Molimina menstrualia
Amenorrhö, die monatlich an Schmerzintensität zunimmt
Mayer-Rokitansky-Küster-Häuser-Syndrom
Fehlbildung der Genitalorgane (Vaginalaplasie, Zervixaplasie, rudimentäre Uterushörner)
Störung in der Entwicklung der Müller-Gänge (2. Embryonalmonat)
äußeres Genitale (Vulva, Mammae, Behaarung) i.d.R. nicht beeinträchtigt
S: Prim. Amenorrhö, schmerzhafte Vaginalpenetration, ggf. andere Organfehlbildungen (z.B. Nieren/Harnwege) möglich
Androgenresistenz
Genotyp 46,XY, aber durch Androgenrezeptordefekt fehlende Virilisierung
Bei kompletter Androgenresistenz: Äußere Geschlechtsorgane weiblich (testikuläre Feminisierung)
Innere Geschlechtsorgane männlich (intraabdominelle Hoden, keine Ovarien)
-> keine Menarche, fehlende sekundäre Geschlechtsbehaarung
5𝜶-Reduktase-Mangel
= Perineoskrotale Hypospadie mit Pseudovagina (PHP)
Verschiedene Mutationen auf Chromosom 2, betrifft ausschließlich Personen mit einem männlichen Genotyp (XY)
Defekt der 5α-Reduktase: Testosteron wird nicht in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt → Fehlende Virilisierung der Geschlechtsorgane, die DHT-abhängig sind (insb. äußeres Genitale)
Rotterdam-Kriterien
zur PCO-Diagnose (Ausschlussdiagnose), 2/3 müssen erfüllt sein
Zyklusstörungen: Oligo-/Amenorrhö und/oder Oligo-/Anovulation
Hyperandrogenismus/Hyperandrogenämie
Polyzystische Ovarien im Ultraschall
Amsel-Kriterien
zum Nachweis bakterieller Vaginose, mind. 3/4
Vermehrter, dünnflüssiger oder schaumiger, grau-weißer bis gelber Fluor vaginalis
Nachweis von Clue Cells: Plattenepithelzellen bedeckt mit kokkoiden Bakterien (Nachweis entweder im Nativabstrich oder Grampräparat )
Fischiger Geruch
Amintest (auch „Whiff-Test“): Durch Aufträufeln von 1 bis 2 Tropfen 10%iger Kalilauge auf das Abstrichmaterial kommt es zur Intensivierung des „Fischgeruchs“ (Amingeruchs)
Vaginal-pH: >4,5
Duktales Carcinoma in situ (DCIS)
Präkanzerose des invasiven Mammakarzinoms, die von den Milchgängen (Duktus) ausgeht und die Basalmembran nicht durchbricht
ca. 95% der nicht-invasiven Krebsvorstufen
Häufiges mammografisches Korrelat: Mikrokalk entlang der Milchgänge, klinisch jedoch meist unaffällig (a.e. Tastbefund)
Zeitintervall bis zum Mamma-Ca i.d.R. ca. 9 Jahre
Therapie
Operatives Vorgehen: Vollständige Resektion mit ausreichenden Resektionsrändern
Brusterhaltende Therapie (BET) als Standard, Mastektomie nur in Ausnahmefällen indiziert
Keine Axilladissektion oder Sentinel-Node-Biopsie empfohlen
Radiotherapie: Sollte allen Patientinnen angeboten werden
Jackson-Test
Durchführung: Zusammenschieben der Brust über der zu tastenden Verhärtung
Hinweis auf benigne Veränderung: Haut wölbt sich vor
Hinweis auf maligne Veränderung: Hauteinziehung der Brust (= Plateau-Phänomen) verstärkt
Pseudo-Meigs-Syndrom
Maligner Ovarialtumor in Assoziation mit Pleuraergüssen und Aszites
Condylomata acuminata
meist durch HPV 6+11 (90%)
Benigne exophytische, zunächst einzelne, später beetförmig angeordnete Papeln
Insb. Anogenitalbereich (Vulva, Anus, Penis) oder andere Haut- bzw. Schleimhautbereiche (bspw. Mons pubis), manchmal auch Larynxpapillom
i.d.R. keine Schmerzen, ggf. Juckreiz
TH:
topisch: Podophyllotoxin, Imiquimod
chirurgische und ablative Interventionen
Hysterektomie nach Piver (onkologische Hysterektomie)
Totale Hysterektomie (Piver I)
(Eingeschränkt)-radikale Hysterektomie (Piver II bis Piver III, früher auch OP nach Wertheim-Meigs)
Entfernung des Uterus und der Parametrien
Entfernung des oberen Vaginaldrittels (ggf. als En-Bloc-Resektion unter Mitnahme des umliegenden Gewebes)
