Unterteilung der Verfahren
Folien im Alltag
Blasfolienanlage Aufbau
Allgemeines - Blasfolienextrusion
• Foliendicken bis zu 10-300 μm dünn
• Schlauchumfang bis zu 16 m
• sehr vielseitige Einsatzgebiete
• Müllbeutel, Agrarfolien, Säcke
Arbeitsweisen Schlauchfolienherstellung
Blasfolien
Schlauchbildungsprozess Welche Zonen gibt es?
Schlauchbildungszone:
Frostlinienhöhe:
Verstreckung
Schlauchbildungsprozess - Schlauchbildungszone
Bereich zwischen Austritt Schmelze aus dem Werkzeug (Wendelverteiler) – Frostlinienhöhe
Schlauchbildungsprozess - Frostlinienhöhe:
• Ab dieser „fiktiven“ Linie ist die geometrische Gestalt der Blase fixiert
• Übergang zwischen schmelzeflüssigem, amorphen in einen festen, strukturstabilen bzw. teilkristallinen Bereich oder Übergang vom thermoplastischen in den ithermoelastischen Bereich
• idealisiert als Frostlinienhöhe bezeichnet
• Schmelze „friert“ ein
• Geometrie, optische Eigenschaften, Haptik der Folie sind festgelegt
Schlauchbildungsprozess - Verstreckung
• Biaxiale Verstreckung der Folie (axial/radial)
• Verstreckung bewirkt Ausrichtung der Moleküle
Welceh Kenngrößen Blasfolienextrusion gibt es?
Aufblasverhältnis (ABV)
Abzugsverhältnis (AZV)
Prozesszeit (tP)
Kenngrößen Blasfolienextrusion - Aufblasverhältnis (ABV)
• Verhältnis zwischen Austrittsdurchmesser (Düsenkopf) und Durchmesser der Folienblase beim Erreichen der Frostlinienhöhe
• Regelt den Umfang bzw. die Liegebreite der doppelt flachgelegten Folienbahn
• Zudem wird hierüber die Dicke der Folie eingestellt (Stützluft)
Kenngrößen Blasfolienextrusion - Abzugsverhältnis (AZV)
• Verhältnis zw. Austrittsgeschwindigkeit (Düsenkopf) d. Schmelze und Abzugsgeschwindigkeit
• Hierüber lässt sich ebenfalls die Dicke der Folie einstellen
• Entscheidend für die mechanischen Kennwerte der Folie
Kenngrößen Blasfolienextrusion - Prozesszeit (tP)
• Zeit die ein Folienelement benötigt beim Passieren der Schlauchbildungszone (Düsenaustritt – Frostlinienhöhe)
Folienkühlung - Allgemeines
Kühlsystem als limitierender Faktor für die Folienproduktion (bestimmt also wie schnell wieviel und welches Werkzeug extrudiert werden kann
Kühlsystem beeinflusst maßgeblich die Qualität des Folienproduktes
Kühlsystem verantwortlich für:
Wärmeaustausch zwischen Kühlluft und Folie
Kalibrierung / Stabilisierung des Folienschlauches
Einstellung eines robusten Betriebszustands
Intensivierung des Wärmeaustausches ermöglicht Leistungssteigerung
Zwei Arten von Kühlmedien:
Luft (deutlich häufiger)
Wasser
Wenn unetrer Teil (Schlauch der direkt aus dem Werkzeug kommt) gekühlt wird, könenn schon Kristalline Strukturen erzeugt erden = stabiler
Folienkühlung- Wahl des Mediums
abhängig von:
• Anlagenflexibilität bzgl. der Produktvielfalt
• Foliendimensionen
• Folieneigenschaften
• Handling der Anlage
• Verfügbarkeit des Kühlmediums
Folienkühlung - Einflüsse auf eine effiziente Folienkühlung
• Vermischungseffekte der schnellströmenden Kühlluft mit ruhender Umgebungsluft
• Mitreißen von Fluidvolumenteilchen → entrainment-Effekt
