A1 Teil 1
Wodurch soll das Ziel von Natura 2000 erreicht werden?
Schaffung des Europäischen Schutzgebietsnetzwerkes „Natura 2000“ durch Ausweisung von Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten
Artenschutz für alle wildlebenden Vogelarten sowie für die Arten des Anhang IV
regelmäßige Berichterstattung über den Erhaltungszustand der Arten und der Lebensraumtypen und des Netzes
Verschlechterungsverbot
Welche Boigeographische Regionen hat Deutschland?
ATL: Atlantisch
KON: Kontinental
ALP: Alpin
MATL: Marin atlantisch (Nordsee)
MBALT: Marin baltisch (Ostsee)
Wie viel Biogeographische Regionen gibt es und wozu?
9 terrestrische und 5 marine Regionen
als Bewertungsbezug für:
die nationale Bewertung und die EU-Gemeinschaftsbewertung
Vollständigkeit der Gebietsmeldung
Wie viele Arten stehen in den jeweiligen Anhängen der FFH RL und der VSRL
In Deutschland kommen 282 heimische FFH-Arten vor:
137 Arten Anhang II (Gebietsschutz), 131 Anhang IV (strenger Artenschutz), 108 Anhang V (Kontrolle der Nutzung)
93 Lebensraumtypen (Anhang I)
253 heimische Brutvögel vor, davon sind 100 Arten des Anhangs I der VSchRL
A1 Teil 1:
Was ist das Ziel von Natura 2000
Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt auf dem Gebiet der EU
Erreichen eines „Günstigen Erhaltungszustandes“ für alle LRT und Arten sowie Sicherung des Erhalts der Populationen aller wildlebenden Vogelarten
HB
A1 Teil 2
Was schließt natürliche Lebensraumtypen mit ein?
auch in der Kulturlandschaft entstandene Lebensraumtypen (natürlich, naturnah & halbnatürliche Typen z.B. extensiver bis mittelintensiver Kulturlandschaften)
„Primäre“ und „sekundäre“ Vorkommen
Wann ist der günstigen Erhaltungszustand der LRT gegeben?
wenn „sein natürliches Verbreitungsgebiet sowie die Flächen, die er in diesem Gebiet einnimmt, beständig sind oder sich ausdehnen und die notwendige Struktur und Funktionen bestehen
und wenn der Erhaltungszustand der für den LRT charakteristischen Arten günstig ist“
Wann greift der Schutz nicht?
Kein Schutz bei Vorkommen außerhalb ihres „natürlichen“ Verbreitungsgebiets
Nur signifikante Vorkommen keine fragmentarischen Teile eines LRT oder Einzelindividuen, die außerhalb ihres Habitats verschleppt oder erratisch gefunden werden
Was bedeutet Prioritär * ?
„Prioritäre“ Arten und Lebensraumtypen (Kennzeichnung * in den Anhängen I und II, besondere Verantwortung)
Unmittelbare Anerkennung als Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung
Bessere Ko-Finanzierung unter LIFE
Strengere Ausnahmeregelungen bei der FFH-Verträglichkeitsprüfung
Bei Betroffenheit prioritärer Schutzgüter ist eine EU-Kommissionsstellungnahme einzuholen
besondere Überwachung
Wie groß ist das Natura 2000 Netz?
insgesamt >18,5 % Landfläche der EU
inklusive 6% der Meere
über 27000 Schutzgebiet (vor dem Brexit)
DE liegt etwas unter dem Durchschnitt
Wie unterscheidet sich die Gebietsmeldung von FFH und VSG?
FFH:
Phase 1: Nationale Gebietsauswahl
Phase 2: Gemeinschaftliche Gebietsauswahl (EU Ebene)
VSG:
Direkte Auswahl und Meldung vom Mitgliedstaat an die EU-Kommission
Welche Parameter werden beim Erhaltungszustand bewertet, wie werden sie bewertet und was bestimmt das Gesamtergebnis?
Parmeter:
Verbreitungsgebiet
Art: Population, LRT: Fläche
Art: Habitat, LRT: Struktur und Funktion (auch charakteristische Arten)
Zukunftsaussichten
Bewertung:
günstig (grün), ungünstig-unzureichend (gelb), ungünstig-schlecht (rot), unbekannt (grau)
der schlechtste Teilparameter bestimmt das Gesamtergebnis
Innerhalb der einzelnen Parameter bestimmt auch der schlechtere Wert, wie der Parameter bewertet wird (Vergleich jetziger Wert mit günstigem Referenzwert, Schwelle für tolerable Rückgänge)
Was kann man über den „Idealzustand“ bzw. die günstigen Referenzwerte (FRV) in der Bewertung des Erhaltungszustandes sagen?
Gelten für alle quantitativen Bewertungsparameter im FFH-Bericht (Verbreitungsgebiet, Fläche und Population)
Möglichst quantitativer Wert oder Operatoren
Ausreichend für einen langfristigen dauerhaften günstigen Erhaltungszustand
Mindestens so groß wie beim Inkrafttreten der FFH-RL bzw. zum Zeitpunkt der Erstmeldung
Abdeckung des gesamten natürlichen Verbreitungsgebiets
Was kann man zum Natura 2000 Netz in DE sagen?
Natura 2000 insgesamt (FFH und VSG)
5200 Gebiete
15,5 % der terrestrischen Fläche
Ca. 45 % der marinen Fläche
FFH-Gebiete:
4544 Gebiete
3,3 Mio ha terrestrisch
2,1 Mio ha marin
9,3 % der terrestrischen Fläche Deutschlands
Vogelschutzgebiete
742 Gebiete
Ca. 4 Mio ha terrestrisch
Knapp 2 Mio ha marin
11,3 % der terrestrischen Fläche Deutschlands
Was kann man zum FFH-Monitoring nach Art. 11 FFH-RL sagen?
Umfangreiche bundesweit abgestimmte Bewertungsgrundlage
Verpflichtung zum Aufbau eines Monitoringsystems
Im Arteninventar werden für die terrestrischen LRT (fast) ausschließlich höhere Pflanzen, Moose und Flechten bewertet
Charakteristische Tierarten fehlen weitgehend
Was kann man zum FFH Monitoring allgemein sagen?
Ziele: Bewertung des Erhaltungszustands der FFH-Schutzgüter (LRT und Anhangsarten), insbesondere Spez. Strukturen und Funktionen, Zustand der Population, Habitatqualität
Bundeseinheitliche Bewertungsschemata:
Erfassung häufiger Schutzgüter durch 63 Stichproben pro Art und LRT je Biogeographischer Region (nicht alpine Region), seltene Schutzgüter im Totalzensus
Stichprobenverteilung je nach Anteil der Vorkommen in den Ländern
Innerhalb und außerhalb der Schutzgebiete
Erfassung seltenerer Arten/LRT über alle bekannten Vorkommen > Totalzensus
Sondererhebungen für u.a. Wanderfische und Großsäuger (Wolf, Wildkatze)
> 13 000 Monitoringflächen insgesamt
Vorgaben: FFH-RL selber, EU-Vorgaben, bestehende methodische Vorgaben aus Bund-Länder-AKs, Gremien-Beschlüsse
Was sagen die Ergebnisse des FFH-Monitorings der LRT von 2019?
Insgesamt 30% der LRT in günstigem EHZ (überwiegende Teil der Fels- und Schuttlebensräume, auch häufige Buchenwälder in der kontinentalen Region)
37% in schlechtem Zustand (besonders Grünland- und Gewässer-Lebensräume)
Unterschiede in den Regionen: Größter Anteil an günstigen EHZ in alpinen Region, atlantisch am ungünstigsten
15 tatsächliche Verschlechterungen
Beeinträchtigungen vor allem durch Landwirtschaft
Was besagen die Ergebnisse des FFH-Mnitoring der Arten von 2019?
Insgesamt 25% der Arten in günstigem EHZ, z.B. Säugetiere (Braunes Langohr, Steinbock) oder Alpenbockkäfer
30% der Arten in unzureichendem EHZ, u.a. viele Reptilienarten
33% in schlechtem Zustand, v.a. Insekten und andere Wirbellose, Amphibien (Laubfrosch) und höhere Pflanzen (Sumpf-Glanzkraut )
Abweichungen in den biogeographischen Regionen
Besonders kritisch ist der schlechte Zustand der Insekten & Wirbellosen
Was kann man zum Vogelschutzbericht sagen?
Umstellung vom 3- auf 6 jährigen Turnus und qualitative Bewertung der Vogelbestände
Kein „Erhaltungszustand“ und keine biogeographischen Regionen, aber starke Anlehnung an FFH-Bericht
Zustandsbewertung erst auf EU-Ebene im State of Nature Report durch Abgleich mit der europäischen Roten Liste Vögel
Angaben zu Status und Trends (Langzeittrend und Kurzzeittrend) der heimischen Vogelarten, differenziert in Brutvögel, Überwinterer und Durchzügler
Beeinträchtigungen und Gefährdungen
Erhaltungsmaßnahmen nur für Triggerarten)
Welche Daten fließen alle in den Bericht mit ein und wie wird dieser weiter bearbeitet?
