-Betont die Rolle der Vernunft und des deduktiven Denkens bei der Erkenntnisgewinnung.
-Rationalisten glauben, dass Wissen durch logische Schlussfolgerungen aus selbst-evidenten Prinzipien gewonnen wird, unabhängig von der Erfahrung.
-Betont die Rolle der Erfahrung und der Sinneswahrnehmungen bei der Erkenntnisgewinnung.
-Empiristen argumentieren, dass alle Wissenserkenntnisse aus der Erfahrung abgeleitet werden sollten und dass empirische Methoden zur überprüfung von Hypothesen verwendet werden sollten.
-Kritischer Rationalismus (KR) ist eine Wissenschaftstheorie (Hauptvertreter sind Popper und Albert) – er zeichnet sich aus durch:
o 1.Falsifizierbarkeit
o 2. Offenheit für Kritik
o 3. Evolution des Wissens
o 4. Problemorientierung
-Forderung:
o Theorien sollen so formuliert sein, dass sie empirisch widerlegt werden können.
o Eine Theorie bleibt so lange gültig, solang sie nicht widerlegt wurde
§ Verifizieren tut man in der Regel nur eimal
§ Falsifizieren immer wieder
o Kann niemals endgültig bewiesen werden
-Implikationen:
o Wissenschaftliche Hypothesen können niemals verifiziert werden
o Hypothesen können sich (gut) bewähren
o Hypothesen können mehr leisten, d.h. mehr prognostizieren, als andere
==> Akzeptanz von Hypothesen hat nichts mit dem Wahrheitsgehalt zu tun; sondern: sie haben sich bewährt
o Wissenschaftler*innen sollten offen für Kritik sein und bereit sein, ihre Theorien aufgrund neuer Fakten und Argumente zu überarbeiten oder zu verwerfen
-Implikation:
o Wissenschaftliche Erkenntnisse entwickeln sich durch den Prozess der Falsifikation und Kritik weiter
o Keine Theorie ist absolut wahr, sondern nur vorläufig akzeptabel
o KR konzentriert sich auf die Lösung von Problemen und die Verbesserung von Theorien, anstatt auf die Suche nach endgültigen Wahrheiten
-„Eine empirische Wissenschaft vermag niemanden zu lehren, was er soll, sondern nur, was er kann und – unter Umständen – was er will.“ (Weber 1988)
-Werturteilsproblem
o Unterscheidung zwischen Fakten (was ist)
§ Können empirische untersucht und beurteilt werden
o Werten (was sein sollte)
§ Entziehen sich der empirischen Fundierung
-Werturteilsproblem: Kommentar von Hans Albert
-1. Können die Sozialwissenschaften Wertungen, Entscheidungen oder Normen zum Gegenstand machen?
o Ja, können z.B. Normen und Werte einer Gruppe empirisch in ihrer Entstehung und ihren Folgen untersuchen
-2. Können die Sozialwissenschaften auf normativen Aussagen beruhen?
o Ja, können sich selbst für ihre Arbeit Standards und Normen wie die Wahrheitssuche geben
-3. Können die Sozialwissenschaften Bewertungen oder Werturteile zum Inhalt ihrer Aussagen machen?
o Nein, können keine wissenschaftlich-logische Begründung für Werte vorlegen
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