Buffl

Begriffe

PF
by Paulin F.

3.3 Regeln für Reaktionsgleichung

  • Atome müssen auf beiden Seiten gleich sein:

    Falsch: H₂ + O₂ = H₂O (hier ist das Sauerstoffatom nicht ausgeglichen).

    Falsch: H₂ + O₂ = 2 H₂O (Links H₂, rechts 2 H₂)

    Richtig: 2 H₂ + O₂ = 2 H₂O

    (jetzt sind Links 4 Wasserstoffatome (2 H₂) und 2 Sauerstoffatome (1 O₂) und Rechts sind ebenfalls 4 Wasserstoffatome (2 H₂O) und 2 Sauerstoffatome (2 H₂O))

  • Ladungen müssen ebenfalls ausgeglichen sein: die Summe der elektrischen Ladungen muss auf beiden Seiten gleich sein

    H₂CO₃ = H⁺ + HCO₃⁻

    (links 0 = Rechts + 1, -1, also ebenfalls 0 = die Ladungen sind auf beiden Seiten null)

    HCO₃⁻ = H⁺ + CO₃²⁻

    (links -1 = rechts +1, -2, also ebenfalls -1)

  • Unbekannte Mengen herausfinden: Manchmal weiß man, welche Stoffe reagieren, aber nicht, in welchen Mengen. Um das herauszufinden, kann man entweder mit Variablen (wie x, y, z) Gleichungen aufstellen oder durch Ausprobieren die Atommengen ausgleichen.

    Zum Beispiel:

    Um die Reaktion von Eisen (Fe) und Sauerstoff (O₂) zu Eisenoxid (Fe₂O₃) auszugleichen, kann man durch Probieren herausfinden, dass 4 Fe + 3 O₂ = 2 Fe₂O₃ die richtige Gleichung ist.

  • Kompliziertere Gleichungen:

    Manchmal müssen nicht nur Atome, sondern auch Ladungen ausgeglichen werden. Elektronen (e⁻) können dabei helfen. In der Reaktion:

    MnO₄⁻ + e⁻ + H⁺ = Mn²⁺ + H₂O

    müssen z.B. Elektronen (e⁻) und Protonen (H⁺) hinzugefügt werden, um die Ladungen auszugleichen. Wird zu:

    MnO₄⁻ + 5 e⁻ + 8 H⁺ = Mn²⁺ + 4 H₂O

  • Sauerstoffausgleich: 4 H₂O auf der rechten Seite, um die 4 O-Atome von MnO₄⁻ auszugleichen.

  • Wasserstoffausgleich: 8 H⁺ auf der linken Seite, um die 8 H-Atome der 4 H₂O auszugleichen.

  • Ladungsausgleich: 5 Elektronen (e⁻) links, um die Ladungen auf beiden Seiten auszugleichen (links +2, rechts +2).

Chemische Kinetik

4.2 Reaktionsordnung - Radioaktiver Zerfall

Radioaktiver Zerfall (Reaktion 1. Ordnung)

  • Radioaktiver Zerfall ist ein typisches Beispiel für eine Reaktion 1. Ordnung:

  • Die Geschwindigkeit ist natürlich wieder die Abnahme (der Zerfall) von Stoff A:

    v = - dA/ dt = k x [A]

    Formel für die Halbwertszeit bei Reaktionen 1. Ordnung:

    t1/2 = In 2/ k = 0.692/ k

  • Beim radioaktiven Zerfall zerfällt ein Stoff nach einem festen Prozentsatz, nicht nach einer festen Menge. Das heißt:

  • Nach einer Halbwertszeit ist immer genau die Hälfte des Ausgangsstoffs übrig, egal wie viele Atome am Anfang vorhanden waren.

    • Die Geschwindigkeit des Zerfalls hängt nur von der aktuellen Menge des Stoffes ab. Es gibt keine Rückreaktion, der Zerfall ist also endgültig.

  • Nach jeder Halbwertszeit bleibt die Hälfte übrig:

    Nach 1 Halbwertszeit: 50 %

    Nach 2 Halbwertszeiten: 25 %

    Nach 3 Halbwertszeiten: 12,5 % usw.

  • Beispiel: 1000 Atome eines radioaktiven Stoffes

    Angenommen, wir haben 1000 Atome eines radioaktiven Stoffes, und seine Halbwertszeit beträgt 12 Jahre. Das bedeutet:

    1. Nach 12 Jahren: Die Hälfte der Atome ist zerfallen. Es bleiben 500 Atome übrig.

    2. Nach weiteren 12 Jahren (24 Jahre insgesamt): Wieder zerfällt die Hälfte der verbliebenen Atome. Von den 500 Atomen bleiben 250 Atome übrig.

    3. Nach weiteren 12 Jahren (36 Jahre insgesamt): Noch einmal die Hälfte zerfällt. Jetzt bleiben nur noch 125 Atome übrig.

    Die Anzahl der verbleibenden Atome wird also immer kleiner, aber sie wird nie komplett null, weil immer die Hälfte der aktuellen Menge zerfällt.