Erweiterte radikale Hysterektomie (Piver IV): Wie radikale Hysterektomie und zusätzlich
Resektion der Vagina (bis zu ¾)
Herauslösung der Ureteren aus dem Lig. pubovesicale
Sarcoma botryoides (Traubensarkom)
Seltenes, hochmalignes Rhabdomyosarkom
bevorzugt an Vulva, Vagina, Zervix und den ableitenden Harnwegen
Häufigkeitsgipfel: Bis zum 8. Lebensjahr
Klinik: Bei Lokalisation in den weiblichen Geschlechtsorganen: Vaginale Blutungen
Therapie: Multimodales Konzept aus Operation, Radiatio und Polychemotherapie
Asherman-Syndrom
Narben, Synechien und Verwachsungen des Endometriums
Meist iatrogen durch Kürettage
Clomifen-Test
Prüfung auf Pathologie der Hypothalamus-Hypophysen-Achse
Weiterführende D bei pos. Gestagen-Test
Fünftägige Gabe des Antiöstrogens Clomifen
Test positiv: Anstieg von LH und Östradiol
Test negativ
Reiner LH-Anstieg ohne Östradiolanstieg → Primäre Ovarialinsuffizienz
Weder LH noch Östradiol steigen an → Sekundäre Ovarialinsuffizienz (hypothalamisch-hypophysäre Störung)
Postkoital-Test (Sims-Huhner-Test)
Zeitpunkt: Periovulatorisch, ca. 6–10 h nach Geschlechtsverkehr (nach vorheriger 48-stündiger sexueller Karenz)
Entnahme von Zervikalsekret direkt aus dem Zervikalkanal
Messung der Anzahl beweglicher Spermien im Zervikalschleim
Test positiv: Nachweis von sich vorwärts bewegenden Spermien im Zervikalschleim
Test negativ: Kein Nachweis beweglicher Spermien, mögliche Ursachen
Veränderungen des Zervikalschleims: Bspw. sehr muköser Zervikalschleim
Mangelhafte Fähigkeit der Spermien zur Invasion in den Zervikalschleim
Follikelstimulation (HormonTH bei der Frau)
Primäre Ovarialinsuffizienz: Imitation des weiblichen Zyklus durch Gabe von Östrogenen und Gestagenen
Sekundäre Ovarialinsuffizienz
Pulsatile GnRH-Gabe: Bei hypothalamischer Ursache
Gabe von FSH (und LH): Bei hypophysärer Ursache
Gabe von Clomifen : Bspw. bei PCOS, Corpus-luteum-Insuffizienz
Bromocriptingabe: Bei Hyperprolaktinämie
Naegele-Regel
zur Bestimmung des Entbindungstermins
Einfache Naegele-Regel : Erster Tag der letzten Regelblutung + 7 Tage − 3 Monate + 1 Jahr
Erweiterte Naegele-Regel: Erster Tag der letzten Regelblutung + 7 Tage − 3 Monate + 1 Jahr +/− Abweichung vom regulären 28-Tage-Menstruationszyklus
Leopold-Handgriffe
1. Leopold-Handgriff: Prüfung der kindlichen Lage (Längs-/Schräg-/Querlage) und des Fundusstands
2. Leopold-Handgriff: Prüfung der Stellung des kindlichen Rückens
I. Stellung: Rücken links
II: Stellung: Rücken rechts
3. Leopold-Handgriff: Einhändige Bestimmung des führenden Teils des Kindes
Beckenendlage
Schädellage
4. Leopold-Handgriff: Lagebeziehung des führenden Teils zum Beckeneingang
5. Leopold-Handgriff (auch Zangemeister-Handgriff genannt): Detektion eines Missverhältnisses zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken
Eine Hand liegt auf der mütterlichen Symphyse, die andere auf Höhe des vorangehenden kindlichen Kopfes
Überragt der kindliche Kopf während einer Wehe die Symphyse, liegt möglicherweise ein Missverhältnis vor
Ersttrimester-Screening
Zeitpunkt: Zwischen 11+0 und 13+6 SSW
Ziel: Risikoberechnung für Trisomie 21 (meist auch für Trisomie 13 und 18)
Methode: Berechnung des individuellen Risikos für fetale Anomalien anhand von
Maternalem Alter
Gestationsalter (gemäß Scheitel-Steiß-Länge)
Fetale Nackentransparenzmessung (NT)
Laboruntersuchung
β-HCG
Meist erhöht bei Trisomie 21
Meist erniedrigt bei Trisomie 13, 18
PAPP-A
Meist erniedrigt bei Trisomie 13, 18, 21
Nicht-invasiver Pränataltest
Zeitpunkt: Ab 9+0 SSW
Ziel: Screening auf Trisomien 13, 18, 21 (keine Aussage zu strukturellen Fehlbildungen!)
