Repräsentativität
Ähnlichkeit zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit in der Zusammensetzung
hohe Repräsentativität ist Voraussetzung dafür, dass von einer Stichprobe auf die Grundgesamtheit geschlossen werden kann!
Reliabilität
Messungen, die unter gleichen Bedingungen gleiche Ergebnisse liefern
Validität
Valide sind Messungen, wenn die Fragestellung mit dem gemessenen Parameter tatsächlich beantwortet werden kann
Nur valide Messungen sind in der Praxis anwendbar. Validität setzt Reliabilität und Objektivität voraus!
Modalwert
häufigster Wert in der Stichprobe
kann bei allen Skalen angegeben werden (auch qualitativ)
Hazard Ratio
deskriptives Maß zum Vergleich der Ereigniszeitdaten zweier Gruppen
Formel: Hazard Ratio = Hs2(t) / Hs1(t)
95%-Konfidenzintervall
In 95% der Fälle enthält das berechnete 95%-Konfidenzintervall den wahren Wert aus der Grundgesamtheit, der mit dem Punktschätzer geschätzt wird
p-Wert
Wahrscheinlichkeit, dass ein Effekt in der Stichprobe nur durch Zufall zustande gekommen ist
Signifikantes Ergebnis: p-Wert ist kleiner als das Signifikanzniveau
Signifikanzniveau
Vor Studienbeginn sollte festgelegt werden, wie wahrscheinlich ein α-Fehler maximal sein darf
Häufig: 0,05 (= 5%) (wird letzten Endes zufällig festgelegt)
Teststärke (Power)
Entspricht der Wahrscheinlichkeit, dass ein Test einen tatsächlich vorhandenen Unterschied auf einem vorgegebenen Signifikanzniveau auch nachweist
Stichprobenumfang (Fallzahlberechnung)
Vor der Durchführung klinischer Studien wird mittels einer sog. Fallzahlberechnung geschätzt, wie groß die Stichprobe mind. sein sollte, um mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein signifikantes Ergebnis zu erzielen
Zur Berechnung der Fallzahl werden i.d.R. das α-Fehler-Risiko auf 5% und die Power auf 80% festgesetzt. Darüber hinaus wird eine Schätzung der Größe des erwarteten Unterschieds zwischen Ereignisrate in der Behandlungsgruppe und Ereignisrate in der Kontrollgruppe benötigt (Effektstärke). Diese Schätzung bezieht sich auf den a priori definierten primären(!) Endpunkt der Studie
Absolutes Risiko
bedingte Wahrscheinlichkeit
AR = Anzahl der interessierenden Ereignisse in der Untergruppe / Gesamtzahl der Ereignisse in der Untergruppe
Relatives Risiko
Definition: Verhältnis des Risikos einer Gruppe (im Allgemeinen der Exponierten) zu einer zweiten Gruppe (der Nicht-Exponierten)
Berechnung: RR = Absolutes Risiko der Exponierten / Absolutes Risiko der Nicht-Exponierten = AR1 / AR2
Absolute Risikoreduktion (ARR)
Synonym: Risikodifferenz (RD), attributables Risiko
Definition: Unterschied des absoluten Risikos zwischen den Gruppen
Berechnung: ARR = Risiko der Exponierten - Risiko der Nicht-Exponierten = AR1 - AR2
Relative Risikoreduktion (RRR)
Definition: Relative Änderung des Risikos durch eine Intervention
Berechnung: RRR = 1 - Relatives Risiko (RR) = 1 - (Absolutes Risiko der Exponierten / Absolutes Risiko der Nicht-Exponierten) = 1 - (AR1 / AR2)
Number needed to treat (NNT)
Definition: Anzahl der Personen, die behandelt werden müssen, um genau ein Ereignis zu verhindern
NNT = 1 / ARR
Standardisierte Mortalitätsrate
Vergleich der Mortalität einer untersuchten Gruppe mit der Mortalität einer Vergleichsgruppe (z.B. dem Bundesdurchschnitt)
Berechnung: Standardisierte Mortalität = Aufgetretene Todesfälle in der untersuchten Gruppe / Erwartete Todesfälle gemäß Mortalität in der Vergleichsgruppe
Sensitivität
Definition: Gibt die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses an, wenn der Patient krank ist
Sensitivität = Anzahl der richtig-positiven Ergebnisse des untersuchten Tests / positive Ergebnisse des Goldstandards = Anzahl der richtig-positiven Ergebnisse des neuen Tests / richtig-positive und falsch-negative Ergebnisse = a / (a + b)
Interpretation: Wenn man eine erkrankte Person mit dem betrachteten Test testet, ist dieser mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% positiv
Spezifität
Gibt die Wahrscheinlichkeit eines negativen Ergebnisses an, wenn der Patient gesund ist
Spezifität = Anzahl der richtig-negativen Ergebnisse des betrachteten Tests / die negativen Ergebnisse des Goldstandards = Anzahl der richtig-negativen Ergebnisse des betrachteten Tests / Anzahl der richtig-negativen und falsch-positiven Ergebnisse = d / (c + d)
Interpretation: Wenn man eine gesunde Person mit dem betrachteten Test testet, ist dieser zu 80% negativ
ROC-Kurve
Grafische Darstellung des Zusammenhangs von Richtig-Positiv-Rate (Sensitivität) und Falsch-Positiv-Rate (1 - Spezifität) zur Beurteilung der diagnostischen Güte eines Tests
Positiver Prädiktiver Wert (PPW)
Definition: Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mit positivem Testergebnis tatsächlich krank ist
Berechnung: Anteil der richtig-positiven an allen positiven Testergebnissen (= richtig-positiv + falsch-positiv)
PPW = Sensitivität × P(krank) / [Sensitivität × P(krank) + Falsch-positiv-Rate × P(gesund)] = Sensitivität × P(krank) / [Sensitivität × P(krank) + (1 - Spezifität) × P(gesund)]
Negativer prädiktiver Wert (NPW)
Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mit negativem Testergebnis tatsächlich gesund ist
Intention-to-treat
Analyseprotokoll bei RCTs
Teilnehmer verbleiben in der zugeteilten Gruppe, auch wenn sie ausscheiden/sich nicht ans Protokoll halten
Gegenmodell: Per-protocol
Barthel-Index
Von Barthel 1965 verfasster Index zur Beurteilung der Fähigkeitsstörung bzw. von alltäglichen Fähigkeiten eines Patienten
10 Leistungen von 0-10(15) Punkten -> 100 Punkte Maximum
QUALY (quality adjusted life year)
Zahl der wahrscheinlich zu erwartenden Lebensjahre unter Therapie wird mit einem Faktor verrechnet, der die Lebensqualität einbringen soll
1 = ein Jahr voller Gesundheit ohne Krankheitserscheinungen
0 = Versterben
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