Berichtssachdaten/Länder,
Verbreitungsdaten/Länder,
Monitoringdaten/länder,
Daten aus Sonderarbeitsgruppen (Fische, Wolf-Luchs-Bär),
Daten von Bundeswaldinventur (Wald LRT)
Berichtsentwurf -> Biogeographische Konferenzen -> nationaler FFH-Bericht -> Zustimmung Bundesländer -> Elektronische Datenübermittlung an EU -> Abgabe Korrekturbericht
Was sind die Ergebnisse des Vogelschutzberichtes von 2019?
Brutvögel:
Ca. 1/3 der Arten weisen seit über 12 Jahren zunehmende Bestandstrends auf (einige Großvogelarten wie Seeadler, Uhu und Schwarzstorch, die von intensiven Schutzbemühungen profitieren)
Etwa 1/3 der Arten ist in den letzten 12 Jahren im Bestand zurückgegangen (Arten der Agrarlandschaft wie Kiebitz und Rebhuhn)
Anteil der Brutvögel mit abnehmenden Beständen ist in den vergangenen 12 Jahren deutlich höher als im Zeitraum der letzten 36 Jahre → Druck auf die Vogelbestände nahm weiter zu
Rückgänge durch:
Intensivierung der Landwirtschaft (Verlust und Verschlechterung von Wiesen)
Entwässerungsmaßnahmen
Insektenrückgang
Überwinterer:
ca. 43 % der Vogelarten weisen über den Zeitraum von 12 Jahren zunehmende Trends auf (Enten- und Gänsearten wie z.B. Löffelente)
33 % der überwinternden Arten sind in den letzten 12 Jahren in ihrem Bestand zurückgegangen (bei Waldsaatgans verringerten sich die Bestände in Deutschland in den vergangenen 12 Jahren um 70 %)
Auch bei den überwinternden Vogelarten ist der Anteil abnehmender Bestände in den vergangenen 12 Jahren deutlich höher als im Zeitraum der letzten 36 Jahre
Jagd
illegale Jagd/ Wilderei
Sport, Tourismus und Freizeitaktivitäten
Was sind die Probleme der FFH RL?
Inhaltliche Lücken in den LRT und Arten,
Politische Kommunikation
Nicht ausreichende Verbindlichkeit der Ziele
Fehlende Ressourcen (Finanziell & Personal)
Viel zu langsame Umsetzung
Nicht ausreichend konsequente Umsetzung von Schutzzielen
Fehlende Verantwortung der Hauptverursacher von Beeinträchtigungen
Vollzugsdefizite
Verluste selbst in FFH-Gebieten werden teilweise „toleriert“
Unzureichende Konsequenzen aus dem Berichten
Massive Insektenrückgänge
A3
Welche Arten sind nach § 44 BNatSchG geschützt?
alle europäischen Vogelarten (Art. 1 Vogelschutz-RL)
alle Arten des Anhangs IV der FFH-RL
zukünftig alle sog. „Verantwortungsarten“ (Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands)
Was ist der EU Gemeinschaftsbericht und was beinhaltet er?
EU- Kommission erstellt zwei Jahre nach Eingang der nationalen Berichte einen Gemeinschaftsberich
Neuauswertungen zum Erhaltungszustand der LRT und Arten differenziert nach biogeografischen Regionen, sowie Zustandsbewertung der Vogelarten
Analysen zu den Veränderungen der Erhaltungszustände und der Gesamttrends und den Gründen dafür
Rückschlüsse zur Effizienz des Natura 2000 Netzes
Ansätze zur Verbesserung des Netzwerks
EU-weiter Überblick zum Erhalt der Biodiversität, Auswertung zu ihrer Entwicklung und zum Erreichen der Ziele
Wie lauten die Zugriffsverbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG?
Nr. 1: Tötungsverbot – kein fangen, verletzen oder töten (auch Eier und Larven)
Nr. 2: Störungsverbot – keine erhebliche Störung mit negativer Auswirkung auf lokale Population
Nr. 3: Beschädigungsverbot von geschützten Lebensstätten (Fortpflanzungs- und Ruhestätten)
Nr. 4: Beschädigungsverbot besonders geschützter Pflanzen
Wann können bei den Verboten Ausnahmen gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG gemacht werden?
Zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solche sozialer oder wirtschaftlicher Art
Fehlen zumutbarer Alternativen
Keine Verschlechterung des Erhaltungszustands der Population und Wahrung Art. 16 Abs. 1 FFH-RL
Was ist ein Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag (Artenschutzprüfung) und wie wird er durchgeführt?
AFB nötig, wenn es Hinweise auf europarechtlich geschützte Tier- und/ oder Pflanzenarten im Planungsraum eines Plans oder Projektes gibt (nicht nur Eingriffsvorhaben!)
Schritt 1: Erfassung Artenbestand
Schritt 2: Ermittlung Wirkfaktoren /-prozesse
Schritt 3: Relevanzprüfung
Schritt 4: Konfliktanalyse mit Prüfung der Verbotstatbestände
Schritt 5: Maßnahmenplanung (siehe Artenschutzrechtliche Maßnahmen)
Genehmigung wenn ökologische Funktionen der Fortpflnazungs und Ruhestätten erhalten bleiben
Nenne Beispiele zum planerischen Umgang
Biberspur: Kontaktaufnahme Biberbetreuer zur Lagebestimmung Bau; Aussparung bei Renaturierungsplanung
Höhlenbaum: nach Möglichkeit Erhalt; alternativ Aufhängen künstlicher Nisthilfen oder Erhalt des Stammabschnitts mit Höhle
Horst: bei Arten mit ungünstigem EHZ (z.B. Rotmilan, Baumfalke) zwingender Erhalt, bei ungefährdeten Arten (z.B. Mäusebussard) nach Möglichkeit Erhalt
Eisvogel-Röhre: nach Möglichkeit Erhalt
Großer Wiesenknopf & Wiesenknopf-Ameisenbläulinge: sind im Umfeld ausreichend Habitate vorhanden, ist eine Vergrämungsmahd denkbar – keine Umsiedlung der Falter!
Zauneidechse: bspw. Errichtung Schutzzäune im Randbereich, um Einwandern zu verhindern
Was sind Artenschutzrechtliche Maßnahmen?
Vermeidung: Maßnahmen, die dazu dienen, das Eintreten von Verbotstatbeständen zu verhindern (Umsiedlungen, Beseitigung von nicht genutzten Fortpflanzungsstätten außerhalb der Reproduktionszeit)
CEF (Continuous ecological functionality): Sicherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang (retzeitiges Anbieten von Ersatzhabitaten)
FCS (Favourable conservation status): Sicherstellung des günstigen Erhaltungszustands im Falle des Ausnahmeverfahrens ODER wenn der räumliche Zusammenhang nicht mehr gewährleistet ist
A4
Was ist die Berichtspflicht?
Alle sechs Jahre erstellen die Mitgliedstaaten einen Bericht über die Durchführung der im Rahmen dieser Richtlinie durchgeführten Maßnahmen ( Erhaltungsmaßnahmen sowie die Bewertung der Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den Erhaltungszustand der Lebensraumtypen des Anhangs I und der Arten des Anhangs II )
Bezugsraum für die Bewertung des Erhaltungszustandes einer Art/ eines LRT im natürlichen Verbreitungsgebiet sind die biogeographischen Regionen
Was ist die Monitoringpflicht?
Artikel 11 : Durchführung eines allgemeinen Monitorings des Erhaltungszustandes der Arten (Anhang II, IV, V) und Lebensraumtypen (Anhang I) von gemeinschaftlichem (europäischen) Interesse (prioritäre besonders berücksichtigt
Was versteht man unter Bundesstichprobenmonitoring?
Untersuchung und Bewertung der Vorkommen der FFH-Schutzgüter innerhalb und außerhalb der FFH-Gebiete nach bundeseinheitlich abgestimmten Methoden und Vorgaben (Bewertungsschemata) auf Stichprobenflächen (SPF)
Bietet Vergleichbarkeit über alle Bundesländer hinweg
Benötigt umfangreiche Abstimmungsrunden zwischen Bund und Ländern
Anwendung der gleichen Erfassungsmethoden und abgestimmten Zählgrößen
einheitliche Schwellenwerte
Erfassungsintervall art- bzw. lebensraumspezifisch festgelegt ( jährlich, drei, zwei oder nur einmal in 6 Jahren)
seltene Arten bzw. LRT (mit <63 Vorkommen) werden vollständig erfasst (d. h. Erfassung aller bekannten Vorkommen, "Totalzensus").
