Was unterscheidet gesprochene von geschriebener Sprache?
Gesprochene Sprache unterscheidet sich durch die Verwendung von Pronomen statt Nomen, allgemeiner Verben, Verschleifungen, Dialektformen und dem Einfluss von Partikeln. Außerdem weicht der Satzbau oft von den grammatischen Regeln der Schriftsprache ab.
Warum ist es wichtig, entscheidende Stichwörter des Textes beizubehalten?
Entscheidend ist es, Stichwörter beizubehalten, da ansonsten die Aussage zu stark verändert wird. Beispielsweise würde das Ersetzen von "Mode" durch "Sitten" oder "Zeitgeschmack" den Sachverhalt verändern.
Welche Funktionen haben Erläuterungen in der Wiedergabe des Argumentationsganges?
Erläuterungen sollen Unklarheiten beseitigen, Lücken in der Gedankenführung füllen und die Argumentation verständlicher machen. Sie sollen keine Kritik am Text üben oder auf Schwächen hinweisen.
Was sind die Anforderungen an eine Textwiedergabe?
Das Problem und die Lösung des Autors werden herausgearbeitet.
Der Argumentationsgang wird in einen Zusammenhang gebracht und erläutert.
Es wird größtenteils auf Logik und Argumentation fokussiert.
Die Darstellung erfolgt mit eigenen Worten, ohne Polemik oder Kritik.
Das Präsens wird als Tempus verwendet.
Was muss bei der Verwendung von Zitaten in der Textwiedergabe beachtet werden?
Zitate müssen exakt sein, Auslassungen durch "[...]" gekennzeichnet.
Jedes Zitat muss durch Anführungsstriche hervorgehoben werden.
Zu jedem Zitat muss eine genaue Stellenangabe (Zeile oder Seite) erfolgen.
Was ist der Unterschied zwischen einer freien Wiedergabe und einer Wiedergabe, die hauptsächlich mit Zitaten arbeitet?
Die freie Wiedergabe nutzt eigene Worte und fasst den Gedankengang zusammen, oft auf abstrakterer Ebene.
Eine Wiedergabe mit Zitaten verwendet viele direkte Zitate aus dem Text, was präziser, aber weniger flüssig sein kann.
Welche Fragen sollte man sich stellen, um die Qualität einer Textwiedergabe zu überprüfen?
Habe ich mich an die Aufgabenstellung gehalten?
Habe ich unwichtige Einzelheiten aufgenommen?
Habe ich Zitate korrekt und funktionsgerecht verwendet?
Habe ich mich zu eng an den Text gehalten oder ihn sinngemäß wiedergegeben?
Habe ich den Gedankengang des Textes korrekt wiedergegeben?
Welche Fehler treten bei der sprachlichen Form von Textwiedergaben häufig auf?
Unklare sprachliche Form
Verwendung von Umgangssprache
Nichtgebrauch von Fachtermini
Übernahme von wertendem Vokabular der Vorlage
Nutzung von Metaphern anstelle von klaren Begriffen
as ist das oberste Gebot der Textwiedergabe?
Den Inhalt klar, sachlich, neutral und objektiv wiederzugeben.
Welche Fehler können bei der gedanklichen Struktur in einer Textwiedergabe auftreten?
Ungeordnete Darstellung der Gedankengänge
Wiederholungen
Unaufgelöste Widersprüche
Fehlende Überleitungen zwischen Aspekten
Zu enge Formulierung am Originaltext
Was ist das Ziel der Texterörterung?
Kritik an dem vorgelegten Text zu üben und eine eigene Stellungnahme zu finden.
Welche zwei Ansätze gibt es, um Kritik an einem Text zu üben?
Textimmanente Erörterung: Innerhalb des Textes die Argumentation prüfen.
Textübergreifende Erörterung: Über den Text hinausgehen und auf eigenen Kenntnissen basierend argumentieren.
Welche Aspekte prüft man bei einer textimmanenten Erörterung?
Floskeln und ungenaue Formulierungen
Begriffe mit sehr weit gefasstem Inhalt
Unklare Voraussetzungen
Voreilige Schlüsse
Verhältnis von These zu Beispiel
Was setzt eine textübergreifende Erörterung voraus?
Größeres Maß an Kenntnissen im entsprechenden Gebiet
Umformung des Wissens in überzeugende Argumente
Welche Faktoren tragen zur Überzeugungskraft einer Aussage bei?
