Buffl

VPÖ und Klimawandel

TS
by Tim S.

Wieso unterstützen fossile Energiekonzerne nun Co2-Zertfikate, Steuern auf Abgase, etc.?


§  CO2-Steuer gibt Geld an private Haushalten zurück

§  Wahlpolitische Gründe: Republikaner verlieren gerade Jungwähler an Demokraten

§  Versprechen technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt - stehen aber auch stärker für Reglementierung

§  Präferieren eine marktbasierte Lösung für die Klimakrise im Gegensatz zu einer Gesetz-Regulierung (die evtl. strenger ausfällt)

==> Warum nutzen die Steuern also nun der Wirtschaft?


==> Technologien ermöglichen es bei der Gasförderung und -produktion Gewinn zu machen

==> Gas nun lukrativer als Öl/Kohle (v.a. bei politischen Restriktionen, Steuern, etc.) – mehr Gewinne in Aussicht (Strukturwandel) – der Rest ist Greenwashing

==> Economic interest perspective ist plausibler als strategic accomodation perspective

o   CO2-Steuer verbessert die relative Wettbewerbsfähigkeit von Gas gegenüber Kohle auf dem Elektrizitätsmarkt (Gas produziert weniger CO2 Emissionen als Kohle)

o   Öl hat auf dem Transportmarkt eine Monopolstellung: CO2 Steuer erhöht zwar die Preise, aber hat für Ölproduzenten auf diesem Markt keine Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit!

o   Seit 2007 staatliche Förderung & Investitionen in LNG-Terminals & Fracking: Transformation von „Big Oil“ zu „Big Gas; Wandel der Geschäftsmodelle und Investitionstätigkeiten der Unternehmen auf dem Strommarkt (weg von Kohle und Öl, hin zu Gas)

==> Unternehmen sind gegen Regulierung (wegen Kosten, Free-Rider-Verhalten), wenn sich Regulierung aber nicht verhindern lässt, dann sind sie für eine Regulierung, die weniger Kosten verursacht.

LF: Was besagen die „strategic accommodation perspective“ und die „economic interest perspective“ bei der Analyse von Policy-Präferenzen von Unternehmen?


-Strategic accommodation perspective

o   Geht auf Hacker und Pierson (2002) zurück

o   Unternehmen realisieren, dass Regulierung kommt und sprechen sich für eine Regulierung aus, die sie dann mitgestalten können um noch radikalere Reformen zu verhindern

o   Aus ökonomischen Gründen dagegen, aus strategischen Gründen dafür

o   Unternehmen merken, dass der soziale Druck immer größer wird und ein ewiges Dagegenstellen strategisch ungünstig wäre

o   Frühe Unterstützung ebnet Weg für Mitspracherecht

o   Druck in EU schon früher vorhanden, darum sind europäische Unternehmen dort führender, als US-amerikanische

-Economic interest perspective

o   Stigler (1971)

o   Öl steht auf dem Energiemarkt in Konkurrenz zu Kohle – Kohle aber nochmal schmutziger

o   Co2-Preis belastet einzelne Produktionsformen mehr als andere – Gas dabei als grey technology – zwischen fossil und grün

o   Hoffen auf einen Wettbewerbsvorteil, durch frühe Einstellung auf Gas und Abkehr von der Kohle und ggf. Öl

o   Regulatorische Vorteile durch frühren Umstieg, Konkurrenten aus dem Markt drängen Große Firmen können Umstieg verschmerzen – kleine Firmen nicht, diese zerbrechen dann und große Firmen können Kunden übernehmen – ökonomischer Ausgleich

§  Klima und Sozialreformen belasten Unternehmen asymetrisch – dadurch unterstützen Unternehmen, die selber weniger leiden auch Reformen, die ihnen selbst schaden

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Tim S.

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