Metritorische Güter
Definition: quasi-öffentliche Güter (Zwitterstellung) um Risiken zu verhindern + jedem Kind ein Platz zu gewährleisten
Social Return on Investment (SROI)
Ansatz zur monetären Messung des gesellschaftlichen Nutzens sozialer Dienste
Input (Mittel), Output (Leistungen), Outcome (Wirkungen)
Jeder investierte € bringt einen Return von 6,6€
Anspruchsgruppen:
Arbeitgeber (Rekrutierungskosten)
Öffentliche Hand (eingesparte Kosten für gesetzliche Leistungen oder Obdachlosigkeit)
Ratsuchende (allgemeines Wohlbefinden, Einkommenszuwaechse)
Input ins Verhältnis zu Output ergibt?
Outcome
Methoden zur Ermittlung:
Input - Monetarisierung
Output - empirische Befragungen
Outcome - Berechnung der SROI
Aktivierender Staat
Ziele: Förderung von Eigenverantwortung und Aktivierung der Bürger statt reiner staatlicher Unterstützung
Agenda 2010
Eigenverantwortung und Senkung der Lohnnebenkosten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Hauptkomponenten:
Steuersenkungen
Deregulierung des Arbeitsrechts
Milliardenschw. Investitionsprogramm
Kuerzungen Sozialleistungen
Reformen:
Lockerungen Kündigungsschutz
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
Verschärfung Zumutbarkeitskriterien
Begrenzung Arbeitslosengeld (12m U55, 18m Ü55)
Aktivierung der Arbeitsmarktpolitik
Job-Aqtiv-Gesetz (2001):
Ziel - Aktivieren, Qualifizieren, Trainieren, Investieren, Vermitteln
Instrumente - Schriftliche Eingliederungsvereinbarungen, frühzeitiges Profiling, verschärfte Sanktionsregeln
Hartz-Kommision und Gesetze:
Fokus - Aktivierende Arbeitsmarktpolitik als zentrales Konzept in allen vier Hartz-Gesetzen
Instrumente Hartz I & II - frühzeitige Meldepflicht, Flexibilisierung der Sperrzeiten, Umkehr der Beweislast, Einführung der Personal-Service-Agenturen
Hartz IV (SGB II): Eigenverantwortung und Integration in Arbeitsmarkt, Altivierungsphilosophie in Sozialgesetzen
Fördern und Fordern (SGB II)
Zielsetzung:
Eigenverantwortung stärken (unabhängig von Grundsicherung)
Kombiniertes Gesetz (Arbeitsmarkt- und Fuersorgegesetz)
Förderinstrumente (£16 SGB II):
Orientierung an SGB III (berufliche Qualifizierung)
Erweiterte Leistungen (1€Jobs, Sucht und Schuldnerberatung, psychosoziale Betreuung, Teilhabechancengesetz)
Eingliederungsvereinbarung (persönlicher Ansprechpartner)
Fordern (£2 SGB II):
Pflicht zur Mitwirkung
Zumutbare Arbeit (fast jede Arbeit nach $10 SGB II)
Sanktionen ($31 SGB II) Max. 30% Regelsatz
Kritik aktivierender Staat
Ungleichgewicht Forderungen
Sozial ungerechte Strukturen
Workfare Begriff
Abk. Welfare-to-work (Arbeit statt Sozialhilfe)
Ziel: Sozialleistungen an Arbeitsnachweise koppeln
Kennzeichen:
Vermittlung hat Vorrang vor Qualifizierung
Armutsfalle
Walfare USA 1996
Sozialhilfe bei Gegenleistung
24 Monate am Stück und max 5 Jahre im Leben
Workfare Deutschland 2004
BSHG:
Verpflichtung zur Annahme zumutbare Arbeit und Einsatz Arbeitskraft zur Existenzsicherung
SGB II:
Fordern-Prinzip - Gegenleistung für Bemühung zur Ueberwindung der Hilfsbedürftigkeit
Institut zur Zukunft der Arbeit
800.000 zusätzliche Jobs durch Workfare Ansätze
Grundsicherung nur bei Gegenleistung durch Arbeit
Niedriglohnbereich soll durch Workfare attraktiver werden
Flexicurity
Strategie für mehr Flexibilität auf Arbeitsmarkt mit hoher sozialer Sicherheit verbinden (2001)
Erosion Normalisierungsverhältnisse und Notwendigkeit von Flexibilisierungsmaßnahmen, die sozial verträglich und individuell zumutbar sind
Aktivierungskonzept
Kern:
fördern und fordern
Staat muss Voraussetzungen schaffen, damit benachteiligte Bürger aktiv werden können
