METHODEN DER KOGNITIVEN
NEUROWISSENSCHAFT
Welche kennen Sie?
Elektrophysiologische Methoden:
▪ Einzelzellableitungen
▪ Elektroencephalographie (EEG) und Ereigniskorrelierte Potentiale
(EKP, ERP)
Bildgebung:
▪ Computertomographie (CT)
▪ Magnetresonanztomographie (MRT)
▪ Funktionale Magnetresonanztomographie (fMRT)
▪ Positronen-Emmissions-Tomographie (PET)
(Virtuelle) Läsionen:
▪ Transkranielle Magnetstimulation (TMS) („virtuelle Läsion“)
▪ Hirnverletzungen
EINZELZELLABLEITUNGEN
(SINGLE-CELL RECORDINGS)
Was wissen sie dazu?
Elektroden werden ein einzelne Neuronen eingeführt
(intracellular) oder in die Membran (extracellular)
Anzahl der Aktionspotentiale als Antwort auf einen Stimulus
wird gemessen
Invasive Methode, Implantierung mit Anästhesie
Tierversuch
ELEKTROENCEPHALOGRAPHIE
(EEG)
Physiologische Basis des EEG Signals: ist die postsynaptische
Aktivität der Dendriten
Elektroden werden an bestimmten Positionen auf dem
Schädel angebracht (z.B. 10-20 System)
Unter einer Elektrode registrierte Aktivität spiegelt nicht unbedingt Aktivität der darunterliegenden
Hirnregion wider → keine gute
räumliche Auflösung
Nicht invasiv
Ein Signal wird registriert, wenn
eine Population von Neuronen
synchron aktiv ist (nicht nur
Einzelzelle!)
Spannungsunterschiede zwischen
mindestens zwei verschiedenen
Positionen muss verglichen werden
→ Referenzelektrode in neutraler
Position, z.B. Knochen (Mastoid)
hinter dem Ohr
→ Mittelwert der Aktivität aller
Elektroden
<kleiner als
> großer als
EREIGNISKORRELIERTE POTENTIALE
Methode baut auf EEG auf, häufiger in der Forschung
verwendet
EEG repräsentiert Aktivierung des gesamten Gehirns
EKP: Welche Aktivierung geht auf ein bestimmtes Ereignis
zurück?
Ereignis: Erscheinen eines Stimulus, Antworten usw.
Herausmitteln von „Noise“ zum Erfassen der
ereigniskorrelierten Aktivität bei vielen
Versuchsdurchgängen (50-100) zeitlich relativ zum Ereignis
Logik: neuronale Aktivität, die nichts mit dem Ereignis zu
tun hat, ist unsystematisch/ zufällig; ereigniskorrelierte
Aktivität ist nicht zufällig
COMPUTERTOMOGRAPHIE
(CT)
Verschiedene Gewebsarten (Knochen, graue Substanz, weiße
Substanz, Cerebrospinalflüssigkeit (CSF)) besitzen
unterschiedliche physikalische Eigenschaften
Computertomographie (CT): Bilder basieren auf Absorption
von Röntgenstrahlen in den verschiedenen Gewebsarten
Knochen absorbieren am meisten → erscheinen weiß
CSF absorbiert am wenigsten → erscheinen schwarz
Hirngewebe → erscheint grau
Zur Diagnose von Erkrankungen (z.B. Tumor, Schlaganfall)
genutzt, weniger in der Forschung
Kann nicht zwischen grauer und weißer Substanz
unterscheiden
Kann nicht „dynamisch“ aufgenommen werden (≠ fMRT)
MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE
FMRT
Funktionellemagnetresonanztomographie
Neuronen beziehen Energie aus Sauerstoff und Glukose aus
dem Blut
Gehirn verbraucht ca. 20% des eingeatmeten Sauerstoffs
Aktiverere Hirnbereiche benötigen mehr Sauerstoff als
weniger aktive Hirnbereiche → Erhöhung des Blutflusses
Indirekte Messung: Hirnbereiche, die mit Aufgaben
assoziiert sind werden entdeckt
Räumiche Auflösung ca. 1mm
Bei Sauerstoffverbrauch wird Oxyhämoglobin in
Desoxyhämoglobin umgewandelt
Desoxyhämoglobin besitzt starke paramagnetischen
Eigenschaften → Störungen im Magnetfeld
Störungen können gemessen werden → BOLD Signal
BOLD: blood oxygen-level-dependent contrast
BOLD Signal assoziiert mit der Konzentration von
Desoxyhämoglobin → Rückschlüsse über
Sauerstoffverbrauch → Rückschlüsse über Aktivierung
POSITRONEN-EMISSIONS-TOMOGRAPHIE
(PET)
Nutzt radioaktiven Tracer, Injektion
Je mehr Blutfluss desto mehr Signal vom Tracer
Tracer wandelt sich im Blut von instabiler radioaktiver
Form in normale, stabile Form
Emittiert Positronen, die mit Elektronen kollidieren
Freisetzung von Photonen, die von Detektoren des PET -
Scanners erfasst werden
TRANSKRANIELLE
MAGNETSTIMULATION (TMS)
▪ Magnetischer Pulse wird über Schädel über bestimmtem
kortikalen Areal induziert
▪ Pulse dringt in Kortex ein und bewirkt elektrische
Potentialänderung in der schädelnahen Hirnrinde und
Auslösung von Aktionspotentialen
▪ “neural noise”: zufällige Aktivität inmitten organisierter
Aktvität → normales Muster der kortikalen Verarbeitung
wird temporär gestört
▪ reversibler Effekt, keine wirkliche Läsion!
Vorteile:
o Sehr gute zeitliche und räumliche Auflösung
o Hirnbereiche, die für einen Aufgabe benötigt werden, werden
untersucht
Nachteile:
o Nicht alle Hirnbereiche können stimuliert werden
LÄSIONSSTUDIEN
Einzelfallstudien
Gruppenstudien
Rückschluss von Defiziten und geschädigten Bereichen auf
deren Funktion
Untersuchung kortikaler Reorganisation
Aufwändig
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