Methodische Fragen
befassen sich mit der Inszenierung von Lehr-Lern-Prozessen
mit der Art und Weise
Es gibt viele Lösungswege für das methodische Vorgehen, allerdings muss dieser bewusst gewählt und begründet werden
Methodisches Handeln
zielgerichtete Organisation der sozialen Interaktion und der sinnstiftenden Verständigung
Unterrichtsmethoden
&
Dimensionen der Unterrichtsmethoden
Handlungsformen mit denen Lehrkräfte fachliche und überfachliche Ziele ansteuern können.
beschreiben eine bestimmte Art des Vorgehens.
Dimensionen der Unterrichtsmethoden:
Methodische Entscheidungen finden nicht im luftleeren Raum statt, sondern sind abhängig von dem Rahmenbedingungen (Dimensionen der Unterrichtsmethoden)
Sachbegegnung: bezieht sich auf den Lerngegenstand
Rahmung: bezieht sich auf die Institution Schule
Lernhilfe: bezieht sich auf die Lernenden
Zielerreichung: bezieht sich auf das Lernziel
Ebenen methodischen Handelns
Ebenen sind für den Sportunterricht besondres komplex, weil
neben kognitiven und sozialen Zielen
auch motorische und emotionale Ziele angesteuert werden
Meyer differenziert zwischen den Ebenen:
Handlungssituationen
Handlungsmustern
Unterrichtsschritten
Sozialformen
methodischen Grundformen
Die Ebenen sind unterschiedlich komplex
Ebenen können nur im Zusammenhang betrachtet werden und
Ebenen bedingen sich gegenseitig
Methodische Maßnahmen
kleinste mehodische Einheiten im Sport
z.B. Bewegungsanweisungen, Bewegungsaufgaben, Bewegungsanregungen
Methodische Reihe
Kombination mehrerer Anweisungen und Aufgaben zum Erlernen einer sportspezifischen Fertigkeit
=nach methodischen Grundsätzen geordnete Übungsfolgen, die zur Erlernung einer bestimmten motorischen Fähigkeit (Zielübung) führen
ungleich dazu: methodische Spielreihen, die zur Einführung in kleine oder große Sportspiele dienen
Methodische Prinzipien
finden sich als Konstruktionsprinzipien in methodischen Übungsreihen wider
vom leichten zum schweren
vom bekannten zum unbekannten
vom einfachen zum Komplexen
vom Risikoarmen zum Risikoreichen
vom langsamen zum schnellen
vom Bildhaften zum abstrakten
Methodisches Verfahren
Zusammenfassung methodischer Maßnahmen und Reihen anhand eines übergeordneten Gesichtspunktes.
=grundsätzliche unterrichtliche Vorgehensweise, die auf eine gesamte Unterrichtsstunde bezogen wird
Es werden 4 Verfahren unterschieden:
induktiv:
stellt die Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit des Lernenden in den Vordergrund und nimmt dafür Umwege im Lerngeschehen in Kauf.
—> Lernende suchen und erproben ausgehend von einer Bewegungsaufgabe eine Aufgabenlösung. Diese wird ??öffnen herausgestellt, korrigiert, geübt und angewendet
deduktiv:
—>ausgehend von einer definierten Zielübung, die beschrieben und vorgemacht wird. Es besteht eine eindeutige Bewegungsanweisung auf dessen Grundlage die Zielübung korrigiert, geübt und angewendet wird
synthetisch:
=ganzeitliches Verfahren
—>kommt zum Einsatz, wenn eine Zielübung in einem gelernt werden kann/ wenn eine Zergliederung keinen Sinn macht
analytisch
=Teillernmethode/ elementhaftes Verfahren
wenn Zielübung zu komplex ist um sie in einem Durchgang zu erlernen
Gesamtbewegung wir so zerlegt, dass das die Zielübung nicht merh zu erkennen ist
induktives und synthetisches Verfahren gelten als schülerorientierter
deduktives und analytisches Verfahren gelten als sachorientierter
alle 4 Verfahren zielen auf das Erlernen einer normierten Bewegungsfertigkeit ab
Induktives vs deduktives Unterrichtsverfahren
Hauptkritik am objektorientierten Methodenverständnis
Kritik am objektorientierten Methodenverständnis
die Methodik orientiert sich im Sinne der Abbilddidaktik einseitig an der Sache Sport
Das konzept bietet keine Offenheit für subjektive Lösungen und auch nicht für das Bewegungslernen als Dialog zwischen Subjekt und Umwelt