Aktivierender vs. aktiver Sozialstaat
Aktivierender:
Bürger sollen für Gemeinwohl verantwortlich fühlen und durch staatliche Politik aufgefordert zur Beteiligung
Kritik: lässt sich nicht erzwingen
Aktivierungstrends Benchmarkinggruppe des Bündnisses für Arbeit
Ziel: Verschärfung der Bedingungen für Arbeitslose durch Einschränkung neuer Leistungsansprueche
Vorschlag: kein Anspruch auf Arbeitslosengeld nach ABM
Konsequenz: finanzielle marginalisierung, da Arbeitslosenhilfe stetig sinkt
Begründung: Sanktionen bei Ablehnung Arbeit und Beschäftigtungen annehmen
Job-Aqtiv-Gesetz (2002)
Ziel: Aktivierung, Qualifizierung, Trainieren, Investieren und vermitteln
Kritik: fehlerhafte Analyse, Arbeitslosigkeit wird durch Aktivierung bekämpft
Faktische Lage: strukturelle Ursachen und nicht auf Passivität zurück zu führen
Prognose: nächstes Jahrzehnt über 3 Millionen Arbeitslose
Strukturelle Ursachen Arbeitslosigkeit
Hauptproblem: Massenarbeitslosigkeit ist nicht durch Individualisierung zu lösen
Lösung: Arbeitsschaffende Strategien, die Bedarfe an lokaler Versorgung, Umweltschutz und Infrastruktur in Erwerbstätigkeit
Effektivität der Aktivierungspolitik
Maßnahmen zur Aktivierung:
Eingliederungsvereinbarung (€6 und €35 SGB III)
Sanktionen (€38 SGB III)
Leistungskuerzungen bei unangemessenen Verhalten (€144 SGB III)
Ergebnis:
Gefahr der sozialen Exklusion
Ungleichgewicht Rechte und Pflichten
behaupteter fairer Ausgleich
Pflicht: jedes Angebot annehmen
Staat: keine Pflicht ausreichend und passgenaue Angebote
Alle Angebote nur Ermessungsleistungen ohne Rechtsanspruch
Negativer Effekt der Aktivierungspolitik
Creaming Effekt: Maßnahmen für leicht vermittelbare Arbeitslose
soziale Exklusion: verstärkte selektionsprozesse führt zu Benachteiligung schwer vermittelbarer
Aufwands-Ertrags-Dilemma
Kostenintensive Dienstleistungen: Profiling, Case Management und Vermittlung sind aufwendiger als Transferleistungen
Fehlende Wirkung auf Arbeitsplätze:
Schaffen keine unsubventionierten Dauerarbeitsplätze
Zusätzliche Kosten durch Aktivierung
Erhöhte Bedarfe: durch Aktivierung werden Bedarfe sichtbar, die zusätzlich Kosten verursachen
Skepsis bezüglich kosteneinsparung:
Angebliche Missbrauchsbekaempfung
Studie: Schwundquote bei 9,5 - 12,1%
Missbrauch bei 2,1 - 5,7%
Fazit: langzeitarbeitslose haben psychosoziale Ursachen
Paradigmenwechsel
Globalisierung, Flexibilisierung, Rationalisierung führen zu Arbeitsplatz Schwund
fördern und fordern selektiert in würdige und unwürdige Empfänger
Blame-the-victim Logik
Verantwortung für Arbeitslosigkeit wird Betroffenen zugeschoben (Täter Opfer Umkehr)
Inakzeptables Menschenbild: Umerziehung durch Arbeit
Zentrale fragen für Sozialunternehmen
Sicherstellung wirtschaftlicher überlebensfähigkeit
Neue Wege Sozialstaat
Beschäftigung mit Krisen des Sozialstaates
Wirtschaftliches Denken und Handeln
Wirtschaftliche Überlebensfähigkeit
Herausforderungen für Sozialunternehmen neben fachlichen Aufgaben und Notwendigkeit betriebswirtschaftlicher Instrumente zur Sicherung
Sozialpolitik
Maßnahmen zur Vorbeugung, Bewältigung, Ausgleich und Verbesserung sozialer Lebenslagen
Breites Verständnis Sozialstaat
Arbeitsmarktpolitik
Arbeitsbedingungen
Ausbildungen
Gesundheitswesen
Unternehmensverfassung
Soziale Dienste kommunale Ebene
Steuerrecht
Engeres Verständnis Sozialstaat
Abgegrenzter Bereich mit klaren Grenzlinien zu Wirtschafts, Aussen und Innenpolitik
Sozialversicherung
Transfers
Grundsicherung
Leistungen Einrichtungen und Dienste
Krise Sozialstaat
Finanzknappheit und Schuldenlast (öffentliche Haushalte)
Ausgabenprioritäten: Zinsen (7,9%), Verteidigung 34 Milliarden, Arbeit und Soziales 130 Milliarden
Sozialleistungsquote: 2003 29.8%, 2009 30,5%
Angebots und Leistungsverschiebung: höchste ausgabenblöcke kranken und Rentenversicherung 56%, 2015: 888 Milliarden Sozialleistungen
Auswirkungen Soziale Arbeit: Weniger Spielraum für andere Angebote, steigende Ausgaben in Gesundheitsversorgung und Alterssicherung, Demografischer Wandel, wachsende Ungleichheit = erhöhter Bedarf
Neue Wege im Sozialstaat
öffentlicher Diskurs und Reformen seit 1990er (sozialstaatliche Grundprinzipien)
Reformen Gesundheitssystem (höhere Belastung der Versicherten)
Riester Rente 2001
Agenda 2010: Flexibilisierung Arbeitsmarkt, Absenkung Bezugs Dauer ALG I, Zusammenführung Arbeitslosenhilfe & Sozialhilfe (ALG II), Gefahr Verlust finanziell und gesellschaftliche Position)
Familie politische Maßnahmen: Ganztagsschulen, Steuervergünstigungen KiBetr., Elterngeld (2006), KiBetr.finanzierungsges. Erhöhung Krippenplätze (2007)
Tendenzen: zunehmende Privatisierung sozialer Sicherung, Reduzierung des Solidaritätsprinzips und Einkommensunverteilung
Ökonomisierung des Sozialen
Zeitpunkt: seit 1990er
Ziel: Ausgabereduktion, Steigerung Effektivität und Effizienz
Maßnahmen: Reformen Finanzierungsformen und Verfahren, Intensivierung Wettbewerb, Implementierung neue Steuerungsmodelle
Neue Steuerungsmodelle (NSM)
Entwicklung: new public management für deutsche Kommunalverwaltungen
Ziele: leistungsqualität, qualifiziertes personal, Bürger- und Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit, Kosteneinsparungen, Kostentransparenz, Verantwortungsabgrenzung
Konzept: Verwaltung als Konzert mit Vorstand, Politik legt rahmenbedingungen fest und Verwaltung setzt um, Leistungsverträge mit fachämtern oder Sozialunternehmen, Bürgerinteressen, Dienstleistung als Produkt l, Gesamtbudget, Wettbewerb zwischen Trägern
Wettbewerb
Privatisierung: Zunahme
Subsidiaritätsprinzip: Vorrang frei gemeinnütziger Träger vor öffentlicher, Erweiterung auf privat-gewerblicher Träger
Vorteile: freigemeinnützige Träger - Netzwerke, Steuerliche Begünstigungen, Ressourcenausstattung, Ehrenamt
Vorteile: privatgewerblich - flexible Vergütung, schlankere Organisationsformen
Finanzierungsformen und Verfahren
Wandel: Einführung Leistungsentgeld, Entgeldvereinbarungen (Fachleistungsstunden, Tagessätze, Monatspauschalen), differenzierte oder pauschale leistungsentgelte, überinstitutionelle Kosten Sätze
Leistungsverträge: öffentliche Aufträge, Sozialraumbudgets und persönliche als Alternative
Herausforderungen: Risiko bei Sozialunternehmen, Druck Wirtschaftlichkeit, unerwartete Kostenerhoehung und Wettbewerb
Ökonomie (Haushaltsführung Gesetze)
private Haushalte
Betriebswirtschaftslehre
Volkswirtschaftslehre
Knappheit der Ressourcen
Knappheit
Universal und andauernd
Bedürfnisse sind unbegrenzt, Ressourcen begrenzt
Ökonomie = vernünftiger Umgang mit Knappheit
Ökonomische Gesetzmäßigkeiten
Erforschst und nutzbar
Preis steigt bei übersteigender Nachfrage
Unternehmen maximieren Gewinn bei mittlerer Produktionsmenge
Sozialökonomie
Teil der Ökonomie, fokussiert auf Sozialpolitik, Soziale Arbeit und soziales
Fragestellungen zu bedarfen, Normen und Notwendigkeit
Vernünftiges Wirtschaften
Effektivität: Zielerreichung und Gewinnung
Effizienz: Sparsamkeit und Aufwand
Minimalprinzip: Minimale Ressourcen für festgelegtes Ziel
Maximalprinzip: maximales Ziel mit festgelegten Ressourcen
Soziale Arbeit als Arbeit
Arbeit: zielgerichtete Tätigkeit zur Bedürfnisbefriedigung in Knappheitssituationen
Arbeit ist wertvoll und hat Marktpreis