Chemische Kinetik

4.4 Molekularität von Reaktionen

Beispiel Sodawasser (H₂CO₃)

Beispiel Sodawasser (H₂CO₃)

durch die Reaktion von Kohlendioxid (CO₂) und Wasser (H₂O) veranschaulicht einen Spezialfall der Reaktionsordnung.

CO₂ + H₂O = H₂CO₃

Molekularität

  • Diese Reaktion ist bimolekular, da zwei Teilchen (ein Molekül CO₂ und ein Molekül H₂O) im entscheidenden Reaktionsschritt zusammenstoßen müssen, um die Produkte zu bilden.

  • Molekularität beschreibt die Anzahl der beteiligten Teilchen im elementaren Reaktionsschritt.

Reaktionsordnung

  • In diesem Beispiel sieht die Reaktion auf den ersten Blick so aus, als müsste sie zweiter Ordnung sein, da zwei Reaktanten beteiligt sind. Das Geschwindigkeitsgesetz würde also theoretisch so aussehen:

    v = k x [CO₂] x [H₂O]

  • Aber in der Praxis ist das Wasser in so großem Überschuss vorhanden, dass sich seine Konzentration während der Reaktion praktisch nicht ändert. Es bleibt konstant.

    Vereinfachung des Geschwindigkeitsgesetzes

  • Da die Konzentration von Wasser konstant ist, kann man sie in die Geschwindigkeitskonstante k einbeziehen:

    k1 = k x [H₂O]

    Dadurch wird das Geschwindigkeitsgesetz:

    v1 = k x [CO₂]

  • Die Reaktion verhält sich also wie eine Reaktion erster Ordnung, obwohl sie molekular betrachtet bimolekular ist.

Warum passiert das?

• Wenn ein Reaktant (hier Wasser) in großem Überschuss vorliegt, hat seine Konzentration keinen merklichen Einfluss auf die Reaktionsgeschwindigkeit. Die Konzentration des anderen Reaktanten (CO₂) wird daher zum bestimmenden Faktor

6 Zustandsformen der Materie

Übungen zu Kapitel 6

Ein Stoff löst sich neunmal besser in Chloroform als in Wasser (K = 61/c2 = 9). Wir haben 100 ml einer wässrigen Lösung mit der Konzentration c = 0.1 mol / 1. a)

  1. Wir schütteln mit 100 ml Chloroform aus. Wie groß sind die Konzentrationen im Gleichgewicht?

  2. Wir schütteln stattdessen mit 400 ml Chloroform aus. Wie groß sind jetzt die Gleichgewichtskonzentrationen?

  3. Wir schütteln die wässrige Lösung viermal nacheinander mit je 100 ml Chloroform aus. (Also wir schütteln einmal mit 100 ml Chloroform aus, trennen dann die beiden Phasen, geben zur wässrigen Phase nochmals 100 ml Chloroform, schütteln, trennen die Phasen, geben zur wässrigen Phase wieder 100 ml Chloro-form, ...) Wie groß ist jetzt die Endkonzentration des Stoffes in der wässrigen Phase?

Nernstscher Verteilungssatz:

K = c₁ / c₂

• K = Verteilungskoeffizient (gegebener Wert, z.B. 61),

• c₁ = Konzentration des Stoffes in der ersten Phase (Chloroform),

• c₂ = Konzentration des Stoffes in der zweiten Phase (Wasser)

Natürlich, hier sind die Formeln in Textform, die kopiert werden können:

a) Gleichgewichtskonzentrationen, wenn 100 ml Chloroform verwendet werden:

Zuerst setzen wir das Nernstschen Verteilungsgesetz auf:

Formel:

K = c_Chloroform / c_Wasser

Für das Gleichgewicht gelten folgende Beziehungen:

n_Wasser = c_Wasser, Anfang * V_Wasser = 0,1 mol/L * 0,1 L = 0,01 mol

Angenommene Menge des Stoffes, die ins Chloroform übergeht: x mol

• Konzentration in Wasser im Gleichgewicht: c_Wasser = (0,01 - x) / 0,1

• Konzentration in Chloroform im Gleichgewicht: c_Chloroform = x / 0,1

Einsetzen in das Nernstschen Verteilungsgesetz:

K = (x / 0,1) / ((0,01 - x) / 0,1)

K = x / (0,01 - x)

Setzen wir K = 61:

61 = x / (0,01 - x)

Multiplizieren mit (0,01 - x):

61(0,01 - x) = x

0,61 - 61x = x

0,61 = 62x

x = 0,61 / 62

x ≈ 0,0098 mol

Jetzt berechnen wir die Konzentrationen:

c_Chloroform = x / 0,1 = 0,0098 mol / 0,1 L ≈ 0,098 mol/L

c_Wasser = (0,01 - 0,0098) / 0,1 = 0,002 mol/L

b) Gleichgewichtskonzentrationen, wenn 400 ml Chloroform verwendet werden:

Wenn das Volumen des Chloroforms auf 400 ml = 0,4 L erhöht wird, passen wir die Formeln entsprechend an.

