Geschichte - Julius Caesar

Gaius Iulius Caesar wurde am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom geboren.

Im Juni 59 v. Chr. erhielt Caesar durch die Lex Vatinia das Kommando über Gallia Cisalpina (Oberitalien) für fünf Jahre sowie das Kommando über fünf Legionen. Er durfte selbst Legaten ernennen, und der Senat fügte Gallia Transalpina (das Gebiet jenseits der Alpen) hinzu.

Caesar wollte sich in Gallien ein Machtpotential aufbauen, das ihm später in der römischen Innenpolitik nützen konnte. Er plante, Roms Einfluss in Gallien zu sichern, möglicherweise mit der Absicht, die Region zu erobern.

Einige Forscher betrachten den Gallischen Krieg als eine Improvisation ohne festes Konzept, während andere, wie Christian Meier, argumentieren, Caesar habe von Anfang an die Unterwerfung Galliens geplant.

Nein, Caesar hatte keinen expliziten Auftrag, Gallien zu erobern. Sein Mandat erlaubte es ihm jedoch, bei Bedrohungen Roms auch außerhalb der Provinzgrenzen einzugreifen. So konnte er Gallia comata, das unabhängige Gallien, in seine Machtsphäre einbeziehen.

In den 60er Jahren verschlechterte sich die Lage für Rom. Die germanischen Sueben überschritten den Oberrhein und besiegten die Häduer, was die Gefahr eines germanisch-keltischen Reichs in Ostgallien erhöhte.

Caesar rechtfertigte seine Kriegsführung oft als Schutzmaßnahme für die römische Provinz oder zur Wahrung der römischen Ehre. Dies entsprach der traditionellen römischen Auffassung eines gerechten Krieges zur Verteidigung.

Die moderne Forschung schwankt zwischen der Rühmung Caesars als Erweiterer des römischen Imperiums und der Kritik als Imperialist, der bedenkenlos Gallien unterwarf. Der Begriff "Imperialismus" wird jedoch oft als unhistorisch angesehen.

Caesar behandelte besiegte Völker oft gerecht und pflegte deditionsbasierte Freundschaftsverhältnisse. Dies bedeutete, dass unterworfene Völker in ein Klientelverhältnis mit Rom traten und Caesar sie rechtlich schützte.

Einige Gallier sahen Caesar als Helfer, da er sie von germanischem Druck befreite. Viele gallische Stämme unterstützten ihn, was dazu führte, dass Caesar Gallien teilweise mit der Hilfe von Galliern eroberte.

Caesar und seine Anhänger profitierten finanziell stark von der Eroberung Galliens. Er nutzte Beutegelder, um beeindruckende Bauwerke in Rom zu finanzieren und seinen politischen Einfluss zu festigen.

Caesars Eroberung führte zu großen Verlusten in der gallischen Bevölkerung. Schätzungen zufolge kam etwa ein Viertel der Gallier ums Leben oder wurde versklavt. Einige Historiker kritisieren die Brutalität seiner Kriegsführung, während andere sie als zeittypisch ansehen.

Der Senat unterstützte weitgehend Caesars Vorgehen in Gallien, was sich in zahlreichen Dankfesten zeigte. Es gab nur vereinzelte Kritik, wie von Cato, aber diese blieb ohne großen Einfluss

Caesars Eroberungen in Gallien waren eng mit der römischen Innenpolitik verbunden. Er nutzte seine militärischen Erfolge, um seinen politischen Einfluss in Rom zu stärken und seine Position zu sichern.

Caesars Eroberung Galliens hatte weitreichende welthistorische Folgen. Sie stärkte Rom politisch und wirtschaftlich und markierte den Beginn von Caesars Aufstieg zur absoluten Macht in Rom.

Caesar war bekannt für seine enge Bindung zu seinen Truppen. Er schuf ein Vertrauensverhältnis und kannte die Stimmungen seiner Soldaten. Er führte sie mit Umsicht, sorgte für ihre materielle Sicherheit und beachtete sowohl ihre körperliche als auch seelische Verfassung. Er sprach sie als „Kameraden“ an, nicht nur als Soldaten.

Caesar bereitete seine Feldzüge gründlich vor. Dies beinhaltete Erkundungen über Land, Völker und die militärische Stärke der Gegner. Er analysierte ihre Kampfesweise und erstellte Listen von Führern und strategischen Karten. Technisches Verständnis, wie beim Bau der Rheinbrücke oder der Belagerung von Alesia, spielte ebenfalls eine zentrale Rolle.