Methode
Gewinnung, Isolierung und Untersuchung zellfreier plazentarer DNA (cfDNA) aus dem mütterlichen venösen Blut
HELLP-Syndrom
Haemolysis, Elevated Liver Enzyme Levels, Low Platelet Count
in 30% postpartal, auch schubartige Verläufe möglich
4 Ts (Geburtshilfe)
mögliche Ursachen einer peripartalen Blutung
Trauma: Verletzungen durch den Geburtsvorgang oder iatrogen
Tissue: Plazentare Ursachen
Thrombin: Gerinnungsstörungen
Tonus: Uterusatonie
Plazentaimplantationsstörungen
Placenta accreta (62%): Plazentazotten reichen bis ans Myometrium (Verwachsung von Plazenta und Uteruswand)
Placenta increta (15%): Plazentazotten durchwachsen das gesamte Myometrium
Placenta percreta (22%): Plazentazotten reichen bis in die Serosa bzw. infiltrieren Nachbarorgane
Insertio velamentosa
Ansatz der Nabelschnur direkt an den Eihäuten
Freier, ungeschützter Verlauf der Nabelschnurgefäße in den Eihäuten und Mündung am lateralen Rand der Plazenta
Kompression der Nabelschnurgefäße während der Schwangerschaft bzw. unter Geburt
-> fetale Hypoxie bis bedrohlicher fetaler Blutverlust (mütterlicher Zustand unbeeinträchtigt)
Blasenmole
benigne, blasenartige Tumoren, die aus dem Trophoblastgewebe der Plazenta hervorgehen -> villöser Trophoblasttumor
Befruchtungsstörung: paternale uniparentale Disomie
fließender Übergang zur invasiven Mole
Symptome/Klinik:
massiv erhöhte ßHCG-Werte
Vaginale Blutungen im 1. Trimenon
Vergrößerter Uterus
Vaginaler Abgang bläschenförmiger Strukturen
Ovarielle Theka-Lutein-Zysten
TH: Saugkürettage -> vollständige Entleerung des Cavum uteri (⚡️sonst 20%iges Risiko Entartung zu Chorionkarzinom)
Verschiedene Wehenformen
Senkwehen:
3–4 Wochen vor Geburt, unkoordinierte Wehen mittlerer Intensität, die das Kind positionieren
Vorwehen:
3-4 Tage vor Geburt, unregelmäßige Wehen hoher Intensität, kurz vor der Eröffnungsperiode alle 5–10 min; stellen den Kopf des Kindes im Becken richtig ein
Geburtswehen:
Eröffnungswehen: definieren Eröffnungsperiode, koordinierte, regelmäßige, rhythmische Wehen hoher Intensität, zunächst alle 10 min, kurz vor Eröffnung alle 2–3 min; eröffnen den Muttermund
Austrittswehen: nach vollständiger Muttermundöffnung, koordinierte regelmäßige Wehen von hoher Intensität, zunächst alle 4–10 min; dienen dem Austreten des Kindes
In der letzten Phase häufiger (alle 2–3 min) und verstärkt (Drücke von bis zu 200 mmHg) = Presswehen
Risikofaktoren der Schulterdystokie
DOPE
D = Diabetes
O = Obesity = Adipositas
P = Postterm = Übertragung
E = Excessive fetal weight = Makrosomie
Triple I
drei Arten einer intrauterinen Entzündung (Inflammation, Infektion oder beides)
Verdacht auf Triple I: Maternales Fieber und
Fetale Tachykardie oder
Maternale Leukozytose oder
Purulenter Fluor aus dem Muttermund
Häufige Erreger: Streptokokken der Gruppe A und B, Staphylokokken, E. coli, Enterokokken, Anaerobier, Mycoplasma hominis
häufig vorzeitige Wehen und vorzeitiger Blasensprung
TH: Entbindung unter subpartaler AB-TH
Dead-fetus-syndrome
Gerinnungsstörung ausgelöst durch Retention nach intrauterinem Fruchttod
Fibrinogenabfall <1,5 g/L, Thrombozytopenie <100.000/μL
Unverzügliche Uterusentleerung je nach Muttermundsbefund und Schwangerschaftsalter mittels Kürettage oder Sectio parva
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