Unwiderlegbare Fakten
Allgemein anerkannte Überzeugungen
Gesellschaftlich verbindliche Normen
Ansichten von Sachverständigen und Autoritäten
Eigene Erfahrungen
Analoge Fälle
Mehrere verallgemeinerungsfähige Beispiele
Logisch abgeleitete Folgerungen aus Tatsachen
Welche Fragen sollten gestellt werden, um die Argumentation in einem Text zu prüfen?
Gibt es Widersprüche innerhalb der Argumentation?
Überzeugen die Autoritäten, die der Verfasser anführt?
Wird nachgewiesen, dass der Standpunkt des Gegners an bestimmte Interessen gebunden ist?
Wird ein Bezug zu eigenen Erfahrungen hergestellt?
Ist die Ausdrucksweise angemessen?
as kann man tun, wenn man der Argumentation eines Textes zustimmt?
Beispiele aus dem eigenen Erfahrungs- oder Interessenbereich hinzufügen, um die Argumente des Autors zu unterstützen.
Erklären, wie man selbst das Problem und dessen Lösung versteht.
Einen besonderen Aspekt der Problemsicht hinzufügen.
Versuchsweise eine Gegenposition einnehmen und verschiedene Lösungswege ausprobieren.
as kann die Schwierigkeit bei der Stellungnahme zu einem gut formulierten Text sein?
Es kann schwierig sein, eine abweichende Meinung zu entwickeln, wenn der Text in sich schlüssig und überzeugend ist. In solchen Fällen müssen alternative Ansätze gefunden werden, um eine eigene Auffassung zu verdeutlichen.
Was sind die Sonderformen der Erörterung und wie unterscheiden sie sich?
Freie Erörterung: Es gibt keinen Text als Grundlage. Der Bearbeiter muss ein Problem selbstständig entfalten und eine eigene, begründete Stellungnahme entwickeln.
Literarische Erörterung: Das Thema und Problem stammen aus der Literatur. Es erfordert eine detaillierte Auseinandersetzung mit literarischen Werken und theoretischen Fragestellungen.
Welche Kenntnisse setzt eine literarische Erörterung voraus?
Kenntnisse eines oder mehrerer literarischer Werke
Vertrautheit mit den Merkmalen der Hauptströmungen der Literatur
Verständnis gattungstheoretischer Probleme
Kenntnis wichtiger literarischer Fragestellungen
Beherrschung von Fachbegriffen
Welche allgemeinen Anforderungen gelten bei jeder Erörterung?
Den Sachverhalt erkennen, in den ein Problem eingebettet ist.
Das Problem klären und eine Lösung suchen.
Das Problem von verwandten Problemstellungen abgrenzen.
Mit Gründen sprechen und jede Emotion vermeiden.
Eigene und fremde Ungenauigkeiten im Denken und Sprechen erkennen und überwinden.
Eine Liste mit Argumenten und Gegenargumenten aufstellen.
Die Beweiskraft von Beispielen ausloten.
Welche zwei Grundtypen der Erörterung gibt es?
Textungebundene Problemerörterung: Geht meist von einem Zitat aus und erfordert eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Problem und eine persönliche Stellungnahme.
Textgebundene Erörterung: Setzt sich mit den Inhalten eines vorgegebenen Textes auseinander und analysiert dessen Positionen.
Welche drei Hauptschritte umfasst die Texterörterung?
Texterschließung: Den Text gründlich lesen, Auffälligkeiten notieren, unterstreichen, Randnotizen machen und eine Gliederung erstellen.
Wiedergabe der Argumentation: Die Problemstellung, Kernthese und Argumentationsstruktur des Textes erfassen und mit eigenen Worten wiedergeben.
Kritische Stellungnahme: Die Thesen und Argumente des Textes erläutern, erklären und gegebenenfalls kritisch erörtern.
Welche Techniken helfen bei der Texterschließung?
Gründliches Lesen des Textes.
Auffälligkeiten notieren (positive oder negative Eindrücke, Unklarheiten).
Unterstreichungen und Randnotizen machen.
Unbekannte Begriffe klären (mit Wörterbuch).
Gliederung des Textes anlegen und Abschnitten Überschriften geben.
Welche Fragen helfen bei der Texterschließung von Meinungstexten?
Welches Thema (Problem) behandelt der Text?
Auf welche Lösung arbeitet der Text hin?
Welche Gedankenschritte (Thesen, Argumente, Beispiele, Einwände, Schlussfolgerungen) liefert der Text?
Welche Argumentationsstruktur ergibt sich aus der Anordnung und Verknüpfung der Gedanken?
Was sind die zentralen Elemente der Argumentationsstruktur?
