Wie lässt sich die Wirkung eines Arzneimittels unterteilen?
Die Wirkung eines Arzneimittels ist das Ergebnis zahlreicher, meist sehr komplexer Vorgänge im Organismus.
Reaktionskette, die sich in 3 Phasen unterteilen lässt:
Die pharmazeutische Phase
Die pharmakokinetische Phase
Die pharmakodynamische Phase
Wie wird das Arzneimittel freigesetzt?
Freigabe des Arzneistoffes aus der Arznei-/Darreichungsform durch:
—> Zerfall der Arzneiform
—> Auflösung der Arzneistoffe
Dies wird überwiegend von den galenischen Eigenschaften des Arzneimittels bestimmt
—> Arzneiform
—> Applikationsart!
Mittels Carbonat als Sprengstoff kann das reguliert werden
die Pharmazeutische Phase ist wichtig, um zu steuer wie schnell und wo das Arzneimittel freigesetzt werden soll
Welch Arzneimittelformen gibt es?
Fest:
—> Tabletten, Lyophilisate (Schmelztabletten)
—> Kapseln, Dragees, Sonderfall: TTS (einzeldosiert)
—> Pulver, Granulat, Puder (mehrfachdosiert)
Halbfest:
—> Suppositorien, Ovula (einfachdosiert)
—> Creme, Gel, Salbe, Paste (mehrfachdosiert)
Flüssig:
—> Lösung, Suspension, Emulsion
Aerosole:
—> Inhalationen
Warum werden Arzneistoffe in Arzneiformen verpackt?
Anwendung des Arzneistoffs ermöglichen
Anwendung des Arzneistoffs erleichtern
—> Dosierungsprobleme (WS meist Pulver …)
—> Geschmacksverbesserung
—> Nur einmalige statt mehrmalige Einnahme
—> Belastung des Gesamtorganismus ↓ …
—> Spezielle Wirkung erforderlich
Vermeidung von Nebenwirkungen
—> Magensaftresistente Arzneiformen
—> Parenterale Applikationen
Schutz des Arzneistoffs
Dosierungsgenauigkeit
Den Wirkstoff in der richtigen Menge über die richtige Zeitdauer an den Wirkort zu bringen
Was machen NSAID?
schädigen die Schleimhaut
→ Schutzmaßnahme
Vor was muss der Arzneistoff durch die Arzneiform geschützt werden?
Zersetzung bzw. Inaktivierung des Wirkstoffs
—> Beispiele: Peptide, Proteine (z.B. Insuline), Erythromycin, Penicillin
—> Schutzmaßnahmen: Prodrug, Salzbildung, parenterale Applikation
Was mus bei dem Beispiel Insulin für die Arzneiform beachtet werden?
für insulin gibt es einen Transporter in der Dünndarmwand
für den Transport wird ein Hilfspeptid (HP) an das Insulin Molekül benötigt, welches an den Transporter binden kann
—> so gelangt insulin durch die Darmwand
Was muss bei der Dosiergenauigkeit beachtet werden?
Oral verabreichte pharmazeutische Wirkstoffe können nur dann an ihre Targets binden und im peripheren Gewebe einen Effekt auslösen, wenn sie im Darm absorbiert werden und das Zielgewebe in ausreichender Konzentration erreichen
—> ggf. höher konzentrieren, um die Wunschkonzentration am Zielort zu erreichen
Welche Aufgabe hat die Arzneiform?
soll den Arzneistoff…
…in der richtigen Menge
…über die richtige Zeitdauer
… an den Wirkort zu bringen!!!
nicht ganz simpel, da z.b. Tabletten systematisiert werden
Arzneistoffe binden im Blut meist an Serum Albumin und strömen dann durch den Körper
Von was sind Applikationsort, die Applikationsart und die Arzneiform abhängig?
den physikalisch-chemischen Eigenschaften des Arzneistoffs
—> muss durch die Darmwand kommen
—> wasserlöslich gemacht durch geladene Gruppen (meist NH3+)
—> unpolar im Darm zu Aufnahme durch die Darmwand durch Deprotonierung der NH3+ Gruppe zu NH2
—> Säuren sind nicht geeignet (-), die werden verestert
dem gewünschten Wirkungseintritt und der gewünschten Wirkdauer
—> am schnellsten über das Lungengewebe ins Blut
dem gewünschten Wirkort
—> z.B. verzögerung der Systemisierung
dem Zustand des Patienten
Ist Arzneiform das gleiche wie Darreichungsform?
