Viollet-Le-Duc: Bedeutung und Ziele für die Restaurierung in seinem Dictionaire Resonai
„Dictionnaire raisonné de l‘ architecture francaise“ 1854-1868
Restaurieren: schließt Rekonstruktion von baufälligen Gebäudeteilen in ihrem ursprünglichen Zustand unter Verwendung des gleichen Materials mit ein
Austausch beschädigter Materialien durch neue Materialien
Ziel:
Einheitlichkeit des Stils —> Gebäude soll in seinem eigenen Stil restauriert werden
Gestalt und Proportionen des Denkmals wichtiger als das Originalmaterial
vorbereitende Untersuchen, wesentliche Voraussetzungen für Restaurierung:
Dokumentation, Analyse, Bauaufnahme, Bauphasenkartierung
Viollet-le Duc. Restaurierungsmaßnahmen
Kirche Madeleine, Vézeley, 1840-1859
Carcassonne, 1849-1879
Schloss Pierrefonds, 1861-1884
Welcher Baustil vertrat Carl Schäfer
Praktizierender Architekt auf dem Gebiet der historischen Stilkunde
wichtigster Vertreter der späten Neogotik in Deutschland
Haltung von Georg Gilbert Scott zur Restaurierung
Restaurieren geht vor Konservieren
Welches Projekt von Carl Schäfer löste eine Wende zum Thema „Restaurierung“ aus, welche Maßnahmen führte er dort aus, Haltung von Carl Schäfer
Heidelberger Schloss —> Friedrichsbau (errichtet um 1600)
einziges nicht ruinöses Gebäude des Schlosskomplexes
Schäfer ließ fast ein drittel aller Werksteine auswechseln
Dach erhielt einen eisernen Dachstuhl
Innere wurde ohne irgend welche Bezugnahme auf historische Quellen aufwendig und im Sinne des Historismus ausgestattet
Bau wurde steril und perfekt, ein Bau mit Neubauqualität
Einbüßen der Geschichte des Baus
Bau steht in großem optischen Kontrast zu umliegenden Bauten
Friedrichsbau, Heidelberger Schloss Instandsetzung, 1895-1900
Von wem ist die Aufforderung „Konservieren, nicht restaurieren“
Georg Dehio (1850-1932)
„Es liegt der merkwürdige Fall vor, dass das Heidelberger Schloss durch seine Zerstörung ein Wachstum an ästhetischen Werten erfahren hat.“
Haltung von Georg Dehio (1850-1932) zum historischen Bestand
„Denkmäler zu schützen heißt nicht Genuss zu suchen, sondern Pietät zu wahren, das Alte auch alt erscheinen soll mit allen Spuren des Erlebten und wären es Runzeln, Risse und Wunden ist ein psychologisch tief begründetes Verlangen.“
“solange es irgend geht” konservieren “und erst in letzter Not” restaurieren
„Es würde uns nie einfallen, ein Dach über ein Gebäude zu bauen…Es sei viel besser, ein Gebäude allmählich verfallen zu lassen, man könne allerdings durch rechtzeitige und sorgfältige Reparaturen sein Leben sehr verlängern.“ (im Sinne Ruskins)
Haltung von John Ruskin (1819-1900) zum Umgang mit einem Denkmal
akzeptierte das Denkmal in seiner Gesamtheit und mit seiner Patina, er forderte die Konservierung!
Carta del Restauro, 1883
1883: Boito verfasste “Carta del Restauro” —> Biebel der Restaurierung
auf ihr bauen die Charta von Athen 1931 und die Charta von Venedig 1964 auf
begründet wissenschaftliche Denkmalpflege und beinhaltet 8 Thesen
versuchte gegensätzliche Standpunkte von Viollet-le-Duc und Ruskin miteinander in Einklang zu bringen
Welche Thesen verfasste Camillo Boito in der Carta del restauro
Thesen:
So viel wie möglich Konservieren, nicht Restaurieren
Ergänzungen oder Erneuerungen falls sie nie existiert haben oder keine Quellen vorhanden sind - sollen einen anderen Charakter aufweisen
Materialunterscheidung bei Ergänzungen mit gleicher Form wie Bestand
Minimale Eingriffe, Vermeidung neuer Formen und Dekos
Erhalt der Materialität und des Erscheinungsbildes, auch bei Ruinen
Erhalt der unterschiedlichen Bauepochen, Ausnahme nur, wenn eine Bauepoche weniger wichtig als eine andere ist oder diese beeinträchtigt hat
Dokumentation der Arbeitsschritte
Tafel mit Datum und ausgeführten Arbeiten soll am Denkmal angebracht werden
“Alterswert” und „Dokumentwert“ nach Alois Rieg
“Alterswert”
Alterungsprozess, Geschlichtlichkeit als eigenschaft eines Denkmals
“Dokumentwert”
Eigenschaft eines Denkmals als Beleg der Geschichte, als authentisches Dokument
diese Werte bleiben nur erhalten, wenn die Objekte möglichst wenig verändert werden
Unterschied zwischen 19. und 20.Jh. nach Alois Riegel bezüglich der Bedeutung für die Denkmalqualität
19. Jahrhundert: Kunst- und Erinnerungswert
20. Jahrhundert: Alters- und Dokumentwert
Welche war die Haltung von Max Dvoràk (1874-1921) zum Umgang mit einem Denkmal
„ Das Geringe bedarf oft mehr des Schutzes als das Bedeutende“
Welches Standardwerk veröffentlichte Max Dvorak 1916
1916 Veröffentlichung des Standardwerkes, “Katechismus der Denkmalpflege, in dem mit einfachen Worten das Verständnis der Bevölkerung für die Anliegen des Denkmalschutzes geweckt werden soll
Standardwerk aus der Frühzeit des Denkmalschutzes
viele seiner aufgestellten Postulate haben ihre volle Aktualität behalten
fotografische Konfrontation von Beispiel und Gegenbeispiel mit seinen schonungslosen Kommentaren, zeigt den oft großen Verlust des Denkmalbestandes auf
"... Es dürfte kaum jemand so töricht sein, Gemälde von Dürer oder von Tizian vernichten zu wollen oder die Abtragung der Stephanskirche zu beantragen. Doch überall bedroht ist das, was nicht in den Handbüchern der Kunstgeschichte hundertfach abgebildet und in den Reiseführern mit einem Stern versehen ist." . . .
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