Caesar bevorzugte die Taktik des konzentrierten Frontalangriffs, unterstützt durch eine Reserveeinheit, die er gezielt im entscheidenden Moment einsetzte. Besonders in der Kohortentaktik war er erfolgreich. Bei der Bekämpfung ausschwärmender Feinde stellte die Anwerbung von Germanen eine Verbesserung dar, da er die Verbindung von Reitern und Leichtbewaffneten einsetzte.

Caesar war ein Meister der Strategie, der Situationen rasch erfasste und entschlossen handelte. Er blieb stets flexibel, setzte auf rasche Bewegungen der Truppen und den Einsatz einer beweglichen Reserve. Sein strategisches Genie zeigte sich darin, dass er sowohl in Offensive als auch Defensive überlegen war, und stets die Initiative behielt.

Caesar gelang es, trotz großer Verluste seine Armee innerhalb von sieben Jahren auf das Dreifache ihrer ursprünglichen Stärke zu vergrößern. Ein wichtiger Faktor war die Rekrutierung von Germanen für die Reiterei. Viele Soldaten meldeten sich freiwillig, da sie auf das römische Bürgerrecht und eine Versorgung nach dem Dienst hofften.

Caesar förderte den Ehrgeiz seiner Soldaten, indem er Tapferkeit öffentlich anerkannte und gefallene Soldaten ehrte. Ein Wettbewerb in Tapferkeit war innerhalb der Truppe üblich, bei dem Caesar als Schiedsrichter fungierte. Die Soldaten strebten auch danach, technische Probleme eigenständig zu lösen, was ihren Wert im Kampf erhöhte.

Die Militärtribunen führten kleinere Abteilungen, während die Zenturionen jede Zenturie befehligten und in enger Verbindung zu Caesar standen.

Die römische Armee besaß eine umfassende logistische Organisation zur Beschaffung von Verpflegung und Ausrüstung. Römische Heereslieferanten und Kaufleute sorgten für hochwertige Güter wie Schiffsausrüstung. Die Getreideversorgung wurde hauptsächlich durch Verbündete und unterworfene Stämme geleistet, was Caesar gelegentlich in Abhängigkeit von den Galliern brachte.

Die römische Armee war technisch hochentwickelt, diszipliniert und erfahren in allen Kriegsarten. Sie war gut bewaffnet und ausgerüstet, was den Galliern Schwierigkeiten bereitete, sich gegen sie zu behaupten.

Die Dienstzeit eines Legionärs betrug etwa 18 Jahre.

Im Winterquartier erhielten die Soldaten Urlaub, um zum Beispiel an Wahlen in Rom teilzunehmen.

Die Reiterei bestand aus Galliern, Spaniern und Germanen, wobei die germanischen Reiter als besonders tüchtig galten.

Caesar verfügte über einen Kurierdienst mit Wechselstationen, der Nachrichten oder Personen schnell über weite Entfernungen transportieren konnte.

Befestigte Lager wurden nach jedem Tagesmarsch errichtet, um die Truppe zu schützen.

Ein römisches Lager war rechteckig mit einem Wall, einem Graben, und es hatte vier Tore. In der Mitte befand sich das Zelt des Feldherrn (praetorium) und davor die Rednertribüne (tribunal).

Zur Belagerung nutzten die Römer einen Damm (agger), Türme (turres), den Widder (Sturmbock) und die "Schildkröte" (testudo) zur Deckung.

Das „Heeresgefolge“ bestand aus Dienern, Maultiertreibern, Sklaven, Schreibern, Ärzten, Barbiere, Opferbeschauern und Kaufleuten, die wichtige Aufgaben für das Heer übernahmen.

Caesars Aufklärung erfolgte durch Reitervortrupps (exploratores), Spähtrupps und die Auswertung von Informationen von Gefangenen, Überläufern und befreundeten Stämmen.

Bei einem Marsch führte die Vorhut Reiter und Leichtbewaffnete an, gefolgt von zwei Dritteln der Legionen, danach kam der Troß, und das letzte Drittel bildete die Nachhut.

Das Hauptfeldzeichen einer Legion war der Adler (aquila).