Häufige Arten bzw. LRT werden stichprobenartig mit 63 Stichproben bundesweit erfasst. Die Verteilung der Stichproben auf die Bundesländer erfolgte nach deren Anteil am Gesamtvorkommen der jeweiligen Art / des jeweiligen LRT
Wie werden die LRT bewertet?
3 Hauptkriterien:
Lebensraumtypische Strukturen
Lebensraumtypisches Arteninventar
Beeinträchtigungen
Für die Einschätzung und Bewertung der Hauptkriterien werden Unterkriterien verwendet
Die Bewertung des jeweiligen Kriteriums ergibt sich immer aus dem schlechtesten Wert der Teilkriterien
Erhaltungsgrad der einzelnen Hauptkriterien:
A: hervorragend
B: gut
C: durchschnittlich/beschränkt
Zusammenfassung der drei Hauptkriterien zu einer Gesamtbewertung
Doppelnennung bestimmt den Gesamtwert, außer
A+A+C wird „B“ und
A+B+C ergibt „B“
Wie sieht das FFH-Monitoring aus?
Erfassungs- und Bewertungsarbeiten werden an Externe vergeben
Modularer Aufbau des FFH-Monitorings:
Modul 1: Bundesstichprobenmonitoring
Modul 2: Landesstichprobenmonitoring
Modul 3: Präsenzmonitoring
Module 2 und 3 als Ergänzung zum Bundesstichprobenmonitoring, Monitoringumfang wird vom Bundesland festgelegt
Bundesstichprobenmonitoring:
Für die einzelnen Schutzgüter (Arten, LRT) ist eine zugewiesene Anzahl von Stichprobenflächen (SPF) zu beproben.
Erfassung aller Bundesstichprobenflächen innerhalb von einer Berichtsperiode (d. h. in 6 Jahren). Erfassungsturnus und Anzahl der Begehungen sind artspezifisch.
Untersuchungen der Populationsgröße bis zu sechsmal in der Berichtsperiode mit mindestens zwei Begehungen pro Jahr möglich
Landesstichprobenmonitoring:
bewertende Untersuchungen von Stichprobenflächen zusätzlich zu den Flächen des Bundesstichprobenmonitorings.
Untersuchungshäufigkeit des Landesstichprobenmonitorings ist geringer als die des Bundesstichprobenmonitorings.
Präsenzmonitoring:
Die Erhebung von Präsenzdaten von Arten und Lebensraumtypen erfolgt auf den 10x10km-Gitternetz-Zellen auf denen keine Ergebnisse aus den anderen Monitoringkomponenten oder Daten des FIS-Naturschutz vorliegen („Lückenkartierungen“).
C1 Was sind die Ziele des Managements von LRTs?
Beseitigung von Beeinträchtigungen
Die FFH-RL fordert die Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der FFH-LRT
3stufiges Bewertungsverfahren: Stufen A – C, für jedes Bundesland Kartieranleitungen verfügbar, aber nicht bundesweit einheitlich
C1 Wie sind Hochmoore und Niedermoore abzugrenzen?
Gliederungsmöglichkeit nach Entstehungstyp, Hydrologie, stofflich (Torfart,
Trophie), ökologisch:
– A) Reichmoore (Niedermoor)
– B) Zwischenmoor
– C) Armmoor (Hochmoor)
C2 Welche Möglichkeiten gibt es, LRTs im Geländer anzusprechen?
Pflanzensoziologische Zuordnung
Zuordnung über Charakterarten
Ferndiagnose.
C2 Wie werden LRTs bewertet?
Schwellenwerte, Kartieruntergrenzen
Anzahl charakteristischer und lebensraumtypischer Arten
C3 Welche Maßnahmen dienen zur Erhaltung von Baumschläfer-Beständen?
Erhaltung und Wiederherstellung von Hecken- und Gehölzstrukturen im Offenland zur Vernetzung von Teilpopulationen
Entwicklung strukturreicher Waldränder mit Nahrung und Versteckmöglichkeiten
Pflanzung/Erhaltung von Mastbäumen wie Kastanie, Eiche oder Buche als Nahrungsangebot im Herbst
Belassen von Höhlenbäumen und Totholz im Bestand
C4 Welche Fledermäuse sind auf Anhang IV und auf Anhang II
gelistet und was bedeutet das jeweils?
Anhang IV: alle europäischen Arten. Lebensstätten dürfen nicht zerstört werden.
Anhang II: ein Teil der Arten. FFH Gebiete zur Erhaltung der Population sind auszuweisen.
Wer ist zuständig?
Auf Bundesebene: Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Auf Ebene der Bundesländer: Länderfachbehörden, z. B. Landesämter/Regierungspräsidien
C4 Nennen Sie je eine Art, die in Baumhöhlen und in Gebäuden ihre Wochenstuben hat.
Baumhöhlen: Bechsteinfledermaus.
Gebäude: Großes Mausohr
C5 Welche Methoden eignen sich, um Amphibien zu kartieren?
Verhören
Reusenfänge (vor allem Molche)
Laichanalysen
C5 Welche Reptilienarten, die in Deutschland vorkommen, stehen auf Anhang II der FFH-Richtlinie?
Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)
Was sind die 3 Liefereinheiten an den Bund?
Monitoring Datenbanken:
Die Erfassungs- und Bewertungsergebnisse jeder Begehung werden für jede Bundesstichprobenfläche in das Programm Multibase CS eingegeben
Beitrag der Länder zum Nationalen FFH-Bericht – die elektronische Ausfüllhilfe:
Eintragungen in die EA für alle in dem Bundesland vorkommenden FFH-Schutzgüter (Um Beitrag des Landes am Erhalt des Schutzgutes festzustellen)
Daten nicht älter als 12 Jahre
Programme und Programmanleitungen,fest definierte Datenformate, Lieferformate und Lieferfristen
Daten zum Verbreitungsgebiet:
Die Verbreitungsgebietsmeldung ist für alle im Land vorkommenden FFH-Schutzgüter erforderlich
Einheit 10x10 km Zellen des Gitternetzes der europäischen Umweltagentur (EEA)
Tabellenvorlage
Wie erfolgt die Datenübergabe?
Über vom BfN zur Verfügung gestellte Software, Konverter und Schnittstellen
einheitliche Formate durch bundeseinheitliche Eingabemasken und Softwareanwendungen
Die Übergabe geschieht meist je Schutzgut und Liefereinheit
verbindlicher Abgabetermin
Wie werden die Daten auf Bundesebene aufbereitet?
Auswertung für jedes FFH-Schutzgut (Arten und LRT) für jede biogeografische Region
Meldungen der Bundesländer gehen gewichtet nach Anteilen an der Population und am Verbreitungsgebiet in die Gesamtauswertung für den Nationalen Bericht ein.
Bewertungsvorschläge je Schutzgut und biogeografischer Region erarbeitet und an die Bundesländer verschickt
-> Werden in Bewertungskonferenzen zwischen den Fachbehörden der Lander und des Bundes besprochen
Was kann man über den nationalen Bericht sagen?
Die Gesamtbewertung erfolgt anhand der Vorgaben der EU-Matrix:
Arten: auf Basis der Einzelbewertungen der vier Parameter: Aktuelles natürliches Verbreitungsgebiet, Population, Habitat der Art und Zukunftsaussichten
Lebensraumtypen: auf Basis der Einzelbewertungen der vier Parameter: Aktuelles natürliches Verbreitungsgebiet, Aktuelle Fläche, Spezifische Struktur und Funktionen (einschließlich charakteristische Arten) und Zukunftsaussichten.
Ampelbewertung für jedes Schutzgut der FFH-Richtlinie
Grün: Günstig, Gellb: Ungünstig-Unzureichend, Rot: Ungünstig-schlecht, Grau: unbekannt
Abgabe des Berichts an die EU erfolgt vollständig in elektronischer Form nach den Datenvorschriften der EU
-> Danach wird von der EU-Kommission auf Grundlage der Nationalen Berichte ein EU-Gemeinschaftsbericht erstellt
A6
Wozu wird ein Managementplan erstellt?
festlegung der nötigen Maßnahmen zur Bewahrung oder Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes
Erhaltungsmaßnahmen bei schon günstigem Zustand
Wiederherstellungsmßnahmen, bei schlechtem Zustand
Entwicklungsmaßnahmen, für Gebiete die noch nicht LRT oder Habitatqualität haben
Was ist der erste Schritt der Managementplanung?
Erhebung, ggf. Aktualisierung der Daten zu den Schutzgütern:
Daten-Erhebung zu LRT im Gelände:
Erfassung des Arteninventars, Strukturen und Nutzung, Beeinträchtigungen, Lagekorrektheit / Flächenabgrenzung
Erhebung der Daten zu Anhang II Arten:
Überführung von Untersuchungsflächen zu Habitatflächen und von Einzelnachweisen zu Habitatflächen
Bewertung von Habitatflächen
Was ist der zweite Schritt der Managementplanung?
