BARRIEREFREIHEIT (ENGL. ACCESSIBILITY)
Zugang zu Dingen unabhängig von technischen oder körperlichen Einschränkungen
BARRIEREFREIHEIT
Gestaltete Lebensbereiche
Auffindbar, zugänglich und nutzbar
„In der allgemein üblichen Weise“
Ohne besondere Erschwernis
Grundsätzlich ohne fremde Hilfe
USABILITY VS. ACCESSIBILITY
USER EXPERIENCE
EAA UND BFSG (BARRIEREFREIHEITS-STÄRKUNGS-GESETZ)
GRUNDLAGEN – RECHTLICHE GRUNDLAGEN
DOCH WAS BEDEUTET DIGITALE INKLUSION?
„Alles für alle schnell und auf allen Wegen zugänglich machen.“
Digitale Inklusion aus Informatik-Sicht ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, die digitalen Ressourcen und Möglichkeiten für alle Menschen zugänglich und nutzbar zu machen.
DAS AUGE – RESULTATE DES SEHENS
Richtungssehen
Sehschärfe = Visus = Fähigkeit, kleine Details zu erkennen
Gesichtsfeld = Teil der Welt, den eine Person in einer angegeben Zeit sehen kann
Farbsehen
Stereopsis = räumliches Sehen
Sehbehinderung/Blindheit bedeutet immer à
signifikante Informationsreduktion
Kompensationsmöglichkeit durch AT
SEHBEHINDERUNGEN - FEHLSICHTIGKEITEN
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Weitsichtigkeit (Übersichtigkeit - Hyperopie)
Stabsichtigkeit (Astigmatismus)
Alterssichtigkeit (Presbyopie)
SEHBEHINDERUNGEN - AUGENERKRANKUNGEN
Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD)
Diabetische Retinopathie
Grauer Star (Katarakt)
Grüner Star (Glaukom)
Netzhautablösung
Retinitis Pigmentosa
Achromatopsie (Farbenblindheit)…
BRAILLESCHRIFT – PUNKT, PUNKT …
Zählung: absteigend linke Spalte 1 bis 3, rechte 4 bis 6 (Computerbraille / 8-Punkt Braille: 7 und 8 unterste Zeile)
Die Punkte sind in keiner offensichtlichen Reihenfolge angeordnet.
BEISPIEL - BRAILLESCHRIFT
• Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, hört man damit auf, treibt man zurück. • Basis: Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, hört man damit auf, treibt man zurück. • Vollschrift: $lernen ist wie rudern gegen den $7rom, h9rt man damit 1f, tr3bt man zur8ck. • Kurzschrift: l7nc } 2 rud7n g e }rom, h9rt m dt 1, tr3bt m z$.
HILFSMITTEL IM ALLTAG
• im Haushalt, Labor, Schreiben, Lesen, Rechnen, Multimedia, etc.
AT FÜR DEN INFORMATIONSZUGANG
Hilfsmittel für Sehbehinderte (Lupen, Digitallupen, Bildschirmlesegeräte, u.a.) • Hilfsmittel für Blinde (Braillezeilen, Braillekeyboards, etc.) • DAISY / EPUB
MICROSOFT SURFACE STUDIO
HILFSMITTEL FÜR BLINDE
Braillebücher
Auditive Materialien
Daisy
Brailleschreibmaschine
Braillezeile
Screenreader
Taktile Grafiken
Zeichenbrett
AT - DARSTELLUNGSTECHNIKEN
Drucktechniken für Blinde (Prägen, Schwellpapier, Tiefzieh-verfahren)
2D-Brailledisplays (Techniken)
Moderne Ansätze zur Informationsaufnahme (3D-Objekte, Force Feedback Systeme, u.a.)
DRUCKTECHNIKEN
Druckerei / Pressen • Prägen
Schwellpapier • Tiefziehverfahren
ZWEIDIMENSIONALE TAKTILE DISPLAYS
IT FÜR DEN INFORMATIONSZUGANG
Softwarelösungen für Sehbehinderte (Softwarelupen, etc.)
Sprachein-/ausgabe
Softwarelösungen für Blinde (Screenreader, u.a.)
Aufbereitung von Dokumenten/Informationen/ Grafiken
Neue Ansätze
Eye-/Head-tracking •
Virtual Reality Ansätze
Barrierefreie Dokumente? • PDF/UA ß Was muss dafür erfüllt sein?
