Was bedeutet das Akronym LASER?
Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation
Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung
Auf was beruht die Funktion eines Lasers?
Die Funktion des Lasers beruht auf der stimulierten Emission von Photonen.
1) Absorption
Durch Energiezufuhr (z.B. mit Licht) steigt ein Elektron von einem niedrigen Energieniveau auf ein höheres Energieniveau (=es nimmt einen angeregten Zustand ein).
2) Emission
Der Zustand der erhöhten Energie eines Elektrons ist nicht stabil, sodass das Elektron irgendwann wieder auf das Ursprungsniveau fällt.
Aufgrund der Energieerhaltung wird die Energiedifferenz wieder freigesetzt (z.B. in Form von Strahlung)
Was ist der Unterschied zwischen spontaner Emission und stimulierter Emission?
Spontane Emission:
Die Verweildauer des angeregten Elektrons auf einem höheren Niveau lässt sich nicht exakt vorhersagen, sondern wird durch die Angabe von Wahrscheinlichkeit charakterisiert.
Stimulierte Emission:
Man kann den angeregten Zustand eines Elektrons aufheben, indem das angeregte Elektron durch ein Photon getroffen wird.
Was passiert, wenn ein Elektron von einem Photon getroffen wird?
Wenn ein Elektron von einem Photon getroffen wird, fällt es in den Grundzustand zurück.
Durch die Energieerhaltung wird allerdings die Energiedifferenz freigesetzt und diese Energiedifferenz ist ein weiteres Photon, das eine perfekte Kopie der ersten Welle darstellt.
Was benötigt man zur Erzeugung eines Laserstrahls mit einem Festkörperlaser?
Zur Erzeugung eines Laserstrahls benötigt man ein laseraktives Medium, in dem unterschiedliche Energieniveaus existieren.
Erkläre schrittweise, wie es zu einem Laserstrahl kommt
Dem laseraktiven Medium wird Energie in Form von Photonen zugeführt, damit die Elektronen auf ein höheres Energieniveau gelangen
-> Befinden sich mehr Elektronen im höheren Energieniveau, als im niedrigeren, spricht man von einer Besetzungsinversion
Da dieser Zustand nicht stabil ist, wird ständig Energie hinzugeführt => Pumpen
Ist das Besetzungsverhältnis eines laseraktiven Mediums invertiert (Voraussetzung!), fallen immer wieder Elektronen spontan auf das Grundniveau ab und geben dabei Photonen in eine zufällige Raumrichtung ab
Durch Installation von zwei parallelen Spiegeln (=Resonatoren) an den jeweiligen Enden des Lasermedium, werden jene Photonen reflektiert, die sich parallel zur Hauptachse des Lasers bewegen
Die reflektierten Photonen gelangen wieder zurück ins Lasermedium und lösen Emissionen weiterer Photonen aus -> das führt zu einem Lawineneffekt!
Aus welchen Komponenten besteht ein Festkörperlaser in jedem Fall?
laseraktives Medium
Resonator
Pumpenergiequelle
Energiesenke (Kühlung)
Nenne und beschreibe die Eigenschaften von Laserstrahlung
Laserstrahlung ist monochrom
-> das heißt sie besteht im Idealfall nur aus Photonen einer Wellenlänge, da die Wellen durch die freigesetzten Energiedifferenzen entsteht, die ja fest/konstant ist
Laserlicht ist zeitlich und räumlich kohärent
-> d.h. in Phase mit sich selbst - die Wellen sehen gleich aus und Wellenhügel/Wellentäler bzw. Maxima und Minima laufen übereinander
In welche Gruppen lassen sich Laser einordnen?
Gaslaser (z.B. CO2)
Festkörperlaser (z.B. Nd:YAG)
Halbleiterlaser (Diodenlaser)
Farbstofflaser
Beschreibe kurz, wie der CO2-Laser funktioniert
Beim CO2-Laser besteht der angeregte Zustand z.B. in einem besonderen Schwingungsmodus der Moleküle
Laser wird auch gepumpt (wie Festkörperlaser), aber nicht optisch (z.B. durch Blitzlicht) sondern durch Gasentladung mit Hilfe einer anliegenden Hochfrequenzspannung
Wie geben Diodenlaser Strahlung ab?
Diodenlaser geben ihre Strahlung bei der Rekombination von Elektronen und Löchern im Leitungs- bzw. Valenzband des Halbleiters ab und werden direkt elektronisch gepumpt.
Mit welchem Aufbau werden wir im Praktikum arbeiten?
