schulische Leistungen

Das Modell beschreibt den Erwerb des Lesens in mehreren Stufen:

1. Erwerb von Voraussetzungen für den Leseerwerb, wie bspw. phonologische Bewusstheit und Buchstabenkenntnis

2. Erwerb der phonologischen Rekodierung (= lautierendes Lesen)

3. Erhöhung der Flüssigkeit

4. Übergang von „learning to read“ zu „reading to learn“

5. Leseverständnis für komplexe Text mit mehreren Perspektiven

Der Erwerb der Schriftsprache ist eine zentrale Kulturtechnik und erfordert aktives Lernen. Es gibt Unterschiede zwischen Graphem-Phonem-Beziehungen (leicht in Deutsch) und Phonem-Graphem-Beziehungen (Schwieriger, besonders im Englischen).

Phonembewusstsein beschreibt die Fähigkeit, Wörter in Laute zu zerlegen. Diese Fähigkeit umfasst Reimerkennung, Silbenzählen und das Ersetzen von Lauten und ist entscheidend für das Lesenlernen.

Es gibt einen statistischen Zusammenhang zwischen phonologischem Bewusstsein und dem Lesenlernen. Kinder, die bereits im Kindergarten Phonembewusstsein entwickeln, erlernen das Lesen leichter.

Untersuchungen an portugiesischen Analphabeten und chinesischen Erwachsenen zeigen, dass das Lautbewusstsein nicht unbedingt eine Voraussetzung für das Lesenlernen ist.

Das Zwei-Wege-Modell beschreibt

• den direkte Weg der Worterkennung durch das orthographische Lexikon

  • das Wort wird als ganzes erkannt

  • Wortbild gespeichert im orthographischen Lexikon

  • Lesen des Wortes => Ausprache aus semantischem Lexikon

    => schnellere Lesegeschwindigkeit

• der indirekte Weg über das phonologische Rekodieren durch Buchstaben

  • Wort wird Buchstabe für Buchstabe gelesen

  • Buchstabenfolge wird dem phonologischem Eingangslexikon präsentiert - wird in Laute/Phoneme übersetzt und ausgesprochen

  • bei unbekannten oder neuen Wörtern

1. linguistisches System für Phonologie, Syntax und Morphologie.

2. Lexikon für Bedeutung, Morphologie und Syntax.

3. Orthographie für die Zuordnung zur Phonologie

Die PISA-Studie zeigte fünf verschiedene Lese-Level, die jeweils eine höhere Lesekompetenz erfordern. Je besser das Leseverständnis, desto schneller erfolgt das Lesen.

Basale Lesefertigkeiten umfassen Lesegenauigkeit und Lesegeschwindigkeit. Defizite im Leseverständnis treten meist aufgrund von Problemen in diesen Bereichen auf.

Einige spezifische Defizite betreffen das Ziehen von Inferenzen, das Erfassen der Textstruktur und die Verständniskontrolle, obwohl die basalen Lesefertigkeiten vorhanden sind.

Schreiben ist schwieriger, da ein Abruf aus dem Gedächtnis notwendig ist, während beim Lesen das Wiedererkennen reicht.

Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb sind bspw:

• eine entwicklungsbedingte Dyslexie

• Legasthenie

• Lese-RechtschreibSchwäche

Die Prävalenz beträgt 4-6% der Bevölkerung, also durchschnittlich 1-2 Personen in einer Schulklasse.

Frühe Symptome umfassen

• Probleme beim Erlernen der Graphem-Phonem-Korrespondenzen

• Schwierigkeiten beim phonologischen Rekodieren und lautorientiertem Schreiben.

Späte Symptome umfassen

• langsames Lesen,

• lautorientierte, aber orthographisch falsche Schreibungen

• anhaltende Schwierigkeiten bis ins Erwachsenenalter.

Kinder verwenden verschiedene Rechenstrategien wie

• von eins nach oben zählen

• Lösungen auswendig lernen

• größere Summanden zählen

• Aufgaben zerlegen

Die Repräsentation numerischer Größe ist ein mentales Modell, das quantitative Größen entlang eines Zahlenstrahls einordnet. Je genauer ein Kind die Position einer Zahl bestimmen kann, desto besser ist seine Rechenleistung.