Somatische Differenzialdiagnose
wieso wichtig?
Psychische Störungen werden häufig von körperlichen Symptomen begleitet
Organische Erkrankungen können psychische Beschwerden hervorrufen
Eine somatische Differenzialdiagnostik psychischer Erkrankungen ist notwendig, um Fehlbehandlungen zu vermeiden und das Risiko für den Patienten zu minimieren (ein Screening kann jedoch nicht allumfassend sein sondern nur einen relevanten Ausschnitt abbilden)
Zusammenarbeit zwischen Fachvertreter verschiedener Disziplinen (Medizin/Psychologie) zwingend
Fazit: Medizinisches Wissen für Psychologen essenziell und wichtig!
Interaktion: Physiologische Prozesse sind untrennbar von psychischen Prozessen und beeinflussen sich fortlaufend Gegenseitig
▪ Beispiel Hyperthyreose => Unruhe, Nervosität, Herzschlag
▪ Beispiele: Immunsystem, Darmsystem, Hormonsysteme
Beispiel Neuroinflammation:
▪ Stress, Stressreaktion, Nerven- und Immunsystem sind untrennbar mit einander verknüpft
▪ (Proinflammatorische) Zytokine (z.B. IL-1, TNF-α spielen herbei eine entscheidende Rolle
Edward Lee Thorndike und seine Katze
▪ Um 1900: Erste behavioralen Arbeiten zur Operanten Konditionierung
▪ „Trial and Error“ gefolgt von zielgerichteten Verhalten
▪ U.a. „positive & negative law of effect“ & „law of exercise“
Watson und der kleine Albert
▪ 1920: Experiment welches die Möglichkeit klassischer Konditionierung von Menschen belegte, speziell der Erlernbarkeit und Generalisierbarkeit von Angstreaktionen
▪ Fokus auf beobachtbaren Verhalten (nicht auf Gedanken, lehnt Bewusstsein ab)
▪ Angst kann konditioniert werden
Skinner und seine Ratte
Skinner und seine Ratten
▪ formulierte das Gesetz der Wirkung um in das Verstärkungsprinzip, unterschied 2 Arten von Verstärkung:
▪ Positive Verstärkung
▪ Negative Verstärkung
Ablauf der Sitzungen in der KVT
▪ Sprechstunde (ca. 1-2 Stunden)
▪ Probatorik (ca. 5 Sitzungen, Anamnese, Diagnostik, Störungsmodelle, Konsilliarbericht)
▪ Therapie (12-45 Sitzung, ggf. weitere)
Therapiebausteine der KVT
▪ Konfrontationsverfahren
▪ Kognitive Verfahren
▪ Entspannungsverfahren
▪ Training sozialer Kompetenzen
▪ Verhaltensaktivierung & Ressourcenaktivierung
▪ Selbstmanagement
▪ Kommunikations- & Problemlösetraining
▪ Operante Verfahren Rollenspiele & Übungen
▪ Breiter: Achtsamkeit, Klinische Hypnose; Schematherapie, Biofeedback etc.
Definition KVT
Die KVT ist eine, auf der empirischen Psychologie basierende psychotherapeutische Grundorientierung.
Sie umfasst störungsspezifische und –unspezifische Therapieverfahren, die aufgrund von möglichst hinreichend überprüften Störungswissen und psychologischen Änderungswissen eine systematische Besserung der zu behandelnden Problematik anstreben.
