Was behandelt die Klinische Psychologie?
Die Klinische Psychologie beschäftigt sich mit der Erklärung, dem Verlauf sowie den Interventionen von psychischen Störungen sowie psychischen Aspekten somatischer Erkrankungen.
Was bedeutet die dimensionale Orientierung der Klinischen Psychologie?
Phänomene werden nicht kategorial (ja/nein) sondern auf einem Kontinuum beschrieben (mehr oder weniger vorhanden).
Was sind die wichtigsten Teilgebiete der Klinischen Psychologie?
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-Teilaspekte der klinischen Psychologie: 1
A → Ätiologie psychischer Störungen
• Untersuchung der Ursachen Entstehungsbedingungen psychischer Störungen
• Klassifikation und-Diagnostik-psychischer Störungen,
• Erforschung der Verbreitung Häufigkeit psychischer Störungen in der Bevölkerung
b → Epidemiologie
• Entstehung,
• Verbreitung,
• Bekämpfung
• soziale Folgen der Erkrankung
C → Klassifikation
ICD-10, DSM -> Diagnostik psychischer Störungen
d.→ Prävention
• Entwicklungen und Implementierungen von Maßnahmen zur Verhinderung der Entstehung oder Verschlimmerung psychischer Störungen
• Auch Online Präventionskurse, Stress- und Ressourcenmanagenent
e. → Psychotherapiee
• Erforschung und Anwendung verschiedener psychotherapeutischer Ansätze
• Behandlung von psychischen Störungen Dazu gehören kognitive Verhaltenstherapie ((CBT), psychodynamische Therapie, systemische Therapie
f → Rehabilitatione
• Unterstützung von Menschen mit psychischen Störungen bei der Wiedereingliederung in das gesellschaftliche und berufliche Leben
g → Gesundheitsversorgunge
• Organisation
• Versorgung
• Prozesse zur Förderung von Gesundheit
h → Evaluation der Therapie
• Verlaufsdiagnostik
• Intervention
Benennen Sie ein Modell der Klinischen Psychologie und dessen Spezifika.
Vulnerabilitäten -> Auslösende Faktoren -> Modifizierende Variablen -> Aufrechterhaltende Faktoren
Nennen Sie die allgemeinen Kriterien für das Vorliegen einer psychischen Störung.
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Abweichung von der Norm (Devianz),
Leidensdruck des/der Betroffenen oder des Umfelds,
Beeinträchtigungen,
Gefährdung
Definieren Sie folgende Begriffe: Prävalenz, Inzidenz, Risikofaktor, Komorbidität und Odds Ratio.
Prävalenz: Häufigkeit einer Erkrankung durch Beschreibung des Anteils aller Krankheitsfälle unter allen Individuen in einer definierten Population
Inzidenz: Häufigkeit des Neuauftretens einer Erkrankung
Risikofaktor: vorausgehende, binäre Variable, die mit einem erhöhten Risiko einer späteren Störung einhergehen
Komorbidität: gleichzeitiges Auftreten von zwei oder mehr Störungen
Odds Ratio: Quotient des Odds für eine Störung bei Individuen mit einem Faktor dividiert durch das Risiko bei Individuen ohne Faktor;
Odd: Quotient aus einem Risiko (z. B. für eine depressive Störung) und der Gegenwahrscheinlichkeit (keine depressive Störung)
Was ist der synaptische Spalt?
schmaler Zwischenraum zwischen zwei Nervenzellen
Welche Transmittersysteme sind wichtig zum Verständnis von Psychopharmaka?
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cholinerges System,
dopaminerges System,
noradrenerges System,
serotonerges System,
histaminerges System,
GABAerges System,
glutamaterges System,
opioiderges System
Diskutieren Sie die Versorgungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Störungen?
stationäres, teilstationäres oder ambulantes Setting; je nach Schwergrad, somatischen Begleiterkrankungen sowie Einstellung der Medikation sollte gut abgewogen werden, was das geeignete Setting ist. Zudem sollte der aufgeklärte Patient mit in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.
