Anwendungsgebiet
aufgrund der z. T. extrem leistungsstarken Trenn-, Nachweis- und Auswerteverfahren werden chromatographische Verfahren angewendet bei:
quantitativer Spurenanalyse
hochauflösenden Trennungen komplexer Gemische
Probenvorbereitung
Stoffanreicherung bzw. Abtrennung von störenden Begleitstoffen
Bestimmung thermodynamischer und kinetischer Größen
Strukturaufklärung/Identifizierung durch Anwendung von Kopplungstechniken (Stofftrennung und Spektroskopie) möglich
Klassifizierung chromatographischer Methoden
nach Art des überwiegenden Trennvorgangs
Adsorptionschromatographie
Verteilungschromatographie
Affinitätschromatographie
Ausschlusschromatographie
Ionenchromatographie
nach Anordnung der stationären Phase
Planare Chromatographie (stationäre Phase in einer Ebene, z.B. auf einer Platte oder als Papier)
Dünnschichtchromatographie DC
Papierchromatographie PC
Gelelektrophorese
Säulenchromatographie (stationäre Phase in einer Säule)
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie HPLC
Gaschromatographie GC
Überkritische Fluid-Chromatographie SFC
Kapillarelektrophorese CE
Ziel
Stellung in Analytik
Stofftrennung
zentrale in der Analytik überwiegend organischer Stoffe
Definition
Trennmethode
Trennmechanismen
Chromatographisches System
physikalische Trennmethode
Stofftrennung durch Verteilung zwischen einer immobilen (stationären) und einer sich bewegenden (mobilen) Phase
kontinuierlicher Stoffaustausch zwischen den beiden Phasen
Adsorption
Verteilung
Ionenaustausch
Molekülausschluß (Gelpermeation)
besteht aus zwei nicht miteinander mischbaren Phasen, wobei sich die eine an der anderen vorbeibewegt
Trennung erfolgt aufgrund unspezifischer WW - Adsorption an einer Feststoffoberfläche
HPLC an Normalphasen
DC
GC
Trennung nach den Prinzipien der Verteilung zweier nicht mischbarer Stoffe
HPLC an Umkehrphasen
Trennung nach dem Prinzip des Molekülgrößenausschlusses an unterschiedlich großen Poren
Gelpermeationschromatographie GPC
nach dem Aggregatszustand der mobilen und stationären Phase
Flüssig-Flüssig-Chromatographie
Flüssig-Fest-Chromatographie
Gas-Flüssig-Chromatographie
Gas-Fest-Chromatographie
mobile Phase ist eine Flüssigkeit, stationäre ebenfalls, wobei letztere an einem festen Träger fixiert ist
HPLC
PC
mobile Phase ist eine Flüssigkeit, stationäre ist fest
Chromatograph
was macht guten aus
experimentelle Bedingungen müssen konstant und reproduzierbar sein
Chromatograph - Aufbau
Ablauf
Vorrat an mobiler Phase
Fördersystem
Probenaufgabe
Säule
Detektor
Auswerteeinheit
mobile Phase ist ein Gas, stationäre ist fest
kontinuierliche Nachlieferung für konstanten Fluss, z.B. Eluentenflasche, Gasflasche
Eluent=Wasser, Lösungsmittel
reproduzierbarer Transport der mobilen Phase, variabel einstellbar z. B. Kolbenpumpe, Druckgasflasche
chromatorgraphische Säule und ihre Halterung, u.U. Thermostatierung, totvolumenarme Anschlüsse der Fließwege, z.B. Kapillarsäule im Säulenofen
Einbringen der Probe in strömenden Fluss der mobilen Phase
Reproduzierbarkeit ist entscheidend für Quantifizierung
z. B. Eindrehschleife
Umwandlung konzentrationsproportonaler chemischer oder physikalischer Substanzeigenschaften in elektrische Signale z. B. UV/VIS-Detektor, Wärmeleitfähigkeitsdetektor
chromatographischer Trennprozess
verschiedene Stoffe durchwandern eine vorgegebene Trennstrecke mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
Stofftransport erfolgt mit konstanter Geschwindigkeit
jeder Stoff hat eine andere Retentionszeit in der stationären Phase (Verteilung/Adsorption)
tR= ts + tm
tR: Gesamtretentionszeit
ts: Retentionszeit in stationärer Phase (Aufenthaltswahrscheinlichkeit)
tm: Aufenthaltszeit in der mobilen Phase
tR ist direkt aus Chromatogramm ablesbar
Chromatographische Kenngrößen und Beziehungen
Wanderungsgeschwindigkeit der Teilchen für die Säule
K=cS/cM
K= Verteilungskoeffizient
cS= Konz. in stationärer Phase
cM= Konz. mobile Phase
Übergang der Teilchen zwischen der mobile Phase und der stationären Phase wird durch ein Verteilungsgleichgewicht bestimmt
K kann nicht direkt aus dem Chromatogramm entnommen werden
direkt ablesbar ist tR
Visualisierung der elektrischen Signale im Detektor
Analogsignal-Ausgabe, z. B. Schreiber
Analog/Digitalwandlung und Digitalsignal-Ausgabe, z. B. Computer
mittlere Wanderungsgeschwindigkeit
tR: Gesamtretentionszeit (Zeit die Verbindung braucht um Säule zu durchdringen)
tm: Totzeit der Säule (Zeit die mobile Phase benötigt um von Ort der Probenaufgabe durch Säule bis zum Detektor zu wandern)
ts: Nettoretentionszeit (Zeit in der Analyt sich in stationärer Phase aufhält)
mittlere Wanderungsgeschwindigkeit: v=L/tR bzw. u=L/tM
v= Geschwindigkeit Verbindung
u = Geschwindigkeit mobile Phase
