Was sind soziale Kognitionen?
Was versteht man unter Sozialen Kategorisirungen?
„Kategorisierung bezieht sich auf unsere Neigung, Objekte (und dazu gehören auch
Menschen) aufgrund gemeinsamer charakteristischer Merkmale diskreten Gruppen
zuzuordnen. Es gibt Objektkategorien für Möbel, Fastfood, Musikinstrumente, aber
auch soziale Kategorien für Frauen, Müllmänner, Kinder, Rockstars etc. Eine Grund-
annahme beim Ansatz der sozialen Kognition lautet, dass derartige Kategorien eine
sehr nützliche Funktion erfüllen“ (Pendry, 2006, S. 116)
Welche Funktion(en) erfüllen soziale Kategorisierungen?
Was versteht man unter Schemata?
Was versteht man unter Stereotype?
„Stereotype werden heute in der Sozialpsychologie definiert als kognitive Struktur oder men-
tale Repräsentation, die unser Wissen und unsere Überzeugungen über eine soziale Gruppe
von Menschen erhält“ (Petersen, 2011, S. 235)
- Manchmal heißt es auch, Stereotype akzentuierten den kognitiven Anteil von Vorur-
teilen
- Stereos (starr, hart, fest); typos (Entwurf, feste Norm, charakteristisches Gepräge)
- Zunächst: Bezeichnung eines Vorganges in der Drucktechnik (Ende des 18. Jahrhun-
derts)
- Einführung in die Sozialwissenschaften durch den Journalisten Walter Lippmann
(1922) in seinem Buch „Public Opinion“ - Personen einen „Stempel aufdrücken“
Bildung, Erhalt und Veränderung von Stereotypen
- Generelle Bereitschaft zur sozialen Kategorisierung
- Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdgruppen
- Zuschreibung von Eigenschaften, Fähigkeiten, Motiven
- Fremdgruppenhomogenitätseffekt
- Eigengruppenheterogenitätseffekt
- Mit Stereotyp konsistenten Sachverhalten wird mehr Aufmerksamkeit gewidmet, sie
werden leichter abgespeichert und werden langfristig besser erinnert als stereotypin-
konsistente Informationen
- Confirmation bias
- Prozesse der Substereotypisierung
- Linguistic intergroup bias
- Ultimate attribution error
- Veränderungen? → Wenn Fremdgruppenmitglied in einem Aspekt nicht dem Stereo-
typ entspricht, ansonsten aber als prototypisch wahrgenommen wird
Stereotype, Wahrnehmung und Verhalten
- Stereotype können automatisch aktiviert und verhaltenswirksam werden
- Kontrollierte Informationsverarbeitung als „Bremse“ für die Verhaltenswirksam-
keit von Stereotypen
- Experimentelle Befunde
Folgen für Mitglieder stereotypisierter Gruppen
- Sich-selbst-erfüllende Prophezeiungen Mitglieder einer Gruppe passen sich den stere-
otypen Erwartungen ihrer Interaktionspartner an
- Stereotype threat Angehörige stereotypisierter Gruppen sind sich der ihnen entgegen-
gebrachten Stereotype bewusst und haben Angst, die Stereotype zu bestätigen
→ Experimentelle Studie zu „Stereotype threat“ im Klassenzimmer
Was sind Vorurteile?
„In der klassischen sozialwissenschaftlichen Definition von Allport (1954) werden Vorurteile
definiert als: ‚ablehnende oder feindselige Haltung gegenüber einer Person, die zu einer
Gruppe gehört, einfach deswegen, weil sie zu dieser Gruppe gehört und deshalb dieselben zu
beanstandenden Eigenschaften haben soll, die man der Gruppe zuschreibt.“ (Petersen, 2011,
S. 241)
Vorurteilsbehaftete Gruppierungen auf der Basis mehr oder weniger leicht zugänglicher
Merkmale – die „Top Three“:
- Ethnische Zugehörigkeit
- Geschlecht
- Alter
Was ist Rassismus? Was sind dessen Folgen?
Was ist Sexismus? Wie unterscheidet sich traditioneller Sexismus vom modernen Sexismus?
„Unter Sexismus versteht man generell vorurteilsbezogene Einstellungen und diskriminie-
rende Verhaltensweisen gegenüber Personen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit. Somit
könnten prinzipiell negative Einstellungen gegenüber Frauen oder Männern aufgrund ihres
Geschlechts als sexistisch bezeichnet werden. Insbesondere unter dem Einfluss der Frauenbe-
wegung und gesellschaftlicher Bestrebungen, Benachteiligungen von Frauen im öffentlichen
und privaten Kontext entgegenzuwirken, wurden in sozialwissenschaftlichen
Forschungsarbeiten allerdings hauptsächlich negative Einstellungen gegenüber Frauen unter-
sucht. Daher wird der Begriff Sexismus häufig […] in der engeren Bedeutung als negatives Ein-
stellungs- und Verhaltensmuster gegenüber Frauen aufgrund ihres Geschlechts verwendet“
(Petersen, 2011, S. 243).
Was sind Altersvorurteile?
- Männer und Frauen sind nicht in gleicher Weise von Altersvorurteilen betroffen „dou-
ble standard of ageing“
- Ältere Personen werden insgesamt als weniger attraktiv und kompetent als jüngere
Personen beurteilt
- Negative Einschätzung auf der Ebene „Kompetenz“, positivere Beurteilung auf der
Ebene „Wärme“
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