Fragebogen
= durch Erfragen möchte man Auskunft über eine andere Person, z.B. Einstellungen, Wissen oder Verhalten
Häufigste Art der Datenerhebung
basiert auf Kommunikation
Reaktiv
Reaktivität
Reaktion eines Untersuchungsobjekts auf eine Erhebungssituation
Einfluss auf die Antwortmöglichkeiten hat…
künstlich geschaffene Situation - die Personen würden außerhalb der aktuellen Situation nicht miteinander kommunizieren, kennen sich nicht
Grundsätzliche Asymmetrie zwischen Interviewer und Interviewee (u.a. Wissensvorsprung, Vorbereitung)
evtl. Anwesenheit Dritter
Reaktives Messverfahren
Befragte sind sich dessen bewusst, dass sie sich in einer Befragungssituation befinden und richten ihr Verhalten danach aus
nichtreaktives Messverfahren
Befragte wissen nicht, das sie sich in einer Befragungssituation befinden
Planung
Besteht aus
Makroplaung
Mikroplanung
Makroplanung
übergeordnetet Gestaltung des Fragebogens im Bezug auf die Spannungskurve und die Fragebogendauer,
z.B.
Abfolge verschiedener Themenkomplexe,
Kurzweiligkeit,
Abwechslung;
in Einbezug des Interesses der Befragten (Am Anfang und Ende eher gering, Peak im mittleren Drittel)
Mirkoplanung
detaillierte Gestaltung des Fragebogens im Bezug auf die Fragereihenfolge
bei Aufbau und Gestaltung muss geachtet werden auf…
Halo-Effekt
Reihenfolge-Effekt
geschlossene vs. offene Fragen
Soziale Erwünschtheit
evtl. Kontrollfragen zum Überprüfen
Internationalität, Rahmenbedingungen und Kontexte
jede Frage setzt einen Bezugsrahmen für darauffolgende Fragen und hat einen Einfluss auf Antworten
Reihenfolgeeffekt
Verzerrungen bei Listenfragen, weil eher erste und letzte Antwortmöglichkeiten ausgewählt werden; so könenn bei Matrixfragen Antwortmuster entstehen
-> um das zu vermeiden braucht es Rotation in der Antwortlogik
Geschlossene Fragen
Frage, bei der die Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind
durch Standardisierung bessere Vergleichbarkeit
Vereinfachung der Datenerfassung bzw. Auswertung
schneller zu beantworten
weniger differenzierte Anworten
wenn mehr als Ja/nein braucht es Pretests
offene Fragen
keine Antwortmöglichkeiten sind vorgegeben
Befragte*r ist frei in den Antworten
Müssen so genau wie möglich aufgeschrieben sein, um später ausgwertet werden zu können -> hängt oft stark vom Interviewer ab
halboffene Fragen
Interviewer protokolliert nicht offene Antwort, sonder kategorisiert diese in vorher festgelegte Kategorien ein
Antworten, die von Befragten gegeben werden, weil diese davon ausgehen, dass sie gesellschaftlich erwünscht sind, auch wenn sie nicht ihrer eigenen Meinung entsprechen
hängt vom Thema ab
ob die Fragen ernsthaft und wahrheitsgemäß beantwortet wurden
-> Fragestellung umformulieren oder negieren, dann nochmal stellen
müssen berücksichtigt werden,
z.B. Schulnoten sind nicht überall von 1-6
Interview
= Befragung in Form eines Gesprächs
eigentlich quantitative Forschung
Asymmetrische Rollenverteilung
wird eingesetzt, um herauszufinden, was Menschen zu einem bestimmten Thema denken oder um Lebensentwürfe, Ansichten, Ortientierungen, Denkweisen etc. zu untersuchen
taugt, um Meinungen von Expert*innen zu erfassen oder individuelle Sichtweisen oder Motive für ein bestimmtes Handeln zu untersuchen
Offene Fragen, keine Ja/Nein Antworten
Leitfadeninterviews
= halbstandardisierte Interviews, bei denen die Fragen vorher Festgelegt sind, aber offen beantwortet werden können
Sinnvoll, wenn es darum geht, Sichtweisen von Personen zu vergleichen
Interview behandelt ein bestimmtes Thema mit verschiedneen Themenaspekten, zu denen vorher Fragen formuliert und in einem Leitfaden zusammengestellt werden
die Fragen müssen in einer bestimmten Reihenfolge gestellt werden, Interviewer sollte das Gespräch offen führen aber im Blick behaten, dass über aööe Aspekte gesprochen wird
wichtig bei der Erstellung des Leitfadens
Sprache sollte einfach bzw. klar sein und sich an der Ausdrucksweise der interviewten Person orientieren
Fragen sollten alltagsnah für die Interviewte Person sein
Fliexibilität, um im Gesprächsverlauf Reihenfolge etc. anzupassen
Suggestivfragen, Wertungen und persönliche Fragen sind zu vermeiden
i.d.R. deckt ein Leitfaden 5-7 Themenaspekte mit je 1-2 offenen Fragen ab
In der Vorbereitung kann dem Interviewten der Leitfaden auch vorher schon zur Verfügung gestellt werden
ungestörte Gesprächsathmosphäre ist wichtig
Häufig werden Intervies aufgezeichnet, um sie später besser auszuwerten und sich auf das Gespräch konzentrieren zu können
Bei Unklarheiten muss nachgefragt bzw. die Frage ggfs. so umformuliert werden, dass sie verständlich ist
Antwortzwang darf es nicht geben
Transkription
= Verschriftlichung von Gesprächen nach bestimmten Regeln zum Zweck der Analyse
Immenser Aufwand, meist 7:1 bis 1:10
