Warum brauchen wir eine Tagesordnung?
- Fördert Transparenz und Kooperation
o Gemeinsam mit Patient:in erstellen
- Fördert Zeitmanagement
- Roter Faden
- Zielorientierung
Bedeutung von Hausaufgaben von Hausaufgaben in der Psychotherapie
- VT basiert auf Lernprozessen
o Ambulant: i.d.r. 50 min pro Woche Therapie (kurz)
- Therapeutische Hausaufgaben als Grundvoraussetzung für Veränderungsprozess
- Ermöglichen Anwendung der Therapieinhalte im Alltag
- Patient:innen müssen nachvollziehen können, warum Hausaufgabe sinnvoll und wichtig ist
- Hausaufgaben sollten früh (optimal während Probatorik) eingeführt werden
Hausaufgaben: Ablauf
1. Aufgabe wird aus Sitzungsinhalten abgeleitet
2. Hausaufgabe wird konkret als solche von Therapeut:innen „vergeben“
3. Patient:innen nehmen Hausaufgabe an (z.b. Feedback zu Schwierigkeit)
4. Zwischen Sitzungen: Patient:innen führen Hausaufgabe aus
5. Nächste Sitzung: Therapeut:in spricht Hausaufgabe an (z.b. 1. Punkt der TO, ca. 10 min je nach Hausaufgabe)
6. Verstärkung (z.b. „Ich freue mich, dass Sie es trotz Ihres vollen Alltags geschafft haben, jeden Tag einen automatischen Gedanken zu hinterfragen.“
Ressourcenaktivierung
Was ist Ressourcenaktivierung?
- Ziel ist ein Perspektivwechsel weg von Defiziten hin zu Ressourcen
o Fördert therapeutische Arbeitsbeziehung und Kooperation
o Fördert aktives Problemlösen durch Patient:innen
- Dadurch soll das positive emotionale Erleben erhöht werden
Wie können Ressourcen aktiviert werden?
1. Unmittelbar dargebotene Ressourcen wahrnehmen und verstärken sowie an brachliegende Ressourcen aktiv heranführen
a. „Sie haben die Reflexionsfähigkeit, die Schwierigkeit mit Ihrem Mann mit Ihrer Vergangenheit in Beziehung zu setzen“.
b. „Gab es in der Vergangenheit Situationen, in denen Sie anders reagiert haben?“
1. Ressourcen verbalisieren und erlebbar machen
a. „Was macht Ihnen an dieser Aktivität besonders große Freude?“
b. „Die Hausaufgabe war wirklich schwierig. Wie haben Sie es geschafft, trotzdem dran zu bleiben?“
1. Ressourcen nutzen, welche die Person sich selbst zuschreibt und motivationale Ressourcen integrieren
a. „Ich habe das Gefühl, dass es für Sie selbstverständlich ist so gut organisiert und zuverlässig zu sein.“
1. Persönliche Ressourcen verstärken und Ressourcen des sozialen Umfelds stärken
a. „Was macht diese Freundschaft so hilfreich für Sie?“
1. Auf problemunabhängige Ressourcen fokussieren und problemrelevante Ressourcen nutzen
a. „Was hat Ihnen im Urlaub besonders gut getan?“
b. In welchen Situationen ist Ihre Depression weniger?“
1. Verbrauchbare Ressourcen optimieren und trainierbare Ressourcen fördern und aufrechtherhalten
a. „Die Zeit mit Ihren Freunden scheint Ihnen sehr kostbar zu sein. Gibt es Möglichkeiten, diese Nähe auf mit begrenzter gemeinsamer Zeit herzustellen?“
b. Es scheint Sie sind hin und hergerissen zwischen dem Fußballtraining und den Prüfungsvorbereitungen. Was ist hier der richitge Ort um zu sparen?“
Warum Diagnoserückmeldung und Aufklärungsgespräch?
- Diagnoserückmeldung und Aufklärungsgespräch sind berufsrechtliche Pflichten für Psychotherapeut:innen
- Grundlage für informierte Einwilligung in die Behandlung durch die Patient:innen
- Diese Transparenz trägt auch zum Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung bei
- Findet zu Therapiebeginn statt, kann im Verlauf ergänzt werden
- Diagnoserückmeldung auch als Einstieg in störungsspezifische Psychoedukation
Regeln für das Aufklärungsgespräch
- Relevanz und Prägnanz
- Patient:innen dort abholen, wo sie sind („tailoring“: Informationen an Wissensstand, kognitives Niveau, Krankheitseinsicht anpassen)
- Transparenz
- Verständliche Sprache
- Zusammenfassen
Inhalte des Aufklärungsgesprächs: Rahmenbedingungen
- Person der Therapeutin
o Name, Funktion, Qualifikation, Fachkunde
- Antragsverfahren
o Zweck und Prozedere, Bestimmungen zur Kassenleistung, zeitlicher Ablauf, Gutachterverfahren, Bewilligung, Umwandlungs-/Fortführungsanträge
- Formale Aspekte des Therapieablaufs
o Ggf. Wartezeit, Probatorik, Therapiedauer, Stundenfrequenz, Dauer der Behandlungseinheiten
- Rechtliche Aspekte
o Vetragspflichten, Berufspflichten, Schweigepflicht, Dokumentationspflicht, Einsichtsrecht, Haftungsrecht, Strafrecht, Sozialrecht
o Oft als Informationsblatt, ausgewählte Aspekte im Gespräch
- Vetragliche Vereinbarungen
o Ausfallhonorar, Schweigepflichtentbindung, Einwilligungserklärung für Audio- und Videoaufnahmen, Fehlstundenregelung, Antisuizidvertrag, Einwilligungserklärung in die Therapie
o Meist als Therapievertrag, im Gespräch erläutern und auf Details im Schriftstück verweisen
- Institutionelle Rahmenbedingungen
o Räumlichkeiten, Arbeitszeiten, Zeitplanung, Notfalltelefonnummern, Urlaubszeiten, Team, Supervision, ggf. Vetretungsregel
Inhalte des Aufklärungsgesprächs: Richtlinienverfahren
- Eigenes Therapieverfahren
o Vorgehensweise, Wirkprinzipien, Art und Inhalt der Interventionen
o Gespräch kann ggf. mit Informationsblättern ergänzt werden
- Therapiedurchführung
o Art, Umfang, Aufwand, Dauer der Behandlung
o Sitzungsdauer und frequenz, voraussichtliche Gesamtdauer, Einzel- vs. Gruppenformat
- Behandlungsalternativen
o Stationäre oder teilstationäre Behandlung
o Psychiatrisch-pharmakologische Verfahren
o Adjuvante Maßnahmen
o Anderes Fachkundeverfahren
- Nutzen-Risiko-Bewertung
o Erfolgsaussichten, Prognose, Risiken, Neben- und Folgewirkungen der vorgeschlagenen Therapie
Inhalte des Aufklärungsgesprächs: Individuelle Informationen
- Diagnose
o Erläuterung der ICD-10 Diagnose, möglichst präzise Definition, erste störungsbezogene Informationen
- Indikationsstellung
o Allgemeine Indikation (ambulant, stationär, teilstationäre Psychotherapie)
o Spezielle Indikation: Therapieverfahren und interventionen
- Testergebnisse aus Diagnostik erläutern
- Ggf. Vorbefunde erläutern
- Ggf. Konsiliarbericht erläutern
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