Die Schutzwaffen der Legionäre bestanden aus einem Holzschild mit Fellüberzug und Eisenbuckel, einem Eisenhelm und einem mit Metallplatten verstärkten Lederpanzer.

Die Angriffswaffen waren der Wurfspeer (pilum) und das Schwert (gladius).

Die Marschverpflegung bestand aus etwa 1250 Gramm Weizen pro Mann und Tag, der von den Soldaten selbst gemahlen und gekocht wurde.

Caesar hatte zu Beginn seiner Gallien-Kampagne nur eine Legion in der jenseitigen Provinz.

Im Jahr 58 v. Chr. verfügte Caesar über sechs Legionen (7., 8., 9., 10., 11., 12.).

Caesar begann mit einer Legion, hob später drei weitere aus, sodass er sechs Legionen hatte. 57 v. Chr. kamen zwei weitere Legionen hinzu, sodass er acht Legionen hatte. Nach einem Verlust reduzierte sich die Zahl auf sieben, aber durch neue Aushebungen und eine Legion von Pompeius hatte er schließlich 10 Legionen. Im Jahr 52 v. Chr. kam noch die 6. Legion hinzu, sodass er 11 Legionen besaß. Im Jahr 50 v. Chr. gab er zwei Legionen für den Parthischen Krieg ab und hatte am Ende neun Legionen.

Caesars Legionäre übernahmen auch Pionierarbeiten wie das Holen von Proviant, Wasser und Holz, den Bau von Lagern, Belagerungswerken, Brücken, Schiffen und Geschützen.

Eine Legion bestand aus 10 Kohorten. Jede Kohorte hatte 3 Manipel, und jedes Manipel bestand aus 2 Zenturien (ordines). Es gab insgesamt 60 Zenturionen pro Legion.

Cäsar meldete nach seinem schnellen Sieg über den König Pharnaces bei Zela (47 v. Chr.) „Veni, Vidi, Vici“ („Ich kam, sah und siegte“) als Zeichen seiner raschen Erfolge.

Cäsar reformierte die Verwaltung des Reiches, gewährte Oberitalien das Bürgerrecht, legte Kolonien zur Romanisierung an, schützte Grundbesitz, reduzierte die Zahl der Getreideempfänger und führte den Julianischen Kalender ein.

Cäsar erhielt die lebenslängliche Diktatur, den Imperatortitel und die Unverletzlichkeit eines Volkstribunen. Sein Bild erschien auf Münzen, sein Geburtstag wurde Staatsfest und der Monat Quintilis wurde in Iulius umbenannt.

: Cäsar adoptierte seinen Großneffen Octavius in seinem Testament. Nach Cäsars Ermordung 44 v. Chr. übernahm Octavius, später als Augustus, die Nachfolge und gründete das römische Kaiserreich.

Cicero, der zwar Caesars Fähigkeiten anerkannte, aber die Wiederherstellung der alten Republik unter Beteiligung der Ritterschaft wünschte.

Weil Caesar die republikanische Freiheit nicht wiederherstellte, was Cicero als notwendig ansah.

: Ein Feldzug gegen die Parther, um die römische Ostpolitik aus der Defensive zu lösen.

Caesar fühlte Sehnsucht nach neuem Ruhm und Wetteifer mit sich selbst.

Obwohl die Caesarmörder für die Interessen ihrer Gruppe kämpften, endete ihr Versuch im Misserfolg, und die politische Entwicklung folgte den von Caesar gesetzten Bahnen.

Goethe nennt sie „die abgeschmackteste Tat, die jemals begangen worden".

Starkes Selbstwertgefühl und der energische Schutz seiner Ehre.

tarkes Selbstwertgefühl und der energische Schutz seiner Ehre.

Nicht nur ein politisches Mittel, sondern Ausdruck seiner Überlegenheit und Superiorität über andere.

Er fühlte sich den Formen der Republik überlegen, was zu seiner politischen Schöpferkraft beitrug.

Meier beschreibt Caesars „Glanz und Souveränität, Heiterkeit und Charme" als Ausdruck seiner Distanz zur kleinlichen und ohnmächtigen Welt Roms.

Werke wie „De analogia", ein rhetorisch-stilistisches Werk, sowie verlorene Schriften wie „Tragoedia Oedipus", „Iter" und „Anticatones".

