a) Urinbeobachtungskriterien und ihre Abweichung
physiologisch (3)
pathologisch (4)
Miktion = Harnentleerung über die Blase
physiologisch
schmerzfrei
vollständig
im Strahl
pathologisch
Dysurie (=erschwertes Wasserlassen)
Algurie (schmerzhaftes Wasserlassen)
Restharnbildung (Urin, der nach Miktion in der Blase bleibt = 100ml)
Harnverhalt (Unfähigkeit, geführte Blase zu entleeren)
Algurie Ursachen (3)
Harnwegsinfekt (HWI)
Harnsteine
Tumore
Restharnbildung Ursachen (4)
Muskelschwäche
Prostatavergrößerung
neurologische Ursachen
Harnverhalt Ursachen
Gefahr (1)
durch Verschluss Harnröhre
z.B.:
Harnteine
neurologische Störungen durch Querschnittslähmung
Gefahr:
Überlaufblase (Blase so prall gefüllt und Druck so hoch ➡️ das Urin nur tröpfchenweise abgegeben/ abgepresst wird ➡️ Urin staut sich zu den Nieren hoch ➡️ kann dort das Gewebe zerstören.)
Überlaufblase (1)
Blase so prall gefüllt und Druck so hoch ➡️ das Urin nur tröpfchenweise abgegeben/ abgepresst wird ➡️ Urin staut sich zu den Nieren hoch ➡️ kann dort das Gewebe zerstören
b) Urinzusammensetzung
physiologisch (5)
pathologisch (7)
95 % Wasser
harnpflichtige Substanzen (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure)
Salze (Elektrolyte)
Hormone
Vitamine (Nur wasserlösliche: E,D,K, A)
Hämaturie (=Blut im Urin)
Makrohämaturie
Mikrohämaturie
Leukozyturie (= Leukozyten im Urin)
Pyurie (= Eiter im Urin, Massenhafte Ansammlung von Leukozyten)
Proteinurie (=Proteine im Urin)
Bakteriurie (= Bakterien im Urin)
Glukosurie (=Glukose/ Zucker im Urin)
Ketonurie (= Ausscheidung von Ketonkörper z.B.: Aceton)
c) Urinfarbe
physiologisch (1)
hell bis dunkelgelb (abhängig von Flüssigkeitszufuhr)
Lebensmittel können Farbe verändern (z.B.: Antibiotika)
rötlich, fleischwasserfarbend, trüb ➡️ Hämaturie
rötlich - schwarz ➡️ Hämaglobinurie
bierbraun, grünlich-schwarz, schaumig ➡️ Leber- oder Gallenwegserkrankungen
schlierig, flockig, trüb ➡️ Pyurie, Proteinurie
d) Häufigkeit
physiologisch (4)
pathologisch (2)
abhängig von Flüssigkeitszufuhr, Funktionstüchtigkeit der Nieren und dem Alter
Neugeborene: 8-10x/d
Säuglinge: 12-18x/d
Schulkinder: 6-8x/d
Erwachsene: 4-6x/d
Pollakisurie (=häufiges Waserlassen kleinerer Mengen)
Nykturie (=nächtliches Wasserlassen)
e) Menge
pathologisch (3)
Neugeborene: 5-10ml/Miktion
Säuglinge: 15-30ml/Miktion
Schulkinder: 150ml/Miktion
Erwachsene: 200-400ml/Miktion
Polyurie (= vermehrte Urinausscheidung)
Oligurie (=verminderte Urinausscheidung)
Anurie (=fehlende Urinausscheidung)
f) Geruch
frischer Urin ist geruchsarm
leicht nach Ammoniak
verändert gegebenfalls durch Lebensmittel (z.B.: Spargel) oder Arzneimittel
obstartig, säuerlich (nach Aceton)
übelriechend, süßlich ➡️ Bakteriurie
faulig, jauchig ➡️ Blasentumor
g) spezifisches Gewicht (3)
Gibt an, wie viel gelöste Stoffe in 1 l Urin enthalten sind ➡️ sagt etwas über die Konzentration des Urins aus
Normwert: 1010-1025g/l
abhängig von Trinkmenge
Trinkt man wenig ➡️ Urin konzentriert ➡️ viel gelöste Stoffe im Verhältnis zum Wasser ➡️ spezifisches Gewicht ⬆️
Trinkt man wenig ➡️ Urin weniger konzentriert ➡️ wenig gelöste Stoffe im Verhältnis zum Wasser ➡️ spezifisches Gewicht ⬇️
Hyposthenurie (=spezifisches Gewicht ⬇️)
Hypersthenurie (=spezifisches Gewicht ⬆️)
h) pH-Wert (4)
gibt Auskunft, ob Urin sauer oder basisch ist
Normaler pH-Wert: 5-6 (Urin, leicht sauer)
pH-neutral: 7
<7 = sauer
>7 = basisch
Abhängig von Ernährung
eiweißreiche Kost macht Urin sauer
kohlenhydratreiche Kost macht Urin basisch
i) Uringewinnungsmethoden (3+6)
für die meisten Harnuntersuchungen ist Mittelstrahlurin geeignet
Vor der Uringewinnung sollte eine Geschlechtshygiene durchgeführt werden
Bei besonderen Fragestellungen oder wenn Gewinnung nicht möglich ist kommen weitere Probearten infrage:
Mittelstrahlurin (Morgenurin)
Mittelstrahlurin (Tagesurin)
Spontanurin (kein Mittelstrahlurin)
Spontanurin von Säuglingen und Kleinkindern
Katheterurin
24-Stunden-Sammelurin
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