Nicht als Arbeit gelten Tätigkeiten ohne Reaktion auf Knappheitssituationen
Arbeitsökonomik
Beschäftigt sich mit theoretischen und politischen Fragen des Arbeitsmarktes
Arbeit prägt Lebensbedingungen, daher Arbeitsmarkt stark reguliert
Soziale Arbeit als personenbezogene Dienstleistungen
Freiwillig vereinbarte Zustandsänderung durch Außenstehende Person
Unterscheidung zwischen personenbezogen und nicht personenbezogen
Merkmale personenbezogene Dienstleistungen
Koproduktion: Erfolg abhängig von Mitwirkung des Gegenübers
Beispiel: Schuldnerberatung
UNO-Actu-Prinzip: Produktion und Konsum gleichzeitig
Eingeschränkte Konsumentensouveränität
Adressaten können Qualität und wert der Dienstleistung nicht beurteilen
Maßnahmen zur Verbesserung: Informationen, persönliches Budget, Evaluation
Marktfähigkeit soziale Arbeit
Erforderlich: kluge Regulierungen zur Förderung der sozial Wirtschaft
Elinor Ostrom: Notwendigkeit der Überwindung Trennung zwischen Markt und Staat
Professionalisierung
Soziale Dienstleistungen zunehmend professionalisiert
Abwertung Ehrenamt
Basierend auf ausbildungs leistungs und evaluationsstandarts
Bedürfnis
Ausdruck eines Wunsches oder verlangen einen Mangel zu beheben
Breit angelegt und diffus
Bedarf
Konkretisierung eines Bedürfnisses durch eigenes Denken Gespräche oder Beratung
Führt zu konkreten guetern und Leistungen
Nachfrage
Bedarf, der sich auf dem Markt artikuliert und kauf fähig wird
Involviert Geld, Krankenkasse Karten oder Berechtigungen
Angebot wird geschaffen um Nachfrage zu befriedigen
Meritorisierung
Subventionierung sozial nützlicher Güter und Leistungen durch Staat
Ziel: Erhöhung Konsum durch staatliche Preissenkung
Pro und Kontra Meritorisierung
pro:
unzureichende Informationen der Konsumenten
Pathologische Abwägung zu Gunsten konsummoeglichkeiten
Wichtiger lerneffekt durch Konsum verdienstvoller Güter
Politischer Einfluss auf soziale Präferenzen legitim
Kontra:
staatliche Bevormundung ist unzulässig
Gefahr Lobbyismus und übermäßige Subeventionsforserungen
Einkommens Erhöhung zur freien Verfügung wäre besser
Soziale Marktwirtschaft
Dezentral koordinierte Entscheidungen von Anbietern und nachfragern über Marktpreis
Angebot und Nachfrage werden nicht vorab geplant sondern über Preis gesteuert
Privat: freie Entscheidung über Ressourcen Einsatz
Staatlich: Bereitstellung öffentlicher Güter und Überwachung Wettbewerbsregeln
Soziale Irenik
Ziel: Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit sozialem Ausgleich verbinden
Wettbewerbsfreiheit durch starken Staat
Verbindung marktwirtschaftlicher Freiheit und soziale Gerechtigkeit
Themen: Bildung, Chancengleichheit, selbst Verantwortung, selektive Wirtschaftsförderung
Sozial rechtliches Dreiecksverhältnis
Staat (Leistungsträger):
Sozialverwaltung, Sozialversicherung finanzieren soziale Dienstleistungen
Definieren Anspruchsgrundlagen und Qualitaetsstandarts
Entwickeln kaufkräftige Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen
Organisieren und finanzieren, aber erbringen nicht selbst
Sozialwirtschaft (Leistungserbringer):
organisiert und erbringt soziale Arbeit
Reagiert auf staatliche Nachfrage, bietet soziale Dienste an und entwickelt neue Dienstleistungen
Oft Grundfinanzierung durch Staat
Adressat (Bedarfstraeger):
konsumieren Dienstleistungen die wesentlich kostenlos sind
Machen Rechtsansprüche geltend
Freiheit zwischen Anbietern
Kunden und Nutzer
Sind die bezahlen und Nachfrage entwickeln (staatliche sozialverwaltung)
Nutzer sind Adressaten die Dienstleistungen empfangen aber nicht bezahlen
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