Themenschwerpunkt 3: Demographische entwicklung und die Konsequenzen
Megatrend Demographische Entwicklung
Alterung der Gesellschaft als “Topthema”
Was bedeutet Demographie (F. 5)
Demographie beschäftigt sich mit der Zusammensetzung von Gesellschaften
Alter,
Geschlecht,
Ethnien sowie
den Faktoren, die diese Zusammensetzung beeinflussen
Faktoren die den demographischen Wandel beeinflussen: (F. 6)
Mortalität: Altersspezifische Sterblichkeit einer Population, Überlebenswahrscheinlichkeit, Lebenserwartung, Sterbewahrscheinlichkeit
Fertilität: Geburtenrate einer Population (Geburten pro Frau)
Migration: Wanderungsbewegungen
Mortalität (F. 7-10)
Altersspezifische Sterblichkeit einer Population, Überlebenswahrscheinlichkeit, Lebenserwartung, Sterbewahrscheinlichkeit
Urne - Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland, früher Pyramide
Einbrüche: Weltkriege, Höhepunkt der Weltwirtschaftskriese 1932, Pillenknick, …
Mortalität —> Geburtendefizit seit den 70er Jahren…
Geburtenrückgang also nur ein Modethema?
Fertilität und Fachkräftesicherung (F. 11 - 14)
Das Ausschlaggebende für die jüngsten Diskussionen liegt nicht darin, dass die Fertilität „neuerdings“ dramatisch abgenommen hätte, sondern vor allem an den Folgen des generellen Geburtenrückganges („Pillenknick“), der inzwischen bereits vor über 50 Jahren (!) einsetzte. Denn die Zahl der geborenen Kinder (siehe Grafik) hängt vor allem von der Zahl der Frauen in dem Alter ab, in dem sie Kinder bekommen können!
Durchaus umstritten sind Zusammenhänge die zwischen Fertilität, Qualifikation von Frauen sowie Fachkräftethematik hergestellt bzw. konstruiert werden!?
Lernzettel:
Geburtenrate einer Population (Geburten pro Frau)
Pillenknick (vor etwa 40 Jahren)
strittig: Zusammenhänge zwischen Fertilität und Qualifikation bei Frauen im Rahmen der Fachkräftethematik
Für kommunale Wirtschaftsförderung ist lokale und regionale Ausprägung von besonderer Bedeutung
Migration (F. 15 -22)
Binnenmigration
Wanderung zwischen In- und Ausland
Wanderungsbewegungen
Migration aus dem Ausland (viel diskutiert und durchaus relevant)
Binnenmigration (tendenziell vernachlässigt, aber für kommunale WiFö sehr relevant)
Migration beinhaltet Binnenmigration
Aus regionalökonomischer Perspektive ist die in der Öffentlichkeit i.d.R. diskutierte Migration über die nationalen Grenzen durchaus relevant…
…denn auch hier zeigt sich regional ein
differenziertes Bild. Zuwanderung aus dem
Ausland findet eher in die metropolitanen und
wirtschaftlich starken Regionen statt
Migration – aus Sicht der Regionen vor allem auch eine Frage der Binnenmigration (F. 18-22)
In der öffentlichen Diskussion dominiert das Thema Migration zwischen Deutschland und dem Ausland. Inzwischen spielen in diesem Zusammenhang immer stärker Themen wie Integration und Fachkräftesicherung hinein.
Aus regionaler Sicht gilt es ohnehin das Thema Binnenwanderung (innerhalb Deutschlands) in den Blick zu nehmen! Es ist teilweise von einer erheblich(er)en Bedeutung, Beispiel: Binnenwanderungssaldo der neuen Länder 1991 bis 2008
Regionale Bedeutung der Migration (Beispiel Niedersachsen)
Allein auf Bundeslandebene gibt es bereits große Unterschiede!