Die zentralen Begriffe des Textes.
Die verknüpfenden Sprachelemente (z. B. Konjunktionen wie „also“, „jedoch“).
Die Gewichtung der einzelnen Abschnitte und deren Beitrag zur Gesamtaussage des Textes.
Welche Schritte folgen auf die Texterschließung?
Textwiedergabe: Zusammenfassung der Argumentation des Textes mit Fokus auf Problem, These und Argumenten.
Kritische Stellungnahme: Eigene Meinung zum Text entwickeln, Argumente kritisch beleuchten und sorgfältig begründen.
Warum ist es wichtig, die Textsorte bei der Analyse eines Textes zu berücksichtigen?
Die Textsorte beeinflusst, wie der Text strukturiert ist und welche Funktion bestimmte Textabschnitte erfüllen. Zum Beispiel benötigt eine Glosse einen „Aufhänger“, um den Leser zu fesseln, was in diesem Fall durch den Gebrauch von Metaphern über das Rauchen erreicht wird.
Wie sollte man mit den ersten zehn Zeilen des Textes umgehen, wenn man die Argumentationsstruktur darstellt?
Diese Zeilen dienen als „Aufhänger“ und sind wichtig für die Leserbindung, aber sie tragen nicht wesentlich zur Argumentationsstruktur bei. Es reicht, kurz auf ihre Funktion hinzuweisen und die Textsorte zu berücksichtigen.
Wie wirkt die Stellungnahme des Verfassers im zweiten Teil des Textes?
Sie wirkt zunächst unentschlossen, da der Verfasser sowohl die aggressive Warnung vor dem Rauchen ablehnt als auch die schädlichen Auswirkungen des Rauchens anerkennt. Er löst diesen Widerspruch auf, indem er darauf hinweist, dass auch Nichtraucher gesundheitlich beeinträchtigt werden können.
Welche Forderung stellt der Verfasser bezüglich der Entscheidungsfreiheit beim Rauchen?
Der Verfasser plädiert dafür, dass die Entscheidung über den Zigarettenkonsum jedem Einzelnen überlassen wird. Diese Forderung stützt er mit dem Hinweis auf die vielen Gifte in der Industriegesellschaft, denen man auch unfreiwillig ausgesetzt ist.
Wie erklärt sich die zunächst widersprüchlich erscheinende Argumentation des Verfassers?
Die Widersprüchlichkeit löst sich auf, wenn man erkennt, dass der Verfasser für Freiheit und Toleranz zwischen Rauchern und Nichtraucher plädiert. Er relativiert die Argumente beider Seiten, um die Barrieren zwischen ihnen abzubauen.
Was ist die Intention des Verfassers in diesem Artikel
Der Verfasser möchte keine Entscheidungshilfe geben, ob man rauchen sollte oder nicht. Stattdessen appelliert er an beide Seiten, sich gegenseitig zu dulden und zu ertragen, um das vergiftete Verhältnis zwischen Rauchern und Nichtrauchern zu entspannen.
Welche Schritte sollten bei der Texterschließung beachtet werden?
Einarbeitung in den Text: Genaues Lesen, Anstreichungen, Randbemerkungen und eventuell Exzerpieren von ganzen Sätzen.
Untersuchung des argumentativen Stellenwerts: Identifikation von Problem, Lösung, Thesen, Argumenten und Beispielen.
Erarbeitung der Argumentationsstruktur: Analyse des Zusammenhangs der Aussagen, Gewichtung der Teile sowie Klärung von Textsorte und Intention.
Was ist das Hauptthema des „Aphorismus zur Modetorheit“ von Georg Christoph Lichtenberg?
Der Aphorismus behandelt die Torheit des Durchschnittsmenschen, sich immer an die Mode anzupassen, ohne Alternativen oder die Entstehung der Mode zu hinterfragen.
Wie illustriert Lichtenberg die Unvernunft derjenigen, die der Mode bedingungslos folgen?
Lichtenberg veranschaulicht die Unvernunft mit Beispielen und setzt das Verhalten des Durchschnittsmenschen antithetisch dem des Genies entgegen, das durch kritisches Hinterfragen und eigene Urteile charakterisiert ist.
Welche Warnung spricht Lichtenberg am Ende seines Aphorismus aus?
Lichtenberg warnt vor kulturellem Stillstand, wie er in den erstarrten feudalistischen Formen des chinesischen Kaiserreichs zu seiner Zeit sichtbar war, und vermutet, dass völlige Isolierung der Nationen das Ende ihrer Entwicklung bedeuten könnte.
