auf dieser Insel war eine kleine Villa untergebracht, in die sich Hadrian zurückziehen konnte.
Erstmals – und das ist von Relevanz für die Architektur der Kaiserzeit – entstehen anstelle rechteckiger Räume auch Zwickelräume und Räume mit unregelmäßigen Grundrissformen.
„Canopus“, der Nachbau eines Kanals in Ägypten,
der die Stadt Canopus mit Alexandria verband, und an dessen Ende sich ein Triclinium befand, das nach einer Inschrift „Serapeium“ hieß.
An diesem Canopus in der Villa Hadriana waren verschiedene Marmorskulpturen aufgestellt, zB. Karyatiden, die Kopien der Erechtheionkoren sind
Pantheon, Rom, Marsfeld
Erbauung des Pantheon unter Agrippa: 27-25 v. Chr.
der 1. Bau hate einen komplet rechteckigen Grundriss stammt von Agrippa.
82 n. Chr. niedergebrannt.
Das heute sichtbare Gebäude wurde völlig neu von Hadrian erbaut.
Der Bau besteht ungewohnter Weise aus der Kombinaton von zwei unterschiedlichen Teilen: Vorhalle (Granitsäulen, pentelischen Kapitellen) und Rotunde.
In der Antike war die Rotunde war kaum sichtbar, weil rundherum eng andere Bauten anschlossen.
Das Gebäude wurde immer wieder umgebaut und auch sein Sinn wurde immer wieder umgewidmet:
Der innere Durchmesser und die Höhe vom Fußboden zur Kuppel, die aufgrund ihrer Größe ihresgleichen sucht, beträgt gleichermaßen 43,32 m.
Die Wand der Rotunde ist 6 m dick.
In hadrianischer Zeit für Senatssitzungen verwendet
Severische Dachkassetten, vergoldete, wurden 663 n Chr. abgenommen und nach Alexandrien gesendet.
Das Gebäude wurde schon in der Antike mehrfach repariert und dadurch erhalten, daher ist das Pantheon nicht „ein“ Gebäude, sondern man müsste die Verwendungsphasen trennen und von "mehreren" sprechen.
628 in eine Kirche umgewidmet, daher so gut erhalten.
Der opus sectile Fußboden sollte antik sein.
Der Bau war „allen Göttern“ geweiht.
Es gibt verschiedene literarische oder epigraphische Hinweise, wozu das Pantheon im Lauf der Zeiten gedient hat.
Ansicht des Mauseoleum Hadriani =sog. „Engelsburg” mit der Engelsbrücke im Vordergrund
ca. 130 n.Chr. unter Hadrian begonnen, 139 n. Chr. durch Antoninus Pius fertiggestellt.
in der Nachfolge des Augustusmaussoleums zu sehen.
Massive und komplizierte nachantike Umbauten (Gefängnis, von den Päpsten als Kastellburg verbunden mit dem Vatikan genutzt) verunklären das ursprüngliche Aussehen extrem.
Ursprünglich war das Mausoleum, da es ja auf der anderen Tiberseite liegt, über die neuerbaute Brücke, den Pons Aelius (134 n.Chr. eingeweiht), mit dem Marsfeld verbunden.
Aufbau des Mausoleum Hadriani: quadratscher Unterbau, darauf ein zweigeschossiger Rundbau (Dm ca. 64 m H ca. 21 m)
Im Inneren 8×8 großer Zentralraum
Hier wurden sämtliche römischer Kaiser von Hadrian bis zu den Severern bestatet.
Antoninus Pius (138-161 n. Chr.), Marmorporträtkopf aus
Formia; Rom,
138 n. Chr. Regierungsbeginn; aus der Armee des Trajan hervorgegangen;
Das Porträt ist aus einer Weiterentwicklung von Elementen zu verstehen, die beim Vorgänger Hadrian vorhanden waren:
weiterhin kurzer Bart, etwas kräftiger als bei Hadrian; Bohrungen im Haar, die in der Folge für viele Porträts charakteristisch werden.
Auf der Rückseite ganz charakteristisch für Antoninus Pius horizontaler Haarwirbel.
Bezüglich der Augen: Iris als Ritzlinie, Pupille gebohrt. (Im Unterschied zu einfach glatten Augen, z. B. bei Augustusbildnissen). Bei Marmorstatuen beginnt diese Art der Augengestaltung (Iris eingeritzt, Pupille gebohrt) in hadrianischer Zeit und wird für die Zeit danach quasi zur Regel (aber Achtung: das gilt nur für Marmorporträts!!! Nicht für Kameen, nicht für Bronzen, etc. - und: man darf antike Porträts nie nach diesem Detail bzw. anderen einzelnen Details alleine beurteilen, sondern muss immer alle Elemente der Gesamtgestaltung berücksichtgen!)
Ein Fragment der Säule befndet sich heute im Vatikan:
dieses Säulenfragment mit Inschrift zeigt, dass die glatte Granitsäule schon 126 n. Chr., lange vor ihrer endgültigen Aufstellung herbeigeschaft worden war.
Die Fragmente der Granitsäule wurden 1792 zur Ausbesserung des Obelisken auf der Piazza Montecitorio (=Sonnenuhr des Augustus) verwendet.
