Definition Schock
= Missverständnis von Sauerstoffangebot und -bedarf
ausgelöst durch ein meist akut einsetzendes Kreislaufversagen unterschiedlicher Genese
Makro- und Mikrozirkulation sind in Folge gestört
Allgemeine Leitsymptome der Makrozirkulationsstörung
Tachykardie
Hypotonie
Schwacher Puls
Schockindex (Puls / sys. Blutdruck)
Allgmeine Leitsymptome der Mikrozirkulationsstörung
schlechte Kapillarfüllung
Kalte, blasse oder schweißige Haut
Oligurie oder Anurie
Kalte Extremitäten, Temperaturstufe
Zyanose
Allgmeine Schocktherapie
Therapieziel:
Verhinderung der Gewebehypoxie
Beseitigung der Makro- und Mikrozirkulationsstörung
-> durch schnelle, zielgerichtete Primärversorgung lassen sich Sekundär-Organschäden (z.B. an Niere, Leber, Lunge) vermeiden
“Blood on the floor, four places more”
—> Stop the bleeding!
Thorax
Abdomen
Becken
Lange Röhrenknochen
Diagnostische Hilfsmittel: BGA
Laktat
Base Excess (BE)
pH
Hb und Hämatokrit bei Hypovolämie??
—> auf Laktat und NA schauen!!
Was kann Hyperfibrinolyse hemmen bei Traumapatienten?
frühzeitige Gabe von Tranexamsäure
hemmt Hyperfibrinolyse
—> unkontrollierbare, diffuse Blutung kann verbessert werden
Volumentherapie: Kristalloid und Kolloid
Kristalloid = Sterofundin
Kolloid = Gelafundin
Volumentherapie: EK
Bestandteil
Indikation
Funktion
Erythrozytenkonzentrat (EK)
Bestandteil:
Enthält hauptsächlich Erythrozyten (rote Blutkörperchen).
Indikation:
Anämie
starkem Blutverlust
hämorrhagischen Schock
—> Verbesserung Sauerstofftransport im Blut
—> Besonders wichtig bei einem niedrigen Hämoglobinspiegel
Funktion:
Transport von Sauerstoff zu den Geweben und die Rückführung von Kohlendioxid zur Lunge
Volumentherapie: FFP
Fresh frozen Plasma (FFP)
Enthält den flüssigen Bestandteil des Blutes, einschließlich Gerinnungsfaktoren, Plasmaproteine und Elektrolyte.
Gerinnungsstörungen verwenden (z.B. Mangel an Gerinnungsfaktoren)
massiven Blutung, bei der das Blut nicht richtig gerinnt
Substitution von Gerinnungsfaktoren
Lebererkrankungen
Disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC)
nach großen Blutverlusten gegeben, um das Gerinnungssystem zu stabilisieren.
Volumentherapie: TK
Thrombozytenkonzentrat (TK)
Enthält Thrombozyten (Blutplättchen).
Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten)
Thrombozytenfunktionsstörungen
Blutungen stoppen oder verhindern
Thrombozyten sind für die Blutgerinnung essentiell, da sie zur Bildung des Blutgerinnsels beitragen, das eine Blutung stoppt
In welchem Verhältnis Gabe der Blutprodukte?
frühzeitige Blutprodukte: EK : FFP : TK = 4:4:1
—> bei schweren traumatisch-hämorrhagischem Schock und persistierender, nicht kontrollierter Blutungsquelle
Permissive Hypotension
—> Strategie bei der derBlutdruck absichtlich niedrig gehalten wird, um exzessive Blutungen zu vermeiden, bis die Blutung chirurgisch oder interventionell kontrolliert werden kann
Unkontrollierte Blutung ohne SHT -> permissive Hypotension + schnell operative/interventionelle Blutstillung (Angio)
CAVE: Schädel-Hirn-Trauma
Sauerstoffangebot
Sauerstoffgehalt x Herzzeitvolumen
Sauerstoffgehalt
Herzzeitvolumen
Schlagvolumen x Frequenz
Blutdruck
peripherer Widerstand x HZV
Schockformen
hypovolämer Schock
Kardiogener Schock
—> kalt
Obstruktiver Schock
Distributiver Schock
—> (initial) warm
Diagnostik
Def
Ursachen
= Schockzustand, der durch die Obstruktion großer Gefäße oder des Herzens verursacht wird
Ursachen:
Perikardtamponade
Spannungspneumothorax
Lungenembolie
Kardiomyopathie
Mykarditis
= relativer Volumenmangelschock, verursacht durch Vasodilatation oder Kapillarleck (“capillary leakage”)
Sepsis
Anaphylaxie
Neurogene Ursache (SHT, SAB)
Quick SOFA Score
= Organdysfunktions-Score
Bewusstseinsstörung (GCS<15)
Atemfrequenz >22/min
Systolischer Blutdruck <100 mmHg
—> Sensitivität qSOFA bei Pat. mit Infektion in der NA für 30-Tages-Letalität 50-70%
SOFA
= Bewertungssystem zur Einschätzung der Organfunktionsstörung insb. bei Sepsis
6 Organe
Atmung -> PaO₂/FiO₂-Verhältnisses
Gerinnung -> Thrombozytenzahl
Leber -> Bilirubinspiegel
Kreislaufsystem -> Mitteldruck (MAP)
ZNS -> GCS
Niere -> Kreatinin
Punktevergabe
Jedes Organ erhält 0 bis 4 Punkte, je nach Schwere der Funktionsstörung
Interpretation:
0–6 Punkte: Geringe Funktionsstörung
7–12 Punkte: Moderate Funktionsstörung
13–18 Punkte: Schwere Funktionsstörung
19–24 Punkte: Kritisches Organversagen
= lebensgefährliche Organdysfunktion, die durch eine fehlregulierte Immunantwort auf eine Infektion aggraviert wird
Pathophysiologie der Sepsis
Schockbehandlung nach Ursache
Blutung —> Blutstillug
Infarkt —> Reperfusion
Lungenembolie —> Lyse
Anaphylaxie —> Antigen entfernen / Mediatorwirkung abschwächen / Mastzellstabilisierung
Septisch —> Fokuasanierung / Antibiose frühestmöglich
-> Sepsis Code, vorher BK abnehmen
Schockbehandlung: nach Pathophysiologie
Sauerstoffbedarf
Sek. Komplikationen
—> treat first, what kills first
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