Mit welchen Bewertungswerkzeugen kann eine Prozessbewertung durchgeführt werden?
Health, Safety and Environment (HSE): Planung, Umsetzung, Kontrolle und Optimierung in den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltmanagement.
Umweltmanagementsystem (UMS): Festlegung von Zuständigkeiten und Abläufen des betrieblichen Umweltschutzes.
Life Cycle Assessment (LCA): Betrachtung der Umweltaspekte und potenziellen Umweltwirkungen über den gesamten Lebensweg eines Produkts.
In welche Phasen lässt sich der Lebenszyklus eines Produkts unterteilen?
Rohstoffgewinnung
Produktion
Anwendung
Abfallbehandlung
Recycling
Endgültige Beseitigung (Cradle-to-Grave)
Was ist der Sinn und Nutzen eines LCA?
Aufzeigen von Möglichkeiten zur Verbesserung der Umwelteigenschaften von Produkten.
Unterstützung bei strategischer Planung, Produkt- oder Prozessentwicklung.
Auswahl relevanter Indikatoren der Umwelteigenschaften.
Unterstützung beim Marketing, z.B. durch Umweltkennzeichnung.
Wie wird ein LCA gemäß DIN EN ISO 14040 durchgeführt?
Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens
Sachbilanz
Wirkungsabschätzung
Auswertung
Wie sind die Funktion, die funktionelle Einheit und der Referenzfluss eines Produktsystems definiert?
Funktion: Die Aufgabe oder Dienstleistung, die das Produktsystem bereitstellt (z.B. Transport von Flüssigkeit).
Funktionelle Einheit (FE): Quantifiziert die Funktion, z.B. 150 L Flüssigkeit.
Referenzfluss: Der zu analysierende Material- oder Energiefluss, der benötigt wird, um die funktionelle Einheit bereitzustellen.
Was sollte bei der Festlegung der Systemgrenzen beachtet werden?
Der gesamte Lebenszyklus des Produkts sollte berücksichtigt werden (Cradle-to-Grave).
Grenzen können auch spezifischer definiert werden, z.B. Cradle-to-Gate (bis zum Werkstor) oder Gate-to-Grave (ab Werkstor bis zur Entsorgung).
Welche Flüsse müssen bei der Aufstellung einer Sachbilanz berücksichtigt werden?
Rohstoffe
Betriebsstoffe
Energie
Produkte
Abfälle
Abluft
Wofür werden „Cut-Off“-Kriterien verwendet? Welche Kriterien kennen Sie?
Verwendung: "Cut-Off"-Kriterien werden verwendet, um zu bestimmen, welche Elementarflüsse (Masse oder Energie) für das Produktsystem relevant sind.
Kriterien: Masse, Energie, Einfluss auf die Umwelt.
Was beschreibt das Allokationsproblem?
Das Allokationsproblem beschreibt die Herausforderung, wie Inputs und Outputs bei Prozessen mit mehreren Produkten oder Funktionen aufgeteilt werden sollen.
Mit welchen Verfahren kann man Multifunktionalität lösen?
Vermeidung von Allokation durch Systemerweiterung oder Aufteilung des Systems.
Verursachungsprinzip anwenden.
Proportionale Allokation basierend auf physikalischen oder ökonomischen Kriterien.
Was hat die Wirkungsabschätzung zum Ziel?
ie Wirkungsabschätzung stellt einen funktionalen Zusammenhang zwischen den in der Sachbilanz ermittelten Elementarflüssen und deren korrespondierenden Umweltwirkungen her.
Wie ist die Wirkungsabschätzung aufgebaut?
Klassifizierung der Wirkungskategorien (z.B. Treibhauseffekt, Versauerung).
Charakterisierung durch Zuordnung von Charakterisierungsfaktoren (CF).
Aufstellung einer Wirkungsbilanz durch Multiplikation der CFs mit den Mengen der jeweiligen Emissionen.
Was sind Charakterisierungsfaktoren?
Charakterisierungsfaktoren (CF) sind numerische Werte, die zur Quantifizierung der Umweltwirkungen jeder Wirkungskategorie verwendet werden, z.B. Treibhauspotential (GWP), Versauerungspotential (AP).
Wie wird eine Wirkungsbilanz aufgestellt?
Eine Wirkungsbilanz wird aufgestellt, indem die Mengen der Emissionen mit den entsprechenden Charakterisierungsfaktoren multipliziert werden, um den Indikatorwert für jede Wirkungskategorie zu berechnen.
Was passiert bei der Normierung, Ordnung und Gewichtung? Was gilt es zu beachten?
Normierung: Indikatorwerte werden zur Veranschaulichung oft auf Referenzwerte normiert.
Ordnung: Wirkungskategorien werden in Klassen eingeteilt und ranggeordnet.
Gewichtung: Indikatorwerte werden unter Verwendung numerischer Faktoren gewichtet. Gewichtung ist subjektiv und sollte nicht für die öffentliche Präsentation verwendet werden.
Wie kann die Datenqualität analysiert werden?
Schwerpunktsanalyse: Identifikation der Daten, die den größten Beitrag zum Indikatorwert liefern.
Fehlerabschätzung: Bewertung der Zuverlässigkeit der Ergebnisse und Fehlerfortpflanzung.
Sensitivitätsanalyse: Untersuchung, wie sich Veränderungen der Inputs auf das Ergebnis auswirken.
Welche Schritte fallen bei der Auswertung an?
Identifizierung der signifikanten Parameter: Basierend auf den Ergebnissen der Sachbilanz und Wirkungsabschätzung.
Beurteilung der Ergebnisse: Durchführung von Vollständigkeits-, Konsistenz- und Sensitivitätsprüfungen.
Schlussfolgerungen, Einschränkungen und Empfehlungen: Auf Basis der analysierten Daten und Ergebnisse.
Wie können die Ergebnisse eines LCA verwendet werden?
Verbesserung von Produktsystemen: Identifizierung von Bereichen mit Verbesserungspotenzial.
Marketing: Darstellung der Umweltvorteile eines Produkts.
Strategische Planung: Unterstützung bei Entscheidungsprozessen in Politik und Wirtschaft.
Umweltkennzeichnung: Kommunikation der Umwelteigenschaften an Verbraucher.
Wie kann LCA in der Zukunft verbessert werden?
Integration weiterer Aspekte: Kombinierung von LCA mit Life Cycle Costing (LCC) und Social Life Cycle Assessment (SLCA) zu Life Cycle Sustainability Assessment (LCSA).
Erweiterung der Datenbasis: Nutzung umfassenderer und genauerer Datenquellen.
Technologische Entwicklungen: Einsatz fortschrittlicher Analysetools und Methoden zur Verbesserung der Genauigkeit und Relevanz der Bewertungen.
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