Die großräumigen Haupttrends bei Wanderungen über Bundeslandgrenzen hinweg waren in den letzten Jahrzehnten Umzüge zwischen Nord- und Süddeutschland sowie zwischen Ost- und Westdeutschland. Seit 1991 mussten die ostdeutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen im Vergleich zu ihrer Bevölkerungszahl die größten Wanderungsverluste hinnehmen. Die höchsten Wanderungsgewinne wiesen hingegen Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz auf. Seit etwa 2015 sind die Wanderungen zwischen Ost- und Westdeutschland im Saldo annähernd ausgeglichen.
Allerdings fällt die Wanderungsbilanz hierbei bezogen auf die einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich aus. Während Sachsen und das gerade durch die Umlandwanderung aus Berlin profitierende Brandenburg seit einigen Jahren wieder deutliche Binnenwanderungsgewinne verzeichnen, müssen vor allem Sachsen-Anhalt und Thüringen weiterhin Wanderungsverluste hinnehmen. Bei der Entwicklung der Binnenwanderung sind Auswirkungen von Erstaufnahmeeinrichtungen für (Spät-)Aussiedler und Flüchtlinge zu berücksichtigen. Diejenigen Personen, die im Rahmen der Außenwanderung in einem Erstaufnahmezentrum registriert wurden, werden bei der Verteilung auf andere Bundesländer als Abwanderer im Rahmen der Binnenwanderung erfasst.
—> und die regionalen Auswirkungen der Binnenwanderung sind nochmal differenziert zu betrachten
Bevölkerungsentwicklung (F. 24, 25)
Und nun? Alles obsolet? Muss alles neu gedacht werden?
Zentrale Botschaften
Die Bevölkerung schrumpft, vor allem die erwerbsfähige, und wird älter!!
Aus regionaler Sicht spielt die Binnenwanderung eine herausragende Rolle und natürlich der Blick auf die spezifische Situation der Bevölkerungsentwicklung generell!
Durch die Zuwanderung von Geflüchteten entsteht eine neue Situation. Allerdings sind die demografischen Auswirkungen noch völlig unklar (wer bleibt wie lange). Vor allem ist ungewiss, ob und wie die Integration gelingen wird…
…daher empfiehlt es sich, solange keine gesicherten neuen Erkenntnisse vorliegen, mit den alten Zahlen zu agieren (und mögliche Szenarien mitzudenken…)
Bevölkerungsprognose Bund (2017-2040) setzt einen Trend fort einen sogar sehr langfristigen Trend es sind die jungen, die wandern und die alten bleiben … (F. 26 - 30)
…die Metropolen wachsen, der Osten (außer den Zentren) und manch ländliche Region im Westen verlieren massiv…
2017 lebten in Deutschland 17,7 Millionen Menschen, die über 65 Jahre alt waren. Dies ergab einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 21,4 Prozent. Über dem Bundesdurchschnitt liegen nach wie vor die ländlicheren Regionen Brandenburgs, Sachsens und Sachsen-Anhalts sowie die Holsteinische Schweiz. Hier liegt der Anteil der über 65-Jährigen bei über 30 Prozent, während die „jüngsten Städte“ Deutschlands einen Anteil von nur etwa 15 Prozent aufweisen.
Räumliche Aspekte im Überblick (F. 31)
Die demografische Entwicklung verläuft in den Regionen und Kommunen zum Teil sehr unterschiedlich (schnell)
Dabei sind gegensätzliche Entwicklungen benachbarter Kommunen (beispielsweise auch in Südniedersachsen zu beobachten)
Wachsende Gruppe von Regionen mit (z.T. sehr stark) schrumpfender Bevölkerung
Einzelne Regionen werden auch zukünftig noch Bevölkerung hinzugewinnen oder stabil bleiben,
allerdings: auch in diesen Regionen verändert sich die Altersstruktur und nur sehr wenige großstädtische Räume dürften nach 2025 von Bevölkerungsrückgängen verschont bleiben.
Wichtig: aus lokaler und regionaler Sicht muss das Thema differenzierter betrachtet werden als in der öffentlichen Diskussion üblich. Die Binnenwanderung hat für Wirtschaftsfördereinrichtungen höchste Bedeutung! Das wird sich durch die neuen Entwicklungen eher noch verstärken!
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