Entscheidend ist, ob nur das Gesagte oder auch die Form transkribiert wird
Analyse erfolgt dann in Form einer Dokumentenanalyse
Beobachtung
= untersucht sichtbare Dinge , wie bestimmte Verhalten, ein bestimmtes Handeln oder eine bestimmte Interaktion
Wissenschaftliche Beobachtung folgt systematischen Verfahren mit Regeln, anders als Alltagsbeobachtungen
die dokumentierten Personen spielen eine Schlüsselrolle da von ihnen abhängig ist, was beobachtet wird
Beobachtungsfeld ist relevant: kann im Verlauf der Beobachtung auch variieren
Vorteile
Verhalten der Person ist direkt beobachtbar
Die Personen können (in der Feldbeobachtung) in ihrem Umfeld “studiert” werden
Aufgezeichnete Beobachtungen können beliebig oft angeschaut und analysiert werden
Objektive Tatbestände lassen sich z.B. durch die Blickbewegungsregistrierung auch messen
Nachteile
man muss sich bei der Untersuchung auf Dinge beschränken, die häufig auftreten, um sie beobachten zu können und ein zeitlicher Rahmen eingehalten werden kann
Gültigkeit engeschränkt, da Schlüsse nur bedingt gezogen werden können
Ansichten, Meinungen oder Handlungsabsichten sind nur bedingt beobachtbar
Wenn der Beobachter Fragen hat, können diese nur im Nachhinein beantwortet werden
Objektivität und Reliabilität sind gering
Beobachtungsverfahren können kategorisiert werden nach:
Strukturierungsgrad
Einbindung der Forschenden
Direkte/indirekte Beobachtung
Beobachtungsumfeld
= je nach Forschungsfrage werden häufig standardisierte Codierungsschemata eingesetzt, in die die beobachtende Person Einträge macht - was eingetragen werden soll, ist vorher festgelegt
Strukturierte Beobachtung
unstrukturierte Beobachtung
Strukturierungsgrad: strukturierte Beobachtung
hoher Grad an Kontrollierbarkeit durch vorher festgelegte Beobachtungskriterien
Inter- und Intrareliabilität sollten überprüft werden -> vorher unstrukturierte Beobachtung durchführen um Kategorien aufzustellen
Strukturierungsgrad: Unstrukturierte Beobachtung
keine vorab festgelegten Kategorien, geringer Grad an Kontrollierbarkeit
nichtteilnehmende Beobachtung
teilnehmende Beobachtung
going native
Einbindung der Forschenden: nichtteilnehmende Beobachtung
Forschende sind nicht bestandteil des Beobachtungsfeldes
kann bei offenen Beobachtungen in natürlichen Umgebungen nur durch wenig aktive Teilnahme umgesetzt werden und hat dennoch Auswirkungen
Einbindung der Forschenden: teilnehmende Beobachtung
Forschende sind Teil des Beobachtungsfeldes
Einbindung der Forschenden: going native
Forschende sind stark ins Untersuchungsfeld involviert, was zu massiven Verzerrungen und verminderter Beobachtungsleistung führen kann.
Direktheit der Beobachtung
Direkt
Indirekt
offen
verdeckt
Direkte Beobachtung
Beobachter ist für den Beobachtenden wahrnehmbar, vor Ort und als solcher erkennbar (offen)
Indirekte Beobachtung
Beobachter ist für den Beobachteten nicht wahrnehmbar, kein Kontakt
Offene Beobachtung
Beobachter tritt als Forschender auf
Verdeckte Beobachtung
Beobachter gibt sich nicht zu erkennen
Feldbeobachtung
Laborbeobachtung
Beobachtungsumfeld: Feldbeobachtung
findet in der natürlichen Situation des Gegenstands der Untersuchung statt
-> Beobachtungseffekt, also Änderung des Verhaltens unter dem Einfluss der Beobachtung entfällt i.d.R.
Beobachtungsumfeld: Laborbeobachtung
künstliche Umgebung
Dokumentenanalyse
Gegenstand: Bedeutungsträger aller Art
sprachliche Mitteilungen
Ton- und Bilddokumente
Gegenstände aus dem Kunstbereich
Dokumente in schriftlicher oder bildlicher Form
-> Material, welches schon vorliegt, nicht er noch erhoben werden muss
quantitative, inhaltsanalytische Technik
wurde auf der Quellenanalyse der Geschichtswissenschaften entwickelt
Kriterien für die Auswahl von Dokumenten
nach Mayring
Art
Urkunden und Akten werden i.d.R. als gesicherter angesehen als bspw. Zeitungsberichte
Äußere Merkmale
Material und Zustand
Innere Merkmale
Inhalt ist v.a. bei schriftlichen Quellen zentral, bei anderen ist die Aussagekraft gemeint
Intendiertheit
beeinflusst den Erkenntniswert;
bei absichtlich für die Umwelt oder Nachwelt geschaffenen Dokumenten treten neue Fehlerquellen auf
Nähe zum Gegenstand der Dokumentation
zeitlich, räumlich, sozial
Herkunft
Wo ist es gefunden worden?
Wo stammt es her?
Wie ist es überliefert worden?
zu beachten
Quantitativ: je größer die Datenmenge, desto größer der Aufwand, desto mehr beteiligte Menschen
Analyse und Codierung muss auf die gleiche Art und Weise passieren, damit alle auf gleiche Ergebnisse kommen
Überprüfung der Inter- und Intra-Coder-Reliabilität: Test zum Vergleich der Leistungen der am Codierungsprozess beteiligten anhand verschiedener Merkmale (inter) und wiederholter Bewertung gleicher Merkmale (intra)
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