1. Polytome (Mehrstufige) IRT-Modelle
Herausforderungen und Anliegen
Partielle Lösungen
Rechenaufgaben teilweise gelöst (Zwischenergebnisse aber kein Endergebnis)
Produktionsaufgaben (Nennen Sie 5 Beispiele für…): einige Beispiele generiert, aber Zielvorgabe nur partiell erreicht
Mehrstufige Ratingskalen
Typische Fragebogen mit Likert-Typ Antwortskalen
Anliegen
Für diese Fälle soll auch ein IRT-Modell geschätzt werden, um die Lösungswahrscheinlichkeit auf Person- und Item-Parameter zurückzuführen
Übersicht IRT-Modelle
Generalized Partial Credit Model (GPCM)
GPCM: Formel
Spezifiziert wird die Schwellen-Wahrscheinlichkeit, dass bei Item j Kategorie h (gegenüber Kategorie h-1) gewählt wird. Ansonsten wie ein 2PL Modell
Item-Category Response Functions (ICRF)
(GPCM)
Bei GPCM werden die Schwellen an den Schnittpunkten der ICRFs festgelegt, wo die höchste Ausprägung von einer ICRF zur nächsten wechselt
Geordnete und Ungeordnete Schwellen
Bei GPCM können ungeordnete und ungeordnete Schwellen auftreten. Letztere sind allerdings ungünstig für die Interpretation der Response-Werte
Bei geordneten Schwellen schneiden sich die ICRFs benachbarter Kategorien so, dass die Reihenfolge der Kategorie
Bei ungeordneten Schwellen kommt es zu einer Vertauschung. Hier ist zuerst die P für „Ablehnung“ am höchsten, dann wechselt es direkt zu „Zustimmung“, „weder noch“ hat nie die höchste P und sein (flaches) Maximum erst nach dem Wechsel von „Ablehnung“ zu „Zustimmung“
Graded Response Model (GRM)
GRM: Formel
Spezifiziert wird die kumulative Schwellen-Wahrscheinlichkeit, dass bei Item j Kategorie h oder >h (gegenüber Kategorie <h) gewählt wird. Ansonsten wie 2PL Modell
GRM: Schwellen-Festlegung
Schwellenparameter bei GRM liegen dort, wo Wahrscheinlichkeit, mindestens in Kategorie h zu antworten, 0.5 beträgt
Anzahl der Schwellenparameter = h-1 Antwortkategorien
Bei GRM sind Schwellen zwingend geordnet (anders als beim GPCM)
Schwellenparameter müssen nicht mit den Schnittpunkten zweier benachbarter Kategorienwahrscheinlichkeitskurven (ICRFs) zusammenfallen (anders als bei GPCM)
Schwellenparameter müssen nicht mit Schnittpunkten zweier benachbarter Kategoriewahrscheinlichkeitskurven (ICRFs) zusammenfallen (anders als bei GPCM)
2. Vergleich von GPCM- und GRM-Modellen
Verwandtschaft der 2PL-Modelle
Schwellen-Festlegung
Item-Category Reponse Function (ICRF)
Item-Information Curves (IIC)
Test-Information Function (TIF)
3. Mehrdimensionale IRT-Modelle
Herausforderungen
Mehrdimensionale Konstrukte
Multiple Kompetenzen (in einer Aufgabe)
Mehrdimensionale Surveys
Mehrdimensionale Modelle ermöglichen:
1. Prüfung von Annahmen über die Struktur der erfassten Kompetenzen
2. Spezifische Relationen der Trait-Parameter
Zusammenführung von FA und IRT
Between- und Within-Item Dimensionality
Between-Item-Dimensionality
Alle Items laden auf genau einer Dimension (Einladungsstruktur)
Within-Item-Dimensionality
Items können auf mehreren Dimensionen laden (Mehrfachladungsstruktur)
Item-Response Surface (IRS)
Kompensatorische und Nicht-Kompensatorische Modelle
Kompensatorische Modelle
Dimension θ1 kann für eine andere θ2 kompensieren
Z.b.: Wege in Stadtplänen kann man sich visuell oder verbal merken oder beide kombinieren. Schwächen in einer Fähigkeit können durch andere kompensiert werden
Nicht-kompensatorische Modelle
Nicht-kompensatorische Modelle machen die Annahme, dass eine Dimension nicht für die andere kompensieren kann
Z.B:: Für Textaufgaben wird Sprachverständnis und mentale Arithmetik benötigt: Wenn man eine Sprache nicht beherrscht kann man auch nicht mit guter Arithmetik kompensieren
Kompensatorische (mehrdim.) Modelle
Kompnesatorisches Modell
Item-Contour-Gerade
Mehrere Wahrscheinlichkeiten
Bei kompensatorischen Modellen ergeben sich parallele Geraden, die bestimmte Response-Wahrscheinlichkeiten entsprechen: P(x=1)=.xx
Surface- und Contour-Plots für Kombinationen von Parametern
2D-3PL Modell (M3PL)
5. Nicht-Kompensatorische (mehrdim.) Modelle
Nicht-Kompensatorisches Modell
Hyperbolische
2D Nicht-Kompensatorisches IRT-Modell
Ein frühes Beispiel für ein partiell-kompensatorisches Modell: Response Surface von Thurstone (1937)
Frühe „Antizipation“ eines Response-Surface Plots für Richtigantworten in Leistungstests – lange vor Formalisierung von MIRT-Modellen
Kompensatorisches Modell mit Power und Speed als 2 Trait Dimensionen
Multi-Dimensionale Item-Information: Clamshell Plot (für 2D)
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