Maßnahmenkonzept:
Leitfaden mit Behandlungsgrundsätze für bestimmte LRT mit Pflegeempfehlungen
Nutzungsart
Zeitpunkt der Pflege
Sonstige Grundsätze
Ersteinrichtung und Instantsetzung von lange nicht genutzten Flächen (z.B Entbuschung)
Räumliche Entflechtung und Prioritätensetzung bei Zielkonflikten
Was ist der 3 Schrtt bei der Managementplanung?
Partizipation:
Projektbegleitende Arbeitsgruppen
Abstimmung mit (öffentlichen) Landnutzern und Flächeneigentümern
Öffentliche Informationsveranstaltungen
C1
Was ist ein LRT?
Verschiedene Begriffe: Biotop/Habitat/Lebensraum
Räumlich begrenzt
Spezielle Standortfaktoren (klare Trennung von Umgebung)
Angepasste Artengemeinschaft
Zu erwartende Artengemeinschaft
„Natürlicher Lebensraum“: durch geographische, abiotische und biotische Merkmale gekennzeichnete völlig natürliche oder naturnahe terrestrische oder aquatische Gebiete
von gemeinschaftlichem Interesse wenn:
vom Verschwinden bedroht
geringes natürliches Verbreitungsgebiet
typische Merkmale einer oder mehrerer der neun bio-geografischen Regionen aufweisen
Was steht in Anhang I der FFH RL
Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen worden sind.
Unterscheidung in * prioritär und nicht-prioritär
Insgesamt 231, in 93 in Deutschland
Natürliche LRTs (Schutz vor Beeinträchtigungen)
LRTs der Kulturlandschaft (Schutz vor Beeinträchtigungen und Pflege/verträgliche Nutzung)
Was sind Heiden?
mittelalterliche Rechtsbezeichung für gemeinschaftlich genutztes, nicht kultiviertes Land
offene, gehölzarmer Landschaften mit Zwergsträuchern
Magere Standorte, oftmals beweidet, artenarm
Schwerpunkt in atlantischer und alpinen Region
Kulturlandschaft – extensive Nutzung
Verschiedene Phasen/Überalterung
Nenne wichtige Heiden LRTs
4010 Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix
4030 Trockene europäische Heiden
Voraussetzung:
Sandig-anmoorige, bodensaure und sehr mager Böden
(ehemals) Kulturlandschaft: Beweidung/Plaggenhieb
Gefährdung:
Nutzungsaufgabe, Aufforstung, Nährstoffeintrag
Management:
Extensive Beweidung (Schafe/Ziegen)
Verjüngungs-Pflege: Plaggenhieb, kontrolliertes Brennen
Was versteht man unter Grünland?
Natürliches Grasland: kein Aufwuchs von Gehölzen/Waldgrenze
(Halbnatürliche) Kulturlandschaft: Nutzung (Mahd, Beweidung)
Differenzierung nach Nutzungsintensität, Feuchtegradient, Kalkgehalt
Verschiedene Typen (Nährstoff- und Feuchtegradient)
Nenne Beispiele für natürliches Grasland 61XX
6110* Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)
6120 Trockene, kalkreiche Sandrasen
Nährstoffeintag
Klettern
Beweidung
Schutz vor negativen Einflüssen
Keine/kaum Pflege notwendig
Schutz des Standorts
Nenne einen wichtigen Hartlaubgebüsch LRT
5130 Formationen von Juniperus communis auf Zwergstrauchheiden oder Kalktrockenrasen
Vorkommen des Wacholders
Extensive Kulturlandschaft
2 Varianten: auf Magerrasen oder Zwergstrauchheiden
Aufgabe der Nutzung
Intensivierung/Aufforstung
Nährstoffeintrag
Partielle Entbuschung
Nenne Beispiele für 64xx Naturnahes feuchtes Grasland mit hohen Gräsern
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
kalkreich, selten auch saure Böden
feucht bis nass
Streuwiesennutzung/Herbstmahd
Sehr hoher Artenreichtum
Entwässerung/Grünlandumbruch
Nutzungsaufgabe/Verbuschung
Nährstoffeintrag (Düngung)
Intensive Nutzung/Aufforstung
Herbstmahd
keine Düngung
Erhalt Grundwasserflurabstand
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
Euthrophe, feuchte Standorte
ungenutzt oder selten gemäht
3 Typen: Gewässerufer, feuchte Waldränder, subalpine Waldgrenze
Absinken des Grundwasserstandes/Entwässerung
Verbuschung
Uferverbau, intensive Nutzung
Schutz der typischen Standortbedingungen
Gelegentliche Mahd (nicht jedes Jahr)
6440 Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii)
Wechselnasse/-feuchte Auewiesen: Überflutung und Austrocknung
Viele seltene Arten
Veränderung der Überflutungen/Grundwasser
Intensive Nutzung/Aufforstung/Grünlandumbruch
Erhalt/Herstellung natürlicher Überflutungsereignisse
Extensive Mahd (1schürig)
Nenne Beispiele für 65xx Mesophiles Grünland
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) (Glatthafer)
6520 Berg-Mähwiesen (Goldhafer)
Arten- und blütenreich, extensiv bewirtschaftet
Von trocken - feucht
1. Schnitt nach Hauptblütezeit der Gräser; 2schürig
Wenig gedüngt (Festmist)
Intensivierung (Düngung, Mahd, Kreiselmähwerk)
Wiesenumbruch
Selten Nutzungsaufgabe/Verbuschung
Traditionelle Nutzung: 2schürige Mahd mit Messerbalken
Höchstens mäßige Düngung
Nenne Beispiel für 62xx Naturnahes trockenes Grasland und Verbuschungsstadien
6210* Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (* orchideenreiche Bestände):
Kalkgebiete, flachgründig, oftmals sonnenexponiert
Primäre Trespen-Trockenrasen und sekundäre Halbtrockenrasen
Beweidung oder Mahd
Orchideenreichtum, sehr artenreich
6230* Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden:
Saurer Untergrund, meist flachgründig
Niederschlagsreich, trockene - frische Böden
extensive Beweidung, auch Mahd möglich
6240* Subpannonische Steppen-Trockenrasen:
Sehr niederschlagsarm, sonnenexponiert
flachgründig
Gefährdung insgesamt:
Schutz vor negativen Einflüssen/Verlust
Beweidung oder Magd (1schürig), keine Düngung
Entbuschung
C2
Wozu werden Biotoptypen- / LRT-Kartierungen angewendet?
Ist-Zustand und Bewertung
Ableitung des Soll-Zustands: Managementplanung
Landschaftsplanung, Kompensationsplanung: Szenarienentwicklung
Gewässerentwicklungsplanung
Was kann man zur Methode der Pflanzensoziologischen Zuordnung sagen?
nach der Methode von BRAUN-BLANQUET oder nach LONDO
Schätzung der Dichte und Deckung (lebende Biomasse) für jede Art
1. Schritt: Anfertigung von Vegetationsaufnahmen - jeder Vegetationstyp sollte mit mindestens 5 Aufnahmen belegt sein
2. Schritt: Verarbeitung der Aufnahmen ähnlicher Pflanzenbestände zu Tabellen. Erstellen einer Stetigkeitstabelle (ordnen der Arten nach Häufigkeit)
3. Schritt: Zuordnung der Arten zu ihren Rangstufen im soziologischen System der Pflanzensoziologie (Vegetationseinheit, Klasse, Ordnung, Verband, Assoziation (Gesellschaft) )
4. Schritt: Die Einordnung der Aufnahmen zur kleinsten Einheit der Pflanzensoziologie - der Assoziation
Was kann man zur Methode Ansprache über Charakterarten aus der Pflanzensoziologie sagen?
Suche von Charakterarten (Lebensraumkennzeichnende Arten), wenn diese fehlen liegt der entsprechende LRT nicht vor
Was passiert nach der Ansprache und Abgenzung nach Methode 1-3
Bewertung und Entscheidung, ob Biotoptyp LRT-“würdig“ ist und welche LRT-Wertstufe, anhand Schwellenwerte, Kartieruntergrenzen, Anzahl charakteristischer und LRT typischer Arten
Wichtig: Jedem Polygon / Flächeneinheit kann ein Biotoptyp zugewiesen werden (z.B. B 4211), ob dieser dann auch der entsprechende LRT ist (z.B. 6210) entscheidet die Bewertung der Qualität des Biotoptyps
C3
Was kann für den Schutz von Luchsen (Anhang II und IV) getan werden?