In geschlossenen Unterrichtsverläufen ist das geschehen durch lerhrerdominante Methoden mit einem engen Rahmen für SuS Handeln betsimmt
selbstbestimmtes Handeln kaum bis gar nicht vorhanden
—>Lernende sollten hingegen eigentlich als Subjekt des eigenen Lernprozesses
Fazit:
methodische Vorgehensweisen sollten immer in ein pädagogisches Gesamtkonzept eingebunden sein, das auf die Erziehung und das selbstständige Lernen junger Menschen abzielt
zentrale Entscheidungsdimensionen
Zentrale Entscheidungsdimensionen
Ziele (Frage nach Wozu?) —> Bereich Didaktik
Inhalte (Frage nach Was?) —> Bereich Didaktik
Methoden (Frage nach Wie?) —> Bereich Methodik
widerkehrende Muster von Lehraktivitäten,
die der Vermittlung von Lehrzielen und Lerninhalten dienen
autonomes Methodenverständnis
vs
didaktisches Methodenverständnis
Ziele und Inhalte stehen
vor den methodischen Entscheidungen
Wechselwirkung von Zielen, Inhalten und Methoden gleichberechtigt berücksichtigt
Methodenmacht
Ziele und inhalte sind durch Richtlinien und Lehrpläne vorgegeben
demgegenüber können methoden weitestgehend von Lehrkräften selbst bestimmt werden
Methoden im Sportunterricht
sind Handlungsformen, die von Sportlehrkräften eingesetzt werden,
um den Unterricht zu steuern und
ihre SuS darin zu unterstützen, sich mit ausgewählten Bewegungsthemen auseinanderzustezen und
dadurch fachliche und überfachliche Ziele zu erreichen.
Konzept der Lernaufgabe
Lernaufgabe kann als Arrangement sinhafter, ihnaltlicher und abgestimmter Aufgabe zum Lernen verstanden werden
Sie dient der…
kognitiven Aktivierung
der Subjektorientierung,
der sozialen Interaktion,
der Möglichkeit alternativer Lösungen
und dem Lebensweltbezug
Abhängigkeit der Methodenentscheidung
Methodenentscheidung ist abhängig von
der pädagogischen Ausrichtung des Unterrichts
Es kann im Sportunterricht zwischen objektorientierter und subjektorientierter Methodenentscheidung unterschieden werden (#dichotome Sichtweise)
unterweisen vs anregen/
anweisen vs anbieten/
unterweisen vs betreuen
Objektorientierte Methodenentscheidung
Begriff Objektorientiertes Methodenverständnis
geht von der Sache Sport aus = Aufbereitung mototischer Fähigkeiten und Fertigkeiten
Der ansatz verfolgt ein autonomes Methodenverständnis
Objektorientierte Methodenverständnisse
gehen von der gesellschaftlich-kulturellen Realität des Sports aus und
zielen auf eine möglichst reibungslose Vermittlung von sportspezifschen Handlungsmustern.
Sie sind tendenziell eher geschlossen-deduktiv ausgerichtet.
Ebenen Methodischen Handelns - Kurz
Beispiel-Modell: “Ebenen methodischen Handelns” - Kurz
Ebene 1: allgemeines Unterrichtskonzept
= grundsätzliche Ausrichtung einer Sportstunde
analytisch vs ganzheitlich; deduktiv vs induktiv; geschlossen vs offen
Ebene 2: Unterrichtsschritte
= zeitliche Gliederung/ Reihung der Unterrichtsschritte
typisch für objektorientierte Methodenkonzepte = methodische Übungsreihe
Ebene 3: Sozialformen
= Größe von Lerngruppen: Einzelarbeit/ Paararbeit/ Gruppenarbeit/ Arbei in der Klassengemeinschaft
Ebene 4: Methodische Maßnahmen
= Aktionsformen: Impulse, durch die die Lehrkraft den Unterricht unmittelbar steuert
= kleinste methodische Einheit des Sportunterrichts
z.B. Bewegungsanweisungen, Bewegungsaufgaben, Bewegungsvorschriften, Bewegungskorrekturen , Bewegungshilfen, Bewegungsbeschreibungen, Bewegungserklärungen
Ebene 5: Auswertung
Maßnahmen die Auskunft über Prozesse und Ergebnisse des Unterrichts geben
Die Ebenen methodischer Entscheidungen stehen in direkter Verbindung zu
Vorraussetzungen und Interessen der SuS, zur Rolle der Lehrkraft, zum Institutionellen Rahmen der Schule und zu Zielen und Inhlaten
(sind nicht unabhängig zu sehen!)