Nach Crassus' Tod bei Carrhae (53 v. Chr.) war Cäsar der einzige Rivale von Pompeius. Pompeius wollte Cäsar aus der Macht drängen und nutzte ein Gesetz, das Cäsar zwingen sollte, sein Amt nach dem 1. März 49 v. Chr. aufzugeben.

Cäsar sah den Bürgerkrieg als einen inneren Kampf zwischen zwei Parteien, nicht als einen Angriff auf die legale Staatsgewalt. Er führte ihn, um seine Ehre (dignitas) zu verteidigen und um seine politische Existenz zu sichern.

„Der Würfel soll geworfen sein!" (12. Januar 49 v. Chr.). Es symbolisierte den Beginn des Bürgerkriegs und Cäsars Entscheidung, sich über das Gesetz hinwegzusetzen.

Cäsar versandte Denkschriften und Botschaften an italische Gemeinden und stellte sich im „Bellum Civile“ als Verteidiger der alten republikanischen Ordnung dar, der für Freiheit kämpfte.

Cäsar praktizierte eine Politik des Verzeihens gegenüber seinen Gegnern. Seine Milde galt als unrepublikanisch, wurde aber von späteren Kirchenvätern als Vorbild betrachtet. Dennoch wirkte sie manchmal herablassend.

Am 9. August 48 v. Chr. besiegte Cäsar Pompeius' zahlenmäßig überlegenes Heer in Pharsalus. Dieser Sieg markierte das Ende des Pompeianischen Widerstands und führte zur Flucht und Ermordung Pompeius’ in Ägypten.

Caesar verfolgte sozialpolitische Reformen, wie die Ansiedlung von Veteranen und Proletariern auf dem Land, um den Bauernstand zu stärken und das Proletariat zu verkleinern.

Caesar führte die Acta Diurna ein, eine Art Staatszeitung, um über politische Ereignisse zu berichten. Dies zeigt seinen Sinn für Propaganda.

Caesar missachtete traditionelle Verfassungsgrundsätze, um seine Reformen durchzusetzen, was den Senat dazu veranlasste, ihn als Bedrohung für die Republik zu betrachten.

56 v. Chr. in Luca. Ziel war es, sich das Konsulat (55 v. Chr.) und danach die Provinzen Spanien (Pompeius) und Syrien (Crassus) zu sichern. Cäsar erhielt eine Verlängerung seiner Statthalterschaft in Gallien um fünf Jahre.

Caesar schuf sich ein loyales und erfahrenes Heer und legte die Basis für die spätere Ausbreitung des römischen Einflusses in Gallien und Westeuropa.

Während seines Konsulats setzte Caesar mehrere Gesetze durch, oft gegen den Widerstand des Senats, und leitete ein neues Zeitalter ein, in dem der Senat immer mehr an Einfluss verlor.

Caesar kaufte sich aus der Gefangenschaft frei, stellte eine Flotte auf und ließ die Seeräuber, wie er es ihnen vorher angedroht hatte, kreuzigen.

Caesar gewann das Volk durch großzügige Geld- und Getreidespenden für sich und schloss sich Pompeius an, um sich politisch zu profilieren.

Das erste Triumvirat war ein geheimer politischer Bund zwischen Caesar, Pompeius und dem reichen Crassus im Jahr 60 v. Chr.

Caesar erhielt die Verwaltung der Provinzen Gallia Cisalpina und Illyricum, die er fünf Jahre lang regieren durfte.

Das iulische Repetundengesetz war ein Gesetz, das gegen die Ausbeutung der römischen Provinzen gerichtet war. Es blieb die ganze Kaiserzeit hindurch in Kraft.

Caesar begann 58 v. Chr. mit der Eroberung Galliens ohne offiziellen Auftrag. Diese Eroberung legte den Grundstein für die spätere Romanisierung und Stabilität Westeuropas.

Caesar gehörte dem altrömischen Adelsgeschlecht der Iulii an, das seinen Ursprung auf Iulius, den Sohn des Aeneas, zurückführte.

: Caesar behauptete, dass seine Familie mütterlicherseits von Königen (den Marcii Reges) und väterlicherseits von der Göttin Venus abstamme.

Caesars Jugend fiel in den Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. Durch seine Verwandtschaft mit Marius wurde er auf die Seite der Volkspartei gezogen.

Caesar ging ins Exil, nachdem Sulla ihn gezwungen hatte, seine Frau Cornelia zu verstoßen. Nach Sullas Tod im Jahr 78 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück.