Neurotische Erkrankungen
Angst und Zwangsstörungen
Anpassungsstörungen
dissoziative/somatoforme Störungen
NICHT unipolare Depression oder Essstörungen
quantitativer Unterschied zu normal-durchschnittlichen Erlebnis. und Verhaltensweisen
vs qualitativ -> psychotisch
genetische Disposition (Serotonin-Transporter)
epigentische Regulierung (Stressachsen)
psychosoziale Lernprozesse (Biographie)
auslösende Situationen
maladpativen Bewältigungsversuche (soz. Rückzug, Fasten)
Psychosomatische Erkrankungen
—> Untergruppe der neurotischen Störungen
ICD-10: Somatoforme und dissoziaive Störungen
Quantitative Abweichung von normaler Körperfunktion/Körperempfinden
ohne hinriechend erklärendes somatisches Korrelat
spezifisches Krankheitsverhalten
-> obligatorisch
Fixierung auf somatische Krankheitstheorie
hohe Inanspruchnahme d. med. Versorgungssystems
Somatopsychische Erkrankungen
körperliche Erkrankungen
psychologische Faktoren bzw Verhaltenseinflüsse und psychische Komorbidität spielen in der Entstehung eine wichtige Rolle
Psychologische Faktoren
nied. Gesundheitskompetenz, soz. Isolation, Stress
Psychische Komorbidität
Depression, Angststörung, psychogene Essstörung
Verhaltenseinflüsse oder Mechanismen
Fehlernährung, Rauhcen, med. Non-Adhärenz
Neurosenlehre
= Pathophysiologie der psychischen Selbst- und Beziehungsregulierung
Selbstregulierung:
bewusste/unbewusste Steuerung von Gedanken, Gefühlen, Impulsen und Handlungen
Beziehungsregulierung:
bewusste/unbewusste Steuerung von soz. Interaktion
Dysbalance biopsychosozialer Belastungs- und Schutzfaktoren
—> Entstehung neurotischer und psychosomatischer Erkrankungen
Resilienz (psychische Widerstandskraft) bzw Vulnerabilität
biographische Beziehungs- und Belastungserfahrungen von Bedeutung
Psychotherapie als “Nachreifung” der Selbst- und Beziehungsregulierung
Resilienz
= ressourcenabhängige und individuell unterschiedliche Fähigkeit, krisenhafte Lebensumstände ohne gesundheitliche Einbußen physischer oder psychischer Art zu bewältigen.
-> psychische Widerstandsfähigkeit
Vulnerabilität
= Anfälligkeit von Menschen, an bestimmten Erkrankungen zu erkranken
Biographische Risiko- und Schutzfaktoren
für neurotische bzw psychosomatische Erkrankungen
RF:
Unerwünschtheit, emotionale Vernachlässiung
Sexueller Missbrauch, Gewalterfahrungen
Kriminalität/psychische Störungen eines Elternteils
Sozialer Abstieg der Familie
Eigene körperliche Erkrankung
schwere Erkrankungen der Eltern/Geschwister
“Schattenkinder”
Schutzfaktoren:
empathische, emotional-positive, stabile Beziehung zu mind. einer primären Bezugsperson
fördernde soziale Umgebung
Aktuelle Risiko- und Schutzfaktoren
Traumatisierungen
(erste) Partnerschaft/Heirat
innerseelische Konflikte
(drohende) Trennung/Verlust des Partners
(anstehender) Auszug aus dem Elternhaus
Aufnahme des Studiums
Neue Stelle
(drohende) Arbeitslosigkeit
Vorherige/gleichzeitige somatische Krankheit
Subjektiv gute soziale Unterstützung
stabile/ausreichende gute soziale und wirtschaftliche Situation
robuste körperliche Verfassung
körperliche Aktivität bei Depression zb Resilienzfaktor
Psychoanalytisches Struktur- und Prozess-Modell
= hypothetisches Modell
beschreibt Regulationsvorgänge (adaptiv o. maladaptiv) des Selbst
Struktur des Selbst mit Ich, Es, Über-Ich
bewusste und unbewusste Prozesse (“Ich-Funktionen”, “Abwehrmechanismen”) und Inhalte (Gedanken/Gefühle)
Funktionsniveau einer Persönlichkeit
bestimmt von Ausreifung und Differenzierung
“ES”: Bio-psycho-soziale Grundbedürfnisse
“Triebe”
Intensität und Ausprägung bestimmt durch:
genetische
entwicklungsbiologische
psychosoziale Faktoren
Wichtige Grundbedürfnisse:
Bindung, Geborgenheit, Harmonie
Nahrung, Berühung, Stimulation
Motorische Aktivität
Autonomie
Sexualität, Genuss
Gutes Selbst- und Fremdbild (“narzisstisches Gleichgewicht”)
Innere/Äußere Konflikte
—> “Ich” mussadaptive Kompromisse finden!!!!!!
