Was besagt Piagets Theorie des moralischen Urteils?
Piagets Theorie des moralischen Urteils beschreibt drei Phasen:
Heteronome Moral: Kinder sehen Regeln als unveränderbar an, die von Autoritäten vorgegeben sind.
Übergangsphase: Kinder erkennen, dass Regeln veränderbar sind und durch soziale Interaktionen geschaffen werden.
Autonome Moral: Kinder verstehen, dass Regeln das Ergebnis von Übereinkünften sind und Strafen dem Vergehen angemessen sein sollten. Kritik: Die Theorie wurde dafür kritisiert, dass sie die Qualität der Interaktion mit Peers nicht ausreichend berücksichtigt.
Was ist das Heinz-Dilemma?
Das Heinz-Dilemma ist ein moralisches Dilemma, das Lawrence Kohlberg verwendet, um das moralische Denken von Kindern zu untersuchen. Es fragt, ob Heinz ein teures Medikament stehlen sollte, um das Leben seiner Frau zu retten. Kohlberg nutzte die Antworten der Kinder, um ihre moralische Entwicklung zu bewerten .
Welche Niveaus der Moral gibt es nach Kohlberg?
präkonventionelles Niveau:
Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam -> Kinder fürchten sich vor der Strafe, weshalb ihr moralisches Handeln so motiviert ist, die Strafe zu verhindern.
Stufe 2: Orientierung an Kosten-Nutzen und Reziprozität -> „Wie du mir, so ich dir“
konventionelles Niveau:
Stufe 3: Orientierung an wechselseitigen Erwartungen -> Kinder tun das, wobei sie denken, dass es von guten Menschen erwartet wird.
Stufe 4: Orientierung an sozialen Systemen und dem Gewissen -> Es müssen Pflichten erfüllt und auf Gesetze geachtet werden.
postkonventionelles Niveau:
Stufe 5: Orientierung an individuellen Rechten -> Es werden Regeln beachtet, die im besten Interesse der Gruppe liegen.
Stufe 6: Orientierung an universellen ethischen Prinzipien -> Es besteht eine Verpflichtung gegenüber selbstgewählter ethischer Prinzipien. (diese Stufe wird von vielen nie erreicht)
Kritik: Das Modell wurde kritisiert, weil es auf männlichen Probanden basiert und kulturelle Unterschiede nicht ausreichend berücksichtigt .
Welche Ebenen des prosozialen Verhaltens gibt es nach Eisenberg?
Hedonistische Orientierung: Eigenes Interesse steht im Vordergrund.
Orientierung an Bedürfnissen: Berücksichtigung der Bedürfnisse anderer ohne klare Reflexion.
Orientierung an Anerkennung: Verhalten wird durch Akzeptanz anderer bestimmt.
A - Selbstreflexive Orientierung: Rollenübernahme und Empathie werden sichtbar.
B - Übergangniveau:
internalisierte Werte, Normen und Pflichten. Sie können jedoch noch nicht eindeutig benannt werden.
Stark internalisiertes Stadium: Prosoziales Verhalten basiert auf internalisierten Werten und Normen .
Wie entwickelt sich das Gewissen?
Das Gewissen entwickelt sich als innerer Regulationsmechanismus. Schon mit zwei Jahren zeigen Kinder Schuldgefühle. Die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung beeinflusst die Übernahme elterlicher Werte. Furchtsame Kinder benötigen sanfte Disziplinierung, während furchtlose Kinder stärker durch den Wunsch motiviert sind, der Mutter zu gefallen .
Wie entwickelt sich prosoziales Verhalten?
Prosoziales Verhalten entwickelt sich konsistent. Bereits Kleinkinder zeigen Interesse am Unbehagen anderer, können jedoch ihren eigenen Stress nicht von dem anderer unterscheiden. Empathie und Mitleid sind wichtige Faktoren für die Entwicklung prosozialen Verhaltens .
Was sind Gründe für Unterschiede im prosozialen Verhalten?
Unterschiede im prosozialen Verhalten ergeben sich durch:
Biologische Faktoren: Gene, Selbstregulation und Temperament.
Sozialisation: Erziehungspraktiken wie das Vorleben von prosozialem Verhalten oder das Schaffen von Gelegenheiten zur Hilfeleistung .
Wie verändert sich Aggression im Laufe des Alters?
Körperliche Aggression nimmt im Vorschulalter ab, da Kinder Konflikte zunehmend verbal lösen. Im Grundschulalter wird Aggression oft durch Feindseligkeit motiviert. In der Adoleszenz nimmt die schwere Gewaltanwendung zu .
Welche Störungen treten bezüglich der Beständigkeit von Aggression auf?
Folgende Störungen treten häufig auf:
Oppositionelles aufsässiges Verhalten (ODD): Anhaltende Wut, Trotz und Reizbarkeit.
Soziale Verhaltensstörung (CD): Schwerwiegende antisoziale Verhaltensweisen wie das Zufügen von Schmerzen oder das Zerstören von Eigentum .
Wie hängen Temperament und Persönlichkeit mit Aggression zusammen?
Kinder mit negativem Temperament oder geringer Selbstregulation zeigen häufiger aggressives Verhalten. Das Temperament, insbesondere Impulsivität, spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung aggressiven Verhalten..
Welche Rolle spielt die soziale Kognition bei Aggression?
Kinder, die aggressiv sind, neigen dazu, soziale Situationen als bedrohlicher zu interpretieren und sehen Aggression als geeignete Problemlösungsstrategie. Dies wird oft als feindlicher Attributionsfehler bezeichnet .
Welche Faktoren beeinflussen den Ursprung aggressiven Verhaltens?
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