SCREENREADER
NVDA (Windows, kostenlos)
Jaws (Windows, Kosten ca. 3000 Euro)
WindowEyes (Windows, Kosten ca. 2000 Euro)
Orca (Linux – Gnome 2, kostenlos)
VoiceOver (Mac OS X, iOS, kostenlos)
Narrator (Microsoft, kostenlos)
RICHTLINEN: WCAG / BITV
WCAG 2.x
WCAG 2.2 ist eine "Vorgeschlagene Empfehlung“.
BITV
Prinzipien, Richtlinien, Funktionen
Unterschiede
Universal Desig
WCAG 2.X KONFORMITÄTSSTUFEN
Die Web Content Accessibility Guidelines 2.0 sind in drei Konformitätsstufen organisiert:
Level A –Die grundlegendsten Merkmale zur barrierefreien Webgestaltung
Level AA – Beschäftigt sich mit den größten und häufigsten Barrieren für behinderte Nutzer
Level AAA Die höchste (und komplexeste) Ebene der Web-Zugänglichkeit Für die meisten Webseiten ist Level AA plus etwas Level AAA der beste Kompromiss. (AA ß Standard für öffentliche Webseiten)
GRUNDPRINZIPIEN BARRIEREFREIEN WEBDESIGNS
1. Wahrnehmbar: Informationen und Komponenten der Benutzerschnittstelle müssen für Benutzer wahrnehmbar sein.
2. Bedienbar: Die Elemente der Benutzerschnittstelle und die Navigation müssen bedienbar sein. 3. Verständlich: Informationen und Funktionen der Benutzerschnittstelle müssen verständlich sein.
4. Robust: Inhalte müssen robust genug sein, sodass diese durch eine Vielzahl von Benutzeragenten (inkl. Assistenztechnologien) verlässlich interpretiert werden können.
Barrierefreie-Infomationstechnik-Verordnung .
Der Begriff der "Barrierefreiheit" ist im Behindertengleich-stellungsgesetz (BGG) des Bundes definiert. Die "Barrierefreie Informationstechnik" regelt Paragraph 11. Für den Bund gelten andere Gesetze als für die Bundesländer.
Jedes Bundesland hat ein eigenes Behindertengleichstellungsgesetz und Regelungen für die Barrierefreie Informationstechnik.
Die BITV geht im Vergleich zur WCAG noch einen Schritt weiter! …
BARRIEREFREIE INFORMATIONSTECHNIK
"Barrierefreie Informationstechnik" ist im Behindertengleich-stellungsgesetz (BGG) des Bundes im §11 geregelt. Im folgenden ist der §11 des BGG wiedergegeben: (1) Träger öffentlicher Gewalt im Sinne des § 7 Absatz 1 Satz 1 gestalten ihre Internetauftritte und -angebote sowie die von ihnen zur Verfügung gestellten grafischen Programmoberflächen, die mit Mitteln der Informationstechnik dargestellt werden, nach Maßgabe der nach Satz 2 zu erlassenden Verordnung schrittweise technisch so, dass sie von behinderten Menschen grundsätzlich uneingeschränkt genutzt werde
WAS WIR WOLLEN
Elektronische und barrierearme bzw. idealerweise barrierefreie Dokumente!
D.h. Dokumente mit …
Strukturinformationen (Titel, Überschriften, Listen, Abbildungen, …)
Alternativtexte für Bilder
Alternativtexte für mathematische Formeln
Verwendung gut lesbarer Fonts und Schriftgrößen
Farben nicht als sinntragende Elemente einsetzen, der Inhalt sollte auch in S/W verständlich sein
WAS HABEN WIR DAVON?
Screenreader benötigen Strukturinformation zur Navigation und Alternativtexte für grafische Elemente
Strukturinformation erleichtert auch den Export in andere Formate (ePub, HTML, Word)
Wir haben für alle gut “durchsuchbare“ Dokumente!
PDF/UA-1 UND PDF/UA-2
Der ISO-Standard 14289-1, bekannt als PDF/UA, erschien im Sommer 2012. UA = Universal Accessibility Universelle Barrierefreiheit Er beschreibt erstmalig und einheitlich die Anforderungen an barrierefreie PDF-Dokumente. Und gewährleistet eine Verifikation via dem „Matterhorn-Protokoll“ oder durch die Anforderungen der WCAG 2.
AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN
Strukturerkennung • Lesereihenfolge • Erkennung von Überschriften, Text-Abschnitten, Tabellen, Seitenzahlen, Fußzeilen, … • Bilderkennung • Kategorisierung von Bildern (Fotos, Diagramme, Graphen,…) • Automatische Beschreibung der Bildinhalte • Automatische Generierung von Vektorgrafiken • „Formel-OCR“ • Neue Ansätze Formeln zu erkennen und als Alternativtext zu hinterlegen (z.B. LaTeX)
ZUKUNFT: DOKUMENTSTANDARD AUF EPUB 3.X
One4All à ein Dokument für alle à Umschalter für „normale“, sehbehinderten und blinden Version (auch weitere Versionen denkbar -> einfache Sprache, alternative Sprachen,…)
WARUM EPUB 3?
EPUB 3 wurde mit Barrierefreiheit als Ziel erstellt • Nutzt die Stärken von HTML(XHTML) • WCAG Richtlinien dienen als Grundlage • Verschiedene Geräte müssen unterstützt werden (responsive) • Keine festgelegte Dokumentgröße • Dokumente können an die Wünsche des Benutzers angepasst werden • Nur eine Datei im Gegensatz zu HTML • Unterstützt MathML für Gleichungen • ... und es unterstützt die Verwendung von CSS3 und JavaScript!
FEEDBACK DURCH AT?
• Welche Möglichkeiten gibt es, Informationen an sehbehinderte Nutzer zu bringen? • Möglichkeiten • Haptisch / Vibration • Sonifikation (Töne)
HAPTIK
• Beim Oberbegriff Haptik wird zwischen taktiler und haptischer Wahrnehmung unterschieden. • Haptisch ist etwas aktiv berühren, taktil ist berührt zu werden.
WEWALK
WeWALK detektiert Hindernisse mittels Ultraschall und erhält die Bodenrückmeldung des Blindenstocks. • Nutzen Sie Ihre Stimme und das Touchpad des WeWALK zur schnellen SmartphoneSteuerung. Ihr nächstes Ziel ist nur eine Wischbewegung und ein Tippen entfernt. • Preis: 599 US$
SONIFIKATION
Was ist Sonifikation? • Sonifikation („Verklanglichung“) ist die Darstellung von Daten in Klängen. Klang als Informationskana
BEISPIELE
Audifikation • Earcons • Auditory Icons • Parameter Mapping Sonification • Modellbasierte Sonifikation
ZIELE EINER EVALUATION
• Optimierung/Vergleich von Software • Benutzerfreundlichkeit • Überprüfung eines Produkts auf gewünschte Eigenschaften • Weiterentwicklung • Sicherstellung ergonomischer Arbeitsbedingungen • Belastungsminderung • Vereinfachte Bedienbarkeit
KRITERIEN ZUR BEWERTUNG EINER SYSTEMGESTALTUNG
• Effektivität • Effizienz • Zufriedenstellung/ Akzeptanz
WELCHE METHODEN?
• Wahl des Usability- Tests ist abhängig von: • Entwicklungsstadium • … und Testperson: • Experten • potentielle Benutzer • Anzahl der Tester kann variieren
METHODEN DER EVALUATION
WANN NUN WELCHE EVALUATION?
Unterschied Experten / Nutzer • Usability-Inspektionen werden demnach alle Verfahren verstanden, die statt echten Probanden Experten als Evaluatoren einsetzen. • Usability-Tests bezeichnen demnach Verfahren die echte Nutzer zur Datenerhebung einsetzen. à Auswertung? SUS
NASA-TLX
• Untersucht 6 Bereiche: • Geistige Anforderung • Physische Nachfrage • Zeitlichen Nachfrage • Leistung • Aufwand • Frust
BARRIEREFREIE WEBENTWICKLUNG
• Grundlagen • Webstandards (HTML, CSS, xHTML,...) • Negativ-/Positiv-Beispiele • Grafikstandards • HTML-Beispiele • Accessibility-API • Accessiblity-Tree • WAI-ARIA
BARRIEREFREIE SOFTWAREENTWICKLUNG
• Grundlagen und Richtlinien • "Checker" für Barrierefreiheit • Beispiele für Programmiersprachen/ Oberflächenentwicklung • Java, C#, QT • Mobilgeräte • Konkrete Beispiele
COMPUTERVISION
• Hilfsmittel für den Alltag (Objektfinder, Farberkennung, etc.) • Hilfsmittel für Mobilität ("elektr. Blindenhund", u.a.) • Wie funktioniert Bildverarbeitung? • Objekt-/Gebäude-/Texterkennung etc. • ImageNet • Personenerkennung
SMARTHOME
• Smarte Geräte? • Sinnvolle Beispiele für Menschen mit Behinderung. Wieso? • Smart Home Systeme (KNX und Co) • Vorteile?
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