Worin unterscheiden sich das DSM und der ICD?
DSM: rein für psychische Störungen, und ggf. damit assoziierte körperliche Krankheitsfaktoren, beruht tendenziell eher auf Forschungsbefunden
ICD: Klassifikation von körperlichen und psychischen Störungen, beruht eher auf internationalen Konsensbestrebungen
Definieren Sie, was eine psychische Störung ist.
Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster
durch klinisch bedeutsame Störungen in den Kognitionen, in der Emotionsregulation und im Verhalten einer Person charakterisiert
Störungen sind Ausdruck von dysfunktionalen psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die psychischen Funktionen zugrunde liegen.
Psychische Störungen sind typischerweise verbunden mit bedeutsamen Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten.
Benennen Sie die Schritte, die für einen diagnostischen Prozess durchlaufen werden müssen.
Anmeldung Zuweisung des Patienten,
Vorgespräch, Planung der Informationserhebung, allgemeine Orientierung
Beschreibung der Symptome, Befund, Klassifikatorische Diagnose (Beschwerden, Symptome)
-> 3.1 Eigenschaftsdiagnostik (Persönlichkeit, Leistungsfähigkeit)
-> 3.2 Abklärung körperlicher Faktoren (Physiologie)
-> 3.3 Analyse Lebensbedingungen (soziale, ökonomische, ökologische Rahmung)
Funktionale Problemanalyse (Verhaltensmodelle)
Indikationsentscheidung, Prognose, Erfolgsbeurteilung. (Therapieplanung, ausreichendes Änderungswissen, Therapie, Veränderungsmotivation)
Psychotherapie, Behandlungsdurchführung
Kontrolimessungen, Prozess- und Verlaufsdiagnostik
Erfolgsbeurteilung, Zielerreichung, Wirksamkeit, Effektivitat, Misserfolg
Welche Diagnosesysteme stehen im KJP-Bereich zur Verfügung?
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OPD-KJ,
MAS,
DC-05
Diskutieren Sie die Rolle, die der/die Untersucher:in im diagnostischen Prozess hat.
Die Untersuchung hängt stark vom/von der Untersucher:in ab.
Wesentliche Einflussfaktoren sind dabei beispielsweise,
wie genau die genutzten Tests/Interviews durchgeführt werden oder
wie gut geschult der/die Untersucher:in ist.
Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus (möglichst zwischen Patient:in, Therapeut:in und Bezugsgruppe) für behandlungsbedürftig gehalten werden, mit psychologischen Mitteln (durch Kommunikation) meist verbal, aber auch averbal, in Richtung auf ein definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel (Symptomminimalisierung und/oder Strukturänderung der Persönlichkeit) mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens. In der Regel ist dazu eine tragfähige emotionale Bindung notwendig.
Benennen Sie den Unterschied zwischen Richtlinienverfahren und den anderen psychotherapeutischen Verfahren.
Ri
Richtlinienverfahren haben eine wissenschaftliche Anerkennung durch den WBP sowie eine sozialrechtliche Anerkennung durch den G-BA (mindestens 3 RCT-Studien), die anderen Verfahren besitzen letzteres nicht, auch wenn eine wissenschaftliche Anerkennung vorliegen kann.
Benennen Sie die Richtlinienverfahren.
Psychoanalyse,
tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,
Verhaltenstherapie,
Therapie
Diskutieren Sie, was die Systemische Therapie grundlegend von den anderen Richtlinienverfahren unterscheidet?
Sie negiert eine objektive Realität und fokussiert die Ressourcen und nicht die Symptome/Problemverhaltensweisen.
Nennen Sie die Rahmenbedingungen einer Psychotherapie.
Zuweisung zum angemessenen Setting, Orientierung an den Behandlungsleitlinien
Benennen Sie drei Kriterien für psychotherapeutische Forschung.