“Ich-Funktionen”
reifen in spezifischen Schritten
im Wechselspiel von biologischen Entwicklungsphasen und Beziehungserfahrungen
Einschränkungen typisch für “Neurosen”
Mehrere -> Persönlichkeitsstörungen
niedriges psychisches Funktionsniveau
Beispiele für “Ich-Funktionen” mit pathologischen Ausprägungen als Bsp:
Denken & Antizipieren
Katastrophisieren, Hypochondrie
Affektdifferenzierung und Verbalisierung
Alexithymie (Gefühle nicht ausdrücken können)
Selbst-Wahrnehmug
Kleinheits- oder Größenphantasien
Fremd-Wahrnehmung & Realitätsprüfung
Empathie-Mangel, paranoide Tendenzen
Steuerung von Impulsen & Handlungen
chron. Feindseligkeit, Selbst- und Fremdschädigung
Abstimmen zielgerichteten Handelns auf die Anforderungen der Realität
soz. Rückzug, phobische Vermeidung
Abwehrmechanismen
Selbstregulation im “Ich”
Abschwächung belastender Affekte bei Anforderungen und Konflikten auf ein erträgliches Niveau
teils bewusst, teils unbewusst
Beispiele
Verdrängung, Verleugnung
Intellektualisierung
Reaktionsbildung
Wendung gegen das Selbst
Projektion, Spaltung
Modelle zur “Psychogenese” psychischer Störungen
Traumamodell
Konfliktmodell
Lernmodell
Defizitmodell
-> häufig ineinander verwoben
bilden Grundlage für jeweilige Psychotherapiekonzept
aktuelles Trauma bei sich selbst oder bei Nahestehenden als Auslöser
Akuter/Prolongierter Zusammenbruch der Selbstregulierung
unwillkürliche Affektüberflutung
Flash-backs
extremes Vermeidungsverhalten
Modulation der Symptomatik durch Persönlichkeit, Gesundheitsverhalten und soziales Umfeld
—> Fokus in der psychodynamischen Therapie
Pathogene (“neurotische” )Konflikte
bewusst o. unbewusst
innerseelische oder äußere Konflikte überfordern die Selbst - und Beziehungsregulierung
Primärer Krankheitsgewinn
Symptome führen zu seelischer Entlastung (um den Preis einer “Störung” -> unbewusster Mechanismus)
häufiges Modell bei Depressionen, Angststörungen, dissoziativen und somatoformen Störungen und Essstörungen
Therapiekonzept:
Aufdecken, dann Durcharbeiten
Ziel: Veränderung zu adaptiver Selbst- und Beziehungsregulierung
—> Fokus in der Verhaltenstherapie
Klassische Konditionierung
Kopplung neutraler Reiz mit “unbedingter” Reaktion
Operante Konditionierung
Lernen durch Belohnung/Bestrafung)
Modell z.B. für Soziale Phobie, Depression (gelernte Hilflosigkeit)
bedeutsam in der Chronifizierung einer psych. Störung = ”sekundärer Krankheitsgewinn”
kognitive Umstrukturierung
“Strukturelle Störung”
niedriges Funktionsniveau der Persönlichkeit als Vulnerabilitätsfaktor
Zusammenbruch der Bewältigung
u./o. hochpathologische Bewältigungsversuche
häufig schon bei normal-durchschnittlichen psychosozialen Belastungen
Modell für Persönlichkeitsstörungen, schwere Verhaltensstörungen
Ursachen:
bio-psycho-sozial, v.a. anhaltende, schwere emotionale Vernachlässigung und/oder repetitive Traumatisierung in der Biographie
Individualisierte Diagnostik und Therapie in der psychosomatischen Medizin
Zentrale diagnostische Fragestellungen:
Diagnosen nach ICD-10
psychisch, somatisch
Aktuelle Auslöser
Stressor
Vulnerabilitätsfaktoren
vulnerable Persönlichkeit, soziale Isolation
Ressourcen
Individuelle Psychodynamik
“pathogener Konflikt”
Chronifizierungsfaktoren
Therapeutische Konsequenz:
welches Therapieverfahren
ergänzend Psychopharmaka, welche?
Epidemiologie
im KH haben 30% eine psychische Störung
davon 10% mit direktem Interventionsbedarf
es werden ohne gezieltes Screening <10% adäquat versorgt
häufig reduntante bzw inadäquate organbezogene Diagnostik und Therapie
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