L = Länge der Säule
Zusammenhang zwischen tR und K
k´
Retention einer Substanz entspricht ihrer Aufenthaltsdauer in der mobilen Phase
nicht zurückgehaltene Komponenten befinden sich die gesamte Zeit in der mobilen Phase (kein Aufenthalt in stationärer)
Substanzen die mit stationärer Phase WW eingehen verweilen im Vergleich zu durchlaufenden Verbindungen viel kürzer in der mobilen Phase
dieser Zeitanteil kann durch das Verhältnis der Masse des Analyten in der mobilen Phase zur Gesamtmasse des Analyten in der Säule beschrieben werden
K=cS/cM (Verteilungskoeffizient)
Es ergibt sich der Kapazitätsfaktor k´ (Maß für die Verteilung und tR): k´= (tR-tM)/tM
sollte zwischen 1 und 5 liegen
kleiner 1 werden die Verbindungen zu schnell eluiert (tR fast tM)
größeer 20 ergibt zu lange Retentionszeiten
Trennung beruht auf Ionenaustauschvorgängen
Anionenchromatographie
Kationenchromatographie
Theorie der Chromatographie - Trennleistung einer Säule
Breite eines Peaks im direkten Zusammenhand mit Trennleistung/Säuleneffizienz
Bewegt sich eine Substanz entlang der Säule, bedeutet dies einen schrittweisen Übergang von einer Trennstufe bzw. äquilibrierten mobilen Phase zur nächsten (Einstellung eines GGW zwischen stat. und mobiler Phase für jede Substanz, Bodenhöhe und Trennstufenanzahl)
Trennstufenanzahl: N = L/H
Je kleiner H (Trennstufenhöhe), desto höher ist die Effizienz und Auflösung der Säule
Bestimmung Trennstufenanzahl aus Chromatogramm: N = 16 (tR/w)^2 bzw. N = 5.54 (tR/b0.5)^2
Peakverbreiterung - Kinetische Theorie
Erklärung
Peakverbreiterung ist auf einen kinetischen Effekt zurückzuführen
rührt von geschwindigekeitsbegrenzender Massenübertragung entlang der Säule her
Größe Effekt hängt von der Dauer möglicher Übergänge zwischen den beiden Phasen ab und ist damit direkt proportional zur Strömungsgeschwindigkeit der mobilen Phase
Selektivitätsfaktor/Trennfaktor alpha
alpha = KB/KA
alpha = k´B/k´A
Einflußgrößen auf Säuleneffizienz
Lineargeschwindigkeit
Diffusionskoeff. in der mobile Phasen
Diffusionskoeff. in der stat. Phasen
Partikeldurchmesser Packungsmaterial
Filmdicke immobilisierter Flüssigkeit der stat. Phase
Desorptionsgeschw. des Analyten
Säuelendurchmesser
mobile Phase ist ein Gas, stationäre Phase ist eine an einem festen Träger fixierte Flüssigkeit
Trennung erfolgt aufgrund von spezifischen WW - Schlüssel/Schloss Prinzip (z.B. Biomoleküle)
van Deemter-Gleichung
Term C*u
Geschwindigkeit der Gleichgewichtseinstellung (Massenübergangsterm)
beschreibt Peakverbreiterung aufgrund des Zeitbedars für den Wechsel von mobiler zur stat. Phase und zurück. Hängt bspweise von der Eintauchtiefe des Probenmoleküls zusammen (bei flüssiger mobilen Phase
zu kleinen Werten führen:
langsame Fließgeschwindigeit (viel Zeit zur GGW-Einstellung)
niedrige Viskosität der mobilen PHasen
feinkörniges Material bei Adsorption bzw. geringe, jedoch vollständige Belegung der flüssigen stationären Phase bei der Verteilungschromatographie
Streben nach effektiven Trennungen in kurzen Analysezeiten
Vorraussetzung (in van Deemter-Gleichung
Bedingungen
benötigt wird ein niedriges H und eine flache H(u)-Funktione
geringe Korngrößen fester bzw. flüssiger stat. Phasen
homogene Packunger der stat. Phase unter Verwendung engverteilter Packungsmaterialien
kleine Säulendurchmesser
große Diffusionskoeff. in der stat. Phase und kleine Diffusionskoeff. in der mobilen Phase.
in GC können die Diffkoeff. in der moblien Phase durch niedrige Temperatur deutlich verringert werden
Rs als Maß für die Peaktrennung
Trennstufenzahl der später eluierenden Komponente B (Auflösung muss bekannt sein):
Chromatographische Auflösung Rs
Maß für die Fähigkeit des Systems mit den gewählten chromatiographischen Bedingungen zwei Analyten zu trennen
ausreichend ist eine Auflösung größer 1,5 (bei 1,5 überlappen noch 0,3% der Peakflächen)
Unter Einbeziehung von N, k´ und alpha ergibt sich für Rs:
Term B/u
Diffusion in Längsrichtung (Longitudinal-Diffusion)
hohe Fließgeschwindigkeiten (wenig Zeit zur Diffusion) und unverzweigte Poren der stationären Phase führen zu kleinen B/u - Werten
H = A + (B/u) + CuStrich
A = Eddy-Diffusion
B = Longitudinaldiffusion
C = Massenübergang
beschreibt Trennstufenhöhe in Abhängigkeit von der linearen Strömungsgeschwindigekti der mobilen Phase durch die Konstanten A,B,C
bei optimaler Geschwindigkeit hat H ein Minimum
Term A
Eddy-Diffusion (Streudiffusion)
Moleküle legen den Weg durch die Trennstrecke mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zurück (z. B. verschiedene Wege durch gepackte Säule)
klein A-Werte entstehen durch homogene Packung und Teilchen einheitlicher Größe
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