Auslöser der Wirtschaftsförderaktivitäten (F. 14)
Es gibt nicht DIE Wirtschaftsförderung, im engeren Sinne sollte Wirtschaftsförderung aber als Standortpolitik verstanden werden.
keine klaren Begriffsbestimmungen
Status Que heute (F. 15)
Kommunale Wirtschaftsförderung ist zwar freiwillige Aufgabe der Gemeindeverwaltung, gilt aber flächendeckend als besonders wichtiges Betätigungsfeld.
Die jeweilige Herangehensweise unterscheidet sich in Hinblick auf:
Inhaltliche Interpretation
Grad der Professionalität
Kundenorientierung
Strategieorientierung und Netzwerkgedanke
Erfolgsorientierung
Regionale Disparitäten (F. 16 - 25)
Indikatoren für Disparitäten
Sammelbegriff für Ungleichheit zwischen Teilräumen eines Staates. Regionale Disparitäten gibt es in Bezug auf Bevölkerung(-sentwicklung!), Gesellschaft und Wirtschaft.
Beispiele: Nord-Süd, Ost-West, Stadt-Land usw.
Gradmesser beim Vergleich der Lebensbedingungen in Teilräumen
Beseitigung ist Aufgabe der (von EU, Bund und Land gesteuerten) Regionalpolitik
Regionale und kommunale Wirtschaftsförderung setzen vor Ort um
Spannungsfeld:
übergeordnetes Ausgleichsziel
„einheitliche“ bzw. „gleichwertige“ Lebensverhältnisse
vs.
Stärkung des eigenen Wirtschaftsstandorts durch kommunale Wirtschaftsförderung
Aufhol- oder Absetzungsbestrebungen einzelner Regionen geschehen vor dem Hintergrund eines zunehmend härteren Standortwettbewerbes (Regional, national und international)
Abbau von Disparitäten ist als Gesetzesauftrag im Grundgesetz verankert.
Indikatoren für Disparitäten:
Arbeitslosenquote
Betroffen in Deutschland v.a. ostdeutsche Bundesländer + NRW, besonders niedrig in Bayern und BaWü
BIP pro Kopf
Schlusslichter in Deutschland: ostdeutsche Bundesländer, Spitze: Bayern, Hessen, BaWü
Demographischer Wandel
Auffällig: ländlicher Raum in Ostdeutschland und städtischer Raum in NRW + Saarland von Strukturkrise betroffen; starkes Umland von Großstädten (Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt)
Qualifizierte Beschäftigte
Tendenziell geringerer Anteil je weiter von Groß- und Universitätsstädten entfernt
Wirtschaftsförderung und Megatrends (F. 26 - 29)
Megatrends sind für die Wirtschaftsförderung kaum beeinflussbar, aber von erheblicher Bedeutung
Erweitern oder beschränken Spielräume für öffentlich finanzierte Wirtschaftsfördermaßnahmen
provozieren und legitimieren lokales (politisches) Handeln
Verstärken oder schwächen reale Einflussmöglichkeiten der Kommune
Emergenz (=Herausbildung) relevanter Megatrends
Megatrends verändern tiefgreifend und nachhaltig Gesellschaft, Wirtschaft und/oder die technische Entwicklung, bestimmen (vermutlich) die zukünftige Entwicklung, aber gewiss den gegenwärtigen (medialen) Diskurs “fallen jedoch nicht vom Himmel”, sondern können i.d.R. auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken
die alternde Gesellschaft ist Produkt (weit) zurückliegender Entwicklungen- die Globalisierung ist ein altes Phänomen mit neuen Ausprägungen
80er: Budgetprobleme der öffentlichen Haushalte und Arbeitslosigkeit
90er: Globalisierung
00er: Fachkräftemangel / „war for talents“
10er: Digitalisierung / Industrie 4.0
Öffentliche Haushaltlagen (ab F. 30)
Kommunale Steuereinnahmen
Steuern und steuerähnliche Einnahmen sind der größte Posten der Gemeindeeinnahmen.
Reine Kommunalsteuern:
Grund- und Gewerbesteuer
Zusätzlich:
- Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer.
- Weitere Verbrauchs- und Aufwandsteuern (z.B. Hundesteuer)
- steuerähnliche Sonderabgaben (z.B. Kurtaxen und Fremdenverkehrsbeiträge)
Regionale Disparitäten bezüglich der Haushaltslage
Schuldensituation von Privatpersonen
Budetsituation der Kommune
starkes Stadt-Land-Gefälle
Im Westen auf höherem Niveau und mit größerer Streuung
starkes West-Ost-Gefälle
Besonders problematisch: die Disparitäten haben zugenommen, nochmal in der Coronakrise!
Problem: nicht selten korrespondiert öffentliche mit privater Verschuldung…
Budgetsituation der Kommunen
Die zunehmend schwierige Budgetsituation in den (verschuldeten/strukturschwächeren) Kommunen hat theoretisch eine ambivalente Wirkung:
fördert Bereitschaft / Hoffnung, durch die Wirtschaftsförderung vermeintliche Potenziale bei der Generierung von Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen zu heben
einschränkende Wirkung auf das Volumen von Wirtschaftsförderaktivitäten
Praxis: tendenziell Ausweitung der Aktivitäten in strukturschwächeren Regionen, allerdings unter stärkerem Rechtfertigungsdruck und mit weniger Budget.
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