Emotionen sind komplexe Muster körperlicher und mentaler Veränderungen, die verbunden sind mit physiologischer Erregung, Gefühlen, kognitiven Prozessen und Reaktionen im Verhalten als Antwort auf eine Situation, die Menschen als persönlich bedeutsam empfinden.
Der Erregungszustand geht mit erhöhter Reizbarkeit, Zuwendungs- und Rückzugsverhalten einhergeht.
Sie sind zudem psychische Kräfte, denen die Homöostase fehlen und beziehen sich auf die Abfolge von Anreiz-Verlangen und Befriedigung, die bei der Motivation zum Tragen kommt.
Emotionen setzen sich aus verschiedenen Ebenen zusammen:
Physiologische Ebene
Kognitive Ebene
Motorische (Behaviorale) Ebene
Expressive Ebene
Subjektive Ebene
Ebenen kommen nicht immer alle gleichzeitig und in voller Ausprägung zum Ausdruck.
Emotionen haben eine verhaltenssteuernde Wirkung, die evolutionär verankert ist. Reaktionen auf die Emotionen dienen dazu, den Körper zum Handeln zu bringen und haben kommunikative Funktion:
Informieren Menschen über den eigenen emotionalen Zustand
Verhaltensintensionen werden über den emotionalen Ausdruck sichtbar
Situationsbewertung
Machen auch deutlich, wie man zu einer Person steht
Emotionen kommen durch außergewöhnliche oder Alltagssituationen bei der Interaktion mit anderen Menschen zustande.
Emotionstheorien, wie Emotionen entstehen:
William James und Carl Lange
Walter Cannon und Philip Bard
Richard Lazarus
Die Reaktionen des Körpers dienen dazu, diesen zum Handeln zu mobilisieren, um auf die Quelle der Emotion entsprechend reagieren zu können.
Das autonome Nervensystem bereitet die Aktivität des sympathischen und parasympathischen Teils des Körpers auf Emotionen vor
Der Parasympathische Teil des Nervensystems hemmt die Ausschüttung der Hormone.
Im Temporallappen liegende Amygdala lässt Informationen, die von den Sinnen eingehen, Bedeutung zukommen.
Je nach seiner Bedeutung des Impuls können unterschiedlichen Projektionsbahnen ablaufen.
Eine schnelle emotionale Reaktion kann der sensorische Input direkt zur Amygdala geleitet werden, für eine langsame Reaktion mit kognitiver Feinabstimmung aber über sensorischem zum präfrontalen Cortex nehmen:
Low-Road-Reaktion:
Reaktionen brauchen kürzer und benötigen weniger Zeit
Kognitive Feinbestimmung nicht möglich
High-Road-Reaktion:
Reaktionen brauchen länger und benötigen mehr Zeit
Kognitive Feinbestimmung möglich, die zu länger anhaltenden Emotionen wie Zufriedenheit oder Hilflosigkeit führt
Die Emotionsregulation ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Sie umfasst Versuche unerwünschte Emotionen zu unterdrücken oder zu mindern, und zum anderen, erwünschte Emotionen zu intensivieren oder entstehen zu lassen.
Coping:
Strategie zur Regulation von Emotionen
Basiert darauf, mit schwierigen und herausfordernden Situationen
Es wird zwischen problemorientiertem und emotionsorientiertem Coping zu unterscheiden
Problemorientiert:
Besonders nützlich, um kontrollierbare Stressoren zu bewältigen
Bezieht sich auf Stressoren und die damit verbundenen Emotionen, die man durch das eigene Handeln verändern kann
Emotionsorientiert:
Regulation der verbundenen Emotionen, um unkontrollierbare Stressoren zu bewältigen
Multiple Coping Strategien:
Menschen, die widerstandsfähig gegenüber Stress und immer starken Emotionen sind, haben diverse problemorientierte und emotionsorientierte Strategien
Veränderung am Körper, Z.B. Ansteigen der Herzfrequenz oder Schweißperlen auf der Stirn
Bezieht sich auf das Denken und dessen Interpretation
Erleben möglicherweise eine gedankliche Leere, haben Zweifel an Fähigkeiten etc.
Bezieht sich auf den Bereich des sichtbaren Verhaltens bzw. Ausdrucks und schließt Tendenz zum Handeln mit ein
Durch Gesichtsausdruck lässt sich Ihre Aufregung erkennen
Gefühlsleben ist durch Spannung und hohe Erregung gekennzeichnet
Körperliche Veränderung ist nicht die Folge, sondern die Ursache für Emotionen
Subjektive Wahrnehmung der körperlichen Veränderungen sind die Emotionen
Unabhängigkeit von körperlicher und psychischer Reaktion
Signale aus dem Thalamus werden zur Erzeugung von emotionalen Gefühlen und einer expressiven Komponente hervorgerufen
Emotionen als Reaktion auf kognitive Einschätzungen und Bewertungen -> wird davon ausgegangen, dass man eine Situation wahrnimmt, erkennt und bewertet
In Abhängigkeit von der Einschätzung entsteht die Emotion mit all ihren Auswirkungen auf den Körper
Emotionsintensität kann in der Abhängigkeit in der jeweiligen Situation entweder reduziert aufrechterhalten oder erhöht werden.
Die Regulationsprozesse schließen jede Art der Aufrechterhaltung und Intensivierung von Emotionen ein. Emotionen können also bewusst und mit Anstrengung (mental-kognitiv) oder auch automatisch (Flucht bei Gefahr) reguliert werden.
Unterdrückung emotionalen Ausdrucksverhaltens
Emotionen spontan mimisch zu unterdrücken, um Anzeichen eines Emotionserlebens in einem sozialen Kontext zu verbergen
Mit Emotionsregulation gelingt es, einen Konflikt und ein negatives Urteil durch Anwesende zu vermeiden
Neubewertung
Emotionsauslösende Situationen oder entsprechende Reize eine neue subjektive Bedeutung zu geben
Situationen werden neu eingeschätzt und der Emotionsgehalt wird verändert bzw. verringert
Kognitive Bewertungstheorie basiert darauf
Emotionsauslösende Potenzial einer Situation hängt davon ab, wie wir diese bewerten und ob sie eine emotionale Relevanz besitzen
Leicht unangenehme Stimulationen ist der sympathische Teil aktiver
Leicht angenehme Stimulationen ist der parasympathische Teil aktiver
Bei intensiverer Stimulation sind beide Teile aktiv
Starke Emotionen aktiviert das Notfallsystem des Körpers
Sympathisches Nervensystem sorgt dafür, dass Adrenalin und Noradrenalin aus den Nebennieren ausgeschüttet
Organe veranlassen Blutzucker abzugeben, Blutdruck zu erhöhen sowie Schweiß- und Speichelproduktion zu erhöhen
Das hat zur Folge, das nach starken Emotionen für eine gewisse Zeit immer noch erregt bleiben, da sich die Hormone noch im Körper befinden.
An der Integration hormoneller und neuronaler Komponenten der Erregung sind der Frontallappen und die Temporallappen im Cortex beteiligt.
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