Die drei Funktionen der Schule lauten nach Fend (1980):
Erläutern die kurz die doppelte Willkür pädagogischen Handelns nach Bourdieu
Divergente Professionalisierungs- und Professionstheoretische Bestimmungen
Zum Entgrenzungsproblem
Gründe für Entgrenzungstendenzen?
Entgrenzung als Verleugnung der beruflichen Bestimmung
„Es hat den Anschein als streube sich diese Tendenz des Lehrerhandelns gegen die eigene berufliche Bestimmung.“ (Wernet 2005, S. 140)
„Die Schule soll mehr leisten, als den Subjekten einen undifferenzierten Handlungsrahmen zur Verfügung zu stellen. Sie soll den ihr anvertrauten Personen als Subjekte gerecht werden. Sie soll auch nicht einen unpersönlichen Leistungsuniversalismus realisieren und prämieren. Jedenfalls soll sie nicht, oder wenigstens nicht bruchlos, die Maximen der „bürgerlichen Kälte“ (Gruschka) in ihren sozialisatorischen Raum eindringen lassen. Sie will kein Erfüllungsgehilfe eines kranken und inhumanen „kapitalistischen Systems“ sein.“ (Wernet 2008, S. 239)
Frage nach Fähigkeiten, Kompetenzen und Einstellungen
Professionalisierung und die Bedeutung der Persönlichkeit
Frage nach der Reichweite und den Möglichkeitsräumen pädagogischen Handelns in der Institution Schule
▪ Frage nach Fähigkeiten, Kompetenzen und Einstellungen
„bewährte Techniken sozialer Steuerung“ + Fähigkeiten der Vermittlung differenter Ansprüche oder Fähigkeit der Vermeidung von Entgrenzungen
▪ Professionalisierung und die Bedeutung der Persönlichkeit
Je nach (emphatischen) Verständnis vom päd. Arbeitsbündnis unterschiedlich beantwortet
• Frage nach der Reichweite und den Möglichkeitsräumen pädagogischen Handelns in der Institution Schule
Einsozialisation in bestehende gesell, Ordnung und/oder Autonomiebildung
➢ Umstrittenheit als Ausdruck einer berufskulturellen Unbestimmtheit
Umstrittenheit als Ausdruck einer berufskulturellen Unbestimmtheit
➢ Professionalisiertheit auch als Frage einer stabil institutionalisierten (berufskulturell tradierten) normativen/ethischen Fundierung des beruflichen Handelns
- Weder verbindliche staatliche Steuerung und Kontrolle noch hinreichend verbindliche kollegiale Selbstkontrolle (Dietrich, Kunze & Peukert 2021)
Ungeklärtheit der Frage nach Charakteristik der Tätigkeit und Reichweite des Mandates delegiert diese Problemstellung in Richtung der individuellen Lehrkraft
Institutionelle und gesellschaftliche Hintergründe für das professionalisierungstheoretische Bestimmungsproblem
oder: Spannungsverhältnisse, Ungeklärtheiten bezüglich des Seins und Sollens von Schule
1. Tendenz der Vermischung von Seins- und Sollensfragen
Erläutern Sie die Differenz zwischen einer praktisch-engagierten und theoretisch-analytischen Perspektivierung von Schule!
Seins- und Sollensfragen in historischer Perspektive
Benennen Sie drei Merkmale des modernen Schulwesens in Preußen im 18./19. Jahrhundert.
Beschreiben Sie Entwicklungen, die die Herausbildung eines modernen Schulwesens in Preußen im 18./19. Jahrhundert begünstigt haben!
Zur Herausbildung des modernen Schulwesens in Preußen im 18. und 19. Jahrhundert
Triebkräfte für die Etablierung der allgemeinen Schulpflicht:
• Eine wesentliche Triebkraft dieser Entwicklung lag im etatistischen Interesse: Der Staat Preußen nutzte in seinem nicht gewachsenen Herrschaftsgebiet Schulen als Mittel zur Herausbildung eines gemeinsamen Staats- und Nationalbewusstseins (...).
• Daneben stand das wachsende ökonomische Interesse, die Entwicklung der Wirtschaft und vor allem die der staatlichen Verwaltung durch die Heranbildung qualifizierten Personals zu befördern (...).
• Schließlich trieb das emanzipatorische Interesse der Einzelnen, insbesondere das Interesse der Mitglieder des entstehenden Bürgertums, durch im Bildungssystem erbrachte Leistung die eigenen Lebensmöglichkeiten in Konkurrenz mit dem Adel zu erweitern (...).
