Lernziele
Den Begriff Generation erläutern und den prägenden Zeitraum im Leben eines Menschen benennen können.
Erklärungsansätze für Unterschiede im Verhalten und Erleben von Generationen anführen können.
Erläutern können, warum Generationen-Management Sinn macht.
Mögliche Konflikte in der Arbeitswelt benennen und Treiber dafür anführen können.
Übersicht
Was genau ist eine Generation?
Unterschiede im Verhalten und Erleben von Generationen Übung „ICH AG“
Entwicklung in den Generationen (nach Klaffke)
Generationen-Management
Überblick über die Generationen im Unternehmen
Generation Boomer – Generation Z
Generationenkonflikte
Was ist eine Generation? (F. 5)
Die Soziologie definiert eine Generation als „die Gesamtheit von Menschen ungefähr gleicher Altersstufe mit ähnlicher sozialer Orientierung und einer Lebensauffassung, die ihre Wurzeln in den prägenden Jahren einer Person hat“.
Welche Jahre prägen eine Generation? (F. 5)
Prägende Jahre = Zeitraum im Leben eines Menschen ungefähr zwischen dem 11. Und 15. Lebensjahr Zeitraum zwischen Kindheit und Verkopftheit
Es ist die Zeit, in der ein junger Mensch beginnt, Einflüsse außerhalb seiner direkten Umgebung bewusst wahrzunehmen. Dazu gehören vor allem Geschehnisse in Politik und Gesellschaft, die die Entwicklung individueller Werte und Präferenzen beeinflussen.
EXTRA Folie 6
Unterschiede im Verhalten und Erleben von Generationen
Erklärungsansätze:
Erstens sind reine Alters-Effekte vorstellbar. Demnach würden sich Einstellungen und Werte eines Menschen allein durch den (biologischen) Alterungsprozess verändern. Dies würde bedeuten, dass ein heute vierzigjähriger Mensch die gleichen Werte haben müsste wie die Elterngeneration als sie das 40. Lebensjahr erreichte.
Darüber hinaus sind zweitens Lebensphasen-Effekte denkbar. Werte und Einstellungen sind hiernach von den jeweiligen privaten Lebensumständen abhängig. So sollten familiär noch ungebundene Beschäftigte am Anfang ihrer beruflichen Karriere andere Bedürfnisse haben als Beschäftigte mittleren Alters, die jugendliche Kinder im Haus haben und zusätzlich möglicherweise noch der Pflege ihrer Eltern nachgehen.
Aktuelle Forschungsergebnisse weisen drittens auf die Bedeutsamkeit von Generationen-Effekten hin, wonach sich Werte und Einstellungen einer Altersgruppe aus der gemeinsamen Sozialisierung ergeben.
Welche Generationen befinden sich aktuell in Unternehmen? (F. 9)
Generation Boomer
1956-1964
Generation X
1965-1979
Generation Y
1980-1995
Generation Z
ab 1996
Welche Einflüsse prägen die Generation Baby-Boomer bis Generation Z?
Baby-Boomer: Wirtschaftswunder, Mauerbau, Kubakrise, Ermordung JFKs, Woodstock, Mondlandung, TV, Familienbild
Generation X: Ölkrise, RAF, Tschernobyl, Challenger, Mauerfall, Atari, Walkman, Video, MTV, Scheidungsraten
Generation Y: Globalisierung, Klimawandel, Golfkrieg, 9/11, Bin Laden, Euro, Tsunami, Facebook, Handy, Helikopter-Eltern
Generation Z: Wirtschafts- und Finanzkrise, Haiti, Fukushima, Arabischer Frühling, Reality-TV, iPad, Smartphone
Welche Werte prägen die Generation Baby-Boomer bis Generation Z?