• unzerschnittene Waldgebiete
• Grünbrücken (Vernetzung der Teilpopulationen, genetischer Austausch)
• störungsarme Zonen
• Vermeidung von Störungen während der Jungenaufzucht von Mitte Mai bis Juli
Was kann für den Schutz von Fledermäusen getan werden?
Erhaltung und Schutz der Quartiere
• Höhlenbäume
• stehendendes Totholz
• Minimierung von Störungen an Winterquartieren
Verbesserung der Habitatqualität und Vernetzung
• mehrschichtige strukturreiche Waldbeständen mit hohem Laubbaumanteil
• Vernetzung von Waldgebieten durch Heckenstreifen: sichere Flugrouten zwischen Wochenstube und Jagdhabitat
Minimierung von direkten Bedrohungen
• Bei Planung von Windkraftanlagen
• Verringerung des Pestizideinsatzes
• Verzicht auf Holzernte um bekannte Wochenstuben
Was kann für den Schutz des Iltis (Anhang V) getan werden?
• Verzicht auf Entwässerungsmaßnahmen, Verrohrung von Gräben, Intensivierung der Landwirtschaft
• breiten Uferrandstreifen unter Brücken für die Durchgängigkeit
• Wiedervernässungsmaßnahmen, strukturreichen Waldrändern
• Verzicht auf Bejagung
Was kann für den Schutz des Baummmarders (Anhang V) getan werden?
• strukturreiche, biotopbaumreiche Altbeständen
• Bäume mit großdimensionierten Höhlen
• Grünbrücken und/oder Talbrücken
Was kann für den Schutz des Fischotters (Anhang II und IV) getan werden?
• gehölzreiche Ufersäume
• intakte Gewässer mit Fischvorkommen
• Otterbermen und –tunnel bei Infrastrukturmaßnahmen
• Verzicht auf Reuseneinsatz
• Sensibilisierung von Angler*innen und Fischzüchter*innen
Was kann für den Schutz der Haselmaus (Anhang IV) getan werden?
• Hecken- und Gehölzstrukturen im Offenland zur Vernetzung von Teilpopulationen
• strukturreiche Waldränder mit Nahrung und Versteckmöglichkeiten
• Mastbäume wie Kastanie, Eiche oder Buche als Nahrungsangebot
• Höhlenbäume und Totholz
Was kann für den Schutz des Feldhamsters (Anhang IV) getan werden?
• Hamsterfreundliche Saatmischungen
• Angepasste Fruchtfolge und Schonstreifen
• Pfluglose Bearbeitung
• Hamsterfreundliche Bearbeitung und Zeitabfolge bei Feldbearbeitung
• Kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
• Berücksichtigung und Schutz bei raumplanerischen Vorhaben
Was kann für den Schutz des Bibers (Anhang II und IV) getan werden?
• Gewässerrandstreifen von mindestens 10 m (besser 20 m) aus der Nutzung nehmen
• Weichlaubholzstreifen entlang von Gewässern
• Keine Uferversteinung
• Gewässerzerschneidung vermeiden
• Fachkundige Beratung bei Problemen mit Bibern
Warum stellt die FFH-Richtlinie genau diese Säugetierarten unter Schutz?
Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland und europaweiten Gefährdung
Anhang-II: Arten, die durch ihre Ansprüche an den Lebensraum als Schirmart für viele weitere in diesem Lebensraum vorkommende Arten gelten (Bibe, Mopsfledermaus)
Anhang IV: europaweit gefährdete Arten, die nicht in fest umgrenzten Gebieten geschützt werden können, da sie großräumig vorkommen (Wildkatze, Feldhamster)
Anhang V: sind Arten aufgeführt, deren Entnahme aus der Natur und Nutzung zulässig sein kann, immer auf Basis eines zuverlässigen Monitorings (Baummarder oder Iltis)
Welche FFH-Arten profitieren besonders vom Schutz von Fließgewässern?
Biber, Fischotter, Iltis
Höhlenbäume unterliegen stets einem Schutz durch das Naturschutzgesetz. Welche FFH-Arten nutzen Höhlenbäume und profitieren vom Schutz dieser Strukturen?
Baummarder, Bechsteinfledermaus, Großer Abendsegler, Kleiner Abendsegler, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Braunes Langohr (Mopsfledermaus nutzt Rindenspalten).
Baumschläfer, Wildkatze ?
Bei welchen der vorgestellten FFH-Arten sind Wildkamera-Fotos das wichtigste Monitoring-Instrument?
Luchs; Wolf bei zusätzlicher Einschätzung durch „erfahrene Person“.
C4
Welche Fledermäuse sind durch die FFH RL geschützt?
Alle europäischen Fledermausarten sind in Anhang IV
In Deutschland sind sieben Arten in Anhang II:
Mops, Bechstein, Teich, Wimper, Gr. Mausohr, Gr. Hufeisennase, Kl. Hufeisennase
Was kann man über das Große Mausohr sagen?
Zur Wochenstubenzeit gebäudebewohnende Fledermausart (Dachböden, Hohlpfeiler von Autobahnbrücken)
Großer Aktionsraum: Nahrungssuchflüge bis in 20 km und mehr
Winterschlaf in frostsicheren unterirdischen Quartieren
Gefährdungen:
Sanierungsarbeiten ohne Rücksichtnahme, Beleuchtung
Großflächige Verjüngung durch Schirmschlag ähnliche Verfahren
Fragmentierung
Was kann man über die Bechsteinfledermaus sagen?
Enge Bindung an sommergrüne Laubmischwälder in Europa. Besondere Veranwortung Deutschlands
Sehr wendiger Flug, breites Nahrungsspektrum
benötigt hohe Baumhöhlendichte, vorzugsweise in Spechthöhlen: Besiedelt Quartierkomplexe mit ca. 40 Baumhöhlen
Geringe Baumhöhlendichte/ Verlust von Höhlenbäumen
Schadholznutzung, Holzernte während der aktiven Phase
Zu geringer Anteil der Altersphasen
Schutz:
Eingriffsminimierung
Keine Schirmschlag
Verlängerung der Umtriebszeiten
Anheben der Altersklassenanteile VII+, Alteichen
Laubmischbaumarten fördern
Waldrefugien um die Koloniestandorte
Strukturbäumen und Baumgruppen
Höhlenbäume markieren und vollumfänglich sichern,
Was kann man über die Mopsfledermaus sagen?
Nahrungsspezialist: Nachtfalter
Quartierspezialist: Rindentaschen, seltener Zwieselspalten, auf Kalamitätsflächen
Gefährdung: großflächige und hochmechanisierte Räumung während der Wochenstubenphase
Schutz: Belassen von stehendem und liegendem Totholz, Keine Räumung im Sommer
C5
Was kann für den Schutz von Wildkatzen (Anhang IV) getan werden?
• strukturreicher Mischwälder mit hohen Laubholzanteilen
• großdimensionierte Höhlenbäumen, Totholz
• Hecken, Uferstreifen, Feldgehölzen als Wanderkorridoren
• Grünbrücken oder Wildtunneln
• Verzicht auf Abtransport von Holzpoltern zu Beginn der
Jungtieraufzucht
• Verzicht auf Abschuss
C7
In welchem Zusammenhang stehen die FFH-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie?
Inhaltlich weitgehend deckungsgleich. Anhang I der Vogelschutzrichtlinie listet
Arten, für deren Erhalt Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen (ähnlich
wie Anhang II der FFH).
Nennen Sie drei Höhlenbrüter des Anhang I der
Vogelschutzrichtlinie.
Schwarzspecht, Sperlingskauz, Raufußkauz, Halsbandschnäpper
Welcher Suchradius muss eingehalten werden, wenn bei der Projektierung von Windkraftanlagen das Vorkommen von Rotmilanen geprüft werden soll ?
Prüfbereich von 1.500m, wenn Brutvorkommen bzw. Brutplatz bekannt sind
- Prüfbereich von 4.000m für regelmäßig aufgesuchte Habitate um geplante Windenergieanlagen
Wodurch sind Rotmilane gefährdet?
Verlust von Nahrungsgrundlagen
Verlust von Horstbäumen
Störung während der Brutzeit
Unfälle mit Windkraftanlagen
Wodurch können Raufußkäuze geschützt werden?
Belassen von Höhlenbäumen
Verzicht auf Umweltgifte (Rattengift)
Weshalb gibt es kaum noch Auerhühner in Deutschland und wie können sie gefördert werden?
Zentraler Faktor ist der Angebot an geeigneten Lebensräumen
ausgedehnte, taiga-artige Nadelwälder mit Vielfalt an Strukturelementen wie z.B. Balzplätzen, Ameisenvorkommen, Beerkraut werden immer seltener
Lenkung der Freizeitnutzung
Biotopverbund
Kronenüberschirmungsgrad von unter 60%
Verzicht auf Zäune
1000 m Radius Prüfbereich bei Windkraft
Erhalt von Altholzkomplexen
Was gefährdet Schwarzstörche und wie kann man sie schützen?