• Aufweitung des Strömungsprofils in Extrusionsrichtung
• Reduzierung des Wärmeübergangskoeffizienten zwischen Folie und Kühlluft
• Reduzierung der maximalen und durchschnittlichen Strömungsgeschwindigkeit
Wärmeübergangskoeffizienten
Dicke der thermischen Grenzschicht —> Verhindert effektiven Wärmeaustausch (blaue schicht ist innerste schicht)
Visualisierung der Luftströmung
Visualisierung der Luftströmung mithilfe von PIV-Messungen
(Particle-Image-Velocimeter)
Folienkühlung – Kühltechnologien (außen)
Außenkühlung
Stand der Technik „Außenkühlung“
Folienkühlung – Kühltechnologien (innen)
Vorteile
Wirkprinzip
Blaseninnenkühlsysteme
• Zur Intensivierung des Wärmeaustausches werden an Produktionsanlagen i.d.R. Blaseninnenkühlsysteme verwendet
Vorteile:
- Verdopplung der aktiv zu kühlenden Oberfläche
- Stabilisierung der Blase von innen
- Durch Stabilisierung kann intensiver von außen gekühlt werden
- Erhöhung der Ausstoßleistung
- Reduzierung der flüchtigen Bestandteile im Inneren
Wirkprinzip:
- Kontinuierlicher Austausch der warmen Luft im Inneren
- Abhängig von der Dicke der Folie und dem Durchmesser des Blaskopfes
- 20% Leistungssteigerung bei einem Düsendurchmesser von 200 mm (Weil kein Platz für Austauschwerkzeug
- 80% Leistungssteigerung bei einem Düsendurchmesser von >500 mm
Stand der Technik „Blasen-Innenkühlung“
Wasser- und Kontaktkühlung
Produktbeispiel: Wasserkühlung
• Infusionsbeutel aus PP
Anforderung:
• Softness (weich)
• Siegelfähigkeit
• Durchstoßfestigkeit
• Dichtigkeit
• Hochtransparent
Vorteil von Wasserkühlung zur Luftkühlung
• Höhere Abkühlrate
→ Amorphe Struktur
Messung von Dickenschwankungen
Thermokamera / Dickenschwankungen
Bestimmung Frostlinientemperatur (IR-Aufnahmen
Aufnahme des höhenabhängigen Temperaturprofiles
Problematisch:
• Starke Beeinflussung der registrierten Strahlung durch den Emissionsgrad sowie durch die reflektierte Temperatur
• Starke Abhängigkeit der detektierten Folientemperatur von der Dicke der Folie
• Reflektierte Temperatur entspricht der Umgebungstemperatur nach Beseitigung aller Einflüsse / Störquellen (Wärmequellen / infrarote Strahlungsquellen)
→ Ermittlung des realen Emissionsgrades zur Bestimmung der Frostlinientemperatur
Ausregelung von Dickenschwankungen
Qualitätsverbesserung durch Einsatz von Dickenregelungssystemen
Dickenregelungs-Systeme
Folienkalibrierung
Folienflachlegung
Folienabzug mit Reversierung
• Reversierung dient der gleichmäßigen Verteilung von Dickstellen auf dem Folienwickel
• Flachlegeeinheit wird um +/- 360° gedreht (reversiert)
• Über ein Wendestangensystem gelangt die Folienbahn in den feststehenden Teil der Anlage
Qualitätskriterien für eine Folie (Planlage)
Planlage:
Durchhängen der Folie durch ungleichmäßiges Abkühlverhältnisse bei Abkühlen über den
Umfang verursacht
Bogenlauf
Verursacht durch geometrische Verhältnisse in der Flachlegung einer Blasfolienanlage
Aufbau
• „Bügelt“ Folie glatt durch leichtes Ziehen und Wärme
• Integriert zwischen Abzugswalzenpaar und Wendestangensystem
• 4 Walzen
• Temperatur und Reckrate einstellbar
