Akute Belastungsreaktion Definition und Symptome
= Vorübergehende psychische Reaktion auf schwere körperliche oder emotionale Belastungen unmittelbar nach Trauma
Dissoziative Symptome
typisch dominiert kein Symptom über eine längere Zeit
Weitere Symptome:
vegetativ
gesteigerte, schwankende Affekte
Posttraumatische Belastungsstörung Defintion
= Verzögerte oder protrahierte Reaktion, die innerhalb von 6 Monaten nach einem traumatischen, emotional belastenden Ereignis eintreten kann
spezifische Traumafolgestörung
Erschütterung des Selbst und Weltbildes
PTBS Symptome
Symptome setzen mit einer Latenz von Tagen oder Wochen ein (i.d.R. nicht mehr als 6 Monate)
Wiedererinnerung: Häufig ausgelöst durch einen Schlüsselreiz (sog. „Trigger“)
Intrusionen: Eindringliches, ungewolltes Erinnern und Wiedererleben psychotraumatischer Ereignisse bei erhaltener Realitätskontrolle
Flashbacks: Ausgeprägte Form der Intrusion
Traumatisches Ereignis wird durch Gedanken, Gefühle und Bilder erneut erlebt
Realitätskontrolle i.d.R. nicht mehr erhalten
Intrusive Bilder
Albträume
Vermeidungsverhalten
Vermeidung von Gesprächen, Situationen, Orten etc., die mit Trauma in Verbindung stehen oder gebracht werden
Emotionale Taubheit (Numbing)
Partielle Amnesie: Erinnerungsbeeinträchtigung in Bezug auf das traumatische Ereignis
vegetative und psychische Übererregbarkeit mit Vigilanzsteigerung
Depressivität
Dissoziative Symptome (Schutzmechanismus)
Suizidgedanken
Monotrauma i.S. des ICD-10
= „Außergewöhnlich belastendes Ereignis, das bei fast jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen würde“
Kampfhandlungen
Naturkatastrophen
Terroranschläge
Entführung,Folter,Vergewaltigung
Schwerer Unfall, bestimmtemedizinische Maßnahmen
Zeuge eines gewaltsamen Todes
Typ-1-Trauma
Kurzfristiges, plötzliches Auftreten
Ty-2-Trauma
Länger andauerndes, mehrfaches Auftreten
RF für PTBS
Prätraumatisch: Traumatische Kindheitserfahrungen, vorherige Traumatisierungen
Peritraumatisch: Hoher empfundener Autonomieverlust, plötzliches Auftreten des Traumas
Posttraumatisch: Mangelnde soziale Unterstützung
mögliche Verläufe nach Trauma
PTBS: Neurobiologie
Sympathikus-Aktivierung massiv erhöht (“arousal”)
Atrophie Hippocampus: Störung Kurzzeitgedächtnis
HPA-Reaktivität reduziert
gerine Stresstoleranz
Folge oder RF?
PTBS: Prognose
in Mehrzahl Heilung, v.a. bei guter Therapie
selten: chronischer Verlauf, v.a. ohne suffiziente Therapie
selten: Übergang in andauernde Persönlichkeitsstörung nach Extrembelastung (F62.0)
Komorbidität ist häufig und Prognoserelevant!!
ABR/PTBS Psychotherapie-Ziele
Verarbeitung der Erinnerung an das Trauma und/oder seiner jeweiligen Bedeutung
Vermeidungsverhalten reduzieren
Integration der traumatischen Inhalte in einen sinnvollen Kontext
Psychotherapie - Prinzipien
Frühinterventionen
Patient:innen Empathie, Wertschätzung und Authentizität entgegenbringen
Supportive Beratung
Abwartendes Beobachten
Förderung sozialer Unterstützung
Suizidalität? -> evtl. stationäre Aufnahme
Methode der Wahl:
Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie
nach Stabilisierung, zentrale Bestandteile: Exposition u. kognitive Umstrukturierung
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Unter therapeutischer Anleitung Wachrufen der Traumaszene, gleichzeitig folgen die Augen den sich von links nach rechts bewegenden Fingern der behandelnden Person
Pharmakotherapie:
Sertralin o. Paroxetin
Venlaxin (off-Label)
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