Nein,
—> Beispiel: Brausetablette ist die Arzneiform, gelöst in Wasser ist die Darreichungsform
Welche Eigenschaften des Arzneistoffes müssen bei der Wahl einer Arzneiform zu berücksichtigen?
Löslichkeit
Stabilität
Physikalische Parameter (z.B. Tablettierbarkeit)
Permeabilität
Halbwertszeit am Wirkort
Was macht 2,4 Dinitrophenol?
wurde als Schlankheitsmittel verkauft
wirkt, in dem es die Atmungskette entkoppelt
—> ist leicht Protonierbar und lipophil, kann frei duch die innere Membran des Mitochondriums diffundieren und transportiert so Protonen und eleminiert den Protonengradienten
ist aber Kanzerogen
Was ist das Ziel der Arzneiformentwicklung?
das für die Therapie ideale Konzentrationsprofil am Wirkort zu erreichen
Wo und wie können Arzneimittel verabreicht / appliziert werden?
Okulare Applikation: Tropfen
Otale Applikation: Tropfen
Nasale Applikation: Lösungen
Intrapulmonal, Intraperitoneal venös, : Infusion
Pulmonale Applikation: Lösungen
Intrakardial,cIntrapulmonal, Intraperitoneal: Injektion
Orale Applikation: Lösungen, Tabletten, Kapseln, Pulver
Dermale Applikation: Salben, Gele
Rektale Applikation: Zäpfchen
Vaginale Applikation: Ovula
Welche Injektionsarten gibt es?
Welche inhaltsstoffe sind für Cremes oder Gele wichtig?
Amide: Harnstoff sprengt in höheren Konzentrationen die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Korneozyten, wirkt keratolytisch und bindet Wasser (3 Prozent)
Emulgatoren: Natriumlaurylsulfat stört durch ihre Oberflächenaktivität die Barriere und verstärken die Penetration
Ester: Chemischer Trojaner für Säuren. Polarität wird vermindert. Esterasen setzen Säuren wieder frei
Ölsäure: klassischer Penetrationsverstärker
Pflanzenöle/Phosphatidylcholin: Pflanzenöle dringen in wässriger Nanodispersion gut in Gegenwart von Phosphatidylcholin ein
Spreiter: Erhöhung der horizontalen Verfügbarkeit. Typische Spreiter sind Isopropylmyrisat, Adipinsäureester, flüchtige kurzkettige Silikoone und Squalen
Welche Vorteile hat eine lokale Anwendung?
Lokale Anwendung:
− Der Wirkstoff wird unmittelbar am Wirkort angewandt
Pro:
—> komplette Dosis erreicht den Wirkort
—> keine Belastung des Gesamtorganismus
Kontra:
—> Nicht immer möglich
—> Hautirritationen
Beispiel: Ophthalmica (Augentropfen)
Welche Vorteile hat eine systemische Anwendung?
Systemische Anwendung:
− Der Wirkstoff erreicht den Wirkort über das Blut
—> Wirkort ist nicht leicht zugänglich?!
—> ggf. schneller Wirkungseintritt
—> Verlust von WS auf dem Weg zum Wirkort
—> Belastung des Gesamtorganismus
Beispiele: TTS (Reiseübelkeit, Nikotin-, Hormonpflaster)
Wovon hängt der Wirkungseintritt sowie die Wirkungsdauer ab?
Anwendungsort
Arzneiformen und Applikationsart
Halbwertszeit des Arzneistoffs
Was machen Corticosteroide?
Fördert:
—> Proteinabbau (Expression von Kollagenasen)
—> Aminosäureabbau
—> Gluconeogenese Leber
—> Glykogensynthese in der Leber
Hemmt:
—> Proteinbiosynthese
Folgen:
—> Mobilisiert Fett der Gliedmaßen und lagert Fett im Rumpf ein (Stammfettsucht, Fettleber)
—> Muskelabbau
—> Pergamenthaut, Wundheilungsstörungen
—> Erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck, Osteoporose
Wie wirkt Kortisol?
Entzündungen induzieren zytokine, welche die Freisetzung des Proteins NF𝜅B bewirken
NF𝜅B induziert die Expression von proinflammatorischen Proteinen
Kortisol bindet miz dem Rezeptor an das freie NF𝜅B und verhindert die Wanderung in den Kern
—> induziert zudem die Expression des I-𝜅B (Inhibitor Protein von NF𝜅B)
Welche Anwendungsart erzählt die Längste wirkung und welche die schnellste?
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