Welche drei Bestandteile enthält die Wiedergabe des Argumentationsganges?
Die Aussagen des Autors, die möglichst mit eigenen Worten auf einer höheren Abstraktionsstufe wiedergegeben werden sollen.
Die Angaben zur argumentativen Funktion, z.B. ob es sich um eine These, ein Argument oder ein Beispiel handelt.
Die Einfügung von Erläuterungen, um Unklarheiten zu beseitigen und Lücken in der Gedankenführung zu füllen.
Funktion des Appells in einer Kommunikation
Fast alle Nachrichten enthalten einen Appell, um den Empfänger zu beeinflussen.
Der Appell kann direkt oder versteckt sein; im letzteren Fall spricht man von Manipulation.
Manipulative Kommunikation nutzt die anderen drei Seiten der Nachricht, um eine bestimmte Wirkung beim Empfänger zu erzielen.
Definition Metakommunikation
Metakommunikation ist die Kommunikation über die Kommunikation selbst.
Sie wird verwendet, um Missverständnisse oder Konflikte zu klären.
Metakommunikation ist schwierig, da sie oft erfordert, persönliche Gefühle und Schwächen offenzulegen.
Beispiel: In einer Diskussion wird Metakommunikation eingeleitet, wenn jemand fragt: "Wie meinst du das?"
Definition Symmetrische und asymmetrische Kommunikation
Symmetrische Interaktion: Beide Partner streben nach Gleichheit; ihr Verhalten ist spiegelbildlich.
Komplementäre Interaktion: Das Verhalten des einen Partners ergänzt das des anderen; beruht auf Unterschiedlichkeiten.
Symmetrische Beziehungen sind labil, da das Gleichgewicht schwer zu halten ist.
Wie trägt die Psychologie zur Kommunikationsforschung bei?
Die Psychologie hat wesentliche Anstöße zur Kommunikationsforschung geliefert, da sie schon immer ein enges Verhältnis zur Sprache hatte. Sie untersucht besonders den Menschen in seinen sozialen Beziehungen und die Art seiner Kommunikation, was über eine reine Sprachbetrachtung hinausgeht.
Was ist das Organonmodell von Karl Bühler?
Das Organonmodell von Karl Bühler stellt die Vielseitigkeit der Sprache dar. Im Mittelpunkt steht das Wort als sprachliches Zeichen mit drei Seiten: Darstellung, Ausdruck und Appell. Diese drei Seiten repräsentieren die Leistungen der Sprache in Bezug auf Gegenstände, den Sprecher und den Empfänger.
Welche drei Funktionen erfüllt das sprachliche Zeichen laut Bühler?
1. Darstellung: Beziehung zwischen dem Zeichen und den Gegenständen oder Sachverhalten.
2. Ausdruck: Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Sprecher, der seine Einstellung offenbart.
3. Appell: Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Empfänger, der zum Handeln oder Denken aufgefordert wird.
Wie fasst Bühler die Funktionen des sprachlichen Zeichens zusammen?
Laut Bühler ist das Zeichen Symbol durch seine Zuordnung zu Gegenständen und Sachverhalten, Symptom durch seine Abhängigkeit vom Sender und Signal durch seinen Appell an den Hörer.
Wie unterscheidet Watzlawick die Aspekte der Kommunikation im Vergleich zu Bühler?
atzlawick unterscheidet in jeder Kommunikation zwischen Inhalts- und Beziehungsaspekt. Bühler's Modell fokussiert auf Darstellung, Ausdruck und Appell, während Watzlawick betont, dass jede Mitteilung nicht nur Informationen (Inhalt) vermittelt, sondern auch eine Beziehung zwischen Sender und Empfänger definiert.
Was besagt das Axiom von Watzlawick über Kommunikation?
Watzlawick's Axiom besagt, dass jede Kommunikation einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt hat. Der Inhaltsaspekt vermittelt Information, während der Beziehungsaspekt definiert, wie der Sender die Beziehung zum Empfänger sieht.
Wie hängen Watzlawicks Ich- und Du-Definitionen zusammen?
Laut Watzlawick setzen sich Ich- und Du-Definitionen gegenseitig voraus. Die Definition, die eine Person von sich selbst gibt, beeinflusst die Wahrnehmung des Gesprächspartners und umgekehrt. Die Art, wie man sich selbst sieht und darstellt, führt zu einer entsprechenden Reaktion und Definition des anderen.
Welche zwei Reaktionsmöglichkeiten gibt es laut Watzlawick auf eine Ich-Definition?
1. Bestätigung: In freundschaftlichen oder liebevollen Gesprächen wird der Partner in seiner Selbstauffassung bestätigt.
2. Ablehnung: Ablehnung wird durch verschiedene Verhaltensweisen signalisiert, wie Beschimpfungen, Unterbrechungen oder Vorwürfe, die die Selbstdefinition des Gesprächspartners in Frage stellen.
Was sind nonverbale und paraverbale Mittel und wie unterscheiden sie sich?
onverbale Mittel sind körperliche Ausdrucksformen wie Gesten oder Mimik, die den sprachlichen Ausdruck begleiten oder ersetzen. Paraverbale Mittel beziehen sich auf die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, z. B. durch Tonfall, Betonung oder Lachen. Der Unterschied liegt darin, dass paraverbale Mittel auch am Telefon hörbar sind, während nonverbale Mittel visuelle Elemente wie Augenzwinkern oder Handbewegungen umfassen.
Wie tragen nonverbale Mittel zur Kommunikation bei?
Nonverbale Mittel ergänzen und bereichern die Kommunikation, insbesondere auf der Beziehungsebene. Sie ermöglichen es, Gefühle und Einstellungen auszudrücken, ohne Worte zu verwenden, und können so die Interaktionen zwischen den Gesprächspartnern stark beeinflussen.
Wie kann Watzlawicks Konzept der Beziehungsebene in der Kommunikationsanalyse angewendet werden?
Watzlawicks Konzept bietet ein vielseitiges Analyseinstrument, das es ermöglicht, Gespräche detailliert zu analysieren. Durch die Unterscheidung zwischen Inhalts- und Beziehungsebene können die komplexen Dynamiken und wechselseitigen Einflussnahmen in der Kommunikation besser verstanden und interpretiert werden.
Die vier Seiten einer Nachricht
Sachinhalt: Worüber ich informiere; die Nachricht enthält eine Sachinformation.
Selbstoffenbarung: Was ich von mir selbst kundgebe; enthält Informationen über die Person des Senders, sowohl gewollte Selbstdarstellung als auch unfreiwillige Selbstenthüllung.
Beziehung: Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen; zeigt die Beziehung des Senders zum Empfänger.
Appell: Wozu ich dich veranlassen möchte; die Nachricht dient dazu, den Empfänger zu beeinflussen.
Faktoren Beziehungsebene einer Kommunikation
Auf der Beziehungsebene zeigt der Sender, was er vom Empfänger hält und wie er die Beziehung zwischen ihnen sieht.
Diese Ebene ist besonders empfindlich, da sich der Empfänger hier in einer bestimmten Weise behandelt fühlt.
Zwei Arten von Botschaften auf der Beziehungsseite: Du-Botschaften (was der Sender vom Empfänger hält) und Wir-Botschaften (wie der Sender die Beziehung sieht).
Welche drei Phasen gehören zu einem vollständigen Gesprächsverlauf?
Ein vollständiger Gesprächsverlauf besteht aus drei Phasen:
Gesprächseröffnung
Mitte (auch Kernphase genannt)
Abschluss des Gesprächs
Welche Schritte gehören zur Gesprächseröffnung bei einem Telefongespräch?
Der Angerufene meldet sich mit seiner Telefonnummer.
Der Anrufer bestätigt, grüßt und verwendet den Titel als Anrede.
Der Angerufene grüßt zurück.
Wie kann die Kernphase eines Beratungsgesprächs in Schritte unterteilt werden?
ie Kernphase eines Beratungsgesprächs kann in folgende Schritte unterteilt werden:
Der Anrufer stellt sich vor und nennt den Grund seines Anrufs.
Er umreißt das Problem, das zum Anruf geführt hat.
Der Anrufer stellt seine eigene berufliche Situation dar.
Er berichtet von seinen Erfahrungen und gibt diese fast wörtlich wieder.
Der Anrufer zieht eine Konsequenz aus seinen Erfahrungen und übt indirekt Kritik.
Wie sieht der Abschluss eines Beratungsgesprächs typischerweise aus?
Der Abschluss eines Beratungsgesprächs ist oft einfach und besteht aus gegenseitigen Bestätigungen, z.B. durch wiederholte Verwendung von Partikeln wie „Ja“ oder „Gut“. Es folgt in der Regel eine förmliche Verabschiedung, oft unter Verwendung von Titeln, um den formellen Rahmen wiederherzustellen.
Wie unterscheidet sich ein ungewöhnlicher Gesprächsverlauf von einem gewöhnlichen?
Ein ungewöhnlicher Gesprächsverlauf, wie in dem Beispiel des Beratungsgesprächs, zeichnet sich dadurch aus, dass der Anrufer das Gespräch kritisch reflektiert und das vorherige Beratungsgespräch aufarbeitet, anstatt direkt um Rat für ein persönliches Problem zu bitten. Dadurch übernimmt er zeitweise die Gesprächsführung und bringt eigene Themen ein, was zu einem dynamischen und untypischen Gesprächsverlauf führt.
Welche Rolle spielt die Gesprächsführung bei der Strukturierung der Kernphase?
Die Gesprächsführung beeinflusst maßgeblich die Strukturierung der Kernphase. Sie kann zwischen dem Ratsuchenden und dem Berater wechseln, je nachdem, wer das Gespräch steuert und welche Themen behandelt werden. In dem Beispielgespräch übernimmt der Anrufer durch seine gut vorbereitete Argumentation zeitweise die Führung, was die Struktur der Kernphase beeinflusst.
Wie geht der Berater mit Kritik an seiner Gesprächsführung um?
Der Berater reagiert auf Kritik an seiner Gesprächsführung, indem er die Aussagen des Anrufers bestätigt und teilweise die Kritik übernimmt, wenn auch verklausuliert. Dies zeigt seine Bereitschaft, sich auf das Gespräch einzulassen und die Autorität des Anrufers in der speziellen Situation anzuerkennen.
Wie schafft es Dr. von Hollander, zum Ende der Kernphase das Einverständnis des Anrufers zu erlangen?
Dr. von Hollander schwenkt in seine Beraterroutine ein, indem er das Einverständnis des Anrufers sucht. Nachdem er diesen Punkt gefunden hat, wiederholt er ihn mehrfach inhaltlich, um sich und den Hörer von der Tragfähigkeit des Einverständnisses zu überzeugen.
Wie verläuft der Schluss des Gesprächs zwischen dem Berater und dem Anrufer?
Der Schluss des Gesprächs ist durch eine mehrfache gegenseitige Bestätigung mit Partikeln wie "Ja" und "Gut" gekennzeichnet. Auffällig ist die ehrerbietige Anrede "Herr Doktor" durch den Anrufer, womit dieser versucht, das Gespräch versöhnlich zu beenden und den Abstand zum promovierten Berater wiederherzustellen.
Was soll man bei der Selbstüberprüfung der Gesprächsabschlüsse beachten?
Es sollen die Gesprächsschlüsse in unterschiedlichen Kontexten miteinander verglichen werden, wie z. B. das Ende eines Verkaufsgesprächs, eine Aussprache im Rechtsamt und die Vereinbarung zwischen zwei Freunden. Dabei ist die Analyse der Art und Weise, wie die Gesprächsschritte verknüpft werden, von Bedeutung.
Wie sind Gespräche strukturiert?
Gespräche werden in Phasen eingeteilt, jede Phase in Gesprächssequenzen und Gesprächsschritte. Ein Gesprächsschritt umfasst alles, was ein Individuum tut und sagt, während es an der Reihe ist. Eine Gesprächssequenz besteht mindestens aus zwei Gesprächsschritten.
Welche Methoden gibt es zur Verknüpfung von Gesprächsschritten?
Gesprächsschritte können durch verschiedene Methoden verknüpft werden, z. B. durch Kommentierung, Wiederholung eines entscheidenden Stichworts oder Fortführung eines Gedankens mit anderen Worten. Diese Techniken helfen, den Gesprächsfluss aufrechtzuerhalten und Verbindungen zwischen den Äußerungen der Gesprächspartner zu schaffen.
Was zeigt ein gleichlautender Gruß in einem Gespräch an?
Ein gleichlautender Gruß, wie "Schönen guten Tag", zeigt an, dass ein harmonischer Gesprächsverlauf angestrebt wird. Unterschiedliche Grußformeln hingegen drücken in der Regel eine gewisse Distanz zwischen den Gesprächspartnern aus.
Was ist der Unterschied zwischen einem fugenlosen und einem überlappenden Gesprächswechsel?
Bei einem fugenlosen Gesprächswechsel erfolgt der Übergang von einem Gesprächsschritt zum nächsten nahtlos, sodass die Antwort in die Syntax der Frage eingefügt werden kann. Ein überlappender Gesprächswechsel hingegen liegt vor, wenn beide Gesprächspartner gleichzeitig sprechen und jeweils den nächsten Gesprächsschritt beanspruchen, bevor der erste beendet ist.
Warum werden in Gesprächen manchmal Gegenfragen gestellt?
Gegenfragen werden gestellt, um zunächst die Voraussetzungen für eine erwartete Auskunft zu klären. Dies hilft, den weiteren Gesprächsverlauf zu strukturieren und sicherzustellen, dass die nachfolgende Antwort präzise und relevant ist.
Welche Besonderheiten zeigt die gesprochene Sprache in Bezug auf Pronomen und Verben?
n der gesprochenen Sprache werden häufig Pronomen (statt Nomen) und sehr allgemeine Verben verwendet. Diese Verben sind oft kontextabhängig, sodass Außenstehende den Sinn schwer verstehen können.
Welche Rolle spielen Verschleifungen und Dialekt in der gesprochenen Sprache?
Verschleifungen und Dialektwörter verändern die phonetische Realisierung der Sprache und spiegeln oft die emotionale Verfassung des Sprechers wider. Sie machen die gesprochene Sprache weniger formell, was für die Verständigung unter Gesprächspartnern innerhalb eines gemeinsamen Kontextes dennoch ausreichend ist.
Welche Funktion haben Partikeln in der gesprochenen Sprache?
Partikeln steuern die Richtung und den Ton von Aussagen. Sie können abschwächend, beschwichtigend, vorwurfsvoll oder aggressiv wirken. Beispiele sind "schon", "doch", "ja", "na ja", die oft dazu dienen, das Gespräch zu lenken oder auf vorher Gesagtes zu verweisen.
Wie ist der Satzbau in der gesprochenen Sprache häufig aufgebaut?
Der Satzbau in der gesprochenen Sprache ist oft unvollständig, enthält Satzabbrüche und Konstruktionen, die nicht den Regeln der Standardsprache folgen. Diese Abweichungen reflektieren die spontane Natur des Sprechens und die gedankliche Suche während der Formulierung.
Warum ist es wichtig, die gesprochene Sprache in der Gesprächsanalyse zu berücksichtigen?
Die gesprochene Sprache ist eine eigenständige Ausdrucksform, die Abweichungen von der Schriftsprache bietet wertvolle Einsichten in den Denkprozess und die Kommunikation der Sprecher. Diese Abweichungen helfen, das Verständnis und die Dynamik eines Gesprächs besser zu interpretieren.
as ist eine häufige Quelle von Missverständnissen in der Analyse gesprochener Sprache?
Missverständnisse entstehen häufig, wenn die gesprochene Sprache nur nach den Maßstäben der Schriftsprache bewertet wird. Es ist wichtig, gesprochene Sprache als eigenständige Form mit eigenen Regeln zu betrachten und die Differenzen zur Schriftsprache als Hilfsmittel für die Interpretation zu nutzen.
Was ist ein Dialog im Kontext von kommunikativem Handeln?
Ein Dialog im Kontext von kommunikativem Handeln ist die Teilnahme von mindestens zwei Personen an der Kommunikation, die ein Wechselspiel von Äußerungen und Reaktionen beinhaltet.
Wie beschreibt das Transfermodell den Kommunikationsprozess?
Das Transfermodell beschreibt den Kommunikationsprozess als die Übertragung einer Nachricht vom Sender zum Empfänger, bei der die Nachricht kodiert, durch einen Kanal gesendet, und schließlich vom Empfänger dekodiert wird. Störungen im Kanal können den Empfang beeinträchtigen.
Gib ein Beispiel für das Transfermodell im Arzt-Patienten-Gespräch.
In einem Beispiel beschreibt ein Arzt dem Patienten die Unmöglichkeit einer operativen Behandlung. Der Arzt verwendet einen Code (Fachsprache), den der Patient möglicherweise nicht versteht, was zu Missverständnissen führt.
Warum wird das Transfermodell als unzureichend angesehen?
Das Transfermodell wird als unzureichend angesehen, weil es eine einseitige Kommunikation darstellt, die oft nicht der Realität entspricht. Häufig sind Gespräche wechselseitige Prozesse, bei denen beide Teilnehmer sowohl senden als auch empfangen.
Was ist der wesentliche Unterschied zwischen dem Transfermodell und dem Konstituentenmodell?
Der wesentliche Unterschied ist, dass das Konstituentenmodell die Kommunikation als wechselseitigen Prozess beschreibt, bei dem beide Gesprächspartner gleichzeitig Sender und Empfänger sind.
Wie verdeutlicht das Konstituentenmodell ein Arzt-Patienten-Gespräch?
