Was sind Peers?
Peers sind Individuen mit annähernd gleichem Alter und Status. Sie spielen eine wichtige Rolle in der sozialen und kognitiven Entwicklung eines Kindes.
Was postulierte Piaget und Wygotski über die Rolle von Peers?
Piaget postulierte, dass Kinder in der Interaktion mit Peers offener und spontaner sind als mit Erwachsenen. Wygotski hingegen betonte, dass Peers bei der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten eine zentrale Rolle spielen, da sie die Kooperation fördern und die Denkfähigkeiten des Kindes erweitern.
Welche Entwicklungsveränderungen gibt es bei Freundschaften?
Freundschaften unterliegen entwicklungsbedingten Veränderungen. Ab etwa 3/4 Jahren beginnen Kinder, Freundschaften zu schließen und aufrechtzuerhalten. In der Schulzeit übernehmen Kinder mehr Verantwortung für Konflikte und erhalten Freundschaften stabiler. Ab dem Alter von 6-8 Jahren basiert die Auswahl von Freunden zunehmend auf Gegenseitigkeit und gegenseitigem Nutzen. Ab 9 Jahren werden Kinder für die Bedürfnisse von anderen sensitiver, mit 10 wird Treue, gegenseitiges Verständnis und Selbstoffenbarung wichtig = kooperative Reziprozität
Gibt es Freundschaften vor dem Alter von 3-4 Jahren?
12-18 Monate: Peers werden ausgewählt und bevorzugt
ab 20 Monaten gibt es mehr Interaktionen mit bestimmten Kindern
Was sind die Hauptfunktionen von Freundschaften?
Unterstützung und Bestätigung: Sie bieten emotionale Sicherheit und helfen, Einsamkeit zu reduzieren. Chronischer Freundemangel führt zu Depressionen und sozialem Rückzug
Entwicklung sozialer und kognitiver Fähigkeiten: Kinder lernen durch Freundschaften, wie sie in sozialen Stresssituationen angemessen reagieren und entwickeln kreative Problemlösungsstrategien.
Wo finden sich geschlechtsspezifische Unterschiede in Freundschaften?
Mädchen wünschen sich mehr Nähe und Zusammenhalt
Gegen Ende der Grundschulzeit haben Mädchen mehr das Gefühl, dass ihre Freundschaften enger und fürsorglicher sind
Bei einem großen Ausmaß an Konflikten und Enttäuschungen sowie gemeinsame Zeit gibt es keinen Unterschied in den Geschlechtern.
Was sind die Nachteile von Freundschaften?
Freundschaften können auch Nachteile haben, wie die Verstärkung von Aggression und Störverhalten. Kinder neigen dazu, das Verhalten ihrer Freunde zu imitieren, was besonders in der späten Grundschule und in der Adoleszenz problematisch sein kann. Zudem gibt es einen Zusammenhang zwischen Freundschaften und dem Konsum von Alkohol und Drogen im Jugendalter.
Wie wählen Kinder und Jugendliche ihre Freunde aus?
Jüngere Kinder wählen Freunde meist nach räumlicher Nähe aus. Mit zunehmendem Alter spielt die räumliche Nähe eine geringere Rolle, gemeinsame Interessen und Aktivitäten werden wichtiger. Jugendliche, die gemeinsame Aktivitäten teilen, sind wahrscheinlicher Freunde.
Was sind Peer-Groups in der Kindheit und Jugend?
Kindheit: Ab der mittleren Kindheit bilden sich Cliquen von etwa 3-9 Kindern, meist desselben Geschlechts. Sie bieten Zugehörigkeit und Sozialisation.
Jugend: Jugendliche gehören oft mehreren Cliquen an, die Geschlechter mischen sich, und individuelle Beziehungen gewinnen an Bedeutung. Jugendliche streben nach Beliebtheit und Unabhängigkeit.
Was sind die negativen Einflüsse von Cliquen und sozialen Netzen?
Cliquen und soziale Netze können negativen Einfluss haben, z. B. die Verstärkung von antisozialem Verhalten, Aggression oder dem Konsum von Alkohol und Drogen. Jugendliche, die sich leicht beeinflussen lassen, sind besonders gefährdet.
Wie wirken sich familiäre Aspekte auf das Verhalten in Peer-Groups aus?
Der Erziehungsstil der Eltern hat Auswirkungen, wie sehr sich Jugendliche von anderen beeinflussen lassen.
Familiäre und kulturelle Faktoren beeinflussen das Ausmaß, in dem das Verhalten der Peers mit dem Problemverhalten von Jugendlichen zusammenhängt.
Wie lässt sich Peer-Status messen?
Der Peer-Status wird häufig durch soziometrische Methoden gemessen. Kinder werden gefragt, wie sehr sie jeden Klassenkameraden mögen oder nicht mögen. Daraus wird der soziometrische Status berechnet, der das Ausmaß angibt, in dem Kinder von ihren Peers gemocht oder abgelehnt werden.
Was sind häufige soziometrische Kategorien?
Beliebte Kinder: Sie werden von vielen gemocht und von wenigen abgelehnt.
Abgelehnte Kinder: Sie werden von vielen abgelehnt und von wenigen gemocht.
Ignorierte Kinder: Sie werden weder positiv noch negativ bewertet und bleiben oft unbemerkt.
Kontroverse Kinder: Sie werden sowohl positiv als auch negativ bewertet.
Wie verändert sich der soziometrische Status?
Der soziometrische Status ist bei beliebten und abgelehnten Kindern relativ stabil. Der Status von ignorierten und kontroversen Kindern kann sich jedoch verändern. Studien zeigen, dass der Status über kürzere Zeiträume stabil bleibt, aber über längere Zeiträume eher variabel ist.
Welche Folgen und Risiken hat ein schlechter soziometrischer Status?
Ein schlechter soziometrischer Status steht im Zusammenhang mit vielen Risiken, wie schlechteren Schulleistungen, Anpassungsproblemen und einer höheren Wahrscheinlichkeit, in Risikosituationen zu geraten.
Wie beeinflusst die elterliche Bindung die Peer-Interaktion?
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