Entwicklung der Geschlechter

1. Gender: Die Gesamtheit nicht-biologischer, geschlechtsspezifischer Merkmale, die kulturell und sozial bestimmt werden.

2. Sex: Das biologische oder genetische Geschlecht einer Person.

3. Geschlechtstypisierung: Der Prozess der Sozialisation und Entwicklung der Geschlechtsidentität im Sinne von Gender.

1. Evolutionstheoretische Ansätze: Bestimmte Merkmale und Verhaltensweisen bei Männern und Frauen entwickelten sich evolutionär aufgrund ihrer Überlebens- und Fortpflanzungsvorteile.

2. Neurowissenschaftliche Ansätze: Frauen haben ein größeres Corpus callosum (Verbindung der Gehirnhälften) und nutzen bei kognitiven Aufgaben beide Hemisphären, während Männer eher eine Hemisphäre aktivieren .

1. Theorie der Geschlechtsschemata: Geschlechtsspezifische Interessen entwickeln sich, sobald Kinder in der Lage sind, ihr eigenes und das Geschlecht anderer zu identifizieren.

2. Theorie der sozialen Identität: Die Geschlechtszugehörigkeit ist eine zentrale Komponente der Identität und beeinflusst das Verhalten.

3. Sozial-kognitive Theorie (Bandura): Eine Triade aus Verhaltensmodellen, sozialen Rückmeldungen und Erwartungen beeinflusst das Verhalten .

• Bioökologisches Modell: Kinder werden durch Sozialisationspraktiken in verschiedenen Mikrosystemen auf ihre späteren Erwachsenenrollen vorbereitet.

• Theorie der sozialen Rollen: Die Unterschiede in den Erwartungen an Männer und Frauen resultieren aus der Arbeitsteilung in der Gesellschaft .

• 6-9 Monate: Säuglinge beginnen, zwischen Männern und Frauen zu differenzieren, oft anhand von Frisuren oder Stimmlagen.

• 2 Jahre: Etwa 25 % der Kinder können Menschen aktiv nach Geschlecht ordnen.

• 3 Jahre: Kinder erwerben die Geschlechtsidentität .

Kinder lernen Geschlechtsstereotype und entwickeln eine Präferenz für geschlechtstypische Spiele. Ab 2 Jahren beginnen sie, sich nach Geschlecht zu trennen, und bis zum Alter von 7 Jahren entwickeln sie die Vorstellung von Geschlechtskonstanz.

• Kinder erreichen die Geschlechtskonstanz (ca. 7 Jahre) und beginnen, Geschlechterrollen flexibler zu sehen.

• Ab 9-10 Jahren erkennen sie, dass Geschlechterrollen eher soziale Konventionen als biologische Merkmale sind. Sie tolerieren geschlechtsuntypisches Verhalten, wenn es auch soziale Ablehnung nach sich ziehen kann .

In der Adoleszenz erleben Jugendliche eine Intensivierung oder Flexibilisierung von Geschlechterrollen. Mädchen zeigen mehr Flexibilität und werden häufiger mit Diskriminierung konfrontiert. Freundschaften zwischen den Geschlechtern werden häufiger.

• Jungen sind im Kindesalter stärker und aktiver als Mädchen.

• Mädchen beginnen früher mit der Pubertät .

Jungen zeigen tendenziell mehr Risikobereitschaft und neigen eher dazu, Gefahren zu erkunden

• Männer: Streben nach Dominanz und Macht in sozialen Beziehungen.

• Frauen: Streben nach Nähe und Unterstützung.

• Väter nutzen eher kontrollierende Aussagen, während Mütter beziehungsaufbauende Aussagen verwenden

• Jungen neigen zu direkter Aggression, während Mädchen häufiger indirekte Aggression verwenden.

• Unterschiede in der Aggression nehmen mit dem Alter zu, obwohl direkte Aggression insgesamt abnimmt.