Anwendungsgebiete
Flachfolienextrusion
• Schalen, Becher, Teller (Verpackungsmaterial)
• Anpassung an den Verwendungszweck über Mehrschichtverbunde
• Technische Anwendungen (Automobilbau, Flachbildschirme, Visiere)
• Barrierefolien
• Kaschierfolien
Maschinentechnik
unterschiedliche Folientypen
• Maschinentechnik richtet sich nach den Produkteingenschaften
• Glättfolien (Foliendicken von ca. min. 125 μm) → 2 gekühlte Walzen (Walzenspalt)
• Castfolie (Chill-Roll Verfahren) (Foliendicken von min. 20 μm, 4m breit) → 1 gekühlte Walze (umschlungen)
Flachfolienextrusionslinie – Glättfolie
Aufbau MAschine
Schematische Darstellung eines Glättwerks
Dosierungs-Modul
• Beschickt das Materialleitsystem mit dem zu verarbeitenden Rohstoff
• Bereitstellung einer definierten Menge an Rohstoff
• Trichter münden in den Einfülltrichter des Extruders
Hauptextruder-Modul / Coextruder-Modul
• Plastifizierung des bereitgestellten Rohstoffes / Additive
• Homogenisierung der Ausgangskomponenten / Additive
• i.d.R. Einschneckensysteme
• Ausgestattet mit einem Siebwechsler (Filtration des Extrudates)
Düsenportal
Aufhängung für die Schmelzeleitungen, welche vom Extruder zum Feedblock bzw. Coextrusionsadapter laufen
Feedblock
• Zusammenführung der Schmelzeströme aus Extruder A und Extruder B (Coextrusion)
• Laminares Strömungsprofil beider Strömungen am Einlauf der Breitschlitzdüse
Breitschlitzdüse
• Aufnahme der Lagenkombination aus dem Feedblock
• Verteilung der Schmelze von rechteckigem Strömungsquerschnitt in ein schlitzförmigen Austrittsquerschnitt (Verteilung in die Breite)
• Entstandene Schmelzefahne wird dem 1. Walzenspalt des Glättwerks zugeführt
• Möglichst nahe Positionierung der Breitschlitzdüse über dem Glättwerk (Eigengewicht der Schmelzebahn → Verstreckung)
(unkontrollierbare Abkühlung der Schmelzebahn an der Luft)
Glättwerk
• Ausgeformte Schmelzefahne wird kalibriert, gekühlt und geglättet
• Glättwerk kann längs und in der Höhe verschoben werden
• Kühlung erfolgt durch Wärmeleitung vom Kunststoff in die Walze und durch Konvektion
→ Temperaturdifferenz als treibende Kraft des Wärmetransportes
• Temperierung über Temperiergeräte (Wassertemperiergeräte)
Beeinflussung der Folienqualität durch
• Bereitstellung der Schmelzefahne (möglichst homogenes Dickenprofil erforderlich)
• Je besser Schmelzefahne desto besser Foliendickenprofiltoleranz
• Temperaturführung im Glättwerk möglichst präzise einzustellen
Nachkühleinheit
• Abkühlung der Folie nach dem Austritt aus dem Glättwerk
• Abh. von der erforderlichen Kühlleistung (Durchsatz, Folienbreite, Foliendicke)
• Einzeln angetrieben (dünne Folien) oder über Schleppkräfte (dicke Folien)
Mengenspeicher / Warenspeicher
• Kurzzeitige Speicherung einer definierten Menge Folie
• Überbrückung von Wechslervorgängen
Wicklerstation / Wickler
• Aufwickeln der gefertigten Folie
• Entscheidend für die Qualität der Folie sind die Wickelparameter
• Unterschiedliche Varianten für unterschiedliche Folien
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