(Van Ackeren, Klemm, Kühn 2015, S. 15)
Zur Entwicklung des höheren und niederen Schulwesens als Kompromissbildung
3. Seins- und Sollen, oder: Funktionen und Aufgaben
Strukturfunktionalistische Perspektivierung von Schule als Institution
Auf welche gesellschaftlichen Probleme stellt die Schule, wie sie sich historisch
ausformt die Antwort dar?
Strukturfunktionalistische Schultheorie:
Interesse an gesellschaftlicher Reproduktion, Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Ordnung
Wie ist gesellschaftliche Ordnung möglich?
Betrachtung gesellschaftlicher Institutionen als aus Differenzierungsprozessen hervorgehende gesellschaftliche Problemlösungen
Fend: Funktionen der Schule
➢ Qualifikationsfunktion
➢ Selektionsfunktion
➢ Integrationsfunktion
Definieren Sie den Begriff „Sozialisation“ und grenzen Sie ihn von „Erziehung“ ab!
Nennen und definieren Sie zwei Normen, die nach Dreeben in der Schule vermittelt werden. Beschreiben Sie anschließend, je zwei konkrete Strukturmerkmale von Schule die Vermittlung dieser beiden Normen bewirken.
Beschreibe zwei Bildungsinhalte, die nach Klafkis Idee der epochalen Schlüsselprobleme in den heutigen Unterricht mit aufgenommen werden müssten/verstärkt thematisiert werden müssten.
Aktualisierungsansatz:
Kompensation/Reaktualisierung des Bildungsbegriffs durch das Konzept des Kompetenzerwerbs
„Mit dem Begriff „Kompetenzen“ ist ausgedrückt, dass die Bildungsstandards – anders als Lehrpläne und Rahmenrichtlinien – nicht auf Listen von Lehrstoffen und Lerninhalten zurückgreifen, um Bildungsziele zu konkretisieren. Es geht vielmehr darum, Grunddimensionen (einer „Domäne“, wie Wissenspsychologen sagen, einem Lernbereich oder einem Fach) zu identifizieren. Kompetenzen spiegeln die grundlegenden Handlungsanforderungen, denen Schülerinnen und Schüler in der Domäne ausgesetzt sind.“
Klieme et al. 2003, S. 23f.
➢ Versuch der Entkopplung von konkreten Bildungsinhalten ➢ Versuch der Operationalisierbarkeit
➢ Versuch des Ausweises der Nützlichkeit
➢ Spannungsverhältnis zwischen Sein und Sollen
➢ Umstrittenheit des Sollens (Bildung, Lernen, Kompetenzerwerb..?)
Sein und Sollen und die Frage nach Bildungsgerechtigkeit
Dominantes Verständnis von Bildungsgerechtigkeit als Leistungsgerechtigkeit
Gesellschaftliches Leistungsverständnis
Definiere die Begriffe „Meritokratie“ und „formale Chancengleichheit im Schulischen“.
„Leistungsgerechtigkeit“
Brüchigkeit des Leistungsprinzips im Schulischen
➢ zwei Irritationen
a) Was sind (relevante) Begabungen?
b) Was ist Anstrengungsbereitschaft?
➢ Messbarkeit von Leistung
➢ Vergleichbarkeit von Leistung
➢ Chancengleichheit
„Die prinzipiell legitime meritokratische Begründung sozialer Ungleichheit ist in jedem konkreten Anwendungsfall, schon wenn es nur um zwei Personen, und vollends, wenn es um Großgruppen wie etwa Berufsgruppen oder die Schichten einer Gesellschaft geht, bereits im Ansatz undurchführbar.“ (Schimank 2018, S. 30)
Nennen Sie drei Schwierigkeiten, hinsichtlich der Rechtfertigung schulischer Selektion entlang von Leistung. Beschreiben Sie außerdem kurz zwei aktuelle Themenfelder aus der Schulpraxis, in denen vom Leistungsprinzip im Schulischen abgewichen wird bzw. das Leistungsprinzip ausgesetzt wird.
Skizziere, was in PISA-Studien gemessen wird und nenne zwei Erkenntnisse über die deutschen Bildungsergebnisse.
Das Verhältnis von Schule und sozialer Ungleichheit im Anschluss an Raymond Boudon
Erläutern Sie die Kapitalsorten-Theorie Pierre Bourdieus. Führen Sie für jede Kapitalsorte ein Beispiel an!
Erklären Sie, was Bourdieu mit „doppelter Willkürlichkeit“ bei der Auswahl von Bildungsinhalten meint!
Erläutern Sie typische Einstellungen zweier Bildungshabitus
Erläutern Sie typische Einstellungen zweier Bildungshabitus. Erläutern Sie den Begriff „Schulkultur“ nach Helsper.
7. Zur Frage des individuellen Beitrags zur Reproduktion sozialer Ungleichheit
➢ ZumPassungsverhältnisvonLehrer*innen-undSchüler*innenhabitus
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