• In Wasser: c_Wasser = (0,01 - x) / 0,1

• In Chloroform: c_Chloroform = x / 0,4

Einsetzen in das Nernstschen Verteilungsgesetz:

K = (x / 0,4) / ((0,01 - x) / 0,1)

K = x / (0,4 * (0,01 - x))

Setzen wir K = 61:

61 = x / (0,4 * (0,01 - x))

Multiplizieren mit 0,4 * (0,01 - x):

61 * 0,4 * (0,01 - x) = x

24,4 * (0,01 - x) = x

0,244 - 24,4x = x

0,244 = 25,4x

x = 0,244 / 25,4

x ≈ 0,0096 mol

Jetzt berechnen wir die Konzentrationen:

c_Chloroform = x / 0,4 = 0,0096 mol / 0,4 L ≈ 0,024 mol/L

c_Wasser = (0,01 - 0,0096) / 0,1 = 0,004 mol/L

c) Gleichgewichtskonzentration nach viermaligem Schütteln mit 100 ml Chloroform:

Wenn wir viermal nacheinander mit 100 ml Chloroform schütteln, dann geht nach jedem Schütteln ein bestimmter Anteil des Stoffes ins Chloroform über. Dies wird iterativ berechnet.

Nach jedem Schütteln verringert sich die Menge des Stoffes in Wasser um einen bestimmten Bruchteil, der sich aus dem Verteilungskoeffizienten ableitet. Die Konzentration des Stoffes in der wässrigen Phase nach den vier Extraktionen lässt sich mit folgender iterativen Formel berechnen:

c_Wasser_nach_4_Extraktionen = c_Wasser, Anfang * (1 / (1 + K))^4

Setzen wir die Werte ein:

c_Wasser_nach_4_Extraktionen = 0,1 mol/L * (1 / (1 + 61))^4

c_Wasser_nach_4_Extraktionen ≈ 0,1 mol/L * (1 / 62)^4

c_Wasser_nach_4_Extraktionen ≈ 0,1 mol/L * (0,0161)^4

c_Wasser_nach_4_Extraktionen ≈ 0,1 mol/L * 0,0000000685

c_Wasser_nach_4_Extraktionen ≈ 0,00000000685 mol/L

Das bedeutet, nach vier Extraktionen mit 100 ml Chloroform verbleibt fast keine Substanz mehr in der wässrigen Phase.

7.1

Säure und Base

Säure

  • Säure ein Stoff, der in einer Reaktion Protonen (H⁺-Ionen) abgeben kann

  • Das bedeutet, eine Säure gibt Wasserstoff-Ionen in einer Lösung frei

  • Dissoziiert in wässriger Lösung in H⁺ und Anionen HA (Säure) wird zu = H⁺ + A- (Anion)

  • können sowohl negativ als such positiv geladen sein

  • Protonendonator: gibt H⁺ ab

  • Base: Protonenakzeptor (nimmt H⁺ auf)

  • Säuren schmecken sauer (z.B. Zitronensäure).

  • pH-Wert: Säuren haben einen pH-Wert kleiner als 7

  • Reaktion mit Basen: Säuren reagieren mit Basen und bilden dabei Wasser und ein Salz (Neutralisation)

  • Beispiele sind HCl (Salzsäure) und H₂SO₄ (Schwefelsäure).

  • Durch die Abgabe von H⁺ Ionen werden aus Säuren die entsprechenden korrespondierenden Basen

HCI = H+ + Cl-

H₂SO₄ = 2 H + SO₄-

Base

  • Eine Base ist ein Stoff, der in einer chemischen Reaktion Protonen aufnehmen kann

  • Protonenakzeptor nimmt H⁺ auf

  • Beispiele sind NaOH (Natriumhydroxid) und KOH (Kaliumhydroxid)

Ein Beispiel: Wenn Ammoniak NH₃ mit Wasser reagiert:

NH₃+ H₂O = NH₄⁺ + OH⁻

• Ammoniak (NH₃) ist die Base (nimmt H⁺ auf)

• Wasser (H₂O) ist die Säure (gibt H⁺ ab)

HA (Säure) — H⁺ —> B (Base) = H⁺ (das nackte Proton ohne elektron ist reaktionsbreit, möchte mit Partner z.B Base reagieren der H⁺ aufnimmt)

HA (Säure) + B (Base) = A- (Base) + BH⁺ (Säure = Anion)

  • Stoff kann nur als Säure reagieren, wenn er eine Base als Partner findet

  • Ein Oxonium-Ion entsteht beim Übergabg eines Protons von einer Säure auf die Base Wasser:

    HA (Säure) + H2O (Base)= A- (Base) + H3O⁺ (Säure)

Zu Wasser:

Wasser kann sowohl als Säure als auch als Base reagieren, je nachdem, mit welchem Stoff es reagiert. Dies nennt man amphoteres Verhalten.

  • Mit einer Base wie NH₃: Wasser gibt H⁺ ab und verhält sich wie eine Säure

  • Mit einer Säure wie HCl: Wasser nimmt H⁺auf und verhält sich wie eine Base.

  • eine chemische Reaktion, bei der ein Proton (H⁺) von einer Säure auf eine Base übertragen wird, nennt man Protolyse

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Paulin F.

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