Im Praktikumsversuch wird eine Laserdiode der Wellenlänge 808.4nm verwendet, um einen Nd:YAG Laser optisch zu pumpen.
Diese Konfiguration bezeichnet man als diodengepumpten Festkörperlaser.
Der Nd:YAG Laser emittiert bei einer Wellenlänge von 1064nm.
In welchem Spektralbereich emittieren Laser für gewöhnlich?
Die meisten Laser emittieren nicht im sichtbaren Spektralbereich (ca. 380nm - 780nm), sondern arbeiten im ultravioletten oder nahem infrarot Bereich
Wie sieht die Intensitätsverteilung im Querschnitt eines Laserstrahls aus?
Im Regelfall ist die Intensitätsverteilung normalverteilt. Das heißt in der Strahlmitte ist die Intensität am höchsten und nimmt radialsymmetrisch zu den Seiten in Form eines Gaußprofils ab.
Welche gängigen Ansätze zur Bestimmung des Strahldurchmessers gibt es?
Halbwertsbreite (Full Width Half Maximum - FWHM)
-> Der Strahldurchmesser entspricht zweimal dem Abstand von der Strahlmitte bei dem sich die Intensität halbiert hat
Festlegung bei 1/e^2 Io
Der Strahlradius wird bei 1/e^2 Io festgelegt - also dem Abstand, bei dem die Intensität nur noch 13,5% des Maximalwertes beträgt
Die Umrechnung der beiden Größen bei perfektem Gaußprofil (TEM00-Mode) erfolgt durch:
Beschreibe die Polarisation bei Licht
Licht lässt sich als transversal elektromagnetische (TEM) Welle beschreiben.
Licht besteht aus einem elektrischen Feld und magnetischen Feld, deren Schwingungsebenen senkrecht zueinander und senkrecht zur Ausbreitungsrichtung stehen.
-> Die Schwingungsrichtung des elektrischen Feldes definiert dabei die Polarisation.
Wie lässt sich die Polarisation von Licht aufgliedern?
lineare Polarisation
-> elektrisches Feld schwingt konstant in derselben Ebene
elliptische Polarisation
zirkulare Polarisation
Erkläre schrittweise den Aufbau und die Funktionsweise einer Laserdiode
Eine Laserdiode ist ein Halbleiterelement, das sich aus einer p- und n-dotierten Schicht zusammensetzt
An der Grenzfläche baut sich eine Potentialbarriere auf
In Durchlassrichtung wird durch das angelegte Feld die Potentialbarriere abgebaut und es erfolgt Ladungstransport
In der aktiven Zone rekombinieren Elektronen und Löcher unter Aussendung von Licht
Damit stimulierte Emission einsetzt, muss die Rekombination der Elektronen-Loch-Paare langsamer erfolgen, als der Ladungsträgernachschub durch das angelegte Feld -> das geschieht ab einem bestimmten Schwellstrom Ith
Was passiert allgemein bei der Frequenzverdopplung?
Durch die Frequenzverdopplung werden zwei Photonen zu einem Photon mit halber Wellenlänge, aber doppelter Energie/ Frequenz.
z.B. können somit zwei infrarot Photonen (1064nm) zu einem grünen Photon (532nm) umgewandelt werden
Beschreibe schrittweise den Ablauf der Frequenzverdopplung
Das elektrische Feld des einfallenden Lichts übt eine Kraft auf die elastisch gebundenen Elektronen im Material aus
Die Elektronen beginnen daraufhin um den viel schwereren Atomkern zu schwingen
Die Frequenz stimmt dabei mit der anregenden Lichtfrequenz überein und aufsummiert ergeben diese einzelnen atomaren Dipolmomente das Polarisationsfeld im Material
Die Polarisation im Material ist wiederum Ausgangspunkt einer elektrischen Feldstärke, die sich mit dem einfallenden Feld überlagert
Wird die Anregung größer, setzt sich die Polarisation nicht mehr nur aus der anregenden Frequenz, sondern auch aus einem Gleichanteil und einem Anteil der doppelten Frequenz zusammen
Was muss erfüllt sein, damit die Rekombination zweier Photonen effizient geschieht?
Damit die Rekombination zweier Photonen effizient geschieht, muss die Bedingung des Phasenabgleich (phase matching) erfüllt sein
Welches Problem tritt bei der Frequenzverdopplung auf?
Die unterschiedlichen Phasengeschwindigkeiten zwischen Grundfrequenz und der zweiten harmonischen Frequenz verhindern die effektive Erzeugung von frequenzverdoppeltem Licht, da destruktive Interferenz auftritt.