Im Konstituentenmodell zeigt ein Gespräch zwischen einem Arzt und einer Patientin, dass beide Gesprächspartner aktiv am Austausch teilnehmen. Die Patientin übernimmt im Verlauf des Gesprächs die aktive Rolle, während der Arzt zuhört und reagiert.
Wie kann die Gesprächsdynamik im Konstituentenmodell beschrieben werden?
Die Gesprächsdynamik im Konstituentenmodell zeigt, dass das Gesprächsrecht jederzeit von beiden Teilnehmern ergriffen werden kann, jedoch meist gesittet verläuft, sodass jeder in geordneter Weise spricht und auf den anderen eingeht.
Wie analysiert das Konstituentenmodell den Gesprächsverlauf bei einem Dialog zwischen Arzt und Patientin?
Im Beispiel wechselt die Gesprächskontrolle nach einer Weile von dem Arzt zur Patientin, die beginnt, ihre Erfahrungen mit anderen Ärzten zu schildern. Der Arzt reagiert darauf geduldig und ermöglicht ihr, ihr Anliegen vollständig darzustellen.
Was beschreibt das Transfermodell in der Kommunikation?
Es beschreibt Kommunikation als Austausch von Nachrichten, bei dem ein Teilnehmer ein Thema vorgibt und der andere darauf reagiert.
Nenne ein Beispiel, das zum Transfermodell passt.
n Verkaufsgespräch, in dem der Verkäufer Informationen weitergibt und der Kunde darauf reagiert.
Warum passt das Transfermodell nicht immer?
Weil in vielen Gesprächen beide Teilnehmer das Gespräch lenken, anstatt dass nur einer vorgibt und der andere reagiert.
Wie unterscheidet sich das Transfermodell vom Konstituentenmodell?
Im Transfermodell werden Nachrichten ausgetauscht, wobei eine Person lenkt und die andere reagiert. Im Konstituentenmodell bauen die Gesprächspartner gemeinsam das Gespräch auf, indem sie ihre Beiträge kontinuierlich anpassen.
Was sind die Kernaspekte des Konstituentenmodells?
Es betont die gemeinsame Interaktion, bei der die Gesprächspartner ihre Beiträge anpassen und umstrukturieren, um einen gemeinsamen Sinn zu erzeugen.
Nenne ein Beispiel, das das Konstituentenmodell verdeutlicht.
Ein Paar erinnert sich gemeinsam an ein vergangenes Datum, wobei das Ergebnis erst durch den Austausch im Gespräch entsteht.
Welche Rolle spielen Intentionen in Gesprächen?
Jede Person verfolgt ihre eigene Intention, was den Verlauf des Gesprächs beeinflusst und zu Kommunikationsproblemen führen kann, wenn die Intentionen stark voneinander abweichen.
Was passiert, wenn in einem Gespräch die Intentionen der Teilnehmer unterschiedlich sind?
Dies kann zu Missverständnissen und Konflikten führen, wie in einem Arztgespräch, in dem der Patient Linderung durch Cortison will, der Arzt jedoch dieses Medikament vermeiden möchte.
Wie kann man die Intentionen der Gesprächsteilnehmer analysieren?
Man identifiziert die Ziele, die jeder Teilnehmer verfolgt, und untersucht, wie sie diese durch ihre Aussagen zum Ausdruck bringen.
Wie wird eine Gesprächssituation aufgebaut?
Die Situation wird durch die Rollen der Teilnehmer, ihre Interaktionen und die äußeren Rahmenbedingungen wie Teilnehmerzahl, Verhältnis, Medium und Ort gestaltet.
Wie wird die Situation in einem telefonischen Beratungsgespräch aufgebaut?
Die Situation wird durch Begrüßung und Klärung der Gesprächsrollen gestaltet. Der Berater gibt der Anruferin Zeit, ihr Anliegen in ihrem eigenen Tempo zu äußern.
Welche Aspekte sind bei der Gesprächsanalyse besonders wichtig?
Teilnehmerzahl, Verhältnis der Teilnehmer, Vertrautheit mit der Situation, Kommunikationsmedium, Öffentlichkeitsgrad, Ort, Zeitpunkt und Dauer des Gesprächs sowie die organisatorischen Voraussetzungen.
Was lehrt uns die Linguistik über Gespräche?
Die Linguistik lehrt uns, Gespräche als dynamische Prozesse zu betrachten und jedes Gespräch als einen in sich geschlossenen, zusammenhängenden Text zu verstehen. Dies bedeutet, dass die Gesprächsanalyse unter den gleichen Bedingungen wie jede andere Textanalyse erfolgt.
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