Zerschneidung von Lebensräumen
Baumaßnahmen an Nistplätzen
Freistellung von Horstbäumen
Entwässerung
Tourismus
Nestschutzzone: 300m Radius
Prüfbereich 3000-10000m Radius bei Windkraft
Warum sind Schwarzspechte wichtig fürs Ökosystem?
Höhlen werden von über 50 Arten weitergenutzt: z.B Bechstein, Hohltaube, Hornisse
Wie kann der Halsbandschnäpper gefördert werden bzw. von welchen Maßnahmen profitiert er ?
Durch die Förderung:
strukturreicher Aue-, Eichen-, und Eichenmischwälder
Erhöhung der Anzahl von Biotopbäumen
lokal ggf. Nistkästen
Wodurch sind Kiebitze gefährdet und wie können sie geschützt werden?
Entwässerung von Feuchtwiesen
Verlust von Wiesen mit niedriger Vegetation
Ackerbewirtschaftung
Störung von Brutplätzen
Bejagung beim Zug
Schutz
Grünlandmahd erst ab 1.Juni
Walzen nach 15 März verbieten
Maiseinsaat bei nassen frühjahr erst nach mitte Mai und bei trocknem so früh wie möglich
doppelter Reiheneinsatz bei Getreide
Ackerrandstreifen
Ackerstilllegungsflächen
Verzicht auf Biozide
Anlage von Feuchtflächen
Störung an den Brutflächen von März-Juni vermeiden
D1
Warum muss renaturiert werden?
Verunreinigung, Eutophierung
Urbane Umgestaltung
Habitatfragmentierung
Landnutzungsänderung
Invasive Neobiota
Klimatische Veränderungen
und daraus resultierende…
Abnahme der Biodiv
Beeinträchtigung von Ökosystemen
Vereinheitlichung der Landschaft
Kosten
Was sind die Ziele von Renaturierung?
Wiederherstellung ursprünglicher, (möglichst) natürlicher Ökosysteme
Wiederherstellung durch menschliche Nutzung entstandener Ökosysteme (Heide)
Schaffung neuartiger Ökosysteme (Biodiversitätsfassade)
Förderung von Ökosystemstrukturen und funktionen
Nur in wenigen Fällen kann der exakte Ausgangszustand wieder erreicht werden
Referenzsysteme und Zielarten sind verschieden
Für unterschieliche Zielarten müssen unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden: Definiere Landschaftstypen für bestimmte Flaggschiffarten (Prioritäten setzen, es kann nicht alles gefördert werden)
Was ist Renaturierung und Renaturierungsökologie?
Renaturierung: unterstützt die Entwicklung oder Wiederherstellung eines durch den Menschen degradierten bis zerstörten naturraumtypischen Ökosystems in Richtung eines definierten Referenzzustands.
Renaturierungsökologie: erarbeitet die wissenschaftlichen und konzeptionellen Grundlagen für praktische Renaturierungsprojekte (ökologische, naturschutzfachliche und sozioökonomische Rahmenbedingungen)
Was ist der Unterschie zwische Renaturierung, Revitalisierung und Rekultivierung?
Rekultivierung: Wiedernutzbarmachung nach Zerstörung [Tagebau]
Revitalisierung: Förderung der Ansiedlung bestimmter standorttypischer Lebensgemeinschaften bei stark veränderte Ökosystemen in denen Arten und Prozesse nicht zurückgewonnen werden können [kanalisierter Bach]
Renaturierung i.e.S.: Erreichen eines naturnäheren Zustands [forstliche Monokultur]
Wie läufteien Renaturierung ab?
Zielfestlegung -> Bestandsaufnahme (Erfassung ökologischer Zustand) -> Planung (Defizitanalyse des Vorhandenen, Prioritätensetzung für Zukünftiges) -> Ausführung -> Monitoring und Pflege
Was ist bei eienr Renaturierung zu beachten?
Charakteristische Artenzusammensetzung und Struktur
Vermeiden invasiver Neobiota
Vorkommen aller notwendigen funktionellen Artengruppen
Abiotische Bedingungen fördern Reproduktion der Zielarten
Normale Ökosystemfunktionen
Integration in die umgebende Landschaft
Keine äußeren negativen Einflüsse
Widerstandsfähig gegenüber zukünftigem Stress oder Störung
Nachhaltigkeit des Systems in einem dynamischen Sinn
Abwägung gegensätzlicher Interessen und Zielsetzungen
F2
Welche Naturschutzrechtlichen Anforderungen gibt es im Forstbetrieb?
§33 BNatSchG (Verschlechterungsverbot)
§34 BNatSchG (Prüfpflicht)
§44 BNatSchG (Zugriffsverbote)
Was kann man zum Verschlechterungsverbot sagen?
Erhaltung der Schutzgüter eines N2K-Gebietes im Rahmen der Landnutzung
Regelvermutung: (Naturnahe) Bewirtschaftung in der „bisherigen Art und Weise“ führt nicht zu Beeinträchtigungen
nur aktives Handeln das zu Verschlechterungen führt ist verboten, natürliche Verschlechterung unterliegt nicht dem Verbot
G3
Nenne die Maßnahmenkategorien bei Fließgewässern
Belassen:
In natürlichen Gewässerabschnitten besteht kein Handlungbedarf, aber vor Verschlechterung schützen und ggf. breite Uferrandstreifen anlegen
Entwickeln:
Bei morphologisch nicht zu stark verformten Abschnitten. Wasserkraft lässt naturnahe Strukturen langfristig von alleien wiederentstehen, aber Prozess sollte durch Entwicklungsmaßnahmen beschleunigt werden (Totholz als Strömungslenker)
Gestalten:
In vollständig veränderten (begradigten) Abschnitten. Renaturierung in Abschnitten
Restriktionen:
Gewässerabschnitt wird belassen, wenn naturnahe Sohle vorhanden ist, weil zu stark verändert (hohe Ufermauern)
Was kann man zur Prüfpflicht nach § 34 BNatSchG sagen?
bei Planung von Projekten und veränderten Vorgehensweisen im Hinblcik auf die Erhaltungsziele
nur aktives Handeln, alle Änderungen der Betriebsführung sind prüfpflichtig (alle Eingriffe in Boden und Wasserhaushalt, Sanierungsmaßnahmen, Verkehrssicherungsmaßnahmen, Umbaumaßnahmen)
Ziel: Vermeidung von Beeinträchtigungen
Schwellenwerte zum Eingrenzen von Prüfpflichtigen Vorhaben
Betriebliche Beratung zum Vermeiden von förmlichen FFH Verträglichkeitsprüfungen
Was sind forstlich rlevante Artengruppen?
Hostbrüter (Greifvögel, Schwarzstorch)
Höhlenbrüter (Spechte, Käuze, Fledermäuse)
Bodenbrüter (Auerhuhn, Waldschnepfe)
Xylobionten (Käfer)
Gelbbauchunke
Was kann man zum Strengen Artenschutz nach § 44 (4) BNatSchG sagen?
Ziel: Erhaltung der streng geschützten Arten im Rahmen der Waldbewirtschaftung
Zugriffsverbote des § 44 (1), aber Waldbewirtschaftung wird priviligiert (Voraussetzung ist gute fachliche Praxis), aber nur bei nicht prüfpflichtigen Maßnahmen, sonst Prüfpflicht
Aber: Wenn FFH- Anhang - IV Arten (oder Vogelarten) betroffen sind, gilt Ausnahme von Verboten nur, wenn sich bei der Waldbewirtschaftung die lokale Population nicht verschlechtert
E1
Was ist die vorherrschende Betriebsstruktur landwirtschaftlicher Unternehmen im Westen Deutschlands ?
Viele kleine Einzelunternehmen (Familienbetriebe)
Wozu gibt es einen Gebietsmanager?
Die Managementplanung mit Festlegung der Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen findet auf Gebietsebene statt.
Ein Gebiet ist auf viele Forstbetriebe aufgeteilt. Die Erhaltungsmaßnahmen müssen auf Betriebsebene umgesetzt werden.
Betriebe haben unterschiedliche Verantwortung für die Schztgüter. Je nach Flächen Anteil der Schutzgutes: Haupt-Beteiligung, Mit-Beteiligung, Geringe Beteiligung
Gebietsmanager unterstützen Fostbetriebe im Natura-konformen Waldmanagement. Ziel ist die Aussteuerung betrieblicher Interessen mit Anforderungen des Erhaltungsmanagements auf Gebietsebene (Erhaltungsziele erreichen, gleichzeitig ökonomisch tragfähig wirtschaften)
Der Gebietsmanager ist eine zentrale Ansprechperson zur Beratung für die Betriebe, die über Fachexpertise verfügen. Beratung wird zwingend empfohlen
Beratung Rechtssicher und Verbindlich
Was ist das Strahlwirkungsprinzip/ Trittsteinkonzept?
