Definition Behaviorismus:
Behavioristen beschäftigen sich ausschließlich mit objektiv messbaren Phänomenen und vernachlässigten alles, was sich nicht direkt beobachten lässt. Sie fordern nach theoretisch abgeleiteten Hypothesen und strenger experimenteller Prüfung.
Triebtheorie Gewohnheit:
Gewohnheit: Verhaltensrepertoire
Durch Verstärkungslernen erworbenes Verhalten (d.h. S-R-Verbindung)
Anzahl verstärkter Lerndurchgänge definiert die Gewohnheitsstärke
Gibt dem Verhalten eine Richtung (nicht die Energie zu deren Ausführung)
Triebtheorie Trieb:
Trieb: aus einem Bedürfniszustand resultierender Antrieb
Unspezifische Energiequelle, die unabhängig von der Art des Bedürfnisses ist
Dauer der Deprivation definiert die Triebstärke
ursprüngliche Verhaltensformel Triebtheorie + Beispiel:
Verhaltenstendenz = Gewohnheit x Trieb.
Die beiden sind voneinander abhängig. Ohne das Eine, gibt es das Andere nicht.
Beispiel: Mein Trieb ist der Hunger. Aus Gewohnheit gehe ich zum Kühlschrank, um mir Essen zu holen. Wenn ich aber gar keinen Hunger habe, werde ich auch nicht zum Kühlschrank gehen. Wenn ich Hunger habe, aber kein Essen im Kühlschrank habe, kann ich meiner Gewohnheit nicht nachgehen und muss einkaufen gehen.
modifizierte Verhaltensformel Triebtheorie + Begründung:
Verhaltenstendenz = Gewohnheit x Trieb x Anreiz
Ein Experiment an Ratten hat ergeben: bei gleichbleibender Gewohnheits- und Triebstärke unterscheidet sich das Verhalten der Versuchstiere, je nach Art und Menge des Futters, das als Belohnung verabreicht wird. Daraus schließt man, dass der Anreiz für das Verhalten auch eine Rolle spielt. Verhalten wird motiviert sowohl von in der Person (d.h. Bedürfnisse) als auch in der Umgebung liegenden Faktoren (d.h. Anreiz).
Bedürfnis und Anreizmotivation Unterschied:
Arbeit von Perin + Ergebnisse
Ratten wurden für mehrere Stunden nicht gefüttert, um künstlich den Nahrungsentzug als Triebstärke zu erzeugen. Die Tiere lernten dann durch das Betätigen eines Hebels Zugang zu Futter zu erlangen. Die Tiere wurden in verschiedenen Gruppen aufgeteilt. Die einen wurden 22 St. Nicht gefüttert, die anderen nur 3 St. Anschließend hat man die Löschungsresistenz (Wie lange das Verhalten bestehen bleibt trotz ausbleibender Belohnung) gemessen. Hierzu bekamen die Ratten trotz Betätigung des Hebels kein Futter mehr. Es stellte sich heraus, dass mit höherer Gewohnheitsstärke die Löschungsresistenz anstieg. Dies war viel stärker ausgeprägt bei 22 St. Nahrungsentzug statt 3 St.
Später erweiterte Hull seine Formel um eine weiter Komponente, die des Antriebs. Es stellte sich heraus, dass trotz gleichbleibender Habit -und Triebstärken, das Verhalten unterschiedlich ausfiel, je nach Art oder Menge der Belohnung (Futter). Die neue Formel lautete also:
Damit sind nicht nur Bedürfnisse Motivatoren des Verhaltens, sondern auch Anreize.
Bedürfnisse drängen das Individuum Dinge zu tun, während Anreize es anziehen.
Lebensraum Feldtheorie + Beispiel:
Lebensraum
Subjektiv wahrgenommene Realität der Person und nicht, die objektiv gegebenen physikalischen Umweltfaktoren
Merkmale der Person (z.B. Bedürfnisse und Absichten) und handlungs- relevante Aspekte der Umwelt (z.B. bedürfnisbefriedigende Objekte) prägen den Lebensraum
Verhalten erklärt sich aus der Interaktion zwischen Personmerkmalen und den subjektiv wahrgenommenen Merkmalen der Umwelt
Beispielsweise wäre für einen Sportler nicht die objektiv messbare Höhe der Latte beim Hochsprung maßgeblich für die Frage, ob er den Sprung wagt, sondern allein seine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit und wie er sich selbst einschätzt.
Zeigarnik-Effekt:
Versuchspersonen wurden nacheinander 20 Aufgaben vorgelegt. Bei der Hälfte der Aufgaben wurden sie unterbrochen, die andere Hälfte durften die Teilnehmer zu Ende machen. Anschließend wurde ein Erinnerungstest durchgeführt, aus dem hervorging, dass unerledigte Aufgaben doppelt so häufig in Erinnerung geblieben sind. Diesen Effekt nennt man Zeigarnik-Effekt.
Need und Press System
NEEDS auf der Personenseite als Bedürfnis
Steuern Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung und
Verhaltensplanung mit dem Ziel, Bedürfnisspannungen zu reduzieren
Differenzierung zwischen:
13 viszerogene (biologische) Bedürfnissen
20 psychogenen Bedürfnissen
viszerogene (biologische) Bedürfnisse:
sind angeboren und ermöglichen Verhaltensweisen, die für das Überleben und die Fortpflanzung unabdingbar sind
z.B. Schlaf, Nahrungsaufnahme
psychogene Bedürfnisse:
Entwickeln sich im Verlauf der Sozialisation
z.B. Leistung, sozialer Anschluss, Unabhängigkeit, Selbstwertschutz
PRESS auf der Umweltseite als Handlungsgelegenheit
Einflüsse der Situation, die die Erfüllung von Bedürfnissen erleichtern oder erschweren
Individuelle Bedürfnisse einer Person modulieren den spezifischen Aufforderungscharakter einer Situation. D.h. Situationen & Objekte, die Bedürfnisbefriedigung ermöglicht, werden einfacher/schneller wahrgenommen.
—>Zielgerichtetes Verhalten als Resultat der Interaktion von Personen und Situationsfaktoren (NEEDS & PRESS)
Deterministische Tendenz & Energetischer Willensakt:
Deterministische Tendenz (Wenn das nicht reicht, dann Willensakt)
Freisetzung mit dem Fassen einer Handlungsabsicht
Förderung der Verwirklichung des Entschlusses
Gelegenheiten, die zur Ausführung zielbezogener Handlungen geeignet sind, rücken in den Fokus der Wahrnehmung
Beabsichtigte Handlung wird beim Auftreten einer Gelegenheit quasi automatisch ausgeführt
—> Fassen einer Absicht löst Tendenzen aus, die sich in handlungssteuerenden und kognitiven Prozessen manifestieren
Energischer Willensakt
Erhöht die Determination bei Schwierigkeiten
Ist durch zwei Momente gekennzeichnet:
das gegenständlichen Moment: mentale Verknüpfung zwischen vorgenommener Handlung und der zur Ausführung geeigneten Situation (d.h. der Person steht die Gelegenheit anschaulich vor den Augen)
das Aktuellen Moment: Bildung einer Selbstverpflichtung und Zielbindung („Ich will wirklich, komme, was da wolle!“)
Klassische Motivationstheorien miteinander vergleichen
Forschungsmethoden vergleichen
Konzepte gleich/nicht gleich?
Gibt es in einem zusätzliche Komponente?
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