Prinzipien der KVT
▪ orientiert an Empirischer Psychologie
▪ bezogen auf die prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingungen
▪ Problem-, aber auch Lösungs- sowie Zielorientiert
▪ Nicht auf therapeutisches Setting begrenzt
▪ Handlungsorientiert
▪ Transparente, authentische & humanistische Therapeutenhaltung
▪ Hilfe zur Selbsthilfe
Therapeutische Beziehung
▪ Eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung ist Voraussetzung für den Therapieerfolg
▪ Die Bedeutung der Beziehung für den Therapieerfolg schwankt von eher gering bis zu sehr hoch (je nach Störung, Intervention und Studie)
Psychoedukation
▪ Vermittlung der Zusammenhänge, Entstehungs- und Aufrechterhaltender Faktoren sowie der sich daraus ableitenden Interventionen
▪ Stärkung der Veränderungsmotivation
▪ Unterstützung bei der Zieldefinition
▪ Distanzierung zur Problemstellung (vs. Geist/Seele) und Induktion von Hoffnung
▪ Der Patient als Therapeut!
Mikroanalyse – Horizontale Bedingungsanalyse
Makroanalyse – Vertikale Bedingungsanalyse
Beispiele für Störungsmodelle
Operante Verfahren
▪ Die operanten Methoden sind eine Gruppe von klassischen Therapieverfahren der Verhaltenstherapie, bei denen das (V)Erlernen bzw. Verändern bestimmter elementarer Verhaltenselemente und -sequenzen im Mittelpunkt steht
▪ Basiert auf den psychologischen Lerngesetzen
▪ Der Begriff der Konsequenzen ist ein Zentralbegriff der operanten Verfahren. Als Arten von Konsequenzen können positive und negative Verstärkung, direkte und indirekte Bestrafung sowie Löschung beschrieben werden
▪ Weitere operante Verfahren gründen auf den Prinzipien der Stimuluskontrolle und des Aufbaus umfangreicher Verhaltensabfolgen
▪ Beispiele: Tokensystem & Stimuluskontrolle
Training sozialer Kompetenzen:
Grundannahmen & Typen
▪ Verhalten wird in bestimmten sozialen Situationen durch Angst beeinträchtigt, bzw. Angst führt zur Vermeidung dieser Situationen (affektive Interferenz)
▪ Vermeidendes oder unzureichendes Sozialverhalten ist auf mangelnde soziale Fertigkeiten zurückzuführen (Skilldefizit)
▪ Vermeidendes oder unzureichendes Sozialverhalten entsteht durch ungünstige kognitive Prozesse oder Inhalte (kognitive Interferenz).
▪ Vermeidendes oder unzureichendes Sozialverhalten ergibt sich aus dem Zusammenwirken affektiver, motorischer und/oder kognitiver Verursachungsfaktoren (multifaktorielles Modell).
—> Fähigkeiten der sozialen Kompetenz sind bei sehr vielen psychischen Störungen beeinträchtigt!!
Interventionen
▪ Vermittlung sozialer Fähigkeiten (je nach Defizitbereich)
▪ Häufig in Gruppensettings durchgeführt
▪ Methoden
Instruktionen und Modeling
Rollenspiele & Übungen
Emotional-Affektive KomponentenEntspannungsverfahren, Gefühlsausdruck & Wahrnehmung
Kognitive orientierte Techniken (u.a. Erklärungsmodelle, Erwartungsängste)
-> Soziale Kompetenzen besitzen eine Mittlerfunktion bei der Verwirklichung aller persönlichen Ziele und Bedürfnisse von Menschen, die Interaktionen mit anderen voraussetzen
Verhaltens- & Ressourcenaktivierung
▪ eine der ältesten Methoden der Verhaltenstherapie, insbesondere bei depressiven Beschwerden
▪ Moderne Verhaltensaktvierung beschreibt ein individualisiertes und strukturiertes therapeutisches Vorgehen, das die Patienten darin unterstützt, Aktivitäten in Übereinstimmung mit ihren eigenen Werten und Zielen durchzuführen und dysfunktionales Vermeidungs- und Schonverhalten abzubauen
Beispiel: Aktivitätstagebuch
Verhltensaktivierung bei Grübeln
„Grübeln“ wird heute teils als Vermeidungsverhalten konzipiert
=> Verstärkung durch Vermeidung „anstrengenderer“ Verhaltensalternativen
=> Aktivitätsaufbau als direktes Mittel
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