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3. Kognitive Verhaltenstherapie mit Fokus auf Ansätze der 3. Welle 3

ND
by Nipu D.

Was sind Ihre Assoziationen zur Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT)?

Ansatz der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT):

▪ Gruppe von vielen heterogenen psychologischen Therapieverfahren

▪ Annahme, dass Lerngesetzmäßigkeiten für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen verantwortlich sind, und mit denselben auch wieder beseitigt

werden können

▪ Ursprünglich lerntheoretisch fundiert, inzwischen durch kognitive, emotionale u.a. Ansätze

erweitert

▪ Anspruch auf empirische Absicherung


Merkmale der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT):

▪ Es handelt sich um Therapieverfahren, die Verhaltensweisen und Denkmuster analysieren und davon ausgehend versuchen, Veränderungen auf den Ebenen Denken, Fühlen, körperliches

Erleben und Verhalten zu bewirken

▪ Zur Grundlage des Therapieplans gehört die Einsicht in Ursache, Entstehungsgeschichte und Aufrechterhaltung von Problemen

▪ es geht um die Untersuchung funktionaler Zusammenhänge

▪ das Veränderungsmodell besteht in „Verlernen“ alter Einstellungen und Verhaltensgewohnheiten und Neuentwicklung und Einüben von zielführenden

Einstellungen und Handlungen

▪ Die Intervention zielt auf die Veränderung aufrechterhaltender Bedingungen des Problems ab

(z.B. äußere Bedingungen, Kognitionen

▪ Für den Kontakt zum und Interaktion mit dem Patienten gilt das Prinzip der „minimalen

Intervention“, Ziel ist dabei : ein rascher Übergang zu Selbstkontrolle

▪ „Hilfe zur Selbsthilfe" für den Patienten steht im Mittelpunkt

▪ Zeitliche Begrenzung

▪ Übungen zwischen den Sitzungen

▪ Die Grundhaltung ist pragmatisch und alltagsnah

▪ Thesen über die Kindheit spielen eine untergeordnete Rolle, Kindheitserlebnisse nicht als

alleinige Faktoren bei der Entstehung einer bestimmten Symptomatik




Historische Entwicklung der Kognitiven Verhaltenstherapie KVT

▪ Anwendung experimentalpsychologischer Prinzipien auf klinische

Probleme → Klassische und Operante Konditionierung

▪ Zwei wesentliche Bedingungen:

1. Produktivität der Grundlagenforschung zu lerntheoretischen

Erklärungen klinischer Phänomene (Mowrers Zwei-Faktoren-

Theorie; Solomon & Wynnes Arbeiten zu traumatischen

Konditionierung)

2. Kritik an der geringen Effektivität psychotherapeutischer (d.h.

tiefenpsychologischen) Verfahren und deren mangelhafter

empirischer Basis

▪ Keine kontinuierliche Entwicklung, 1950er Jahre: 3 unabhängige Forschungsgruppen

▪ Südafrika: Joseph D. Wolpe:

▪ Untersuchung von Soldaten aus dem 2. Weltkrieg

▪ Forschungsarbeiten Pawlows, Verstärkungstheorie

▪ Entwicklung der Methode der Systematischen

Desensibilisierung

▪ England: Hans J. Eysenck:

▪ provokante These bzgl. Wirksamkeit von Psychotherapie

▪ „VT = Anwendung von Lerntheorien“

▪ USA: Burrhus F. Skinner:

▪ Konsequenzen des Verhaltens steuern zukünftiges

Verhalten

▪ Prinzip der funktionalen Analyse

Historische Entwicklung der KVT: Kognitive Wende:

▪ 1960er Jahre: Etablierung der VT

▪ Ende der 1970er Jahre: allgemeine Anerkennung der VT

▪ Unzufriedenheit mit strikt behavioralen Ansatz

(z.B. „mechanistische“ Begrifflichkeiten, Misserfolge in

Therapie)

▪ Zunehmende Beachtung kognitiver Faktoren

(z.B. Drei-Ebenen-Modell nach Lang, 1971)

▪ Einführung kognitiver Maßnahmen

Historische Entwicklung der KVT: „dritte Welle“:

▪ 1980er Jahre: Emotionen, biologische Faktoren

psychischer Probleme, Integrative Verfahren

▪ Mitte 1990er:

▪ Ergänzungen: Emotionsregulation, Aufmerksamkeit

und Achtsamkeit, Akzeptanz und Wertorientierung

▪ Konzepte v.a. der Humanistischen Psychotherapie

▪ z.B. Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT),

Acceptance & Commitment Therapy (ACT), ... (guck dir hier auch das bild daneben an )

Definition von Kognitionen


Die Geschichte mit dem Hammer erklären


Wie kann das Wissen zu Einflüssen von Kognitionen

in der Psychotherapie genutzt werden?

Erinnern Sie entsprechende psychotherapeutische

Ansätze?

Unter Kognition verstehen wir „…alle Vorgänge, welche die Information transformieren, reduzieren, ausarbeiten, abspeichern, abrufen, weiterverwenden und dergleichen mehr.

Psychische Aktivitäten wie Wahrnehmen, Vorstellen, Erinnern, Denken, Problemlösen und Handeln werden als mögliche Schritte im Vorgang der Informationsverarbeitung

aufgefasst.“



Die Geschichte mit dem Hammer von Watzlawik (1983).

—>"“Anleitung zum Unglücklichsein”:

—>Ein Mann möchte ein Bild aufhängen, braucht dafür aber einen Hammer. Er bemerkt, dass sein Nachbar einen hat, und überlegt, ihn auszuleihen. Doch dann kommen ihm Zweifel: was ist, wenn der nachbar ihm den Hammer nicht geben will? die gednaken eskalieren weiter: Vielleicht ist der Nachbar ihm sogar feindlich gesinnt? Warum sollte er ihm einen Gefallen tun? Schließlich klopft der Mann an die Tür des Nachbars und schreit ihn wütend an “behalten sie doch ihren hammer!”.

—>Die Geschichte illustriert, wie stark unsere gedanken und Annahmen unser verhalten und unsere Emotionen beeinflussen können, oft auch irrational und ohne tatsächliche Grundlage.


Wie kann das Wissen zu Einflüssen von Kognitionen

in der Psychotherapie genutzt werden?

Erinnern Sie entsprechende psychotherapeutische

Ansätze?

—>Die Geschichte mit dem Hammer ist ein Paradebeispiel für sogenannte dysfunktionale kognitionen oder kognitive Verzerrungen, bei denen ein Mensch negative Annahmen trifft und diese als Realität wahrnimmt.




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Nipu D.

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