Subjektorientierte Methodik
Subjektorientierte Methodenverständnisse
gehen von den individuellen Möglichkeiten und Wünschen des einzelnen aus und
zielen auf die Entwicklung des Subjekts.
Sie sind tendenziell eher offen-induktiv ausgerichtet.
geht vom Lernprozess des Subjekts aus
Entscheidungen für Methoden im Sportunterricht werden
im Rahmen von Zielen und inhalten des Unterrichts
+ bezüglich eines pädagogischen Selbstverständnisses von Lernen und Erziehung getroffen
im Vordergrund stehen: das individuelle Erleben und die Sinnbezüge des sich-Bewegens in einem subjektiv bedeutsamen Handlungskontext
(nicht/ weniger die Sache Sport mit ihren normierten Fertigkeiten)
gilt als schülerorientierte Vermittlung einer Sache
Methode = Ziel, d.h. SuS sollen Methodenompetenz erwerben
Lernen selbst setht im Mittelpunkt —> “Das Lernen soll gelertnt werden”
Ansatz folgt explizit einem didaktischen Methhodenverständnis
Ansatz entstand als Gegenbewegung zum traditionellen Anleitungs-, Lehr, und Trainingsverfahren
arbeitet weniger mit Anweisungen, mehr mit Aufgaben # Bewegungsaufgaben
Bewegungsverständnis der subjektorientierten Methodik
Einlassen auf die Aufgabe
+ waches Erfassen des Zusammenhangs spüren und
Bewegen im Tun
Beispiel-Modell subjektorientiertes Methodenverständnis - Laging
Modell unterscheidet 5 Ebenen methodischen Handelns:
Ebene 1: Handlungssituationen:
Ausgangspunkt des Modells
Ebene 2: Handlungsmuster
Diese regen die Handlungssituation an. Z.B. durch Bewegungsanweisungen, Bewegungsaufgaben und Bewegungsimpulse
Ebene 3: Unterrchtsschritte
Zeitliche Strukturierung der Unterrichtsstunde
Entwurf einer in sich sinvollen und auf das Ziel der Lehr-/ Lerneinheit gerichteten Abfolge von Handlungssituationen zu entwerfen
Ebene 4: Sozial- und Differenzierungsformen
bestimmt die zusammenarbeit in der Klasse
Steuert die Beziehung von Lehrenden und Lernenden
Ebene 5: methodische Großformen
betrifft die übergeordnete Inszenierung des Unterrichts
z.B. in Form von Vothaben, Projekten, Lehrgängen
Die Ebenen sind in
Die Rahmenbedingungen von Schule und unterricht
+ in die personellen und situativen Bedingungen der Lerngruppe
eingebettet
Inszenierungsbegriff im Zentrum des Modells:
fasst ebene 2-5 zusammen
=komlexe Ganzsicht auf die Gestaltung unterrichtlicher Lehr-Lernsituationen
zeigen zentrale methodische Handlungsweise,
die den Ablauf des Unterrichts bestimmt.
