Ein umstrittenes Forschungsthema
in beiden Hemisphären wurde der jeweils anderen Seite angelastet, den Konflikt verursacht und verschuldet zu haben
heute immer noch sehr unterschiedliche Wertung
ohne rein propagandistische Ansätze gibt es drei Hauptpositionen
Position der “Realisten”: Expansionsstreben der UdSSR
machten östliche Seite für den Konflikt verantwortlich
SU habe Ziel einer kommunistischen Weltrevolution verfolgt
—> dazu machtpolitische Mittel (nach 2.WK) zur territorialen Expasion in Europa eingesetzt
diese Strategie sei vom Westen zunächst nicht durchschaut, doch dann mit Verzögerung gestoppt worden (Truman-Doktrin, Marshall-Plan, Gründung der BRD)
Reaktion der SU mit doppelter Strategie:
—> Abschottung des Herrschaftsbereichs und Innenpolitische Sicherung durch Repression
—> Maßnahmen unterhalb der Schwelle einer offenen Kommunikation um den Westen zu destabilisieren
Position der “Revisionisten”: ökonomische Dynamik der USA
Ende der 60er und Beginn der 70er
lasteten den Konflikt vor allem der ökonomischen Dynamik der USA an
—> Suche nach Rohstoffquellen und Absatzmärkten habe die USA dazu motiviert, unter dem Etikett des “freien Welthandels” eine weltweite Vorherrschaft anzustreben
—> in Verbindung damit bedrohte die Truman-Doktrin und der Marshall-Plan die SU, welche aufgrund der Kriegsschäden gar nicht zu einer “Weltrevolution” in der Lage gewesen wäre
Neuere Ansätze: wechselseitige Fehlinterpretationen
Nach 1990
vor dem Hintergrund gegensetzlicher Weltbilder und Interpretationsmuster
Fehlinterpretationen
—> außenpolitische Abschottung + innenpolitische Uniformierung
—> stark verengte Blickwinkel auf beiden Seiten
Unstrittig
UdSSR:
—> territoriale und machtpolitische Expansion als konsequente Fortführung stalinistischer Machtpolitik (traditionelles russisches Großmachtbestreben)
USA:
—> ökonomische Interessen im Sinne des traditionellen “informal Empire”
Wahrnehmungs- und Kommunikationsmechanismen haben den Konflikt über lange Zeit immer wieder auf irrationale Weise verschärft
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