Von Renaturierten Gewässerabschnitten aus können sich Lebensgemeinschaften auch in benachbarte degradierte Abschnitte ausbreiten.
Naturnahe Gewässerabschnitte werden durch Trittsteinbiotope in schlechten Abschnitten miteinander vernetzt.
Aber biologische Funktionalität fraglich
D3
Was ist Renaturierung im Unterschied zur Rekultivierung ?
Renatuerierung:
Erreichen eines natürlichen Zustands
natürlicher Zustand wie bei Wasserrahmenrichtlinie quasi vor Industrialisierung bzw. die Daten/Aufnahmen die man davon hat
Rekultivierung:
Wiedernutzbarmachung nach Zerstörung
bspw. kann man auch etwas erschaffen was nicht perse mit Naturschutz zutun hat, wie z.B. Tagebau -> See als Erholungsort
Wie lassen sich degradierte Magerrasen renaturieren ?
Beweidung durch z.B. spezielle Schafrassen wie Heidschnucken
Abtragung durch pluggen oder Feuer um Vegetation zu verjüngen/ klein zuhalten = altern als Problem
Was für Magerrasen wachsen auf saurem (silikatischen Untergrund?Charakterarten?
Silikat-Magerrasen
Borstgrasrasen
Zwergstrauchheiden
Was ist die vorherrschende Betriebsstruktur landwirtschaftlicher Unternehmen im Osten Deutschlands ?
Produktionsgenossenschaften
größere Flächen/Schlaggrößen = recht große Betriebe
weniger Ansprechpartner, professioneller organisiert
E3
Was wird in der 2. Säule (ELER) der Gemeinsamen Agrarpolitik gefördert?
freiwillige Umweltmaßnahmenförderung
Investitionshilfen, Umweltprogramme, Bottom-Up Projekte, ländliche Entwicklungsprojekte
Was wird mit der 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik gefördert?
Im Wesentlichen Flächensubventionen (Direktzahlungen)
Pauschale & Prämien die an Betriebsgröße/-fläche und was auf Fläche angebaut wird angepasst sind
E4.2
Was sind “dunkelgrüne” Maßnahmen ?
Vertragsnaturschutz (Natuschutz steht im Vordergrund)
Landwirt schließt mit öffentlicher Institution einen Vertrag und bekommt für Pflegemaßnahmen oder für das länger stehen lassen des Getreides für den Vogelschutz (Kiebitz) oder Feldhamster einen gewissen Betrag als Entschädigung
Politikinstrumente programmiert durch Regionen/Staaten, teilw. finanziert durch die EU
Nennen sie Beispiele für den “Guten Landwirtschaftlichen und Ökologischen Zustand”(GLÖZ).
Was sind “hellgrüne” Maßnahmen?
KULAP und AUKM
Alle Programme, bei denen die landwirtschaftliche Produktion weiterhin im Vordergrund steht. Mit dem Ziel einer umweltgerechten Produktion
Bspw. Lärchenfenster, Getreide wird später geerntet, allgemeine Extensivierung
Politikinstrumente gültig für die gesamte EU und vollständig finanziert durch die EU
Was sind die Instrumente der GAP nach 2023?
• Konditionalität: (1. Säule)
Anforderungen für den Erhalt der Direktzahlungen
– Grundanforderungen Betriebsführung (GAB)
– Guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand (GLÖZ)
• Eco-Schemes: (in 1. Säule)
Freiwillige und einjährige Fördermaßnahmen
mit eher geringen Anforderungen (Altgrasstreifen/ -flächen in DGL, Extensivierung des ges. betriebl. Dauergrünlands , Ergebnisorientierte extensive Bewirtschaftung von DGL mit mind. vier regionalen Kennarten, Umsetzung von Natura 2000 auf lw. Flächen
• Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM): (in 2. Säule)
Freiwillige mehrjährige Fördermaßnahmen
Mit höheren bis hohen Anforderungen
E4
Wie ist GAP aufgebaut?
Zu AUKM gehören hell und dunkelgrüne Maßnahmen?
Welche Maßnahmen umfassen Agrarumwelt(klima)maßnahmen
AUM/KULAP- Programm und Vertragsnaturschutzprogramm
gesamtbetriebliche Maßnahmen
Ackerbaumaßnahmen
Grünlandmaßnahmen, Weideförderung
Kulturlandschaft: Gehölze, Hecken, Streuobst, Weinbergsmauern
Vertragsnaturschutz: besondere Biotope, Artenschutz
Sonderkulturen wie Obst, Wein, Gemüse
Teichwirtschaft (BY, SN)
alte Kultursorten, alte Rassen
Was fehlt in der Agrarumwelt?
Flexible und regionale angepasste Maßnahmen
Verwaltungsvereinfachung
Engagement der LandwirtInnen
Kooperation Naturschutz und Bürger
Gemeinsame Kommunikationskultur
Naturschutz als Produktionsziel
Naturschutzgrünland und Mosaikflächen werden mit GAP problemlos gefördert
Was sind Schwierigkeiten bei Agrarumweltmaßnahmen (AUKM)?
Prämienhöhe
Kontrollierbarkeit
Dokumentationspflichten
Doppelförderungsverbot
Kulissen, Genehmigungsvorbehalt
Zuständigkeiten, Abwicklung, Budgethoheit Landwirtschaft
Lage von hellgrünen Maßnahmeflächennicht steuerbar.
Nenne beispiele von Ackermaßnahmen
Hellgrün:
Vielfältige Kulturen im Ackerbau
Ackerfutter- und Leguminosenanbau
Untersaaten und Zwischenfrüchte
Später Stoppelumbruch
Umwandlung von Ackerland in Grünland/ Nutzung des Ackerlands als Grünland
Verzicht auf Düngung oder Pflanzenschutz
Dunkelgrün:
Herbizidverzicht (Ackerrandstreifen)
Gewässerschutzstreifen
Brachen (Einsaat oder Selbstbegrünung)
Blühstreifen/-flächen (einjährig/mehrjährig)
Saum- und Bandstrukturen
Ernteverzicht Getreide/Schonstreifen (Wildkräuter, Hamster etc.)
Ackerwildkrautflächen (z.B. Herbizid- und Düngeverzicht und weite Reihe)
Hecken
E5
Was kann man zum Allgemeinen Schutz von Natur und Lanfschaft sagen?
Beeinträchtigungen sind zu vermeiden
Wenn Vermeidung nicht möglich (Nur wenn keine zumutbaren Alternativen) sind Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen und wenn dies nicht möglich ist dann muss Geld gezahlt werden
Land und Fostwirtschaftliche Bodennutzung ist nicht als Eingriff anzusehen, wenn die gute fachliche Praxis beachtet wird
Ökokonto: Vorgezogene Ausgleichs oders Ersatzmaßnahmen, ohne dass es Eingriff gegeben hat
Wenn Eingriffe durch Bauleitpläne, dann gilt Baugesetzbuch, Naturschutzgesetz gilt nicht mehr
Ausglechsmaßnahmen: finden am gleichen Ort wie Eingriff statt
Ersatzmaßnahmen: finden im gleichen Naturraum statt, wenn Ausglich am gleichen Ort nicht funktioniert
Wie werden Eingriffe/Ausgleichmaßnahmen bilanziert und welche rechtlichen Grundlagen sind dafür relevant ?
Bilanzierung:
durch Biotopwertlisten = je nach Bundesland unterschiedlich
Großteil geht auf Kosten landwirtschftlicher Flächen, was ein Problem für kleiner Landwirte sein kann, wenn sie zu viel Fläche verlieren und ihren Betrieb nicht mehr halten können
rechtliche Grundlagen:
Baurechtlicher Eingriff
Naturschutzrechtlicher Eingriff
sobald Naturaa2000 Arten im Spiel ist
Was sind Gründe für die Metapopulationstheorie bei Amphibien?
Fragmentierung der Lebensräume durch z.B. Straßen oder Verinselungen
Subpopulationen werden so voneinander getrennt = kein Genfluss mehr
Verschlechterung/Veränderung der Lebensräume
Verhindern die Wanderung z.B. bei Amphibien zu Reproduktionsgewässern
Fischbesatz = führt zur Habitatsherabsetzung
Nennen Sie Beispiele für forstlich relevante Artengruppen in Natura2000 Gebieten im Wald.
Horstbrüter (Greifvögel, Schwarzstorch)
Was sind sog. Frühlaicher und was wäre eine Beispielart ?
auch Explosivlaicher genannt
sind nur einem Zeitraum von <1 Woche an Reproduktionsgewässern = schnelle/kurze Reproduktionsphase & sie sind früh im Jahr dran
Bsp. Springfrosch
z.T. schon Ende Februar auf dem Weg zu Reproduktionsgewässern (z.T. auch im Schnee)
Welche Amphibienarten kommen in Anhang V vor ?