Sparsamkeit,
Produktivität,
Anwendbarkeit
Definieren Sie den Begriff „Wirkprinzip“.
die allgemeinen oder methodenspezifischen Mechanismen, die einer angestrebten Veränderung zugrunde liegen
Welche Wirkprinzipien benennt Grawe?
Problemaktualisierung,
motivationale Klärung,
Problembewältigung,
Ressourcenaktivierung
Beschreiben Sie eine Methode der dritten Welle und diskutieren Sie deren Einsatz.
Die Metacognitive Therapie beschäftigt sich mit den Kognitionen über die Kognitionen und versucht über Korrektur dieser Annahmen eine Symptomverbesserung zu erreichen.
Sie wurde ursprünglich für die generalisierte Angststörung konzipiert, eignet sich aber sicherlich auch für andere Angststörungen.
Veränderung des kognitiven Aufmerksamssyndroms (CAS)
Detached Mindfulness (Distanzierte Achtsamkeit): Patienten lernen, ihre Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne auf sie zu reagieren oder sie zu bewerten. Sie sollen lernen, ihre Gedanken als bloße Ereignisse zu betrachten, die kommen und gehen, ohne sich in ihnen zu verlieren.
Modifikation von Aufmerksamkeitsprozessen: Patienten werden angeleitet, ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken und nicht auf bedrohliche oder störende Reize fixiert zu bleiben.
Verzicht auf dysfunktionale Bewältigungsstrategien: Vermeidung, Rückversicherung und exzessives Nachdenken werden als dysfunktionale Strategien erkannt und sollen durch flexiblere und gesündere Verhaltensweisen ersetzt werden.
Nenne die Hauptkategorien des ICD 10
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F30-F39 Affektive Störungen
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F70-F79 Intelligenzstörung
F80-F89 Entwicklungsstörungen
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit & Jugend
F99-F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
Nenne 3 Hauptzwecke der Diagnostik
wissenschaftlich begründete Erhebung klinischpsychologisch bedeutsamer Phänomene mithilfe valider und reliabler Methoden,
die unterschiedliche Ebenen und Aspekte des zu diagnostizierenden (Systeme, Situationen, Kognitionen, beobachtbares Verhalten, biologische Indikatoren), Datenquellen und Zeitpunkte nutzen.
Die gewonnen Daten dienen als Hilfe für Schlussfolgerungen und Entscheidungen.“ (Hoyer & Knappe 2020, S. 521)
Was ist die Salutogenese?
Konzept, das sich mit den Faktoren und Prozessen beschäftigt, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheitbeitragen.
Nenne die Ebenen der Wirksamkeit von PT nach J&R 2018
Nach Jacobi & Reinecker (2018, S. 72) lassen sich drei Ebenen der Wirksamkeit unterscheiden:
• Wirksamkeit (Effizienz),
• klinische Nützlichkeit (Effektivität) sowie
• Kosten-Nutzen-Verhältnis (Kosteneffektivität).
Nenne 1 positive und 1 negative Implikation einer Diagnose
Positiv = Klarheit und gezielte Behandlung,
negativ = Stigmatisierung und Selbstwertgefühl
Studiendesign der klinischen Psychologie mit höchster Aussagekraft?
RCT = Randomisierte kontrollierte Studie
- Randomisierung; zufällige Einteilung der TN in Gruppen
- Kontrollgruppe; mind. 2 Gruppen, Experimentalgruppe erhält Treatment, Kontrollgruppe kein Treatment
- Verblindung; wenn mögl. Werden TN und Forscher verblindet; beide wissen nicht, wer Treatment bekommt/ wer nicht, reduziert Bias („einfach blind“ nur TN wissen nicht, „doppelt blind“ TN + Forscher wissen nicht wer in welcher Gruppe ist)
Stand-Alone Treatment?
Stand-Alone Treatment: Nur eine Intervention aus dem Therapiemanual testen
-> spezifische Wirksamkeit einer Therapieform zu untersuchen.
Wie wird Exposition in Vivo-massiert genannt?
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