Die Säule ist ein Kenotaph (griech. für „leeres Grab“, bloße Erinnerungsstätte), das in der Nähe des Ustrinums (Verbrennungsstäte, lat. urere, ussi, ustum=verbrennen) gebaut wurde.
Während die Säule bis auf das soeben gezeigte Fragment verloren, auch die Bronzestatue nicht erhalten ist, gibt es aber den Sockel der Säule des Antoninus Pius (Dat.: 161 n. Chr., nach dem Tod des Antoninus Pius), heute in Rom, Vatkanische Museen und er ist mit wichtgen Reliefs verziert:
Auf der Langseite des Sockels:
Antoninus Pius und Faustina Maior, das Kaiserpaar, wird von einem nackten Jüngling mit Himmelskugel und Schlange (Aion= Ewigkeit), emporgetragen und Adler fiegen mit. Das bedeutet: es ist die Darstellung der Apotheose des Antoninus Pius und der Faustna Maior von 161 n. Chr.
Links unten im Bildfeld: junger Mann mit Obelisk als Personifikation des Marsfeldes (Achtung: sein Kopf ist modern ergänzt!),
rechts unten: in Waffen sitzend Dea Roma, die den Arm grüßend und wohlwollend hebt.
Am Schild ganz winzig: Lupa Romana mit Romulus und Remus. Zur Ikonographie der Dea Roma: das lange Gewand
und der Helm sind von der griechischen Göttin Athena als Göttin Athens und von Amazonen (eine freie Brust) entlehnt.
Faustina Maior war 161 n. Chr. schon gute 20 Jahre tot (starb bereits 141 n. Chr.), Sie wird aber trotzdem mit Antoninus Pius gemeinsam abgebildet, und beide erfahren gemeinsam die Apotheose.
Auf der zweiten Langseite des Sockels befndet sich eine Inschrift
Auf den beiden Nebenseiten: Decursio = ritueller Ritt um den Scheiterhaufen.
Reiterparade und Soldaten mit Feldzeichen. Künstlerische Neuheiten:
die Tatsache, dass die Personen auf eigenen Standfächen stehen und
dass sie fast rundplastisch gearbeitet sind (das erforderte sicher viel Geschick!)
Mark Aurel (Reg. 161 – 180 n. Chr.)
Haar und Bart deutlich länger. Die Haare sitzen infolge stärkerer Bohrungen wie eine aufgeschäumte Kappe auf dem Kopf.
Es gibt einen Kontrast zwischen lockigem, gebohrtem Haar und glatter Gesichtsfläche.
Reiterstatue, vergoldete Bronze, des Mark Aurel am Kapitol; Dat. 176 n. Chr.
Eine Reiterstatue bildete eine viel höhere Ehre als ein Standbild.
Man sieht, dass dem Mark Aurel der Unterkörper fast fehlt und dass er auf dem Pferd eingesunken wie in einem Sofa sitzt.
Gemäß Thuri Lorenz gehören Pferd und Reiter ursprünglich nicht zusammen.
Mark Aurel sitzt also auf einem älteren Pferd, Die rechte Hand ist grüßend erhoben, die linke hielt die Zügel. erfahrenen Reiterin: Beobachtung, Zusammenspiel von Reiter und Pferd so nicht funktonieren würde. Das weist auch darauf hin, dass Mark Aurel auf einem „fremden Pferd“ sitzt.
Diese Reiterstatue des Mark Aurel wurde vor ein paar Jahren aus Gründen des Denkmalschutzes in die Kapitolinischen Museen verfrachtet und am Kapitolsplatz wurde eine moderne Kopie aufgestellt.
Säule des Mark Aurel,
wurde nach Mark Aurels Tod 180 n. Chr. begonnen,
allerspätestens 196 n. Chr. Vollendet, Trajans-Säule war Vorbild, beide haben innere Wendeltreppe, die nach oben führt, dargestellt:
Kriegsgeschehen, militärische Aktionen, vor allem Szenen, die Kaiser in Mittelpunkt stellen, folgende Handlungsmotive: Aufbruch, Ansprache, Opfer
167-180 verlustreicher Krieg des Mark Aurel gegen östliche Germanenstämme, Reliefs stellen seine Feldzüge, ursprünglich hoher Sockel, dargestellt: Viktorien, die Girlanden halten,
Schaft (27,75 m hoch) setzt sich aus 17 ca. 1,6m hohen Trommeln zusammen, jeweils ca. 3,7 m Durchmesser
Reliefand ca. 200 m lang, 21 Windungen
Torus der Basis verziert mit Eichenlaub
38 hochrechteckige Fensterschlitze, jeweils von einfachem Profl gerahmt, treten deutlich aus Fries hervor, wahrscheinlich Vielzahl an verschiedener Bildhauer an Säule gearbeitet, wie bei Trajanssäule: Kaiser größer dargestellt als ihn umgebende Personen, um ihn hervorzuheben
Gliederung der Feldzüge, keine aktuelle Kriegsberichterstattung, sich wiederholende Rituale:
Ansprache, Opfer, günstiges Omen, Vorführung Gefangener, Begnadigung für sich freiwillig Unterwerfenden, Kriegsrat, Überwältigung der Gegner,...
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