Im Sportunterricht z.B. Darstelllen und Zeigen/ Bauen und konstruieren/ Spielen und entdecken
Modell orentiert sich an methodische Ideen des Didaktiker Hilbert Meyer
Bewegungsaufgaben im Sport
eine der wichtigsten methodischen Maßnahmen zur Steuerung des Sportunterrichts —> als Aufforderung Bewegungsprobleme selbstständig zu lösen
Gibt Handlungsrahmen vor, und lässt prinzipiell unterschiedliche Aufgabenlösungen zu
Dabei geht es um das Ausprobieren und Entwickln eigener Bewegungsmöglichkeiten
Alle Lösungen gelten als richtig, solange die Mindestanforderungen erfüllt werden
Bewegungsaufgabe ist abhängig vom unterrichtlichen Kontext in dem Sie eingestezt wird
zählen zu den zentralen Maßnahmen zur Gestaltung des Sportunterrichts
3 Zugänge zur Bewegungsaufgabe
A: sportorientierte Auslegung
Bewegungsaufgabe erhält einen Platz im Rahmen des induktiven Unterrichtsverfahrens
Ziel: das reibungslose erlernen sportmotorischer Fertigkeiten
B: künstlerisch-pädagogische Auslegung
Ziel: Entwicklung eigener Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten
Freiheitsgrad in der Aufgabenstellung: Pädagogische Herausforderung zwischen Offenheit und Lenkung weder in Beliebigkeit noch in Dirigismus zu verfallen
C: bewegungspädagogisch Auslegung
finden eigener Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten
+ neue Zugang zur Sache Bewegung:
selbstausgestaltete und mitgestaltete Bewegungshandlungen als Lösung des gestellten Bewegungsproblems
Das Sich-Bewegen befindet sich in einem Sinnzusammenhang zwischen
Subjekt das sich bewegt,
einer konkreten Situation und
einer Bedeutung, die die bewegung leitet und ihr Struktur gibt
Bewegungsaufgabe rückt also die Perspektive und den Lernprozess des Lernenden selbst in den Fokus der Betrachtung
Modell zu Bewegungsaufgaben im Kontext des künstlerisch-pädagogischen Ansatzes
Kritik am subjektorientierten Methodenverständnis
Kritik objektorientierter Vertreter:
SuS müssen alle induktiv entwickelten Bewegungsmuster erproben, bis sie sich für die “beste Lösung” entscheiden
kostet Zeit und strapaziert die Gedult von Lehrenden und Lernenden
Kritik aus bildungstheoretischer Perspektive:
Pädagogik verfügt über Techniksyndrom: d.h. es wird versucht anhand von Verfahrensregeln die Erziehung und den Unterricht umzusetzen
Vorgeworfen wird diesbezüglich: die technokratische Handhabung gehe über die Bedürfnisse und Motive der Lernenden hinweg
Insgesamt ist strittig ob Bewegungen von SuS anhand von Übungsreihen oder im Rahmen eines offenen Prozesses erarbeitet werden sollten
Was sind Methoden?
Methoden
sind Handlungsformen, die Sportlehrkräfte nutzen, um ihren Unterricht zu steuern und SuS zu fördern
Sie verfügen im Gegensatz zu den verbindlichen Inhalten und Zielen über Entscheidungsspielräume:
Methoden machen den Inhalt erst zum Thema und entscheiden damit über die Chance der Zielerreichung, d.h. die macht ist groß
Die Macht des Entscheidungsspielraumes sollte im Sinne der pädagogischen Verantwortung genutzt werden
Es besteht die Wahl zwischen
objektorientierter Methodik: folgt der Sachlogik des normierten Sports
subjektorientierte Methodik: stellt die individuellen Bedürfnisse der Kinder und jugendlichen in den Vordergrund
>beide verfahren haben Vor- und Nachteile
Objekt- vs subjektorientiertes Methodenverständnis
Orientierung: Gesellschaftliche vs individuelle
Prinzip: Sachangemessenheit vs Aufforderung zur Selbstständigkeit
Vermittlungswege: eindeutig vs offen
“richtige” methodische Entscheidung treffen, …
“richtige” methodische Entscheidung treffen
methodische Entscheidung vor dem Hintergrund der Voraussetzungen und Ziele einer unterrichtlichen Handlungssituation
Unterricht kann je nach Situation geschlossener/ offener gestaltet werden
es gibt Abstufungen zwischen den Grundpositionen der objekt- und subjektorientierung, die je nach Anforderungen offener/ geschlossener gestaltet werden können
methodisches Spektrum
integrativer Ansatz, der dichotome Verständnisweisen überwindet
liegt zwischen geschlossener und offener Unterrichtsinszenierung (geht auf methodische Überlegungen zur kreativen Bewegungserziehung zurück)
dabei wird Unterricht durch Vorgeben, Aufgeben und Anregen unterschieden
Das Verfahren geht auf der Ebene der methodischen Maßnahmen mit der Bewegungsanweisung, Bewegungsaufgabe und Bewegungsanregung einher
Methodische Verfahrensweisen
Reflexionsfragen
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