Baby-Boomer: Demokratie, Gemeinschaft, Entscheidungsfreiheit, Idealismus, Konsens, Loyalität, Ordnung, Sorgfalt, Status, Strebsamkeit
Generation X: Autonomie, Erfolg, Flexibilität, Gegenleistung, Individualismus, Kompetenz, Produktivität, Professionalität, Vielfalt, Zielorientierung
Generation Y: Abwechslung, Beteiligung, Lifestyle, Nachhaltigkeit, Selbstverwirklichung, Sinnstiftung, Spaß, Transparenz, Zugehörigkeit, Zusammenarbeit
Generation Z: Erfüllung, Informationsfreiheit, Integrität, Sicherheit, Sparsamkeit, Stabilität, Unternehmergeist, Unverbindlichkeit, Vernetzung, Zweckmäßigkeit
Insgesamt: Welche Einflüsse prägen die Generation Boomer bis Generation Z und welche Werte prägen die Generation Boomer bis Generation Z? (F. 13,14,15,16)
a. Generation Boomer
Berühmte Persönlichkeiten: Bill Gates, Angela Merkel
Geburtsjahrgänge: 1946-1964
Prägende Jahre: 1957 – 1975
Prägende Einflüsse: Wirtschaftswunder, Mauerbau, Kubakrise, Ermordung JFKs, Woodstock, Mondlandung, TV, Familienbild
Werte: Demokratie, Gemeinschaft, Entscheidungsfreiheit, Idealismus, Konsens, Loyalität, Ordnung, Sorgfalt, Status, Strebsamkeit
b. Generation X
Berühmte Persönlichkeiten: Steffi Graf, Katharina Witt
Geburtsjahrgänge: 1965-1979
Prägende Jahre: 1976 – 1990
Prägende Einflüsse: Ölkrise, RAF, Tschernobyl, Challenger, Mauerfall, Atari, Walkman, Video, MTV, Scheidungsraten
Werte: Autonomie, Erfolg, Flexibilität, Gegenleistung, Individualismus, Kompetenz, Produktivität, Professionalität, Vielfalt, Zielorientierung
c. Generation Y
Berühmte Persönlichkeiten: Marc Zuckerberg, Prinz William von England
Geburtsjahrgänge: 1980-1995
Prägende Jahre: 1991 – 2006
Prägende Einflüsse: Globalisierung, Klimawandel, Golfkrieg, 9/11, Bin Laden, Euro, Tsunami, Facebook, Handy, Helikopter-Eltern
Werte: Abwechslung, Beteiligung, Lifestyle, Nachhaltigkeit, Selbstverwirklichung, Sinnstiftung, Spaß, Transparenz, Zugehörigkeit, Zusammenarbeit
d. Generation Z
Berühmte Persönlichkeiten: stehen noch aus ...
Geburtsjahrgänge: ab 1996
Prägende Jahre: ab 2007
Prägende Einflüsse: Wirtschaftskrise, Finanzkrise, Haiti, Fukushima, Arabischer Frühling, Reality-TV, iPad, Smartphone
Werte: Erfüllung, Informationsfreiheit, Integrität, Sicherheit, Sparsamkeit, Stabilität, Unternehmergeist, Unverbindlichkeit, Vernetzung, Zweckmäßigkeit
Welche Konflikte können zwischen unterschiedlichen Generationen in der Arbeitswelt auftreten? (F. 18,19,20)
Kommunikationskonflikte, z.B. Wahl des Mediums
Kollidierende Werte
Unterschiedliche Vorstellungen von der Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatem
a. Obgleich Unternehmen aus der Alters-Vielfalt ihrer Beschäftigten Vorteile erwarten dürfen, wie unter anderem höhere Kreativität und gesteigerte Problemlösefahigkeit, können unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen im betrieblichen Alltag auch zu Konflikten führen. Betreffen diese Auseinandersetzungen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen spricht man von Generationenkonflikten.
b. Veränderungen in der Büro-Kommunikation:
Generation Boomer: Schreibmaschine, Papier-Post, Fernsprechtisch-Apparat (Wählscheibe)
Generation X: Commodore C64, Personal Computer, Telefax, eMemos, Tasten-Telefon, schnurloses Festnetz-Telefon
Generation Y: Laptop, eMail und Internet, Mobiltelefon (Handy), SMS
Generation Z: iPad, Facebook, Smart Phone, Whats App
c. Veränderungen in der Büro-Kommunikation und ihr Einfluss auf Arbeitsweisen:
Vorstellbar ist vor diesem Hintergrund, dass Boomer eher das persönliche Gespräch bevorzugen, während die jüngeren Arbeitnehmer-Generationen eher zur medialen Kommunikation neigen.
So ist es denkbar, dass ein Vertreter der Generation Y einem Boomer Mitarbeiter/einer Mitarbeiterin eine SMS sendet, um beispielsweise den Verzug bei einem wichtigen Projekt mitzuteilen und sich wundert, hierauf keine unmittelbare elektronische Antwort zu erhalten, da der ältere Kollege in dieser spezifischen Angelegenheit das persönliche und vertrauensvolle Gespräch, zumindest jedoch ein Telefonat, für unverzichtbar hält.
Ohne Kenntnis des Sozialisationshintergrunds der geburtenstarken Generation könnte indes der jüngere Arbeitnehmer irrtümlich vermuten, dass sein Boomer Kollege / seine Boomer Kollegin technikfeindlich und wenig offen für Neuerungen sei.