Wie lässt sich das Problem bei der Frequenzverdopplung beheben?
Um zu verhinden, dass destruktive Interferenz auftritt, kann man die Phase mit Hilfe eines doppelbrechenden Kristalls angleichen.
Wenn man den Winkel relativ zur optischen Achse geschickt anpasst, kann man den Brechungsindex so einstellen, dass die Phasengeschwindigkeit für die ursprüngliche und frequenzverdoppelte Welle identisch sind.
Was passiert im Resonator?
Im Resonator wird die generierte Laserstrahlung zwischen den beiden Spiegeln hin- und hergeschickt.
Bei den Umlaufzyklen (Hin- & Her-Weg des Lichtstrahls zur Verstärkung) stellen sich Eigenmoden (Verteilung der Intensität im Querschnitt), sogenannte transversale elektromagnetische Moden (TEM) ein.
Welche Moden gibt es?
Die fundermentale Mode ist die Gaußmode (TEM00). Sie zeichnet sich durch den kleinsten Strahldurchmesser und Fokus aus.
Jedoch sind auch höhere Moden möglich, die durch die größere Fläche mehr optische Leistung transportieren können. (Diese Moden besitzen Knotenpunkte, die durch die Indizes l (x-Richtung) und m (y-Richtung) charakterisiert werden)
Durch Verkippen der Spiegel im Resonator lassen sich diese Moden erzeugen.
Welche Schritte werden allgemein bei dem Versuchsablauf durchgearbeitet?
Vorbereitung
Aufbau und Ausrichtung des Lasers
Bestimmung der Diodenkennlinie
Inbetriebnahme des Nd:YAG-Lasers
Maximierung der Ausgangsleistung und Gauß-Mode
Frequenzverdopplung und Laser-Moden
Was passiert in 2.1 Vorbereitung?
Die Temperatur der Laserdiode wird an der Vorderseite der Stromversorgung auf 35°C und der Diodenstrom auf 562mA eingestellt.
Was passiert in 2.2 Aufbau und Ausrichtung des Lasers?
Kollimatorlinse (4) wird im Abstand von ca. 1-2mm von der Laserdiode befestigt
Durch Bewegung der Kollimatorlinse wird der Laserstrahl in Form gebracht
Ziel ist es, einen parallelen Strahlenverlauf des Pumplaserstrahls sicherzustellen
Was passiert in 2.3 Bestimmung der Diodenkennlinie?
Wir bestimmen die Kennlinie der Laserdiode durch schrittweise Erhöhung des Stroms in 25mA Schritten im Intervall 0 bis 550mA.
Was passiert in 2.4 Inbetriebnahme des Nd:YAG-Lasers?
Laserstrahl der Diode soll so fokussiert werden, dass er später effektiv in den Nd:YAG Kristall eingekoppelt werden kann
Einstellung des Diodenstroms auf 562mA
Halter (5) der bikonvexen Linse im Abstand von ca. 1cm von der Kollimatorlinse
Aufstellen des Nd:YAG-Kristalls samt Halter (6)
Befestigen von teildurchlässigen Spiegel mithilfe eines kippbaren Halters (7) (Bildet Ende des Resonators)
Platzieren der RG1000 Filterplatte im Filterhalter (8)
-> Unterdrückt Wellenlängen unterhalb von 1000nm
Platzieren des Spiegels (9) 6cm weg vom Nd:YAG-Kristall-Halter
Was passiert in 2.5 Maximierung der Ausgangsleistung und Gauß-Mode?
Durch Abstimmung der einzelnen Komponenten zueinander soll nun die Ausgangsleistung maximiert werden
-> Hierfür können angepasst werden:
Position der Resonatorspiegel bzw. des Nd:YAG-Kristalls auf der Schine
Ausrichtung der Resonatorspiegel zueinander
=> Ziel: Resonator dahingehend verändern, dass die Intensitätsverteilung im Querschnitt des Laserstrahls gausförmig (TEM00) ist
Was passiert in 2.6 Frequenzverdopplung und Laser-Moden?
Erzeugung frequenzverdoppelter Laserstrahlung von 1064nm auf 532nm
Ersetzen des RG1000-Filters durch den BG39-Filter.
-> Dieser unterdrückt den infraroten Strahlungsbereich
Herstellen der maximalen Lichtintensität durch Anpassung der Resonatorspiegel und dann der Einstellschrauben “B” und “C” des KTP-Kristalls
Wieso Nd:YAG?
Neodymiak Laser
YAG = Yittrium, Aluminium, Granat
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