Definieren Sie das Merkmal Heimtücke !
Nach herrschender Ansicht handelt der Täter heimtückisch, wenn er bewusst die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers in feindlicher Willensrichtung ausnutzt!
Was versteht man unter Rechtsfolgenlösung des BGH ?
Nach der Rechtsfolgenlösung wird aufgrund des Erfordernisses der Restriktion des Merkmales der Heimtücke die Korrektur auf der Rechtsfolgenseite vorgenommen. Daher wird die Lösung als Rechtsfolgenlösung bezeichnet. Die Strafe wird entsprechend § 49 Abs. 1 Nr. 1 StGB gemildert. Voraussetzung für eine solche Milderung ist nach Ansicht des Bundesgerichtshofs das Vorliegen außergewöhnlicher Umstände, die das Ausmaß der Täterschuld erheblich mindern. Als Beispiele für solchermaßen außergewöhnliche Umstände nennt der BGH Notstandsnähe der Tatsituation, Mitleid, gerechten Zorn, schwere Provokation und zermürbende Dauerkonflikte. Ein weiteres Anwendungsbeispiel bilden die sog. Haustyrannenfälle, in denen sich die (zumeist) Ehefrau gegenüber den gewalttätigen Übergriffen seitens des Ehemannes nicht anders als durch eine heimtückische Tötung meint zur Wehr setzen zu können.
Wann handelt der Täter aus niedrigen Beweggründen?
Der Täter handelt aus niedrigen Beweggründen, wenn seine Motivation auf tiefster Stufe steht und deshalb besonders verachtenswert ist.
Was versteht man unter gemeingefährlichen Mitteln ?
Das Mordmerkmal „mit gemeingefährlichen Mitteln“ erfordert, dass der Täter ein Mittel zur Tötung einsetzt, das in der konkreten Tatsituation abstrakt geeignet ist, über das oder die ausersehenen Opfer hinaus eine Mehrzahl Unbeteiligter an Leib und Leben zu gefährden, weil er die Ausdehnung der Gefahr nicht in seiner Gewalt hat.
Wann handelt der Täter aus Habgier?
Habgier bedeute die Steigerung des Erwerbssinnes auf ein ungewöhnliches, ungesundes, sittlich anstößiges Maß.
Wie ist das Verhältnis der Tötungsdelikte zueinander?
Nach Ansicht der Rechtsprechung stellen die Tötungsdelikte jeweils eigenständige Tatbestände dar. Nach Literatur ist § 212 das Grunddelikt, § 211 die Qualifikation und § 216 die Privilegierung.
Wofür spielt das Verhältnis der Tötungsdelikte eine Rolle?
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