Grasfrosch
Teichfrosch
Seefrosch
Welche Amphibien kommen in Anhang IV vor ?
Springrfrosch
Moorfrosch
Knoblauchkröte
Geburtshelferkröte
Rotbauchunke
Alpensalamander
Laubfrosch
kleiner Wasserfrosch
Wechselkröte
Kreuzkröte
Kammmolch
Welche Amphibienart gehört zu den Schaufelfußkröten ?
- leben im Untergrund und buddeln sich mit sog. Fersenhüggern ein
Was versteht man unter der Metapopulationstheorie ?+++
Metapopulation = Gruppe von Subpopulationen (vers. Habitate wo Population sein kann, aber nicht unbedingt besetzt sein müssen)
gibt einen Austausch zwischen den vers. Subpopulationen
geringe Größe einer Subpopulation kann zum Aussterben dieser einen führen
= Art ist aber noch da, da genetischer Fluss zwischen anderen Subpopulationen noch da ist
wenn jedoch die Aussterberate > ist als die Wiederbesiedlungsrate
= dann füührt das zum Aussterben aller Subpopulationen bzw. der Metapopulation
Warum sind im Forstbetrieb Natura2000-Ziele einfacher umzusetzen als bei Landwirtschaft, auch leichter zu verhandeln ?
Besser in den Betriebsalltag einzubinden
Großer Anteil der Wälder in öffentlicher Hand = haben also einen geringeren wirtschaftlichen Druck als einzelne Waldbesitzer
Jäger benötigen ein intaktes Waldökosystem zum jagen
Was ist nach deutschem Forstgesetz vorgschrieben ?
Wald darf in DE nicht verloren gehen. Nach Abholzung muss also an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden.
Was für Amphibienarten kommen in Anhang II vor ?
Kammolch
Was wird mit der 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik gefördert?
Investitionshilfe (I. Achse)
Umweltprogramme (II. Achse)
30% der Zahlungen
Ländliche Entwicklungsprogramme (Dorferneuerung, Diversifizierung) (III. Achse)
Bottom-up-Projekte (LEADER) (IV. Achse)
Was besagt das Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzept ?
Von renaturierten Gewässerabschnitten aus können sich Lebensgemeinschaften auch in benachbarten degradierten Abschnitten ausbreiten
gibt eine Verbindung von zwei Gewässern für funktionalen Genfluss
Kritik: zu klein gedacht
Was ist ein Grundproblem mit dem Naturzustand ?
kann zum Teil nicht wiederhergestellt werden, da nun andere Gegebenheiten
80er Jahre romantische Naturverständnis
Zielstellung wird so zu einer immensen Herausforderung
A1
Was beinhalten die Anhänge der FFH ?
Anhang I
natürliche und naturnahe LRTs von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung Schutzgebiete im Natura2000 ausgewiesen werden müssen
93 LRTs bspw. Buchenwälder, Trockenrasen, Halbtrockenrasen
Anhang II
Tier- & Pflanzenarten, für die Schutzgebiete im Netzwerk Natura 2000 ausgewiesen werden müssen
Anhang IV
- Tier und Pflanzenarten, die europaweit unter Schutz stehen. In DE ins Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützte Arten in §44 übernommen
Anhang V
Tier- & Pflanzenarten, deren Rückgang und Gefährdung vor allem durch Entnahme aus der Natur verursacht wurde und vor unkontrollierter Entnahme geschützt werden müssen. In §§ 45-48 festgelegt
Bsp. Arnica wird immer noch als Arzneipflanze gesammelt obwohl Industrie keine Wildpflanzen mehr sammelt
Was sind Gefährdungen und Management für “Natürliches Grasland”?
Nährstoff- & Stoffeintrag
Intensive Nutzung (Düngung) & Aufforstung
Entwässerung (bei feuchten Grasland)
Schutz vor negativen Einflüssen/Verlust durch Gesteinsabbau
Beweidung oder Mahd = 1 Mal im Jahr (1-schürig) ab Juli
Was ist charakteristisch für Offenlandschaften wie Heiden ?
wurde früher gemeinschaftlich vielfältig benutzt für:
Bau- & Brennholz, Viehfutter, Streu, Schaf- & Bienenweide, Besenhaare
durch intensive Nutzung enstand eine Kulturlandschaft die:
sehr mager ist
oft beweidet ist
artenarm ist
gehölzarm (da immer zurückgehalten durch Dauerbeweidung und Bewirtschaftung)
Charakteristische Pflanzen = Zwergsträucher wie Calluna vulgaris = Besenheide
C5 Bei welchen Reptilienarten handelt es sich um Anhang IV-Arten ?
Echsen:
Zauneidechse
östliche Smaragdeidechse
Mauereidechse
Nattern:
Würfelnatter
Schlingnatter
Äskulapnatter
Was für Lebensräume bevorzugen Reptilien hauptsächlich ?
Wiesenlebensraum
sonnenexponierte Hangbereiche, mit lichter Bestockung von Bäumen
auslaufende Gehölzbereiche
Totholz, schattige Stellen, schuttige Stellen
wichtig:
unterschiedliche Temperaturen & Bodenfeuchtigkeiten
Sonnenbreiche, Versteckbereiche
= Blindschleiche, Waldeidechse, Zauneidechse & Schlingnatter
Gebüsche, Lichtungsbereiche, Übergangsbereiche zum Waldsaum, Altgras zum verstecken
Waldlcihtung
Asthaufen, Altgras, Totholz
Moor = Waldeidechse
Heidekrautbereiche
wichtig: Strukturreiche Landschaftselemente mit Plätzen zum Sonnen, Schatten und Verstecken
Was sind allg. Gefährdungsursachen von Amphibien ?
Absenkung des Grundwasserspiegels
Zerstörung/Verschmutzung der Reproduktionsgewässer
Vernichtung/Reduzierung des Landlebensraumes
Zerschneidung des Jahreslebensraumes durch z.B. Straßen
Verlust der Landschaftsdynamik
Intensivierung der Landwirtschaft = Pestizideinsatz
Verringerung der nahrungsressourcen
Prädation
Fischbesatz in Reproduktionsgewässern (außer z.B. bei Erdkröte)
!!!Fehlender Biotopverbund!!!
Wieviel Prozent von Deutschland sind Natura2000 Gebiete ?
terrestrisch = 9,3 %
Was sind inhaltliche Lücken der RL ?
RTTs:
extensives Feuchtgrünland
bodensaure Niedermoore
Bruchwälder
Ackerbiotope
extensive Weiden Mitteleuropas
Arten Anhang II und IV:
keine Hautflügler und Bienen
keine Flechten & Pilze
A2.2
Was ist der Unterschied zw. Habitatsschutzrecht und Artenschutzrecht ?
Habitatschutzrecht:
schutzgebietsbezogenes Instrument
greift nnerhalb der Natura2000 Gebiete
Anhang II, LRTs Anhang I und Vogelarten der Vogelsch.-RL
Artenschutzrecht:
schutzgebiet-unabhängiges Instrument = gilt überall
Arten des Anhang IV und alle in Europa heimische Wildvogelarten
A2
Was ist eine Verträglichkeitsprüfung ?
sobald FFH-Rl oder Vogeschutz-RL betroffen müssen Managementpläne vor der Durchführung oder Zulassung geprüft werden.
Was sind bei Offenladnschaften bei Heiden und Hartlaubgewächse Gefährdungen und Management als Lösung ?
Unrentable Bewirtschaftungsform auf Heidfläche
Umbruch/Aufforstung durch z.B. Birken
Nährstoffeintrag auch über die Luft z.B. über Regen
Aufgabe der Nutzung = führt zur Verbuschung
Extensive Beweidung durch Schafe oder Ziegen
Bei Truppenübungsplätzen = Panzer als Störung
Verjüngungspflege (alle 20 Jahre spätestens):
Plaggenhieb
kontrolliertes Brennen
= bei Heiden
= Hartlaubgewächse
Wie ist eine Verträglichkeitsprüfung der FFH-RL aufgebaut ?
3-teilig
Vorprüfung
Ermittlung von von möglichen erheblichen Beeinträchtigungen für die ERhaltungsziele d. Gebiets
wenn nicht eingehalten = nächste Stufe der Prüfung
Hauptprüfung = Verträglichkeitsprüfung
zuständige Behörde prüft ob Plan eine dauerhafte, nachteilige Wirkung auf Gebiet hat
Ausnahmeprüfung
Projekt ist nur über Ausnahme mögl. = Artikel 6 Abs. 4 FFH-RL oder § 34 Abs. 3 & 4 BNatschG
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