Welche Generationenkonflikte könnten Sie sich noch vorstellen? (F. 21)
Humor, Arbeitszeit, Führungsstil, Methoden, Arbeitsabläufe, Tradition vs. Moderne, unterschiedliche Werte, Überstunden, Qualitätsansprüche, technologische Anpassung, Frauenstellung im Unternehmen, Erwartungen, Teamarbeit, Sprache, Work-Life-Balance, Hierarchieverständnis, Zusammenarbeit, Umgang untereinander, unterschiedliches Wissen
Teamklima
1. + = Abfall von Burnout, Innovationskraft
2. - = Burnout, Innovation wird verhindert
Worin begründen sich Friktionen und Konflikte zwischen Mitarbeitern unterschiedlicher Generationen? (Erklärungsansätze) (F.22)
„Unconscious Bias“
Folien: „wenn man unbewusst unterwegs ist, knallt es auch mal“, sind im Alltag subjektiv unterwegs, nehmen Welt von individuellen Standpunkt aus wahr, sind uns dessen nicht bewusst, ab 30 kaum/keine Veränderungen möglich (Persönlichkeitsentwicklung)
Internet: Unconscious Bias = unbewusste Voreingenommenheit, Diskriminierung kann durch Unconscious Bias (unbewusste Vorurteile) entstehen. Darunter versteht man kognitive Wahrnehmnungsverzerrungen, denen wir uns nicht bewusst sind. Die Verzerrungen entstehen im Zusammenhang mit Sterotypen und gesellschaftlichen Diskriminierungsprozessen.
Lernzettel: unbewusste kognitive Verzerrungen und Denkmuster, z. B. Stereotype
Ähnlichkeits-Attraktions-Paradigma von Byrne (1971)
Folien: umgeben uns lieber mit Menschen, die uns ähnlich sind (Werte, …), als Menschen, die das nicht teilen
Internet: Gleich und gleich gesellt sich gern, positivere Beziehungen
Lernzettel: Ähnlichkeit einer charakterlichen Eigenschaft
erhöht die zwischenmenschliche Anziehungskraft und umgekehrt
Theorie der sozialen Identität nach Tajfel und Turner (1986)
Folien: bevorzugen Menschen mit gleichen Werten, weil so unser Selbstbild gestützt wird, wir werden nicht in Frage gestellt, Mitglied in sozialen Gruppen
Ausgrenzung, Benachteiligung und Mobbing = hohe Kosten für Unternehmen, Ausfälle
man sollte Vielfalt in Unternehmen schaffen, hier schon bei der Personalbeschaffung drauf achten, nicht komplett gleiche Gruppen einzustellen
Internet: Menschen sind hochentwickelte soziale Wesen: Menschen bilden nicht nur Gruppen, sondern auch Gruppen bilden Menschen. Menschen leiten einen Teil ihrer Identität aus den Gruppen ab, denen sie angehören, was als „soziale Identität“ bezeichnet wird. Die Theorie besagt, dass Menschen nicht automatisch Rollen übernehmen, die mit der Gruppenzugehörigkeit verbunden sind, sondern erst dann, wenn sie sich mit der betreffenden Gruppe identifiziert haben.
Lernzettel: Soziale Vergleiche zwischen Gruppen, die
für die Bewertung der sozialen Identität von Bedeutung sind, drängen auf eine Distinktheit der
eigenen Gruppe (Ingroup) gegenüber einer anderen Gruppe (Outgroup
Was bedeutet Generationen-Management? (F. 11)
Generationen-Management bedeutet, Rahmenbedingungen derart zu schaffen, dass alle Altersgruppen im Unternehmen fähig und bereit sind, ihren vollen Einsatz zu leisten.
Hierfür geht Generationen-Management nicht nur differenzierter auf die Bedürfnisse der einzelnen Altersgruppen ein.
Als Ausdruck des unternehmerischen Bemühens um soziale Nachhaltigkeit fordert es zudem inter-generative Wertschätzung und Zusammenarbeit.
Phasen eines Changeprozesses.
o Phase 1: Aufmerksamkeit
o Phase 2: Motivation
o Phase 3: Selbstverpflichtung
o Phase 4: Performance
o Phase 5: Verinnerlichung
Was ist das Change Management:
Umsetzung von Maßnahmen, um Abteilung tiefgreifend zu verändern - von einem Ausgangszustand zu einem definierten Zielzustand zu kommen
Warum ist es wichtig, dass es diese Phasen gibt?
Routinen haben sich eingeschlichen, oft auch geringe Bereitschaft etwas zu ändern, schwierig dann Veränderungen durchzusetzen, wenn viele bei ihren alten Gewohnheiten bleiben, deshalb wichtig strategisch dran zugehen und Phasen durchzuführen
Was für eine Rolle spielen Psychologische Modelle im Change Management?
Grafik auf Flipchart: Kritiker, Unterstützer, Skeptiker, Mitläufer
Mitarbeiter haben Unterschiedliche Eigenschaften, Stärken und Schwächen und unterschiedlich zu der Person stehen, die den Change durchsetzen möchte und man die Mitarbeiter im diese Gruppe unterteilen, einteilen, um dann besser auf die eingehen zu können, wie die angesprochen werden wollen und können um die besser mitzunehmen - beim Planspiel hat man dann auch gesehen, wie die Mitarbeiter dann ja auch auf verschiedene Maßnahmen reagiert haben.
— auf die Profile der Menschen individuell eingehen um alle mitnehmen zu können
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